Pester Lloyd - Abendblatt, April 1871 (Jahrgang 18, nr. 77-98)

1871-04-22 / nr. 92

.Die Delegationen sind—wie bereits in einem Tele­­gramm unseres heutigen Morgenblattes gemeldet wurde — für den 22. M­ai nach Wien einberufen. Das Schreiben des Ministerpräsiden­­ten, welchem auch eine Abschrift des diesbezüglichen a. hb. Handschrei­­bens beiliegt, ist­­ heute dem Präsidenten des A­bgeordnetenhauses zuge­­nommen und auch in der heutigen Geltung des Abgeordnetenhauses so­­fort zur Mittheilung gelangt. f sch­elegt und den Sektionen we Präsident: de Herr Minister Pauler hat das Wort Kultus: und Unterrichtsminister Theodor Bauler: (Hört ! Hört !) Geehrtes Haus ! Der Herr Abgeordnete Julius Schwarc; hat folgende Interpellation an mir (Liest die von uns sei­­nerzeit mitgetheilte Interpellation.) Meine Antwort auf diese "Interpelz­ Lation ist vie: Davon, daß die päpstlichen Buscriften vom päpstlichen Anfallibilitätsvogma­nn, nicht zu­­ verhindern, Majestät zugewiesen. Derselbe wird gerichtet , mehreren Diözesen des Landes publizirt wur­­den, habe ich seine amtliche Kenntniß. Der Stuhlweißenburger Bischof hat meinen verewigten Vorgänger aufgefordert, den, die Besschlüsse des vatikanischen Konzils enthaltenden und an den Klerus seiner Diözese gerichteten Brief in seinen Schuß zu nehmen und dessen Versendung Diese Zuschrift Are beren v. Cötvds an. Davon verständigt, hielt ich es für meine Pflicht, die Aufmerksamkeit des Bischofs auf jenes ministerielle Birkular zu len­­sen, welches am 10. August an alle Bischöfe u. apost. E Majestät anzuordnen geruhte, daß unter Aufrechterhaltung des Blazet­­rechtes seinerlei Anordnungen wenn unterbreitet vielelben Blar Dr. murden und deren Publikation von Högjit dem­­selben nicht urkundlich­ gestattet wurde. (Allgemeiner Beifall.) Daraus geht wendung, wesselben Verfügungen getroffen hat. De Li­hen Könige die Rechte des Staates vertheidigten, immer anerkannt haben uns im vor dem Tode des Frei­­römisch­­und griechisch katholischer Konfession gerichtet wurde und monat Ge. E. und Beichlüffe des römischen Konzils oder St. Heiligkeit des P­apstes im Lande publizirt oder versendet wer­den können, nicht zuvor im Wege der nn Sr. hervor, daß die Negierung das Plazet nicht für verjährt betrachtet, dessen Giftigkeit anerkennt, hinsichtlich der An­­Denn­im te: fie den DModus, nach welchem unsere aportor defjen. fie sid) zur­­ Vertheidigung derselben bedienten, den Modus, wessen Giftigkeit unsere ausgezeichnetsten Publizisten und welcher sid als geeignet erwiesen hat, die Interessen­­ des Staates zu scüßen, ohne die Gerissensfreiheit der Kirche oder Einzelner zu verlegen. Mit vollem Rechte konnte, einers der vorzüglichsten P­ublizisten des Landes, Graf Anton Eziráky, sagen: „Exereitium juris hujus apud nos con­­tinuum sustentasse potius libertatem religionis catholicae quam veli: casse ungunam Denn die Wirksamkeit des Mlazetrechts, um mich der Worte meines Vorgängers zu bedienen, bezieht sich blos auf solche Verord­­nungen, Bl mit den landesfürstlichen Nechten, den Geseben des Landes oder der­ inneren Ruhe derselben im Widerspruche stehen ; der Zweck seiner Ausübung aber it, die mit bindender Kraft wirkende Publikation beziehungsweise Durchführung solcher Verordnungen oder einzelner Klauseln­ verselben, die solcher Natur sind, in diesem Lande zu verhindern . ‘so, "um­ mich eines erklärenden Beispiels zu bedienen, hat Maria Theresia 1773 die, den Jesuitenorden abschaffende päpstliche Bulle mit dem origlien, Wiazer versehen , deren Publikation und­­ Vollzug gestattet, jedoch jenen Theil dieser Verfügungen, der­ sich auf das Vermögen der Jesuiten bezog, als mit den Rechten der Krone in Miverspruch stehend, nicht guthieß, indem sie direkt erklärte, daß man diese Güter im Namen des römischen Stuhles und für denselben nicht mit Beschlag belegen dürfe. Auf solche Weise hat sie die Rechte der Krone gewahrt und die Verfügungen, die mit denselben Kollivirten, in dem Theile, welcher Kollivirte, zu vollziehen nicht gestattet. · Demzufolge erachte ich das lazerrecht fur vollkqm­en vereins­bar mit der bürgerlichen Freiheit und der Gewissensfrecheit und vor­läufig für genügend zur Erhaltung u­nd Sicherung der Staatsrechte. Die Regierung hielt und hält es für ihre Pflicht, a ungeschwä­­lert aufrechtzuerhalten (allgemeiner Beifall) und sie hofft, dab sie in diesem ihrem Bestreben, die Beik­asten Interessen des Landes, die bürger­­liche Freiheit des ungarischen Staatsrechtes in voller Unverleglichkeit­­ aufrechtzuerhalten,­­ die bereitwillige Unterstügung aller Patrioten zählen kann. (Wlgemeiner Beifall. ; · · Julius Schvwarcz: Jch glaube nicht zu irren, ‚mein ich annehme, daß das ganze Haus jenen Theil der Antwort des Herrn Ministers mit Befriedigung entgegennehmen wird, meh­n‘ sein prin­­zipieller Standpunft in der a­ltes Placetum regium an­­geben wurde.