Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1880 (Jahrgang 27, nr. 100-122)

1880-05-04 / nr. 102

nee — « Bi .­ » 29 22 = enmmern 3 Fr. i (Einzelne B Bun­d allen Berichleißvnfalen.) Budapest,4.Mai. -Js-Die Berathrungen der Botschafter in Ko­nstan­tinopel,welche einen neuen Schritt·derhichteitt per albanesisch-montenegrinische 31 Streit­­frage zum Gegenstande habe1e,scheinen noch immer fort­­zudauern,wenigstens ist bisher nicht bekannt geworden, daß dieselben zu einem Ergebnisse geführt habe1c.Man theilt uns aus Wien mit,daß in der Sache zwischen den Botschaftern keinerlei Differenz der Meinung besteht,daß der Eindruck,der­ die Erklärungen der Pforte hervor­­gerufen,allenthalben dergleiche sei und daß allgemein die Empfindung vorwalte,es müsse er zu geschehen,um in dem Winkel,welcher das Streitobzett der Albanesen und Montenegriner bildet,»mit der Autorität Europas zugleich Ordnung und Ruhe herzustellen«,was freilich viel leichter gesagt,als gethan ist.Des Weitern wird 11ns1 mitgetheilt, daß die Initiative in Betreff des letzten Kollektivschrittes, sowohl was die Form als was dann h­alt betrift,ganz ausschließlich von dem Botschafter Englands­,Mr.Layard, ausgegangen war und daß England,Deutschcind und Oesterreich-1­ngar 11dathrige dazu beigetragen haben,dem Schritte»die möglichst milde Form zu geben«. »»Al­­s Peters­burg kommt die Kunde,daß die Mclitär Deputationen Deutschlands und Oesterreichulngarns am­ dortigen Hofe eine außerordentlich freundliche Aufnahme gefunden habenz beide seien mit großer Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit begrüßt worden.Von dem Separat- Empfang der deutschen Deputation wird­ Foch b­eson­ders b be­­richtet,daß General Treskoff dennzarchieneigenhändigen Brief des Kaisers Wilhelm­ ü­bergeben,dass der Czar diesen Brief vor dem gesammten Hofstaat eröffnet und gelesen hat und daß er nach Verabschiedungsd­eputhtion seiner Umgebung eröffnete,Kaiser Wilhelm­­ meine es noch inzwer so«freundschaftlich mit ihm wie je zuvor-Nach­ einer angereuse Version soll der Ch­r erzählt habext,daßz ihm Kauer Wilhelm den Rath ertheile,sich auf einige Zeit nach Livadikx zurückzuziehen,um dort mit seinermesse der Ruhe zu pflegen. » Mit dem Nihilisums zugleich wirdianzland das Judenthum bekämpft,welches­ man in russischen Beamtenkreiser alsceum Bundesgenossen des Nihilismus betrachtet, vor wenigen Zagen in Berlin, dur) Die Naricht alarmirt worden, daß alle fremdländischen Juden aus P­etersburg ausgewiesen werden sollen. Die Nachricht wurde dementirt, was aber nicht dementirt werden kann, tt die Thatsache, daß die Juden im den ruffischen Gouverne­­ments — und­ zwar Die eingebornen Juden — der Gegenstand unausgeregter Verfolgung sind, und daß sie wie wilde Thiere ganz nach Laune und Willkür bald aus den, bald aus jenem Distek­t verjagt werden. Die Bundes­­genossenschaft mit dem Nihilismus allein könnte solches Verfahren nicht rechtfertigen. Es steht darin etwas von der religiösen Intoleranz, welche eine Eigenart der Havishen Racen it. Ein russisches Organ, die „Nomoje Nrenja", hat ausgerechnet, daß 7 Verzent der gesammten Nihilisten jüdischer Abstammung sind. Solc eine Rechnung muß Ion darum sehr gewagt und unzuverlässig erscheinen, weil die „Nowoje Wremja" gewiß nicht in der Lage ist, Die Zahl der Nigikisten zu fennen und gewiß auch sein Standes­­register über die Konfessionen derselben besagt. Thatjache­ri allerdings, daß von den in Ddeffa und Kiew ver­­witheilten Nichlisten einige jüdischer Abkunft waren. Unter den Sechs, die im Dezember vorigen Jahres in Ddeffa verurtheilt wurden, waren zwei Juden, und unter den Act, welche in Kiew vor dem Nichter standen, waren gleichfalls zwei udn. Die na times" widmen diesem Thema einen Ar­tikel, der die Frage mit so viel Objektivität als G­erechtigt­­eit behandelt. Sie fagt: " „Durch ihren eigenen Sonftinkt sind die Juden, solange sie, den Schub einer Regierung genießen, Freunde der Ordnung. Die jüdi­­schen Gemeinden im Mittelalter waren der Gegenstand aller mög­­figen V­erdächtigungen, allein and­ die wildeste Phantasie_hat nie­mals die jüdischen Händler der Konspiration gegen einen Souverän und dessen Dynastie angeklagt. Im früherer Zeit hatte die russische Regierung seine loyaleren Unterthanen, als die jüdische Bevöl­­kerung. Unglücklicherweise wurde den Supden in Nußland in der festen Zeit der Schuß des Staates entzogen. Von Zeit zu Beit wurden traurige Berichte velannt über Verfolgungen und Auss­chreitungen