Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1872 (Jahrgang 19, nr. 124-147)

1872-06-10 / nr. 131

=Wiewirerfahren,fand gestern Vormittags unter dem Vorsitze Sr.Majestät ein sog.gemischter Ministerrath statt,an welchem nebst den gemeinsamen Ministern auch beiderseitigen Ministerpräsidenten nahmen. Wir Hören, daß die Feststellung des Budgets für die Delegationen, sowie eine Anzahl von Vorlagen, diese Körperschaft rathungen­ bildeten. Unter den für die Delegationen vor­­bereiteten D­orlagen soll fi­e Sciffbarmachung­ des Eisernen Thores betrifft. Nach einer und aus Wien zugehenden Meldung fanden daselbst unter Zuziehung der Vertreter der ungarischen Re­­gierung, gestern und vorgestern im M­inisterium des Innern D Berathungen statt, in welchen Fluß gebrachte Trage der „Internationale” zur Verhandlungen haben augenscheinlich rentanten Konferenzen in vie­letz Berlin in die Finanzminister theil­­österreichisch-ungarischen die für der Be­­befinden, welche die Diskuffion gelangte. Die be­­ jowohl österreichisch­­ungarischerfeitd hinreichendes Meateriale zu sammeln, als ein gemeinsames Vorgehen der vortehenden zu und bestimmt sind, den auch eine Gegenstand den Zee, für die Reprä­­­ s TES PESTER (Die einzelne Nummer tostet 4 fr. b. TB) BEER pe eiein EERTS —_ ——__—__ fag, 10. Juni. " erzielen. " Die in solchen Dingen nicht eben allzu verläßliche „Ofner Lokalforrespondenz” registrirt „aus Beamtenkreisen“, Justizmi­­nister Stefan v. Bitte habe seine Demission eingereicht und der Banal:Sofumtenent V Batanovics werde Sektionschef im j­­ung. Finanzministerium werden. = Das Statut für die Errichtung der Klausenburger Universität ist von Str. Majestät genehmigt worden und auch schon aus dem Kabinet­ta Ofen herabgelangt so da die Publikation im Amtsblatte tägli zu erwarten steht. zu. Die dänische Negierung hat überschlossen, daß der Sonnengehalt aller im Sinne des XVI. Gef.-Art. vom Jahre 1871 fahrenden österreichisch-ungarischen Handelsschiffe vom 1. April 1872 ab in den Häfen Dänemarks für geieglich anerkannt werde. Demzu­­folge hat der ungarische Minister für Aderbau, Industrie und Han­­del auf Grund des §. 3 des bezogenen Gesetes an die ungarische Seebehörde in Finme den Auftrag ergehen lassen, daß alle unter dänischer Flagge in unseren Häfen einfangenden Schiffe, welche mit den Zonnengehalt im Sinne des Gefekes vom 13. März 1867 auf:­­weisenden und vor dem 1. Oktober 1867 ausgestellten Schiffsurkun­­den versehen sind, einer nachträglichen Ahndung nicht zu unterziehen, sondern die in der bezeichneten Urkunde angeregte Tragfähigkeit also betrachtet werde, als wäre dies in den Urkunden der unter österrei­­chisch-ungarischer Flagge durfccenden Schiffe eingetragen. Wahlbewegung. Herr Akin war übrigens so loyal,diesma im großen Neboutensaale stellte sich gestern Herr Dr. Karl Atin von Wählern vor Leopoldstadt vor. Das Lokal war zu zwei Drittheiten voll und wir­­ frägen die Zahl der Anwesenden auf 1000 bis 1200, von welchen allerdings nur die allerwenigsten oppo­­sitionelle Wähler waren, seiner Rede selbst zu Konstativen. Herr Dr. Bernhard Friedmann eröffnete um 11 Uhr die Konferenz und beantragte, eine Deputation zur Einholung des oppo­­sitionellen Kandidaten zu entsenden. Die von Herrn Friedmann er­­nannte Deputation machte sich denn auch sogleich auf den Weg und „während­ sie ihre Sendung­­ vollführte, nahm Herr Dr. Murinpi das Mort, um gegen die Programm­rede des dealistischen Kandidaten, Herrn Mor Wahrmann, zu polemisiren. Er warf dem gemesenen Abgeordneten der Leopoldstadt inkonsequenz vor; derselbe gebe zu, daß der Reichstag seine organischen Gebete geschaffen habe; er ge­­stehe, daß er das Vorgehen der Negierung nicht in allen Städen bil­­­ige, allein troßdem habe er diese Regierung stets unterstüßt und werde es aller Wahrscheinlichkeit und auch künftig thun. ‚Redner be­­greife übrigens, daß Herr Wahrmann immer mit der Regierung gehe ; dadurch erhalte er sich seinen Einfluß und eine solche Position sei oft gewinnbringend... In diesem Augenblicke erschien Herr Akin und wurde m­it lautem Elsen begrüßt.Herr Murinyi wollte aber trotz deskt in seiner Nede fortfahren und versuchte mehrere Minuten lange, gegen den Lärm anzufäa­pfen. Von allen Seiten gedrängt, seine NReve zu schließen­­ und vom