“ Diese Erklärung war nöthig angesichts der päpstlichen Politik, deren Zeugen wir waren, denn die Legislative muß willen, "melde Haltung die Regierung gegenüber der etwaigen Initiative der römischen Kurie, betreffend die Wiedererringung der weltlichen Herrschaft, einnimmt, und welche Garantien Aus dem Heihstage. Präsi­dent Somffich Head 3 Anc sich Laufbahn als unparteiischer, abgeordneten, nicht gerechter Richter Peter Klos die Hochaltung Schrift­­führer Sam­bor, der es abgefaßt hat, verliert die Stellen, welche sich auf den plöglichen Schluß der gestrigen Sigung und dessen Ver­­anlassung beziehen, mit thränenerstichter Stimme. Nach Authentisation des Protofolles erhebt sich der­präsident und spricht stehend : Geehrtes Haus : Ms ig in Folge des gestrigen ebenso unerwar­­teten als großen Unglückes ven öffentlichen Tod unseres Mitabgeordneten Paul Nyary einfach anzeigte, konnte ich in der Befangenheit des Entgehens nicht mit einem Worte dieses Mannes gedenken, den Rat einnahm, errang, sondern der auch der auf seiner langen politischen Freunde und Gesinnungsgenossen, unter denen er einen so hervorragen: Komitatsbeamter, von entschiedenem Charakter die ungetheilte Achtung des P­ublikums besaß, und in welchem der Raute: weer des Weiter Komitates seinen viermaligen Neid­etags­­-Komitat einen einflußreichen und eifrigen Sohn, das Abgeordnetenhaus ein fleibiges, verdienstvolles Mitglied ver­­loren hat. » » « Die tiefe Theilnahme und die Erschuxterung,«welche am gestrigen Tage sich im a. Hause kundgegeben, berechtigt mir, ja fordert mich auf, das Haus zu bitten, daß es seinen Schmerz über P­rotokoll ansprühe. (Allgemeine Austimmung.) Nachdem das zustimmt, so spreche ich dies als Berchluß aus. a. Haus Yih ich bitte, es wolle Sonn­­tag Nachmittags halb 4 Uhr hier erscheinen, damit wir uns forporativ zusammen nach dem bezeichneten Orte begeben. (Allgemeiner Beifall.) Ich bin ferner so frei, zu beantragen, daß sich das Haus durch eine Deputation beim Leichenbegängniß, vertreten Lasse. (Allgemeine Zustimmung.) Wenn das Haus auch dies mit Zus­timmung aufnimmt, so spreche ich es als Beschluß des Hauses aus. Wenn Sie erlauben, werde ich auch die Mitglieder der Deputa­­tion in Vorschlag bringen. (Zustimmung: Hört !) 34 erlaube mir also, folgende Mitglieder des Abgeordnetenhauses zur T­eilnahme einzula­­den: Rosef Bánó , Demeter Horváth, Lavislaus Krafjany, Ladislaus Szögyényi, Merander Törös (Derenburg), Lulius Szepessy, Ladizlaus HögYyEßy, Peter Mihályi, Gultav furzen Schreiben ohne Angabe von Gründen einfach Re zu berichten. Regierung, tern seine Berichte Die Leichenfeier Reportern Einlaß gewähren will, und wird Sonntag an, daß er sein Abgeordnetenmandat niederlege. (Rufe des Erstaunens.) Die Neuwahl wird angeordnet werden. x» Die Abgeordneten Ladislaus Kovåcs,Karlbt·o«ll und Josef Közsmårky überreichen­ Gesuche,welche der Petctionskoms­itnuewieen werden, richtet folgende Interpellatio an die seine Sikungen zusammen Lassen, noch ihren was des, Ver: Nachmittags 4 Uhr in Pest in ver ref. Kirche abgehalten werden, Montag Vormit­­tags 11 Uhr aber werden die sterblichen Weberreste des Berewigten in Myáregyháza zu Grabe gebracht werden. Zur ersten Leichenfeier, näm­ zu derjenigen, welche in Bett in der reformirten Kirche abgehalten wird, lade ich hiemit das ganze Haus ein und Raul Ki rályi, Scevrih Harlanyi, fu. 3háb, August Hul$tv und Julius Salafjip. · Diese Herren wollen sich nach­ der Gatzung fbkthm Quaitor versammeln, um die näheren Bestimmungen hinsichtlich der Abreise zu berabreden. (Allgemeine Zustimmung.) Der Abgeordnete Lavislaus Berzenczey­nisterium für möthig, zeigt : in einem 1. It es wahr, daß der hauptstädtische Baurath den Diät­­ist die Ursache dieser Ge­­heimfrämerei ? 2. Hat ver Baurath bereits einen Plan oder doc eine Skiye über die in Belt-Ofen zu errichtenden öffentlichen Bauten ausge­­arbeitet und hält die Regierung es nicht diesen Plan der Deffentlichkeit zu übergeben ? 3. Will die Regierung dafür sorgen, da­ die Hauptstadt eine Großstadt von ungarischem Geiste­ und nicht ein modernes Babel werde? (Heiterkeit.) Die Interpellation wird dem Mi. De ge äfident macht das Haus darauf aufmerksam, daß ein Mitglied des ständigen Verifikationsausschusses fehlt; es ist daher nöthig, ein solches zu wählen, das Haus wolle daher Dienstag vormit­tags *, 10 Uhr Aufat­men kormen‘ und die Wahl vornehmen. — Wird beschlossen. «· ssJustizminister Balthasar·Ho»·rväth überreicht den von Sr. Majestät sanktionirten Gesetzartikel über den Nachtragskrizyit für humaner Verwaltungsprovisorium, das publiziet und dem berhaufe zu demselben 3wede üübersendet. . . M­inister Horváth überreicht einen Gefebentwurf über einen Konsularvertrag mit den légzést Staaten. Derselbe wird g.Wien,21.April.Wie wir vernehmen,sind die Handschrei­­ben auf die beiderseitigen Ministerpräsidenten,betreffend die Einberu­fung der Delegationen1(ein Wiener Telegramm