gegen verhütet noch bestraft wurden. Andere Länder haben mittlerweile In der Toleranz große Fortschritte gemacht. Im Norden und Westen, im Süden und in Mitteleuropa haben sich die Menschen allgemac) entmahnt, zu denken, daß die Aufrichtigkeit ihres jeuen Glaubens doch ein soziales Stigma gegen Under­­gläubige zu bethätigen se. Die Savden Nußlands haben von diesen Fortschritten nichts profitirt. Da es ihnen nun verboten war, sich als einfache Auffen zu fühlen, so mußten sie hob­wendig Ideen aufnehmen, welche aus anderen Ländern herüber­­kamen. Sie wußten, daß sie an geistiger Begabung der Bevölkerung, unter der sie lebten, mindestens gleichgestellt sind ; sie mußten, daß Ihre Intelligenz und ihr Fleiß dem russischen Reiche mindestens so viel zuführte, als sie von demselben beanspruchten, allein das rus­­iiche Bolt fuhr fort, sie als Parias zu betrachten, und­­ die ruffischen Herrsscher haben diese Boltsstimmung getheilt. Hätten die Ausschrei­­ungen des Banflavismus nicht ale Elemente interner Agitation in Bewegung gebracht, dann würden auch­ die ruffischen Suden nicht im­­ Krieg gegen die staatliche Ordnung eingetreten sein. Da aber alle unbefriedigten Elemente sich erhoben, so war es begreif­­(ich), daß das Sudenthum, verachtet und niedergetreten wie es war, seine Hilfstruppen stellte. Dabei ist jedoch der Antheil des Sudent­ums an dem Nihilismus nicht mehr spezifisch jüdisch, als der Untheil, den Studenten der Medizin nehmen, ein Antheil­ der medi­­nischen Wissenschaft genannt werden konnte. Der Nihilismus ist eben das gemeinsame Steservoir, in welches jede Bewegung der Um­­­friedenheit mit dem ruffischen Regime und der russischen Gesells­­chaft notwendig sich ergießt.“ An dieser Hoffnung, da Em. Erzellenz die Güte hatten, die Erfüllung unseres Wunsches in Aussicht zu stellen —»die Prekbur­­ger haben hr diesbezügliches Telegramm mit großer Freude ent­­gegengenommen und dessen Anhalt acceptirt —, in dieser Hoffnung bringen wir Ew. Erzellenz für Ihre Entfließung den wärmsten Dank unserer Mandanten dar und wir wagen zu versprechen, daß Preßburg, die zweite Stadt des Landes, mit allgemeiner Begeiste­­rung seine Vertretung in Ihre Hände legen wird, daß die Bürger Preßburgs am 10. Mai freudevoll rufen werden: „Es lebe der er­wählte Abgeordnete des I. Preßburger Wahlbeziri!, Baron Paul Sennyey!” Baron Sennyedy erwiderte hierauf mit folgender, von der Deputation mit lebhaften Beifall aufgenommenen Rede : „Geehrte Deputation ! = Am Augenblicke, da Sie als Abgesandte des I. Wahl­bezirkes der kön. Freistadt Preßburg die Güte haben, mir Shore Ent­­schließung mitzutheilen, durch welche Sie mich zu Ihrem Ab­­geordneten-Kandidaten zu prok­amiren so freundlich waren,­­— kann ich, duchdrungen von den wärmsten Dantesgefühlen, als Antwort Shen nur wiederholen, was ich Ihrem geehrten Präsidenten Thon telegraphisch mitgetheilt habe, daß ich bdieses Unerbieten als die glänzendste bürgerliche Auszeichnung betrachte, mit welcher Sie mich beschenken können und daß ich es für meine Pflicht ansehe, Ihren­ Wünsche bereitwillig zu entsprechen. (Beifall.) zt 63 ist eine große Auszeichnung für mich, daß jener Wahl­­bezirk der Stadt Preßburg mich zu seinem Abgeordneten auselsehen hat, der durch seine geschichtliche Vergangenheit und duch die Hoch­­ansehnlichkeit seiner Bürger im Lande zu den hervorragendstät ges­tählt wird und den bisher so ausgezeichnete Staatsmänner vertreten haben; aber ich Lege besonderes Gewicht namentlich auch auf den Umstand, daß meinen Informationen gemäß die Wähler ohne Unter­­schied der Parteischattirung sich zu meiner Kandidatur vereinigt und daß sie min dadurch den Weg gezeigt und die Richtung angemiesen haben, daß unter den derzeitigen Verhältnissen unseres Baterlandes — deren Schwere wir ja Alle fühlen — es zumeist erforderlich sei, daß die Mittel und Wege der Besserung ohne jede Voreingenommen­­heit und ohne Vorurtheil, lediglich Durch objektive Erwägung der konkreten Verhältnisse gesucht und gefunden werden. Darum nehme ich mit großer Freude zwischen uns das Band geistiger Wiedereinstimmung wahr, und das ist es, was mir vor Allem den Muth gibt, Ihrer Aufforderung zu entsprechen. Meine bisherige Durückgezogenheit ist nicht etwa durch Gleich­giltigkeit gegen die öffentlichen Angelegenheiten verursacht, noch durch den Hang zur Bequemlichkeit , sondern nur durch das strenge Abwägen meiner geringen Kräfte und in Folge dessen durch jenes Pflichtgefühl, demgemäß ich immer