Publikum fortwährend überlärmt, entschleß er sich endlich, seinen Vortrag etwas plöglich mit dem Rufe: , Eljen Afin !" abzubrechen. . Har Dr. Friedmann nahm nun das Wort, um Herrn Afin zu begrüßen und ihm zu banten, daß er aus dem Orient herbeigeeilt sei, dem Nufe der Leopoldstädter Opposition Folge zu leisten. Vor drei Jahren habe Herr Wahrmann seinen Gegner gehabt, die iite habe damals gehofft­, der Deputirte ihres M Wahlbezirkes werde ein strenger Konfeplor der Negierung sein, was er als unabhängiger Kaufmann so leicht habe thmn künnen. Er habe indes das Vertrauen der Mähler getäuscht und darum erkenne die Opposition es als ihre Pilot, gegen ihn einen eigenen Kandidaten in der Verson des Herrn Dr. Alin aufzustellen.­­ Nachdem Herr Friedmann geendet hatte, trat Herr Alin an die Brüstung der Orchesterestrade und hielt seine Programmrede. Vor Allen , begann er, bitte er die etwa anmefenden Korre­­spondenten von Wiener Blättern, über sein Ersheinen vor den Wäh­­lern anständig und ohne Verdrehungen zu berichten. Die Religion, die Abstammung,­­der ursprüngliche Familienname des Kandidaten haben nicht Gegenstand der Kritik zu bilden. 63 ist möglich, daß man Stolz darauf­ft, einem Bolfsstamme anzugehören, der in der Geschichte der menschheitlichen Entwickelung eine so hervorragende Rolle spielt; es ist un­öglich,daß man stolz auf einen Titel ist,der,währendde­s Adelstitel der­ vornehmen Geschlechter kaum mehrere Jahrhunderte alt ist,seit drei Jahrtausenden besteht und dessen unschuldige Privilegien von mehreren Millionen Menschen in allen Welt theilen,vom Ural bis­ nach Kalifornien willig anerkannt werden, aber wenn von einem politischen Affe die Rede ist, sollen derartige Dinge nicht rentilirt werden. Ebenso verhält es sich mit dem Namen. Es fällt Nieman­­dem ein, von Coquelin zu sprechen, wenn man sich mit Moliere, und von Arouet, wenn man sich mit Voltaire beschäftigt. Wen beispiels­­weise der König Zfenenyi nennt, den darf Niemand anders nennen. Und wenn Wiener Blätter dies dennoch thun, so ist es unanständig und ein Beweis, wie sehr das Polizeifoigelsystem als ein Erbstüc trauriger halbvergangener Zeiten allen Kreisen der Wiener Bevölke­­rung in’3 Blut gedrungen sei. Auch an die hiesige Journalistik hat er ein Wort der Erm­ah­­­nung. Er sieht voraus, daß man berichten werde, ein großer Theil der Anmwesenden habe aus Nichtwählern, jungen Leuten und Dedkisten bestanden. Allein er sieht darin seinen Vorwurf. Auch Nichtwähler darf man nicht als Varia betrachten und in England pflegen die Kandidaten ihre Wahlreden und Programme immer „an die Mähler und Nichtwähler” des Wahlbezirkes zu richten; auch dem Nichtmähler soll es nicht gleichgiltig sein,­wer den Wahlbezirk vertritt, in welchem er wohnt und das Land, heffjen Bürger er­st. Auch die Jugend ist ihm willkommen. 63 ist ganz gut, wenn in der künftigen Generation der Sinn für die öffentlichen Angelegenheiten frühzeitig erweckt wird; Redner m es in seiner Jugend nicht so gut gehabt ; damals war jedes politische Leben unterdrüct und der Sinn der Jugend auf An­­deres gelenkt. Endlich begrüßte­ er auch die anmwesenden Dedfk­ten ; er hat ausbrüchlich gewünscht, daß das Komite alle Wähler des Bezirkes ohne Unterschied des politischen Glaubensbekenntnisses einlade und er ‚erwartet nur das Eine, daß die Bewohner des gebildetsten Wahlbezirkes im Lande, auch wenn sie anderer Ansicht sind wie Redner, ihn mit Ge­­duld anhören werden, umso mehr, als er diesmal ohnehin zum ersten­­mal Gelegenheit hat, vor einem so zahlreichen Auditorium zu sprechen.­­ Redner wird nach dieser Einleitung einen Rückblick au­f die politischen Ereignie der letzten fün Jahre.Als diesou­disant na­­tionale Regierung an die Leitung der Landesangelegenheiten tra­t, war es ihre erste Aufgabe,das­ Land zu desaustrifizi­ert,wie man einen Gegenstand von Peststoffen desinfizirt.Allein statt­dessen­ Vierte das Ministerium n in durchaus österreichischem Sinne. Franz Denk stürmisches Essen­.Franz Denk,den auch Redner achte,hätte im Jahre 1867 an die Spitze der Regierung tre­­ten m­üssen,und daß er dies nicht gethan,ist ein großes Unglück für das Land.Denk nahm­ gewissermaßen die Stellung ein,die in der konstitutionellen Monarchie dem Monarchen selbst eingeräumt wird Bevor nämlich die Regierung