meldete uns bereits, daß der 22.Mai als Einberufungstermin festgesetzt worden)gestern er­­flossen.Da an eine Beendigung der Reichsrathsgeschäfte bis zum Zus­­ammentritt der Delegationen vorläufig nicht zu denken ist,so dürfte m­an sich,wie wirhör em nach dem Pester Präzedenzfall für eine gleich­­zeitige Reichsraths-un­d Delegationssession­ entscheiden.Hierdurch würde auch die Schwierigkeit beseitigt,welche aus der Eventualität der Reichs­­rathsauflösung,die das Erlöschen der Delegationsmandate zur Folge haben müßte,hervorgehen würde,indem der Regierung das Mittel in die­ Hand gegeben erscheint,die Reichsrathsauflösung erst nach Beendi­­gung der Delegationssession auszusprechen. Wahlbezirk zugestellt. eröffnet geordnetenhanjel um 10 Uhr. Auf den Minister lauten ils : Pauler, Gorove. Das Protokoll der jüngsten Sigung wird ewigten Lang das über niglichen Plazetrechte sieht die heutige Sibung des Mir Horváth, „Interesse Toth, authentiziet, als feiner ya Szlavy, in Drud diesen Berlust Ab­bin noch verpflichtet, über das Leichenbegängniß­­ im unserer inneren Ruhe gegen etwaige Attentatsversuche geboten werden. Die Regierung sucht diese Garantie im Placetum, und ich gestehe, bab, wenn wir dieses Recht nicht, seit Jahrhunderten besäßen, so müßten wir es gegenwärtig Schaffen. Eine andere Frage ist er jedoch, ob auch die Interpretation ebenso zu billigen ist, welche der Herr Minister der Ausübungsmesse des Placetums gegeben, und die Haltung, welche der Herr Minister in vieser Frage beobachtet. Wie ich der Rede des Herrn Ministers ent­­nehme, macht er einen wesentlichen Unterschied zwischen­ solchen Enun­­ziationen des Papstes, die sich blos auf innere Gemeisjens- und Neli­­dionsfragen beziehen und zwischen solchen, die weltliche Dinge betreffen. (Minister Bauler:: 39 mache seinen Unterschied!) Macht der Herr Minister seinen Unterschied , so ist dies umso besser ; ich wünsche auch, daß der Herr Minister gegen jedwede päpst­­lie Enunziation allezeit auf der Wache stehe , damit sich nicht unter dem Dechmantel einer konfessionellen Stage Publikationen einschleichen, welche die Ruhe, namentlich des weniger gebildeten Theiles der Nation verwirren und beunruhigen. Bezüglich der fünfreien Fälle habe ich nicht recht verstanden , ob­ der Herr Minister Wissenschaft davon habe, daß das Infallipilitätsdogma, wenn an nicht in mehreren Diözesen, so doch an einer Stelle publiziert wurde, und zwar, ob die Publikation in der Stuhlweißenburger Domkirche durch den dortigen Probst faktisch ge­­tlieben sei, oder nicht ? Von anderen Fällen weiß ich nichts Bestimm­­tes, doch habe ich authentisch, und zwar dur die bürgerliche Behörde der Stadt Stuhlweißenburg erfahren, daß daselbst nach einer Neunuhr, Messe und Be­­in der Domkirche durch­ den Probst thatsächlich das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit publizirt wurde. Das geehrte Haus hat bereits anerkannt, wie wichtig die Erklä­rung des Herrn Ministers bezüglich der Berehtigung des Placetums ist, und die Sade ist wertb, näher untersucht zu werden. ch gebe zu, daß die pälstiice Mittheilung in der Form, welche das Kirchenrecht und der rituelle Usus vorschreiben, zu Stuhlweiden­­burg nicht publiziert wurde. Doch ist meiner Ansicht nach das Blazetum zu dem Behufe da, um auch den Gefahren vorzubeugen, welche unter dem Vorwande der Religion die Ruhe der Bürger von der Kanzel aus bedrohen. ch finde die Gefahr nicht darin, daß derlei gefährliche Bublikationen in der vom Lande vorgeschriebenen Form geschehen, son­­dern gerade darin,­­wenn dieselben von der Predigerkanzel aus unter das weniger gebildete Bolt ausgestreut werden. ch glaube, daß das Unfehlbarkeitsdogma jedenfalls auf die Nähe, oder vielmehr Beunruhi­­gung des Volkes jedenfalls einmirken mus. Das Bolt schöpft eben seine ganze Belehrung aus den Reden, die ihm in der Kirche von der geweihten Kanzel zufließen.­ Ich will nicht wieder aufmärmen, welche Gefahren dem Staatsrechte Ungarns aus dem I­ntallibilitätspogma er­­wachen, welche ja die Bulle „Unam Sanctam, die Versuche Gregors I­nnozenz­­ II. und Bonifazius VIII. zur Geltung erheben mußte ! !“ Ic will den Herrn Minister nur fragen , wenn er schon die bisherigen Beziehungen des Gewohnheitsrechtes nicht streng bestraft, wie gedenkt er den Staat gegen die Versuche zu schüren, welche allerorten zur Wiederherstellung der weltlichen Macht des P­apstes in Szene gelöst werden. Haben wir doc erst vierer Tage gesehen, wie Kardinal Patrizi der Geistlichen zu Pflicht mache, diejenigen Soldaten, welche aus Ar­­meen desertiren, die gegen die uweltliche Macht des Wapstes kämpften, im Beichtstuhle ob ves Fahnen­bruches zu absofoiren 7: Was mi­rde ber Here Minister sagen, wenn wir gerade durch die weltlichen Bestrebun­­gen der Kurie in einen Krieg geriethen,­­und nicht auf Seite der mun­­derthätigen Chaffepots von Dientana stünden, unsere Soldaten aber zur