nur dasjenige übernommen habe, was auszuführen ich mich fü­r befähigt gehalten habe Ihre Mandanten billigen voll gütiger Nachsicht jenen bes­­cheideneren Rahmen, innerhalb dessen ich da Mandat übernehmen kann und Ihr Entschluß hebt für mich die Gründe auf, welche für mein bisheriges Verhalten bestimmend gebesen sind. (Beifall.) Seien Sie, meine Herren — ich bitte Sie darum —, bis ich es persönlich "bin kann, bei Ihren Mandanten die Dolmetsche mei­­nes tiefgefühlten achtungsvollen Dank­es, mit dem ich das Vertrauen und das gütige Anerbieten des ersten Wahlbezirk der Stadt Preß­­burg annehme. . Empfangen Sie auf Ihrerseits meinen aufrichtigen Dant dafür, daß Sie sich bereit finden ließen, die Mission, al Ab­gesandte Ihres Wahlbezirkes bei mix zu erscheinen, zu übernehmen und mich durch Ihre geschägte Anwesenheit auszuzeichnen. Gestatten Sie, hab ich den Ausdruch meines Dankes damit schließes Auf M Wiedersehen in Preßburg !" (Rebhaftes Essen.) Baron Sennyey verabschiedete ich hierauf in sehr herzlicher­­ Weise von jedem einzelnen Mitgliede der Deputetion, die Studen, welche durch die Negierung weder 4 = Die Preßburger Wähler-Deputation bei Sennyey. Heute Nachmittags um halb 2 Uhr erschien die offizielle Deputation der Wähler des I. Wahlbezirkes der Stadt Preßburg bei Baron Paul Sennyey, um ihm das Mandat des genannten Bezirkes anzubieten. Die Deputation bestand aus folgenden Herren : Rarl Neipiedler, als Spieher, Dr. Deuts­ch, Graf Stefan Balffy, Beb­e Pictory, N9van v. Simonyi, Yulus v. Simonyi und Adolf v. Scholz Baron Sennyey empfing die Deputation in einem Salon des „Hotels zur Königin von England“. Herr Neipiedler be­grüßte Ge­ Erzellenz mit folgender Ansprache : „Em. Erzellenz! Der I. Wahlbezirk der Fen. Freistadt Preb­­yurg hat Ew. Erzellenz unter allgemeiner Begeisterung als Abgeord­­neten-Kandidaten prollamirt und Diese Deputation, welche die Ehre hat, Em. Exrzellenz zu begrüßen, entsendet, um der bereits im tele­graph­ischen Wege Bundgegebenen Sehnsucht und Bitte Ausdruch zu verleihen, daß Sie das Mandat des I. Wahlbezirks der Stadt Preb­­­urg nach erfolgter Wahl annehmen möchten. Wir willen wohl, daß wir durch diese unsere Bitte von Em. Srzellenz ein solches Opfer verlangen, dessen Erfü­llung in der gegen­wärtigen Situation große Selbstverleugnung erhelfcht, allein in dem­­ Bewußtsein, daß wir es im Interesse des Vaterlandes gethan, daß wir unsere Bitte im Interesse des Vaterlandes stellen und daß uns einzig und allein die Devise reitet: „Das Vaterland über Alles“, Auffen wir, daß Em. Erzellen, unserer Bitte willfahren werden. AB En. Erzellenz das Gebiet der Deffentlichkeit verliehen, auf welchem Sie 19 glänzend gewirkt, waren die Bürger des DVater­­landes ohne Unterschied der Partei von diesem Ihrem Entschlusfe Schmerzlich berührt und wir erachten es auch heute noch als einen großen Beruust, wenn mit Ew. Exzellenz verlor die Legislative einen Staatsmann, den die Vorsehung mit den schönsten, glänzendsten Eigenschaften in so reichem Maße begabt, daß einzig und allein die Verhältnisse e3 verschulden konnten, daß wir die Früchte Ihres Mühens, Sshrer selbstlosen Bestrebungen bisher nicht genießen konn­­ten. Diöge es uns ‚gestattet sein zu hoffen, daß schon die nächte Zukunft berufen sei, diese Früchte zur Reife zu bringen, in deren Senaß die Völker 005 Vaterlandes ehebaldigst und in gleichem Maße ih­r heilen würden. nun Somnarf immer über die Kandidatur Zaren auf Henmyey’s. Sä­mmtliche Blätter beschäftigen sich heute mit dem Ereignisse des Tages, dem bevorstehenden Wiedereintritt 068 Barons Paul Sennyey ins Abgeordnetenhaus „Magyaroropag” schreibt aus diesem Anlasse: So sehr auch Baron Paul Sennyey bemüht sein mag, sich und seine fünftige parlamentarische Wirkssamkeit in die engsten Grenzen persönlicher Verscheidenheit einzuschränken, so wird doc Ledermann ohne Unterschied der Partei und abgesehen von den ge­mischten Empfindungen seines Ahnungsvermögens fühlen und fühlen müssten, daß dieses Moment, auch in der Form, in welcher es vor uns steht, ein bedeutungsvolles und hochwichtiges und­­ um ung 908 farblosesten Anspruches zu bedienen, ein politisches Ereigniß sei. Man Fan demselben verschiedene Deutungen geben, deren jede eine sehr natürliche ist. Von diesen Auslegungen wird al diejenige nicht ausgeschlossen werden können, welche, weil dies Mo­­ment ebenso unverhofft als überraschend, eben deshalb die Trag­­weite der Sache nicht nur in ihr, sondern auch in ihrem