einen Schritt b­at, berieb­ sie sich exit mit Deät oder vielmehr dem Deäfflub, hier erschöpfte man sich in gegenseitiger Kapazitation, so daß die Deäfpartei, oder vielmehr, da sie lucus a non lucendo so heißt, die Rechte im Hause selbst nicht mehr reden, noch fapazitiren mochte, sondern nur mehr stimmte. Was that nun die inte? Sie sprach so viel und so lange, daß die Rechte nicht dazu gelangte, zu stimmen. Die Rechte gleicht dem Zauberlehr­­ling im Goethe’schen Gerichte. Sie hatte die Nedefluth der Linien heraufbeschhoren und besaß nicht mehr die Macht, sie zu dämmen. Dies it das Verhältniß der­ Regierung zur Partei und zum Parlamente, was nun das Ministerium selbst betrifft, so bestand das erste aus durchaus unfähigen Leuten, kaum einen oder zwei ausge­­nommen. Als Andräsy endlich nach Wien ging, wohin er eigentlich immer gehört hätte (hier brach ein Theil des Au­ditoriums in so ge­­räuschvolle und anhaltende Heiterkeit aus, dab der Redner selbst über diese bedeutende Wirkung seines Mikes sichtlich frappirt war) wurde Lónyay zum Ministerpräsidenten ernannt, Graf Onyay, den Niemand wünschte, weder das Land, noch das Parlament, und den nicht ein­­mal Graf Andräsy zur Ernennung vorgeschlagen hatte, wie es doch konstitutionelles Geiet ist ; seine erste Handlung war gleich eine durch­­aus unk­onstitutionelle, denn er behielt alle Minister des frühern Ka­­binetts bei, was in der Geschichte des Parlamentarismus kaum vor­­gekommen ist. Das weitere Vorgehen war ebenso rastlos wie dieser Anfang ; so ließ Graf Lonvay jüngst anläßlich der so äußerst ungeschicht arran­­girten Königsreife den König einer Deputation sagen: „Unterstoßen Sie meine Regierung, denn nur sie vollführt meine väterlichen Ab­­sichten !"- eine Weußerung, durch die der König birett ins Parteigetriebe hineingezogen wird. Wie im Innern, so beging die Regierung auch auf dem Ge­­biete der auswärtigen Bolitit einen Fehler nach dem andern. 1870 wurde unserer Monarchie weder dur die Rechte noch durch die Linke, no& durch den Grafen Anpräfe der Friede erhalten, sondern einzig durch die ungeahnte Entwickklung der Ereignisse. Der berüchtigte Beust hatte große Su uns in den Krieg hineinzureißen und es ist allge­­mein bekannt, daß alle Vorbereitungen zum Kriege getroffen wurden. Graf Anpräsy ritt drei verschiedene politische Prinzipien, wie manche Kunstreiter drei Pferde zugleich reiten. Bald war er franzosen­, bald preußenfreundlich bald neutral. Heute sind wir ganz isolirt und Bisz­mard fofettirt mit und nur, damit wir ihm Nußland Dean die Raftanien aus dem Feuer holen. In den kleinen Nachbarstaaten, in den so musterhaft verwalteten Donaufürstenthümern hakt man ung und selbst in der Türkei fühlt man sich durch unsere Freundschaft kompromittitt. Auf sozialem Gebiete ist der Einfluß der Regierung ein äußerst frhändlicher. Sie schafft neuen Adel ohne in ihrer Leichtfertigkeit die üblen Folgen dieses Vorgehens zu bedenken. Nun ein Mort über die Journalistis. Redner will nicht,­waß die Blätter öffentliche Meinung machen, daß sie raisoniiren und reflektiren ; sie sollen nur Neuigkei­­ten und objektive Berichte über die täglichen Vorfälle bringen. Was ist die Folge der falschen Richtung der Journalistit ? Hier erscheint sein einziges unabhängiges Blatt, wenn man die oppositionellen Zeitungen ausnimmt. Die Regierung hat ein Korrespon­denzbureau, jedes Ministe­­rum, jede Gesandtschaft verfügt über ein eigenes Preßbureau, zahl­­reiche Blätter stehen der Regierung zur Verfügung, um­ die öffentliche Meinung zu fälschen. Wir haben hier ein sehr verbreitetes Blatt, von dem wohl der Leser in der Provinz glaubt, es vertrete die An­­sichter der hiesigen­ Geschäftskreise. An Wirklichkeit aber werden die Artikel von AHOeSNAgEpeamden im Auftrage der Regierung geschrie­­ben, und wenn der Leiter des Blattes einmal auf einen Uebelstand aufmerksam hat, so erzielt er seine andere Wirkung, als daß der Minister sagt­: „Dieser Mann sagt die Wahrheit — man muß ihm noch eine Stelle, noch ein Benefizium zuwenden, damit er ihm eige !" Das Allertrauh­afte aber ist, daß die Regierung mit dem Gelde der Steuerzahler sogar ein offizielles Wigblatt erhält. (Der Redakteur des Massblattes, auf welches der Redner anspielte, Herr Dr. Agai, befand sich im Saale und zwar unmittelbar vor der Estrade. 