Desertion und Meuterei als zu einem gottgefälligen Werke geradezu ermuthigt, aufgestachelt würden . Um­ werlei Versuchen vorzubeugen, muß es vor Allem von Kirchenfürsten benommen werden, sich für derlei papierene Agitationen an Kommissäre verwenden zu lassen. Darum wünsche ich Strenge. Ich­­wünsche, da­ der Herr Minister auch den Fonfreten anges gebenen Fall untersuchen Lasse und geeigneten Falles steeng abnoe. ch meinestheil3 kann von der Antwort des Herrn Ministerd nur in dem Falle befriedigt sein, wenn er dieser Art praktisch bethätigt, was er uns in der Theorie über seine Prinzipien bezüglich des Plazetum mitzutheilen so freundlich war. Ich erfahre auf privatem Wege, daß das Unfalli­­bilitätsdogma an in Karlsburg, Groß-Wardein und einem Theile des Reutraer Komitates publiziert worden sei. Dies Alles bitte ich den Herrn Minister wohl zu erwägen und untersuchen zu wollen, dann bin ich von seiner Antwort befriedigt. » Das­ Haus nimmt die Antwort des Ministers zur Kenntnisz. Unterrichtsminister Pauler beantwortete hierauf­ die von Kolo­­man Ghyczy und Ferdinand Zichyanthn grichtete Inter­­pellationen. Koloman Ghyczy erklärt sich nach«einer längeren Nebeszeit der Antwort des Ministers für den Fall zufrieden­"daß diese hbe die Deutung habe,wonach keine Bestimmun­g des katholischen Kongresses durchgeführt wird,bevor die Legislative über jene Feststellungen ihre Preinung ausgesprochen. Graf Jerdir­astdZjchy nimmt die Antwort des Ministers mit großer Befriedigun­g zur Kenntniß,ohne derselben irgendwelche andere Deutung zugeben,als die,welch«e siehat.· · -· as Haus nimmt die Antwort zur Kenntniß- Den Wortlaut der Antwort des Ministers Paulermtd der Re­­den Ghyczy’s und Zichy’s tragen wir nach. 7.Wien,21.April.General v.Schweinitz ist neuerdings als »Gesandter des deutschen Reiches­«accreditirt und Graf Wimpssen bleibt österreichisch-ungarischer Gesandter in Berlin.Von der Erhebung der beiderseitigen Gesandtschaften zu Botschaften ist man im wechselseitigen Einverständnis zurückgekommen.Dagegen wird das Personal der hie­­sigen deutschen Gesandtschaft vervollständig.Zwei Sekretäre und ein Militärbevollmächtigter sind ernannt.Gegenwärtig ist nur der Legations­­rath Graf Dönhoff dem Gesandten beigegeben. AWien,25.April.Es ist mehrfach aufgefallen daß der Kö­­nig vorhab­en nicht einen Vertreter nach Trient entsendet hat, um befreundeten Gouveräns nahe bei Dan weiß in dort, Landesgrenze Brauch, Wien sehr genau, daß eine derartige Begrüßung beabsichtigt zu bieten, deshalb unterblieb, extremen um nicht für etwaige unpaffende Kundgebungen einer Partei die daß wie es beim Gridbeinen sie nur eines den Kaiser zu dekomplimentiren­ war, und unfreiwillige Veranlassung zur Tagesgeschichte. Wie es sich herausstellt, haben beide, in Frankreich mit den Waf­­fen in der Hand, einander gegenüber stehenden heile Recht, wenn sie einander der Verbreitung­ falscher Nachrichten beschuldigen. Mit dem Befige von Rem­eres betrieben sowohl die Versailler als an die Kom­­munalisten ein sehr schwunghaftes Bulletingeschäft. Jever Theil rühmte sich während der verflorenen Tage der Befiger dieser äußerst wichtigen Po­­sition und doch wogte während der ganzen Zeit­ der Kampf,um dieselbe noch änzlich unentschieden hin und her. Seit­ Dienstag Abends jedoch ist Nine Mahon Herr derselben geworden. Die Regierungstruppen haben damit einen unlangbar großen Vortheil errungen, und­ sie können nun den Plan auszuführen versuchen, der seinerzeit die Operationen der Deutschen gegen Paris zu Grunde lag. 63 wurde nämlich deuticherseits als geeignetster Stürmungspunkt die großen Lüde bezeichnet , welche die äußere Fortifikation zwischen dem Mont Valerien und St. Denis verbindet ; mit dem Refike von Neuilly und Asnières lassen si­­ie entscheidenden Angriffe ungleich leichter ausführen, als den Deutschen, die doch auf einen sicheren Erfolg hofften, möglich ge­wesen wäre. Die Kommune will sich trot Allem nicht­ ergeben; auch die re­­publikanische Liga hält ihre Ansprüche bezügli­cher Kommunalrechte von Paris und aller großen Kommunen des­ Landes aufrecht. Man will kämpfen, um Thiers schließlich dennoch Konzessionen abzuringen, den am Ende die traurige Lage von Paris erbarmen muß. Diese ist wirtlich über alle Beschreibung trostlos. In einer Beschwerde des "Bien public" über die Pariser Zustände wird betont: „Die Frauen sind wüthend, man fühlt ven Hunger kommen und der Mangel ist bereits da. Auch die militärischen Führer der Kommune sind nicht ohne Besorgniß, sie sehen ihre Armeee zusammenschmelzen ‘und beson­ders die Moral ihrer Armee. Dieses Blatt führt vier Punkte an, Möglichkeit, über einen Umkreis von 2 Kilometer von Paris hinaus zu kommen : 2. die Gleichgiltigkeit oder Feindseligkeit der überwiegenden Majorität in­ Frankreich und die Schwäche einiger, M­itglieder der Kom­­mune selbst ; 3. die Gewißheit, das Thiers die Republik retten will; vier