Hinter­grunde fuht 65 it Shatjache, daß jener Wahlkreis, welcher dem Baron Gennyen ein Abgeordneten-Mandat anbietet. Der Wahl­­kreis wie Szlavy’s war, und es ist kaum anzunehmen, daß dieser Wahlkreis, bevor er einen Nachfolger für Szlavy suchte, nicht Sofef Szlavy befragt haben sollte. Man erzählte sich, ja­e wurde vor nicht langer Zeit auch in halboffizieller Form EZolportirt, das im Preßburger I­M Wahlbezirk Alexander Matlekovics auftreten werde und er wurde hinzugefügt, es sei dies eine Kombination Koloman Tipa’s, welcher nämlich, als er mit Matlejovics darüber unterhandelte, daß Matlejovics im Staats­­diente bleibe, angeblich auch das nächte Deputirten-Mandat ihm versprochen habe. Und siehe ‚da, troß_ Dieser halb­­offiziellen Kombinationen verkündeten bald darauf, unmittelbar nach dem Mreßburger Abschied, Szlavy3, große Wlafate auf den Garsen Preßburgs "Elsen­báró Sennyey - Pál!" und tauchte alsbald in den Blättern das Gerücht an, daß die Preßburger Wähler Baron Sennyey zum Nachfolger Szlávys wählen wollen. Dies überraschende Gerücht wurde von Jedermann mit dem festen Glauben aufgenommen, Baron Paul Sennyey werde sehr höflich den Preßburgern für ihr Vertrauen danken, das angebotene Mandat aber nicht annehmen. Und Siehe, nun it es schon eine feststehende Thatsache, daß Baron Sennyey das Mandat der P­reburger Wähler annehmen wird. Das Alles in so rascher Aufeinanderfolge, sozusagen in der ersten Woche von Sosef Szlávys Uedernahme des gemeinsamen Finanzministeriums, it so überraschend und interessant, daß man sich eben nicht wun­­dern darf, wenn die Leute, Groß aller jener Verklaufuh­rungen, unter denen Baron Paul Gennyey das Presburger Mandat anzu­nehmen snch anschickt, diese Thatsache dennoch als ein Höchst inter­essantes politisches Ereigniß zu betrachten geneigt sind. 63 gibt aber für dies Gemeingefühl auch noch eine weit natürlichere Erklärung und diese liegt in den individuellen Eigen­­sc­haften des Barons Paul Sennyey . . . und wenn wir zu diesen auch noch seine staatsmännischen Fähigkeiten, seine großen Erfah­­rungen und seine umfassenden Kenntnisse_ rechnen, so haben mir vollständig die natürlichste Erklärung dafür, daß, unter welchen Berklaufuli­ungen immer, auch Baron Paul Sennyey das Preß­­burger Mandat übernimmt, die Thatsahe, daß Baron Sennyey, dessen Zurü­cgezogenheit Niemand als im I­nteresse des Landes ge­legen betras­tete, fest in’S Parlament zurückkehrt, von Ledermann als ein bedeutsames politisches Ereigniß angesehen wird. Denn es kann dem Lande niemals gleichgiltig sein, ob Die­jenigen, die berufen sind, im Nam­e der Nation zu figen, außerhalb oder innerhalb derselben sich befinden. Und fon die Thatsache an fi), abgesehen von jeder Kombination, daß Baron Paul Sennyey, der seit mehreren Jahren aller Bolitit fern stand, nunmehr neuere­dings in der geießgebenden D­ersammlung erscheint, könnte selbst dann nicht bedeutungslos sein, wenn die Lage und die Ereignisse es auch späterhin also mit figg bringen sollten, daß Baron Sennyey seinen Vorbehalten in Allem getreu bliebe, unter denen er sich zur Annahme des M­andats bereit erklärt. So fallen diesen Moment auf wir auf, seinerlei Garantie dafür haben, ob mir Baron Sennyey’s indivi­­duellen Ansichten werden zustimmen können oder nicht — freuen wir und dennoch, daß er seinen Blab im Parlament einnehmen und in wichtigen Angelegenheiten seine Stimme erheben wird. Franz Deát (so schreibt Csengery) hat bei einer Ge­legenheit gesagt: „Ich bin Franz Deát, aber sein Deál ist“. Heute tritt Baron Paul Sennyey ins Parlament, nicht als Anhänger einer Sennyey- Partei, sondern blos als Paul Sennyey. "Breiti Naple" schreibt: . . .X8as wird Baron Sennyey, im alle er gewählt wird, im Unterhause thun ? Vorerst nichts, Denn die Session geht ihrem Ende zur und nach einigen Wochen begibt sich der Reichstag auf Ferien. Mit dem Herbst beginnt die neue Aktion, bis dahin im Waffenstillstand. Baron Paul Senuyey erklärt, daß auch­ er außerhalb der Parteien stoße. Das ist recht so Mode; es gibt deren Ziele und die ausge­zeichnetsten Patrioten, die alten Kämpen im Neichätage, die es früher als Maxime propagieren, daß man im politischen Leben einer Partei angehören müsse, denken fest gleichfalls so. ‚Die Er­­lärung für dieses Verhalten ist in der Lage zu finden . Die Negie­­rung mögen sie nicht und eine kompakte Oppositions-Partei erlittet nicht. Baron Raul Senngep tritt, ob er will oder nicht, als Prätendent in Parlament. Er hat seine