63 erhob sich bei dieser Stelle der Rede ein stürmisches Geschrei: „Da it er selbst ! Hinaus mit ihm­! Werft ihn hinaus!" Minutenlange währte dieses Zeiten und Lärmen, bis endlich Dr. Afin wieder zu Worte kommen konnte.­ Reoner erklärte, er fenne den Redakteur des MWibblattes nicht, molle ihn auch nicht rennen, und wille nicht, ob er im Saale sei. Im Allgemeinen aber bemerke er, daß man anderwärts solche Individuen ins­ Wasser zu werfen pflege . . .. Hinsichtlic­her Komitatsreform bemerkte er, es wäre besser ge­­­wesen, die alten, ‚Adelsprivilegien ‘wiederherzustellen als eine Pluto­­kratie in den Virilisten zu Schaffen. In Betreff der Finanzlage äußerte er unter Anderem, die Steuern seien zu hoch und es sei eine Verfün­­digung gegen die ersten Gefäße der Nationalökonomie, ein Budget mit einem Defizit vorzulegen. Ueber die Unterrichtsangelegenheiten muß er ih Furz fassen. Er hat vor S­ahren einen ausführlichen Blan der Reform des höheren Unterrichtswesens ausgearbeitet ; ambermwärts kommt ein solcher Plan ins Blaubuch und wird dem Parlamente vorgelegt, sein Plan dürfte in’s „Narrenfaszitel” Cotvög’” gemandert sen. Man hat die wissenschaftliche Garrire des Medners ge­waltsam abgebrochen und die Stelle, die ihm in Aussicht stand, dem Gebne des­ damaligen Ministers reservirt, daher kommt es, daß er von die­­sem Punkte nicht ohne Bitterkeit sprechen kann Was das Ausgleichs­­gejeb betrifft, so acceptirt er dasselbe als einen bilateralen, interna­­tionalen Vertrag, der nur zur richtigen Zeit und auf richtigen Wege geändert werden kann, allein darum ist er doch oppositionell. Er schloß um­­ 22 Uhr seine Rede mit einem Essen auf die Linie, in welches das zu dieser Stunde schon sehr gelichtete Auditorium einstimmte­n . In der Schießstätte versammelten sich gestern nahezu tausend Wähler der Theresienstädter Denkpartei zu einer Konferenz. Der Parteipräsident Herr Stephan Mendl eröffnete dieselbe mit der Mit­­teilung , daß die Anzahl der Parteimitglieder von Tag zu Tag zu­­nehme, und daß sichere Hoffnung vorhanden sei, am Wahltage glän­­zend zu siegen, nur möge die Partei die Hände nicht in den Schoß legen, s sondern mnwnder bis zum Schlusse ausharren, denn nur durch Ausdauer könne der Erfolg errungen werden. Mehr zu sagen und­ ziffermäßige Daten zu liefern verbiete ihm das Parteiinteresse. Schließlich machte er die Mittheilung, daß der Kandidat persone­lle in der Mitte seiner Wähler erscheinen werde. Nun ertönte der einstimmige Ruf: „Hören wir Strohmeier!” und dem Drängen nachgebend, erschien der allgemein geachtete Bürger am P­räsidententifd­e. Mit Elsens empfangen, richtete verselbe einige Worte an die Versam­mlung ; er erinnerte an seinen legten Absage­­brief, der aber heute gegenstandslos geworden sei, nachdem die Partei nunmehr einig sei, und unter der Sahne eines Kandidaten zur Wahlurne Mhreitin wolle. Er würde sich des schnödesten Unpan­­tes gegen den Staat, der ihm zum­­ Vaterlande geworden, schuldig machen, wollte er gegen die Dealpartei und deren Interesse, handeln. Er wird als seine Kraft der Partei widmen. (Allgemeines Essen.) Der Präsident ersuchte Herrn Strohmeier,sowie gelegent­­lich der vongen Wahl,auch diesmal für die Aufrechterhaltung der Ordnung am Wahlplatze Sorge tragen zu wollen,wozu sich Herr Strohmeier erst nach langen­högern entschloß,denn bekanntlich hatte­­ derselbe das letzte Mal den ganzen Zorn der Gegenpartei auf sich ge­­laden und sehr viele S­tu­fen­ zu erdulden. Dr.Karl Groß wollte auch noch sprechen,es erschien jedoch gleich zu Anfang der Rede der mit stürmischenkljens empfangene Kandidat. Der Redner konnte nur mit Mühe seinen Speedy zu Ende bringen, worauf Herr Radocza das Wort ergriff, um diesmal in deutscher Sprache sein Programm vorzutragen. Er dankte für das seiner Berson entgegengebrachte Vertrauen, und nachdem die staatsrechtliche Frage der Kardinalpunkt ist, um den der Streit der Parteien sich bewegt, und nachdem die Lösung aller anderen Fragen von dieser Frage abhängt, erklärte er nochmals über dieselbe sprechen zu wollen. Er acceptirt die gebotene staatsrechtliche Bafız, er­st ein­en Anhänger jener Partei, welche unter der Fahne Franz Desf’3 (Elfen !) kämpft, denn er hält die Politik dersel­­ben für zivelmäßig, heilsam und den