Klippen, an denen die Kommune zerschellen werde: 4. die Weberzeugung, „vie stegreiche, ja triumphirende Ueberzeugung, 1. Die Un­­x vir welche sich preußischer Wille nennt”. Auf den Grund 4 legt, wie man sieht, der, „Bien Public“ den Hauptaccent. Schmeichelhaft it dies aber ebensowenig für die Pariser Ordnungsleute, wie fire Thier3 und die Versailler Armee­ indek dieselben Leute, welche beim Einzuge der Deutschen nicht Wuth und Entrüstung genug zeigen zu können mein­­ten, bauen fest ebenso ungewirt auf das, was sie als „ce roc im­­pitoyable, qui s’appelle la volonté prussienne“ rühmen. Die preußische Regierung empfindet übrigens Gewissenschiffe darüber, daß sie auf die Einhaltung ver Bannter Kapitulationsbedin­­ungen nicht strenger gesehen hat, und sucht sich in einer offiziösen Note, die fast in sämmtlichen Berliner Blättern reproduziert erscheint, mit folgenden Morten Luft zu machen: Die Einhaltung der Kapitulationsbedingungen von Baris scheint deutscherseits kaum eünstlich beansprucht worden zu sein. Auch ist eine offizielle Angabe der dur viele­ Kapitulation an das deutsche Armee: Kommando abgelieferten Fahnen, Waffen und Gefchüge noch nicht erfolgt. Nach Französischen Nachrichten sol sogar die Abforderung der ahnen, obgleich viefelbe in die Kapitulationsbedingungen ansprüglich aufgenommen war, gar nicht erfolgt sein. Die Nichtablieferung von mehr als 200 schweren Geschügen it. anderersseits neuerdings wiederholt sowohl aus Paris wie aus D­ersailles fonstau­rt worden, und wird be­­kanntlich der Verwendung vieler­­ Geschüse zu der jeligen Vertheinigung von Paris ein Hauptantheil an dem bisherigen Miherfolg der Nenie­­rungstruppen zugeschrieben. Auffallend erscheint jedoch das deutsche Ver­­halten in Bezug auf die Nichtabforderung der französischerseits während der deutschen Belagerung so vielfach in Verwendung gezogenen Kanonenboote. Obgleich sich dieselben unter den in der Kapitulation aufgeführ­­ten Uebergabe-Objekten nicht ansprüchlich aufgeführt finden, konnte deren Einforderung und Ablieferung doch umso mehr als selbstverständlich vor­­ausgejebt werden, als viele Boote sich thatsächlich auf ihrem Landungs­­platz, an der Sevreg­ und Neuilly Brüde in dem­ Handbereiche der deutschen Armeen befanden. Sie sind indes ungehindert in französischem Berge verblieben und haben Seitens der Aufständlichen bei der gegen­­wärtigen Vertheidigung von Paris eine erneute, wenngleich durchaus verunglückte Verwendung gefunden. Wohl sind hingegen die in Orleans erbeuteten vier Kanonenboote nach Deutschland übergeführt worden und vor mehreren Wochen bereits in Mainz resp. München eingetroffen. .. Die Vonapartisten regen sich bedeutsam. Die Lyoner „Decentra­­lisation“ erfährt, daß neuestens Genf der Zusammenkunftsort der Agen­­ten Napoleons sei. 63 seien daselbst zahlreiche­­ Imperialisten ver­­sammelt: Bazaine, Leboeuf, Fürst von der Mostowa, Bietri, ja die Ex, Kaiserin Eugenie sei in höchsteigener Rerson dort angekommen und in einem Hause abgestiegen, das man nöt­igenfalls ganz genau bezeichnen könne. Der Ex.Kaiser selbst werde erwartet. Außerdem seien sieben Millionen in Gold von Genf nach Paris abgerendet worden, doch hofft die „Decentralisation“, die Regierung von Versailles werde so klug sein, vieles Geld unterwegs aufzufangen. F. C. Haris, 18. April. In der Nacht von Sonntag zu Mon­­tag um 1 Uhr unternahmen die Regierungstruppen einen neuen An­­griff auf die erst wenige Stunden zuvor von den Föderirten errunge­­nen Stellungen in Reuilly. Sie gehen, auf eine Uebermacht von etwa 1500 Mann und mußten sich daher anfänglich mit Zurücklassung von 3 Gefangenen und nicht ohne einige sonstige Verluste zurückziehen ; eine Stunde später aber kehrten sie­ mit einer Batterie Vierpfünder wieder und gleichzeitig eröffnete ihre Artillerie ein kombinirtes Feuer auf Neuilly und Sablomville. Die Reihen der Nationalgarden began­­nen zu warnen, mio schon näherten sich die Versailler der Kirche, welche sie am vorigen Tage verloren hatten, als von der Borte Maillot Ver­­stärkungen herbeisamen, die in hartnädigem Sumpfe ihren Gegnern das ganze gewonnene Terrain wieder streitig machten, und sie endlich ganz zurückdrängten. Die Organe der Kommune gestehen selbst für die Fabe­­rirten einen­­ Verlust von 110 Mann in dieser­ Affaire ein, tresten sich aber damit, daß der Feind mindestens das Zehnfache verloren haben müsse. Noch einster war ein Kampf, der wenige Stunden darauf in Asnieres stattfand. Die Linie, welche hier die Nationalgarden inne­hat­­ten, bestand in halbk­eisförmigen, duch die Eisenbahn getheilten Schan­zen von einer Ausdehnung von 2 Kilometern. Bei dieser Linie waren auf­ der Straße von Courbevine zwei Barrikaden angelegt, und zur Vertheivigung derselben eine Abtheilung von 160— 80 Mann des 928. Bataillons aufgestellt worden. Die Bersailler, angeblich in Stärke von 1500 Mann Linie, 3 Schwadronen