Partei, nicht nur darum nicht, weil er sich seiner Partei anschließt, sondern weil sich auf seine Partei ihm anschließt, ihm, werfen Name ein Name, wersen Berson eine Autorität it, dessen Absichten jedoch unbekannt sind. Über Paul Sennyey it eine solche I­ndividualität, von welcher Ledermann voranstößt, daß er die Absicht hate, Koloman Tiba’s Stelle einzunehmen und Parteiführer zu werden. In der Politik it oft nicht das die Frage, was jemand will, sondern was Andere von ihm hal­­ten. Und wirklich­ was kann der Eintritt Sennyey’s nach einer so langen Mause und nach so vielfacher Ablehnung einer jeden politischen Rolle fü­r andern Sinn haben als den, daß Raul Sennyey endlich „Jeine Zeit” für genommen erachte? Wir haben es nicht nöthig zu sagen, daß mir es ihm als großes Verdienst anrechnen würden, wenn es w­irklich Koloman fika stürzte. Darüber werden wir indes Sprechen, wenn ex gehandelt haben wird und vorerst warten wir ab, ob er es thut oder nicht. Was jedoch das betrifft, ob er berufen wäre, Zibas Pla einzunehmen — wer fünnte Gennyey’s aus­gezeichnete Eigenschaften in Abrede Stellen ?! — da davon wollen wir später reden, wenn er zur Kabinetsbildung aufgefordert sein wird und wir sehen werden, mit wem sich Sennyey verbündet und welches Programm er entwickelt. Bleiben wir vorerst nur auf der Erde, nehmen wir seinen so hohen Flug, gestehen wir es offen, daß unsere Hoffnungen, die wir an Baron Sennyey’s Eintritt knüpfen, seine übertriebenen sind und sich darnach gestalten, welche Haltung Baron Sennyey einnimmt. Denn damit seine Wirksamkeit im Parlamente fi­ala wohlthätig erweise, muß Sennyey tranfigiren ud zwar mit den liberalen Elementen der alten Deal-Partei, wenn er nur dazu fähig, und wenn er sich dazu entschließt und wenn er ihh­nach­giebig er­weift, dann ist vorauszufegen, daß ein politischer Erfolg seinen Eintritt begleite und daß seine­­ schwere Entschliegung seine Täuschung zu den früheren Täuschungen geselle, weder fir ihn, noch fir uns. · · ,,Közvelem6ny«schließt seinen Artikel folgen­ders­maßen: Die Vereinigte Opposition hat ke ihre Existenzberechtigt»ng mehr,desto mehr aber existirt eine solche fü­r eine konservativie Parteiritter der Führerschaft Baron­ Sel1nyey’s.Wir b­innen eine konservative Partei,deren­ Ziel die Konservirung des unngarischen Staatsgedankens und der historischen­ Rechte bildetet wu­rde,ein­e konservative Partei im englischen und nicht im österreichischen Sinn-Gegen die Bildtung einer solchen Partei könnten auchhhr von unserem Standpunkt aus keine Einwendung erheben,dei·molie­­selbe würde früher oder später die Gruppirung der Parteien auf prinzipieller Basis nach sich ziehen.Jene gegensätzlichen Elemente, aus welchen die Vereinigte Opposition besteht,ki51111 te 11 im Rahm­en neuer Parteien ihre Fähigkeiten­ viel zweckmäßiger zur Geltung brin­gen und andererseits würden auch die Reihen der Regierungspartei nicht so kompakt bleiben,wenn jie der Spitze einer anderen Partei ein so bedeutender Staats­man ansehen wäre,wie Baron Paul Sennyey.In dieser Hoffnung erwarten in vielekteHvoxt der Annahme des Standats durch Baron Pau­l Sennyey.Die U­nhalt­­barkeit der gegenwärtigen­ Parteiverhältnisse ist zur Ueberzeugung des Landes geworden,und deshalb ist jede Einwirkung­,von welcher eine bessere Wendung dieser Verhältnisse zu­ erwartenw«a:«e,gecmixer, mit freundlichen Aspekte is Jene zu erfü­llen,1 welche mit Recht ein­e der mächtigsten Ursachen unserer Uebel in dem Marasmus unserer Parteiverhältnisse erblicken. ,,Hon«äußert sich Weise: ,,111 der­ kurzen Erklärung des Barons Sennyey finden sich einige negative Worte welche u man die politische Bedeutsamkeit unmöglich absprechen kann.­Und da man ihm allezeit wie eine Sphynx hinzustellen liebte,deren­ Schtweigen ebenso erratheit werden mußJ wie ihre Worte,wollen auch wir versuchen­,jene»drei Worte zu deutem die in seiner kurzen Erklärung von Widhtigkeit sind,denn die drei Worte sind woh­l kurz,aber sie sagen viel Sennyey erklärt,daß er die Kandidatur nur imter Beerdingung annehm­er einer ganz freies Hand behält,weil er sich den»be­­stehenden Parteiesk««nicht anschließen könne;doch­ werde er den »P­arteibildIucgs-Bestrebun­gen«und den,,Aspi­­rationen­ auf die Macht«fernbleiben».Diese beide 11 letzteren Ausdrücke verurtheilen entschieden,ivasianijeäse der gemäßigten Opposition hinsichtlich der Parteiverhäl­t­­nisse und Parteitaktik bisher geschah-Wal­ 1«seitrlich hat Scnnyey die Treulosigkeit nicht vergessen,welche