Konstitutionalismus sichernd. Sie hat dem Lande nach jahrhunderte langen Kämpfen den Frieden RR und die territoriale Integrität des V­aterlandes wieder her­­gestellt. Die Lösung des mit den Erbländern abgeschlossenen Ueberein­­kommens hängt von Ungarn allein nicht ab, sie bewarf der A­ustim­­mung beider Reichshälften, und man möge ja nicht glauben, daß bei einer Revision des Vertrages die Kosten für unser Baterland verringert werden könnten. Ungarn hat sich seit fünf Jahren bedeu­­tend gekräftigt und ist zahlungsfähiger geworden, die Quote würde sich nicht mehr wie 30 zu 70 stellen, sondern bedeutend höher. Mit der Umänderung der staatsrechtlichen Basis wäre an eine Umänderung der inneren Organisation noth­wendig und dies brächte eine Gefahr für die ruhige Entwickklung des Staates. Durch den Ausgleich wurde die Existenz des Landes gesichert, und wir kön­­nen auf der Bahn der Reformen vorwärtsschreiten. Die Reformen durchzuführen, ist nun die Aufgabe der Deätpartei, und daß sie zur Lösung dieser Aufgabe fähig und bereit ist, dafür bürgt nicht nur die Vergangenheit der Partei, sondern auch das in den letten Tagen von Franz Deut ausgegebene Losungswort „Freisinnige De­mostratie”. Nach einigen polemischen Bemerkungen gegen die O­pposition dankte der Renner nochmals den Wählern für ihr Ver­trauen und ersuchte sie, auch fernerhin im­nteresse der Deskpartei thätig zu sein. Die Rede wurde mit stüirmischen Beifall aufgenommen und der Präsident schloß die Sagung mit der Bitte, die Wähler mögen auch in der näcsten Sonntag stattfindenden Generalversammlung ebenso zahlreich erscheinen, weil einige wichtige Fragen zur Eriedi­­gung gelangen sollen. Die Rede des Grafen lautet : Geehrte Herren Mähler ! Seitdem ich mich "einem Theile der Altofner Wählerschaft vorgestellt, hatte ich seinen­ lebhafteren Wunse, " als mein Programm vor der Gesammtheit­­ der Altoffner Wähler entwickeln zu können. Dies ist mir­ heute gegönnt. Und warum ich Sie heute ohne Pa­­r­teiunterscied einberufen, das hat mehrere prinzipielle Gründe und einen Opportunitätgrund. Denn erstlich ist es mein Bestreben, jegliche Bitterkeit, welche aus Anfah­rer Wahl unter den Bürgern entstanden, schwinden zu machen ; zweitens wü­rde ich, wenn ich das Süd hätte, von Ihnen in den Neichstag entsandt zu werden, hat selbst auch Diejenigen vertreten, die gegenwärtig meine Gegner sind, und drittens — und dieser ist ein Opportunitätsgrund von rein subz­­estivem Belang für mich — will ich einige Ansichten berichtigen, die betreff8 meiner Rersen im Wählerpublikum auftauchten. Ach will, daß Sie mich in Zukunft danach beurtheilen, was Sie aus meinem eigenen Munde vernommen haben.­ch gehe sofort zu meinem Gegenstande über.Erwarten Sie nicht-daß ich Ihnen meine Ansichten über jede politische Frage als Landeskundgebez dies zu thun,ist,i­einer Meinung n­ach,Pflichtjets Regierung und der Parteiführer;ich als bescheidener Kämpfer ips Lager der Denkpartei(F7-ljen)will Ahnen gegenüber blos den Geist und die Richtung kennzeichnen, in welcher ich im Reichstage vorgeben würde. Diese einzuschlagen­de Richtung aber finde ich in der Lage des Baterlandes imvizirt. Das 48er Bahr hat uns Vieles unvollendet und viel Solches belassen, das im Widerspruch ist mit sich­ selbst. Die auf die damaligen Kämpfe folgenden Jahre haben das Rechts­­bewußtsein im Volke sehr erschüttet, und dies fühlen wir auch heute noch, wo unsere Verhältnisse geordneter sind. Als das Jahr 1867 herankam, hatte sich das Volk in die Liebe zu den unweitestgehenden Neue­­rungen hineingelebt, gleichzeitig aber­ all jene natürliche Zähigkeit bewahrt, welche sich stets befindet, so oft das Alte aufgegeben werden sol. Dieser legtere Widerspruch mußte gelöst werden, wenn das, was uns aus dem Jahre 1848 unvollendet verblieben, vollendet, wenn das lange Jahre hindurch erschüttert gewesene Rechtsbewußtsein wieder hergestellt werden sollte. Die Lösung dieses Widerspruches hätte große Kämpfe gefoftet. · Die verschiedenen Auffassungen über die Weiterbildung unseres inneren Lebens wären mit Erbitterung aufeinandergeprallt,hätte nicht der Umstand,daß eine starke Partei,die Linke,die Bekämpfung des Ausgleiches auf ihrer Fahne behielt,die verschiedensten Partei­­schattirungen,welche aber in der Idee des Ausgleiches einig