Kavallerie, einer starren Artil­­lerie und zwei Batterien Mitrailleuren, warfen diesen Wosten über den Haufen, bemächtigten sich der Barrisaren und der Verschanzungen und rückten mit Macht, gegen Asnieres selbst vor. Das 77, 152, 32 und 58. Bataillon, welche vor und in dem Dorfe_zerstreute Stellungen inne­hatten, zogen sich­erschredt zurück ; nun verstärkten die Versailler ihr Feuer und schoben­­ einige Mitrailleuren­­ neuen Modells vor, deren Geschäfte die Verwirrung in den Neihen der Föderirten noch vermehrten. Alles stürzte sich in wilder Flucht nach der Schiffsbrücke, um das andere Ufer zu gewinnen. Eine Abtheilung Kavallerie sprengte zur Verfolgung der Flüch­tigen heran und machte Gefangene; gleichzeitig bescieß eine vor dem Schloffe Becon und am M­ondpoint von Courbevoie aufgestellte Batterie die Eisenbahnbrücke und die Panzerwaggons, welche auf ver­­selben standen, und zwar so glücklich, daß einer dieser Waggons, durch eine Haubige angeschlagen, der Maschine einen Nud gab, in Folge dessen sie entgleiste, den Schienenweg sperrte und die anderen Waggons zu mandvriren hinderte. Als daher die Waggons sich in der Richtung der­ Stadt aufüb­ogen, bemächtigte sich vollends Verzweiflung der ver­­folgten Nationalgarden. Sie rannten durch die ériüken von Vevallois, indem sie den Einwohnern zuriefen, ihre Thüren und Gewölbe zu schließen. Viele von ihnen warfen ihre Waffen weg und flohen bis in die Stadt selbst. An der Schiffsbrücke war inzwischen das Gedränge noch immer groß. Der Legionsführer Sandomisi wollte die Regierungs­­truppen verhindern, die Seine zu überschreiten, und gab daher Befehl, die Brüche abzubrechen. Während aber dieser Befehl ausgeführt wurde, kamen drüben noch immer neue Flüchtlinge an; die Meisten von diesen suchten durch Schwimmen das andere Ufer zu gewinnen und eine nicht geringe Anzahl von ihnen ist in dem Strome umgekommen. Um 12 Uhr war ganz Asniéres von der Nationalgarde geräumt; die Regie­­rungstruppen nahmen jedoch nicht von dem Dorfe selbst Besis, sondern eine starre Stellung auf der Halbinsel Germevilliers ein und errichteten gleichzeitig in der Nähe des Bahnhofes von Colombes Batterien, welche die Eisenbahn und die ganze Ebene beherrschen. Im Laufe des Nach­­mittags versuchte Dombrorossi, der, wie es heißt, erst als Alles schon vorüber war, auf dem Kampfplage erschien, wiederholt eine neue Offen­­sive und die Kämpfe dauerten bis in den späten Abend fort; das Eno­resultat scheint aber von Bemühungen der Föderirten nicht günstig ge­wesen zu sein. Ihre Verluste betrugen nach einer für sie wohlwollen­­den Angabe 150 Zochte oder Verwundete und 50 Gefangene; der Kom­mandant des 228. Bataillons, den man im Kampfe noch gesehen hatte, wird vermißt und dürfte vielleicht ertrunken sein. Das , Journal Officiel” s­chweigt über diese empfindliche Schlappe gänzlich und veröffentlicht nur folgende stereotyp gewordenen Depeichen : VBanpvree, 17. April. Alles geht gut. Die Artillerie demontirt die feindlichen Batter­­ien. Die wiederholt gegen uns gerichteten Angriffe werden entschieden und mit dem grügienzöm­pig zuraugem­­eier Wir­ haben von dem An­­griff der­ legten acht feinen Geist der Teuppu­­ft ein vortrefflicher und Jeder brennt vor Unge­­dule, mit den Findlichen Horden aufzuräumen. Der Kommandant des Forts, den g­ochten und nur einen Verwundeten. Der Sort von SIfY, 17. April. Nach mehreren pe Bersuhen haben die Versailler den Angriff auf das Fort gänzlich aufgegeben. Dank der Richtigkeit unse­­res Schießens und der Kaltblütigkeit unserer Artilleristen, welche von Früh, bis Abends ihre Batterien beständig demontiren, ihnen auflauern, und jede ernstliche Arbeit unmöglich machen, wobei gleichwohl unsere Munition geschont wird. Der Gouverneur des Forts, Edmond Mégy.­­Man erfährt bei dieser Gelegenheit, was aus dem vielberufenen Mégy, welcher in Marseille verhaftet worden sein sollte, geworden ist.­ Das Quartier des Triumphbogens hatte gestern in den Por­­genstunden wieder viel von der Rangwarde zu leiden. Eine Haubiße stellte das Haus Nr. 270, Faubourg St. Honoré, in Brand, der indes bald wieder gelöscht wurde. Am Rouppoint der Avenue des Ternes wurden­­ drei Personen getroffen, ein Wurstmacher, der vor seinem La­den stand, wurde getödtet, ein Vorübergehender ebenfalls tödlich ver­­wundet und eine dritte Person erhielt einen Schuß ins Bein. Eine Bombe, heißt es, wäre bis in die Nähe des Industriepalastes gefallen . Thatsache ist, daß eine fole war 3. Gradwert eines nicht allzu weit davon gelegenen Hauses der Rue de Berry erreicht hat. Pally und Auteuil­ wurden nicht minder heimgesucht und ganze Züge von Aus­­wanderern bewegen sich aus diesen Vorstädten nach dem Innern­ von Paris. Im Faubourg St. Honoré sieht man ein zehnjähriges Mädchen meinend umherirren. Ein Vorübergehender nimmt sich des Kindes an, welches ihm sein Leid wagt: Die Mutter wäre gestern von einer Kugel