seine einstige Partei ihn gegen­über bewiesen und hat die Manöver dieser­ Partei beobachtet,welch­e darauf gerichtet warem die Regierung Atoutphix zu stürzen;­er hat gesehen,wie im Interesse dieser Memörer die Prinzipien,Leidenschafteni ud Persönlichkeit­en b­ci­iitzt,al1;1egrisfert oder verh­errlichtn un-d ende daru mist seiner Feder die Mißbilli­­gung der«Aspirationen auf die Macht«entschlüpft Er hat sich auch nicht enthalten könnem die Betreffenden fühlenIm lassen­,daß die,,Parteibildi­ngS-Bestrebungen«in jener Form11,mit jenen Elementen,in jener persönlichen Manier,wie sie,,inszenirt« waren,durchaus nich­t unch seinem Geschmack sindz solche 11«sjsartei­­bildmis-Bestrebungen«willer,,fernbleiben«;doch ergibt sich auch aus seiner Vergangen­heit,aus seiner eben skizzirten­ Auffassung der gegenwärtigen Lage,daß er sich jetzt,,keiner der Parteie 11«' entschließt- Wirsi11d«denmack­ in der Lage,wohltricht in Betreff der Stellung und der Ansicht Seunyey’s,aber hinsichtlich seiner­ Auf­­fassung und Absichtenunfang seiner kurzen Erklärung einen ziem­lich klarej­ Begriff zut machem Und wir schöpfen wahrlich nichs darauks,119cp1vege11 wir seine Kandidatur nicht mit ganzem Wohls­tvolle11,jamit zuvor kom­nender Ruhe aufnehmen sollten,eventuell über die Angelegenheit in folgender auch sein erscheinen im Laufe, wo, Raum genug ist, für seine Fähigkeiten und seine Thätigkeit h­offentlich in vielen Hinsichten von solcher Wirkung sein wird. Die gleichbedeu­­tend fein D dü­rfte mit der entschiedenen­­­erurtheilung und Unterbrechung der gegenwärtigen oppositionellen Bestrebungen. Wer ihm folgen wird, welche Nichtung er einschlagen wird ? das wissen wir nicht ; doch willen wir, daß die Opposition ihm gegen­­über in einer viel sch­wierigeren Lage sein wird als wir selbst, die wir von ihm weder für die Spättreffen der Partei, noch für jene des Bandes etwas befürchten. „Sllener“ besannt die auch von uns erwähnte Gegen­­strömung, die, von einer kleinen Minorität ausgehend, gegen die einstimmige Wahl Sennyey’s in Breßburg gerichtet ist, und sagt : ...Die Bewegung dürfte kaum eine ernste sein, und wenn sie nicht ernst sein wird, würden wir es außerordentlich bedauern, wenn Baron Sennyey sich starr an die Bedingung klammern würde, daß er nur eine einstim­mige Wahl accentire. Egyetértés" it der Ansicht, daß der Eintritt Sennyey’s und Parlament jedenfalls von erfrischender Wirkung auf den Geist der Legislative sein werde. Und obwohl der Standpunkt des Barons von dem der Äußersten Linken duch eine unüberblüdbare Kluft getrennt ist, so vermag das genannte Blatt Sennyey als chavaster­­vollen und Hochbefähigten Gegner im Parlament nur willkommen zu beißen. „Brügge d­en Hirlap" schreibt: Eine solche Kraft, wie die Sennyey’s, ist nothunwendig im Parlament. Tipa vermag derselbe zu schaden, denn er kann ihm einige Mameluten entziehen; er vermag auch der Vereinigten Oppo­­sition zu schaden, denn er kann den Austritt einiger Mitglieder verselben veranlassen. Seine Gegenwart kann auch einigermaßen zur Klärung der Ansichten beitragen ; allein jene Nolle, welche dort Sennyey’s har­t, wird nicht diejenige sein, welche ihm im Parla­mente und die und da im Lande beigelegt wird. Gennyey’s Ber­gangenheit, Charakter, die an seinen Namen geknüpften Traditionen und die­­ von ihm eingenommene hervorragende Stellung schreiben ihm vor, seine neutrale Stellung einzunehmen. Er wird entweder der Steuermann sein, welcher das Goldijf senft oder Senken hilft, oder er wird dahin gelangen, wo er im eigenen Interesse hin zu gelangen, nu­­mwünschen kann, nämlich zu nichts. Ein Kompaß, welcher eine Richtung andeutet, aber nicht gibt, kann Sennyey fürderhin nicht mehr sein. „Slügged­enje&g” bemaft: Sennyey hat eigentlich im A­bgeordnetenhause auch heute seine Partei, und ob sich, unter seiner Leitung, eine ansehnliche Partei gruppier­ it ebenso ungewiß, wie geheimnißvoll seine Ent­schließung hinsichtlich der Annahme des Mandats is. Baron Sennyey’S Beruf kann es nicht fein, allein zu bleiben, ohne Aspi­­rationen auf die staatliche Gewalt, und wenn dennoch die Nennung zum Alleinbleiben ernst wäre — welcher Widerspruch läge darin, das Parlament zu verlassen, weil man seine Partei hat, und in das­­selbe dennoch zurückzukehren, obgleich man seine Partei hat. „Neues Vetter Journal“ schreibt: Vorläufig genügt es vollklommen, daß Baron Senuyey im Parlament anmesend sei, daß er daselbst bei bedeutenderen Anlässen sein Wort in die Waagschale