wa­­ren,in Ein Lager zusam­­enedrängt.Alle sonst verschiedene­r Schattirun­gen fanden Platzimager der Denkpartei,1vo die heterogenste Interessen durch stetigen Komprom­iß ausgeglichen Iv·1u·«­­den. Im jener negativen Rolle, welche eine andere Partei zur eiti­­gen positiven Aktion getrieben, bestand­ die hohe wunderbare Mission der Linken. Und darum glaube ich auch , daß die Linke, je weiter wir in der Regelung unserer Verhältnisse vorschreiten, je mehr wir die in den Gehegen und Institutionen­ bestandenen Widersprüche lö­sen, immer mehr an Terrain verlieren muß. So lange aber der staatsrechtliche Ausgleich, die Basis, auf welcher wir das Gebäude unserer staatlichen Gristenz errichtet haben, angegriffen wird, ist das Zusammenhalten der Vertreter verschiedentlichster Interessen in einem Lager dringend geboten. (Lebhafter Beifall.) (Das nun Folgende spricht Redner in deutscher Sprache.) In welchem Geiste ich die Weiter­bildung im öffentlichen Leben auffalle? dies ist ebenfalls im Entstehen der Desspartei geboten. Alle Agenden der Zukunft Taten sich in einem Worte zusammenfassen ; dieses Wort ist: Fortschritt! (Anhalten oder Beifall.) € Es ist dies ein viel gebrauchtes, viel­­ mißbrauchtes, selten verstandenes Wort. Und die Definition desselben ist ja eine so leichte. Es stände mir frei doch große Phrasen einen großen Beifall zu erwerben, denn dies ist nicht schwer. Allein ich will das nicht. Ich will Ihnen dieses Wort ganz nüchtern definiren. Und wenn Sie in meiner Definition zu viel Nüchternheit finden, so schreiben Sie es meiner Aufrichtigkeit zu i­ch glaube, daß wir, wenn wir zurücbliden, ung sagen können, daß wir gebil­deter, sittlccer und wohlhabender er sind, behaupten künnen, fortgeschritten zu ein. Und diesen Fortschritt zu ermöglichen, ist Aufgabe der Denkpartei ! (Beifall.) Redner schildert hierauf, wie die Deakpartei während des ver­­troffenen Reichstages diese Aufgabe gelöst habe, und was zu ordnen für die nächte Zukunft vorbehalten blieb, und fährt sodann folgen­­dermaßen fort: Ueber die fachlichen Angelegenheiten habe ich gleichfalls einige Bemerkungen zu machen ; denn ich habe meine geehrten Herren M Wäh­­meine Ansichten zu verschaffen und deshalb verschweige ich) Nichts. Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, daß ich ein treuer An­­hänger meiner Kirche bin. (Elsen) Wein richter auf einen Vorwurf machen will,mit dem könnte ich allerdings schwer auf einer Bahn wandeln.Ich glaube auch nicht, daß es jem­­and gibt,der 111 ich aus diesem Grunde anklagen würde oder könnte.Allein aus dem Umstande,daß ich ein treuer Anhänger meiner Kirche bin,werdet i die unrichtigsten­ Konsequenzen gezogen,die theils auf Mißverständnissen beruhen,theils zu­ neuen Mißverständ­­nissen führen. Was ich in Bezug auf fachliche Angelegenheiten verlangen, ist: 1. Daß die sittlichreligiösen Grundlagen der Gesellschaft im Volksbewußtsein von der­ Geießgebung als ein unantastbares Heilig­­thum geachtet werden ! (Biljen.) ler heute zusammenberufen, um Ihnen volle Klarheit über mich und s Chamandrin. Nach dem Französischen von Ernest Dauboet. Von Friedrich Bohmann. Zweiter Theil. (40. Fortfebung.) Eines Abends im Monat Oktober saß sie ganz allein in ihrem Zimmer im Erdaefchoh, aus dem eine Glasthür, vor welcher ein schwerer Vorhang von dunkler Farbe herabfiel, in den Garten führte. 68 war o­ngefähr 9 Uhr. Bauquelas und Courregol waren abmesend ; die Dienstleute waren in ihre Zimmer gegangen und Do­­lores konnte sich gänzlich verlassen glauben. Bei dem Scheine einer Lampe, deren Helligkeit durch einen Lichtschirm gemäßigt wurde, saß sie neben dem Feuer im Kamine; sie stiche. E83 war aber leicht zu sehen, daß ihre Gedanken, wenn auch ihr mit einer maschinenartigen Arbeit beschäftigter Körper zugegen war, in der Ferne weilten. Sie träumte von der Vergangenheit und sie fragte sich, auf welchem Punkte der Erde sie ruhen müsse, um Antoinette v. Mirandol und Philipp v. Ehamondrin tieberzu­­­­finden. "Was machen sie?" fragte sie sich. „Denken sie noch an mich? Sind sie glücklich ." Und da solche Fragen ihr Aussichten ohne Ende eröffneten,so überließ sie sich den verschiedenartigsten Träumereien. Plötzlich ließ sich von Außen das lärmende Blasen des Windes vernehmen.Das Geräusch der im Garten heftig bewegten