etroffen und nach dem Hospitale Beaujon gebracht worden ; die Kleine ucht eben den Weg nach diesem Hospital und kann ihn nicht finden. Der Herr will sie dahinführen und nimmt sie bei der Hand ; faum ha­ben sie zehn Schritte gemacht, als er mit einem Schrei zusammenbricht: eine Augel war ihm in den rechten Schenkel gegangen und er wird nun selbst von einigen Personen, welche von Muth haben, ihn aufzu­­geben, nach dem Hospital gebracht. An der Ehe der Rue de Nivoli und der Rue St. Florentin, anz nahe dem Concorvienplake, ist gestern eine starre Barrisarde angel­egt worden. Samsag, 22 DRAN Aus der Sportingwelt. DE. Wien, 20. April. *) Die Erfolge des ersten Tages im diesjährigen Frühjahrs-Rennen stimmten keineswegs mit den Hoffnun­gen, welche viele unserer gewiegtesten Sportsmen in die Leistungsfähig­­keit einiger Pferde gefegt hatten. Besonders ist dies bei „Konfideration‘“ der Fall, welche mit großer Zuversicht als Siegerin im 800 G ulden- Handicap erwartet wurde und auf so unbegreifliche Meile Fiasco machte ; auch der Unfall, welcher die "Rothichilvnd­e ,Désirée" betraf, bevor der Kampf begann, hat Vielen einen nichts weniger als angenehmen Strich durch die Rechnung gemacht, und obwohl wir dem wndern, unermüdlichen Turfman, welchem „Merry Hill“ gehört, den Preis aus vollem Herzen gönnen, so glauben wir doch, daß, wäre „Desiree nicht zu Fall gekommen, die Esterházy’ihen Far­­ben biesen neuen Steg Taum hätten aufweien können. Der Bal tazzi íhe Hengst Merry Monk, auf welchen Helen jugendlii­cher Gebieter viele Hoffnungen fekte, mußte knapp vor dem Start nach Hause dirigirt werden, weil sein Jodey, allzuviel des Guten gethan und sich so außer Stand gefecht hatte, die Steeps­chase zu reiten. Jolans der aber, welche Herr Baltazzi selbst steuerte ist ein äußerst diffieiles Thier, welches, wenn es auf der angewiesenen Bahn bleiben soll, wenn auch seines befi­ren, doch, eines stärkeren Reiters bewarf. * I R—k.. Wien, 22. April. Der zweite Tag des diesjährigen Frühjahrs-Dieetings in der Freudenau steht vor der Thüre und unserer Gewohnheit getreu, wollen wir die Chancen wer bei demselben engagir­­ten Pferde einer Heinen Vorbesprechung unterziehen. Für das Wel­­ter-Stafes, einem Herrenreiten um einen Chrenz­preis im MW Perthe von ZH fl. und 509 f.in Baarem sind je­ch 8 Pferde angemeldet, darunter unsere Bekannten Dante" des Grafen Paul Festetics, des Captain DBlueihen „Triumph“, Herrn v. Draveczfys Zetland-Sohn „Se­r­­vor“, Graf Nicolaus Echterh&azy3 A Fuchshengst „Beinpl­­fierer”; ferner Baron Rothihilv­, r­espektive der Life­raer Gonföderation,, dreijährige Fucsitute, „Nitour­­nelle in Graf Nikolaus Echterházy's vierjähriger Fuchs­­hengst „U hereus", eine in der That gemählte Gesellsshaft aus welcher gewiß jeder das Möglichste thun wird, um als Erster das Ziel zu pafsiren. Unserer Meinung nach wird dieses am ehesten dem allerdings mit 151 Pfund etwas schwer belasteten „Beindiftierer“ unter der Leitung seines Befibers gelingen. Die hanvdifapirte Stee­plebase um den Kreis von 800 fl. um einen Ehren­­kreisS für den siegenden Reiter, Distanz drei Meilen, wollen sich bis fest sieben Bewerber streitig machen, nachdem für Strizzel und Dournel bereits seit 7. April Reitgeld mit 40 fl. erklärt ist. I Bei Torbeergefrönte Sieger finden wir auf dem Programme als Kämpfer in viesem Feld verzeichnet: Graf Nikolaus Eshter­­házys älteren schwarzbraunen Walach „Juryman“ und Gap­­tain Blues älteren Zuchshengst „Transylvanian”. Ersterer wurde mit 176 Pfund etwas schwer­ bedacht, während Legterer nur 162 Pfund viktirt erhielt. In Veit lieferten diese Beiden im Herbst ein „herrliches Kopf an Kopfrennen, aus dem schließlich „Sturyman als Sieger hervorging; damals waren aber Beide mit 164 Bio. gleich gewichtet, ob „Suryman“ aber seinem gefähr­­lichen Rivalen mit einem Webergewicht von 14 Pfo. auch gemachen sein werde, möchten wir nicht so unbedingt behaupten, eher progno­­stiziren, daß „Jury­man“ entweder rechtzeitig zurückgezogen werden dürfte, oder seinen gewöhnlichen­­ Ehrenplag für dieses Mal an „Transylvanian“ werde abtreten müssen. Herrn Alexander a­altazzis „Sislander” in „Merry Mont" werden, so wie Graf Octavian Kristows „Anarkali” die kleineren Rollen unter sich vertheilen, doch dürfte „Jolan­der” nicht meht vom Gewinner zu suchen sein, sobald er den alten Eigensinn läßt und ih an die Bahn hält, welche ihm durch höheren Willen vorgeschrieben wurde. Am relativ besten, d. h. mit 13 Unterschriften, belegt, it das geld für das Handicap; Preis 1090 fl. für vieijährige und ältere Pferde aller Länder. Distanz 17, Meile. Einfach 100 fl., Reitgeld of. Captain Blues 4jahr. FZuhshengit „Advocate“, der Matador der vorjährigen Saison, will in diesem run sein erstes Dies­­jähriges Debut feiern. Wir sahen ihn im Herbste des vorigen Jahres, in welchem er seinen Befigern nicht weniger als 22.172" fl. einge­­bracht, ich dabei