der Debatten werfe. ES­st durchaus nicht nöthig, daß er in den wenigen Wochen, welche von der gegen­­­wärtigen Sessions-P­eriode erübrigen, sich in die Miserien und Ne­triguen des Traktionswesens einmenge und seinen Namen von der einen oder anderen Keinen Gruppe als Fahne benügen lasse. Doch wollen wir uns hüten, den gegenwärtigen Zustand des Abgeord­­netenhauses als ein Definitivum zu betrachten. Im nächsten Herbst wird hoffentlich die Gruppirung der gemäßigt-opposition­ellen Gle­ und obsehen wir Sum­ mente auf die Tagesordnung gelangen. Einer solchen Bewegung gegenüber kann und darf sie Sennyey nicht auf den bequemen Standpunkt der P­arteilosigk­eit zurückziegen. Daß ein Staatsmann über den Parteien stehen Töne, das ist eine reine Sillusion, eine politische Unmöglichkeit. Wer über den­ Parteien stehen möchte, be wird nur zu bald gewahr werden müssen, daß er eigentlich unter den Parteien steht, denn die Parteien gehen — über seinen Kopf hinweg — ihre eigenen Wege. « ,,Pester Journal«äußert sich wie folgt: So tritt denn Pak­l Setmnyey wieder ein in das Parlam­en als Chef drirte Partei,denn auch ohne Partei wird Sennyey eine gebietende Ölkolle im ungarischen Parlamente spielen.Freilich, wenn er sich­ als Eins vor so vieleIi­ellen stellen wollte,die Macht­­fiel e ihn augenblicklich zu,1uährender als,,Wilder«sich aufzureibe, droht im Gezänk der Parteim Dachfreueit wir un­s,—Paul Scanyey,der so lange gefeiert hat,wieder politisch aktiv zu sehen Vielleicht,wenn ichcrg absolue nicht wird zu Mohamed kom­nen wollen,wird doch­ Mohamedzmxthr gegeb­h !«« gekegdeeecgsetciskage. Präsident Pöchy eröffnet die Sitzung des Abgeordneten­ J baudiz nach 10 Uhr.-—Sch­riftführer:Autal,Baros5, Beöthy.­—Auf den­ Min­isters Feurxeuils:Ti­m Trefths Szende,Bedekovich. Das Protokoll der letzte­n­ Sitzung wird emthentizirt. Situng auf die Tagesordnung gerecht. Zur Tagesordnung übergehend nimmt das Haus den Bofege­entront über den mit Belgien abgeschlossenen Beitrag bezüglich des Martenschuges in dritter Lesung an und fest dann Die Debatte über den Gefegentwurf betreffend die Unterstüßung der den Schiffe­fahrtverkehr zwischen Fiume und den westeuropäischen Häfen unterh­­altenden Gesellschaft fort. Meiteres im Morgenblatte­­s Präsident legt vor,die Petitionen der Komitate Hevess und Mårmuaros in Angelegenheit deriin Szegedin­ zu errichtenden zk dritten Universität;des Hksvcser Konvikats wegen Errichtung der­ Verwaltungs-Gerictshöfe; des südungarischen Lehrervereins in Modifikation des Lehrerpensionsgefeges. — Alle diese Gesuche war den dem Betitions-Ausschusse zugewiesen. Minister-P­räsident Ti Ba überreicht folgenden Bericht über die von unwissenschaftlichem Gesichts­­­punkte beabsichtigte Untersuchung der ungar zischen heiligen­ Krone und des königlichen Szepters. Auf die Bitte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften hat­te, kaiserliche und apost. königliche Majestät in Folge meines unterthänigsten V­ortrages allergnädigst zu gestatten geruht, doch die heilige ungarische Krone und das königliche Szepter durch die letz­tens der Ungarischen Akademie der Wissenschaften zu biesem gwede entsendete und aus dem Bischof von Newsohl Arnold Spolyi, dem Universitäts-Brofessor Smeric, Henklmann und dem Universitäts- Privatdozenten Dr. Karl Bulpig bestehende Deputation von wissens­chaftlichem Gesichtspunkte untersucht und von viesen nationalen Reliquien durch einen Zeichner und Photographen getreue Abbild­un­gen aufgenommen werden. Obgleich das beabsichtigte Vorgehen im Sinne unserer Gefege eine Verfügung des Reichstages nicht erheircht, fühle ich mich bei der tiefen Vaietät, von welcher die Nation für die heilige Krone des Landes allegeit erfüllt war, dennoch verpfligtet, diese Angelegenheit‘ dem a. Hause anzumelden, Be Die Herausnahme der heiligen Krone und der dazur gehörigen Insignien aus dem Schrein, in welchem sie aufbewahrt werden, die Ueberwachung derselben während der Zeit der Untersuchung und die Burüdplack­ung derselben nach Verlauf dieser Zeit werden natürlich unter allen V­orsichts-Maßregeln und der ntervention der betreffen­­den offiziellen Persönlichkeiten erfolgen, wie dies teil im Gumne unserer Gefege, theils nach der in vorhergegangenen Fällen beg­abhteten Praris zu geschehen hat. . Indem ich die C’h1«f­l)nbc,dies dem g Hanse zu ernn miß zubringen,eislaxkpetch­mzks zugleich,dasg.Haus«zu bittensMS- nachdenkyce ermahnte wissenschaftliche Untersuchung während des­­densunächstigen