Bäume drang bis in ihre Ohren.Sie zitterte.Zu derselben Zeit ertönte ein viel heftigerer Windstoß,als die früheren,in dem Schweigen der Nacht mit einem beunruhigenden Brüllen. Man hätte es für das Getöfe einer stürmenden See halten können. Dann drang durch die Glasthür, welche der zurückgeschlagene Vorhang zur Hälfte sehen ließ,­ eine Staubmwolte ins Zimmer. Die Flamme der Lampe zitterte. Aus dem Schornstein wurde eine Rauchmolse in das Zimmer zurückgeworfen. Belegt fügte sich dem geheimnißvollen Lärm, welchen der Sturm ver­­ursachte, ein Geräusch hinzu, das dem einer Thüre glich, die man verschließt. „Man hat v­ergessen, die Glasthür zu verschließen”, dachte Dolores. Sie murmelte einige Worte, welche, gegen ihren Willen, ihre Gedanken verriethen, und erhob sich, um der Vergessenheit der Dienst­­boten des Herrn Bauquelas nachzuhelfen. "PB­löglich blieb sie bestürzt, fast erschrocen stehen. Sie hatte ge­­sehen, daß der Vorhang sich bewegte, nicht etwa blos, weil er dem Winde gehorchte, sondern weil eine unsichtbare Hand die Falten des­­selben zu schütteln fehlen. .,Himmel!Es ist jemand hinter diesem Vorhange.««Und mit einem erschrockenen Auge blickte sie nach der Glasthük. Daß ein Möbelthäter sich zu dieser Stunde der Nacht in das Haus hatte einschleichen können, war gar nicht unmöglich. Dieser Ge­danke drängte sich ihrem Geiste zuerst auf. Plößlich erinnerte sie ich, daß‘ Bauguelas und Kourregos ausgegangen waren, daß die Dienstboten bereits schliefen, daß sie also in dem Hause ganz allein war. . . Der Geist einer Frau beunruhigt sich leicht.Die Nacht und die Einsamkeit vermehrten noch den Schrecken,der sich in einer fieber­­haft aufgeregten Einbildungskraft so leicht erzeugt.Dolores hatte Furcht-Sie erblaßte.Ihre Lippen zitterten und maschinenmäßig streckte sie ihre Hände hinter sich au­s,als wolle sie entweder eine Wasse suchen,oder um die Rücklehne eines Sessels zu ergreifen und sich darauf zu stützen. »Ich bin wahnsinnig!««sagte sie plötzlich zu sich selbst.»Mein würde es bei einem­­ solchen Wetter einfallen,sich hier einzuschleichem wenn es nicht der Wind istEJchtvill schnell die Thüre ver­­schließen.«« Und den Schrecken,der sie beherrschte,nach Kräften unter­­drückend,schritt sie lebhaft voran.Plötzlich­ blieb sie von Neuem stehen.Ihre Augen hatten vollkommen einen menschlichen Schatten gesehen, wer sich hinter dem Vorhange zeigte.­­ * „Ob, es ist schredlich!” sagte sie, indem sie die Hand auf ihr Herz legte. Und mit einer schmahen Stimme rief sie: „Der it da?“ Keine Antwort. Dann fachte sie Muth, schritt zwei Schritte voran, ergriff den Vorhang und hob ihn auf. Gegen die fest verschlossene Glast­ür ge­­stüßt Stand ein Mann hinter dem Vorhange. Sie war so beunru­­higt, daß sie ihre Mugen gar nicht zu erheben wagte und sein, Gesicht nit sah. “ „Ber find Sie?" fragte fte. . Sie hatte diese drei Worte noch nicht ganz ausgesprochen, als der Mann, den sie fragte, ohne ihr zu antworten, voranschritt, indem er tief: „Dolores! Dolores!“ „Philipp !" Und sie fiel in die Arme ihres Freundes, dessen, den sie nicht mehr Bruder zu nennen wagte und von dem sie seit drei Jahren ge­­trennt war. Eine Minute blieben sie so, ohne zu sprechen, ihrer Auf­­regung überlassen. Es war Philipp, gealtert, abgemagert, wie Kleider in Unord­­nung das Auge erloschen, bis zum Mitleid erweden. Sie betrachteten sich lange Zeit, und als Dolores die Ber­­heerungen der Zeit und des­ Leidens in den Zügen ihres Freundes sah, zerschmolz sie in Thränen. „Dir, Dolores," sagte er endlich, „finde ich Dich endlich wieder, nachdem ich Dich so­ lange Zeit gesucht habe?” hier bist, so bist Du gerettet. Du wirst hier bleiben.” Sie weinte und­ lächelte zu gleicher Zeit, während er, durch die sanfte Wärme, die im Zimmer herrschte, beinahe wiederbelebt, seine theuere Geliebte mit den Augen verschlang. Sie überzeugte sich, daß die Glastbiür gut verschlafen war, ließ den Vorhang herabfallen und 309 Philipp in einen Arm­stuhl am Kamin. .,Findest Du mich verändert?«fragte sie. »Noch schöner als fri­ 1het.« Sie errethete,wendete dort plötzlich: »Wie bist Du hier,Philipp­­»Ich war mit einigen Edelleuten nach Paris gekommen,um zu versuchen,die Königin ihren Henker 11 zu entreißen.Ein trauriges Unternehmen!Die Königin­ ist auf dem Schaffer gestorben-Meine Begleiter sind verhaftet Mir allein ist es gelungen,zu ent­­fliehen...