aber doch zu sehr angestrengt hatte am Hot­os, wo er als vollständig ausgepumpt sich präsentirte; hat er über die lange Winterzeit jene Erholung gefunden, welche ihm damals nöthig war, so dürfte er Sonntags die meisten Chancen haben und vant Herrn v. Semseys 4jahr. brauner Hengst, „Der Milchbru­der, von Tedvington a. b. Doubtful al Zweiter die Hälfte der Ginlagen erhalten. Den Schluß am zweiten Tage bildet analog dem Programme des ersten, ein handicapirtes Hurdle-N Race, Preis 400 fl. für Pferde aller Länder. Von ven 5 am Programme noch le­­benden Konkurrenten, dürfte Graf Lákló Forgáds sechsjährige braune Stute „Confideration”, wenn sie disponirt­et, die 4 Hürden auf der 1 Meile langen Bahn am Leichtesten springen und in­folge dessen auch siegen und könnte allenfalls Graf­ik Echter­ba­y’s Beige braune Stute „Merry Hill“ als zweite ein­­fangen, da wir „Da­nte” in diesem Feld nicht in den Schranzen zu sehen glauben. Erscheint jedoch „Dante” zum Start, so gehören die 400 fl. und sämmtliche Einlagen und N­eugelver wohl unzweifelhaft dem Graf Festetics’schen Stalle. Im Ganzen wird das sonntägige Meeting in der Freudenau ein Pendant zu dem am legten Sonntag abgehaltenen bilden und einestheils ebenso interessant sein, wie dieses, und, ist das Wetter nur günstig, eben­so gut besucht sein. Vagesweuigkeiten. (Handelsminister v. Szlávy) begibt es heute Abend nach Wien. Personalnachbrict) Der Gouverneur von diume, Graf Joseph Zi­g jun. ist heute Früh aus Wien hier eingetroffen. Meberdie legten Tage Paul Nyáry's­ bringt die , Ref." folgende Details : „Schon seit einer Woche hatten Nyárys Freunde eine große Gereiztheit an ihm wahrgenommen. Donnerstag dink­te er noch bei dem Unterhauspräsidenten Paul Somffid, mit dem er kordial ab­, und auch weisen Sohn, Herrn Sigm. Láb­ló, als Junggesellen leben ließ. Nach dem Diner begab er sich in die 2der-Kommission, wo er übrigens, ‚ganz gegen seine Gewohnheit, nur ein einziges Mal das Wort ergriff, und zwar gegen Paczolay. Vieles deutet darauf hin, daß er am Tage vorher noch nicht­ den selbstmörderischen Entschluß gefaßt hatte. So hatte er den Kommissionspräses Béla BPerczel ersucht, Sonntags seine Lösung halten zu hassen, da er (Nyáry) aufs Land gehen wolle. Aus der Gebung­­ ging er mit Demeter Hor­­váth, seinem alten Freunde und politischen MWiverpart, nach Hause und sagte unter Anderem in scherzhaftem Tone zu ihm: „un, künftige Woche werden wir mit einander eine Lanze brechen, doch bin ich meines Sieges gewiß." In der Fünfzigen Woche werden näml­ich in ver agminission viv Direikts ap — fonm­en, und die Differenz bestand darin, was Ayáry für Gregled, D. Horvath aber für Kecstemet als Si eines Distrib­ualgerichtes war. — nen, welche Nyáry näher standen, und ihn sowohl als seine von alter Zeit, her Eannten, halten es für wahrscheinlich, daß er einer Gemüthskrankheit zum Opfer fiel, welche in seiner Familie erblich war. Den Keim dazu mochten seine zerrütteten Vermögensverhältnisse zur Reife gebracht haben. Am Tage der Katastrophe begegnete ihm ein Bekannter um halb 9 Uhr auf der Landstraße vor dem Hußar’schen Hause, wo Nyáry, der vom Landhanse her zu­­ kommen schien, seinen Gruß freundlich er­wiederte Um 9 Uhr sahen ihn Balth, Sala und einige OHNE von den Fenstern des Komitatshauses auf der Gasse gehen, ohne daß ihnen jedoch etwas an seinem Benehmen aufgefallen wäre. Um 10 Uhr wurde er von einem andern Bekannten auf dem Wege nach dem sep­ee gesehen, plößlich wandte er­ sich jedoch um, und nahm seinen Weg in der Richtung nach der Kett­er zurück. Eine Viertelstunde später war er bereits ein tochter ann.­­ Nach „Ellenör“ war Nyáry vorgestern noch bei einem der No­­tare des Pester Komitats, Hrn. Julius ©­uliner gewesen und hatte sich von ihm aus dem Archive Dokumente geben lassen, welche sich auf Gegenstände bezogen, deren reichstägliche Verhandlung erst nach Wochen in Aussicht stand. Freitags Früh brachte er sie wieder zurück mit dem Bemerken, er werde sie vielleicht nicht mehr benöt­igen. Paul Nyarys Leiche­ wurde heute Vormittags im­ Rochusspitale gerichtlich obduzirt. (Die Einsegnung der Leiche Paul Nyary's findet Sonntag Nachmittags um 4 Uhr.in ver Pefter reformirten Kirche statt, woselbst Superintendent Raul Törött die Leichenpredigt hal­­ten und der Abgeordnete und Geistliche Aaron Szilady einen Nachruf sprechen wird. Von da wird­ der Sarg in feierlichem Zuge über die Uelk­erstraße geleitet ; beim Startende hält Mori­ Jokay im Namen der Reichstagsabgeordneten eine Rede. Hier wird der Sarg auf einen Reisewagen gehoben und in der Nacht unter Begleitung von Komitatspanduren, nach Nyaregyháza überführt, i woselbst die Leiche Mon­­tag um 11 Uhr zur Grove bestattet wird. Der Reichstag entsendet eine Deputation von vierunzwanzig Mitgliedern nach Nyáregyháza, welche bei *) Wegen Raummangel verspätet 9. A. ,

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