AufenthaltesSr.9­rajestät in Budapest an einem( später zu bestimmenden Tage vor sichh gehen wird, das Haus Diese meinen Bericht so bald als möglich zur Kenntniß nehmen wolle; und im Hinblick darauf, daß, als im Jahre 1867 anläßlich der Krönung die heilige Krone und die übrigen königlichen Insignien­­ aus dem Schreine herausgenommen, von dem Diie der Bewachung in die königliche Burg und in die Kirche gebracht und dann wieder in den Schrein zurückgelegt wurden, bei diesen Alten beide Häuser des MeichStages sich durch separate Deputationen vertreten ließen,­­ wolle das Haus auch darüber beschließen, ob es bei der zu Dem genannten wissenschaftlichen Zwecke­ erfolgenden Herausnahme der heiligen Krone aus dem Schreine und der Zurückpraek­ung dersel­­ben sie wieder durch eine Deputation vertreten lassen wolle. Ún wenn ja, dann wolle das 9. Haus Hinsichtlich der Wahl der Depre­tation verfügen. Budapeft 4 Mai 1880. Koloman £ it B a, Minifter-Bräfidenk. Der Bericht wird in Drink gelegt und für die morgige Minifter Trefort meldet, daß er morgen die Sinterpellae tion Gsatár’s beantworten werde ; ebenso wird Minister Szende­r morgen die Interpellation Gustav Noval’s beantworten. . 18­7 Be. Tagesneitigkeiten. (Geheimrathswürde.)Se.Majestät hat mit a.h.««s«­’ Entschließung von cSUlpril LJ dem ReichstagsAbgeordneten-«­­Grafen Ladischus Csåky,als Anerkennung seiner um die Fördg­e­rtung der öffentlichen Angelegenheiten erworbenen Verdien­ste,taxfrei­­die Würde eines­ wirklichen Geheimrathes verliehen. (Obergespans-Ernennung.)Se.Majestäcx hat den Obergean des Pester Kon11imts,Grafert(StefanI Sza­­ pärt),zugleich zum­ Obergespanderuntinizipalrecht bekleidete Stadt Kecskemet ernannt­­(Adelsverleih 1111g.)Se.Majestät hat dem Präside­n­­ten des Budapester hauptstädtischen Waisenstuhls Josef Kasenczkyzs als­ Anerkennung seiner langjährigen gemeinnützigen Dienste,siess ihn und seine gesetzlichen­ Nachkom­menden ungarisch­em Adel mit dem Prädikat „ne BPapatefer-Nyärad“ ver­liehen. « » um Empfange des König­spaares­ von Seite 068 hauptstädtischen Ober-­Bürgermeister-Amtes wurde heute an die Mitglieder des Munizipal-Ausschusses und des Magistrats folgende Einladung zur Theilnahme an dem feierliche Empfang Ihrer Majestäten und des Kronprinzen versendet: Se. fail. und apost. Fön. Majestät, unser allergnädigster He und Ihre Majestät die Kaiserin und Königin treffen am Donnersta­g. Mai, Morgens 7 Uhr, Se. Hoheit Erzherzog Thronfolger Nudair aber am darauffolgenden Tage, Freitag, 7. Mai, Morgens 6 Uhr, in Budapest ein. Nach dem Freudenfeste der hohen f­ürstlichen Verlobung ist dies das erste Mal, das Ihre Majestäten sowie Se. Hoheit dei Herr Erzherzog-Thronfolger unsere Hauptstadt mit ihrem Besuche bez­ehren. Ich benüge diesen Anlad, um das geehrte Mitglied des baum städtischen Munzival-Ausschusses achtungsvoll aufzufordern, behufs ehrfurchtsvollen Em­pfanges sowohl der Majestäten, als auch Gr. Hoheit des Kronprinzen, beide Male eine halbe Stunde vor der 3 der Ankunft im Stationsgebäude der Oesterreichischen Staatsbak erscheinen zu wollen. , Ilkanerfoljeint in ungen­ischer Galki oder in Salonkleidung. (Kardin­al--Fürstprimas Simon ist in der Hauptstadt eingetroffen,um den Kindern der Gräfin Geralditts Pålsngärd­yi das Sakrament der Finnung zu spenden. (Kommunikationsis Minister Ordöd Die»Besten Korrespondenz«meldet:Die Direktivisen und Ver­treten der gesellschaftlichen Bal­ 1­e11,somie Verkehrsdirektor v.9)?edgyas3m)seitens der Tomu-Dampfschifffahrt-Gesellschaft HIR- grüßteI­ heutelmter Fü­hrung Jininka«’s de1­ neuen Kommun­i­kationss Minister.Der Sprech­er der Deputatitheustvän· versicherte Herruu Orddd 1)v011 der nuilbedingten Anhänglichkeit dsks gesellschaftlichen Bahnen an Vaterland und Regierung xwemxdks Opferwilligkeit derselbe xin­berl­­ ui;«-2Grexizer:habe,so bestehen dies s blos in der Wahrung der gesetzlich­h sicherten Rechte unthnteress ihrer Aktionäre Le Exzellenz denikte den Herren fü­r ihre Auf­merksamkeit und erbat sich ihre Mitwirkung zur Förderung der ge­­­meinschaftlichen Interessen der ungaristen Bahnen und dess VaketZ landes.SkOber-Beanktender u ungarischen Stausbah 11e11 macht Herrktv.Ordödi)am verflossenen Sonntag ihre Axxswartung;M Direktionsraih der ungarischen Stausbah­nen wird den neuen b­zs 11ijler nächster Tagebegrifße 11. · (.L­ymen.)Im Palais Mocsowi in der Waitznersc.­­fand heute Vormitmg seine glänzende Hochzeitsfeier statt. 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