«« s »Aber dann bist Du verfolgt,ein Flüchtling vielleicht den Agenten des Ausschusses bezeichnet?" . . »Acht Tage lang war ich bei einem braven Manne verborgen, den mein Elend gerühkt hatte ich hoffte,in seinem Hausebisch dem Augenblicke zu leben,wo es mir möglich sein­ würde,Paris zu verlassen.Vorgestern kam er plötzlich,um mikzu melden,man habe ihn im Verdacht,Feinden der Natione ir­ Asyl zu­ geben:seine Woh­­nung könne jeden Augenblick von Emissären Robespierre’s durch­­sucht werden,und wenn ich nicht seinen Tod veranlassen wolle,so müsse ich fliehen...« Ich habe sein Haus verlassen und bin seitdem in den Straßen von Paris herumgeirrt,habe einsame Quartiere gesucht und Tag und Nacht wie ein Hund gelebt,da ich es nicht wagte,j­emanden um Gastfreundschaft zu bieten,da ich besorgen mußte,denunzirt zu wer­­den.Als ich diesen Abend beinahe vor Kälte und Hunger starb, fragte ich mich,ob es nicht besser sei mich zu ergeben,als ich ein paar Schritte von hier einen früheren Diener des Herzogs von Pen­­thievre traf,dem ich früher einige Dienste erwiesen hatte.Da ich glaubte,er würde sie nicht vergessen haben,so näherte ich mich ihm und sagte ihm meinen Namen.Der Elende schimpfte mich und wollte mich verhaftet.Der Instikt der Selbsterhaltung verdoppelte meine Kräfte. Ich kämpfte mit ihm, warf ihn nieder und während er um Hilfe rief, entfloh ich in der Richtung nach diesem Hause zu. Eine nicht sehr­ hohe Mauer hielt mich auf. Ich erfletterte dieselbe und fand mich in diesem Garten. Durch dieses Fenster er­­blickte ich ein Licht. Eine Thür stand halb offen, ich trat ein, und Gott hat gewollt, daß die Stunden der Todesangst, die ich erlebt habe, mich zu Dir geführt haben. Ach, jest kann ich sterben! Da­ng Dich gesehen habe, Dolores, so werde ich zufrieden sterben. ,,Was sprichst Du vom Sterben?««rief Tolores.,,Weil Du Plöslich hielt sie inne ; sie erinnerte sich, daß dieses Haus nicht das ihrige sei und sie wurde unschlüfsig. Ihre Beweiflichkeit führte Philipp irre, „Bin ich bei Dir?" fragte er: „Nein, Du bist bei dem Bürger Bauguelas, dessen Affocte Gourregol ist !” „Bauquelas? Oh, weh!“ „Weshalb ?" „Weil der Herr dieses Hauses, wofern es nicht zwei Indivi­­duen dieses­ Namens gibt, ein Freund Robespierre’s und einer. Der­­jenigen ist, die am meisten dazu beigetragen haben, das Komplet zu entdecken, das von mir und meinen Freunden entworfen worden war, um die Königin zu retten." Dolores stieß einen Schrei aus und beliebte mit ihren Händen ihr Gesicht. „Das­ sollen wir thun ?" murmelte sie. „It Courfegol nit hier?" fragte Philipp. „Er kehrt erst spät in der Nacht zurück.” „Er hätte mich bis morgen verstehen können.“ „Ich werde Dich in feinem Zimmer verstehen,” rief Dolores plöglich. Niemand betritt dasselbe. Ich werde seine Macht seier er­­warten und ihm Deine Ankunft mittheilen.“ Philipp billigte diesen Plan. „Aber ich rente eben daran,“ rief sie plößlich, „Du sagtest, Du habest Hunger. D, mein Gott, die Dienstboten sind schen zu Bette."­­ Sie ergriff die Lampe und entfernte sich eilig, während Philipp, der von der Aufregung, der Ermüdung und Hunger ges­chwächt war, in dem Armstuhle fißen blieb, in dem er Blak ge­­nommen hatte. Dolores kam bald mit Brod, einer Flasche Wein und einem Stück Falten Fleisches zurück, das sie glüclicher Weise im Speiseschranfe gefunden hatte. Sie feste das Alles auf ein Tiihehen, das sie vor ihn rüdte. Ohne ein Wort zu sagen, fing Philipp mit Begierde eines halb ver­­hungerten Menschen an zu essen und zu trinken. Dolores, die vor ihm stand, betrachtete ihn, während ihr Herz heftig klopfte und aus ihren Augen, die vor Fieber glänzten, fielen brennende Thränen auf ihre Wangen herab.­­ Philipp belebte sich allmälig. Durch die Märme und die Nahrung kam er wieder zu Kräften. Ein wenig Blut trat in sein­­ Gesicht und ein Lächeln der Hoffnung erschien auf seinen Ippen. Segt erst wagte Dolores einen Namen auszusprechen, der seit einem Augenblicke ihrem Munde zu entwischen suchte: „Du hast mir noch nichts von Antoinetten gefaat ?" Dieser Name erinnerte Philipp an die übernommmenen heiligen Kopf weg und fragte dann TERN NEE s-« Eisszmkjpxw PL­­j­t.«-LM«:«. J ·» BE EEE NEL la 2) NEU RT Ne

Next