Pester Lloyd, Juli 1883 (Jahrgang 30, nr. 180-210)

1883-07-25 / nr. 204

.­­ | | verhängnißvollen Konflikten gelangen. Wir denken dabei nicht: gerade als einen Krieg zwischen Frankreich und England — obgleich das nicht Die abenteuerlichste Eventualität wäre, welche sich in dieser Zeit realisirte —, aber eine Fortdauer des jenigen stillen Krieges, ja die voraussichtliche Steigerung desselben bildet ein Moment stetiger Beunruhigung für alle jene, denen Die Auufrechterhaltung der derzeitigen intern­atio­­nalen Beziehungen am Herzen liegt. Die Schuld­­ Für­ diese Vorgänge lastet aber ganz auf England, während grant reich in diesem Falle das Necht, die Klugheit und alle euro­päischen Sympathien ungetheilt auf seiner Seite hat. . Budapest, 24. Jult.­­($) Die Sieger von Tek­el-fehir können wieder ruhig sein; Lord Wolseley mag das Schwert, womit er Arabi­a besiegt hat, wieder in die Scheide stecken. Die grimmigen Züge König Bottons können wieder ihre alte gewinnende Heiterkeit annehmen — Gladstone hat ss un­­terworfen! In der That berichtet uns unser Lon­doner Korrespondent, daß Die englischen Blätter, denen im Laufe der lethten Zeit die Zurechnungsfähigkeit ganz abhan­­den gekommen schien, Heute wieder mit der Welt ausgesöhnt sind; nur das Hauptorgan der Konservativen grollt noch ein wenig, weil der verhaßte Premier wieder einmal der geschickt gelegten Schlinge entgangen ist. Wahrlich, es konnte nichts Interessanteres geben, als die Lektüre englischer Zei­­tungen während dieser ganzen kriegerischen Berirde! Wären die Engländer wirklich die alleinigen Herren der Erde und aller Meere, sie konnten sich nicht wirthender und präten­­tiöser geberden, als sie im Laufe der Diskussionen über den zweiten Suezflanal thaten. Daß die „Zzimes" keinen Anstand nahmn, Herrn Lefjeps einen „finans­ziellen Abenteurer“ zu meinen, ist z­war an sich eine ganz hübsche Reistung, doch­­ üt sich dieselbe in seiner Weise mit den kräftigen Henferungen der anderen Blätter vergleichen. Er verging sein Tag, an dem nicht etliche tapfere Zeitungen den Krieg gegen jede Macht proklamirten, die England in Egypten Hindern wolle; einen Feldzug gegen das persisde Frankreich schilderte man als eine Kleinigkeit, die der Neue Faulın mert­­et. Der­ rechtliche Sinn der biederen Angelsachsen erschien dabei täglich in wunderbarster Beleuchtung. Herr Leffens, sagten sie, habe zwar einstmal von­ Khedive die ausschließliche Kon­zession zum Bau eines Kanals erhalten, das Laffe sich nun einmal nicht bestreiten, auch stimmten die englischen Krone­juristen bedauerlicherweise sämstlich darin überein, Das an dieser Urkunde nichts zu deuten sei, aber­­ England sei Herr in Egypten und könne ei jo unsinniges Nronopol nicht dulden. Und selbst wenn diese angeblichen echte des Herren Leffeps und seiner Aktionäre wirklich einfü­gten, so habe England ja nicht umsonst Städte bombardirt, Schlachten geschlagen und seine Soldaten von Kalkutta bis Alexandrien geschleppt, fortan könne das M­edt in Egypten nur dann Net sein, wenn es den englischen Interessen so gefalle — wenn nicht, nicht ! Herr Gladstone Hat zwar in der Negierung­­ einige von den Lehren des politischen Puritanismus, die er egedem orbi et urbi verkündete, sehr grü­ndlich dementirt; aber zu d­ieser Auffassung konnte er sich doch nicht empor­ schwingen. Er vermochte nicht die englischen Kronjuristen Züge zu strafen und eine Konzession einfach für null und nichtig zu erklären, unter dem ingeniefen Vorwande, den ebenfalls die „Zimes" erfunden hat, daß Herr Lefjeps, der ein findiger Kenner der Reklame sei, wenn er wirklich ein solches ausschließliches Privilegium besaß, dasselbe sicherlich Thon Fängst zu Neflamezweden verfindigt hätte; da er das aber nicht gethan, sei die Existenz des Privilegiums auch nur eine Fabel und Herr Gladstone konnte darum auch aus diesem Gru­nde keinerlei Vertrag abschließen. Wenn das restende Blatt seine gewohnte Gravität so weit vergaß, um si solcher juristischer Argumente zu bedienen, kann man leicht berechnen, was die weniger ernste Presse in dieser Sache vorzubringen wußte. So ward dem­ Herr Gladstone gegen seine Weberzeugung veranlaßt, von seinen Vereinba­­rungen mit Leffeps abzustehen. Es war Far, Day im Augenblick, da Diese Vereinbarung dem Parlament vorgelegt wurde, die Situation des Kabinets unhaltbar sei und der Premier fand die Geschidlichkeit, seinen Feinden in Tebten Augenblik noch den Triumph zu verderben. So weit also die Kabinetsfrage allein ins Spiel kommt, ist dieselbe aller­­dings befriedigend gelöst — ein Anderes aber ii es um Die Beziehungen Englands zu Frank­­reich, welche den eigentlichen Unterbau des ganzen Suez- Kanalkonfliktes gebildet haben. So weit aber diese Seite des Gegenstandes in Bes­tracht kommt, muß man einsehen, daß Ddurch die Führe­r hat, durch welche Gladstone die Existenz seines Kabinets gerettet hat, der Verkehr der beiden Nachbarstaaten uie ein noch viel schwierigerer geworden ist, als vordem. Hinter dem­ Viojette Letjeps’ stand Frankreich, darüber kronnte es Zweifel umso weniger entstehen, als die französische Regier­­ung und ihre Pfeiffe es winaufhörlich selbst verkündeten, und wenn Gladstone gegen Leffepg wortbriüchig geworden ist, so Hat er sich eben gegen Frankreich vergangen. Es ändert daran nichts, daß Leffepg in den Formen der voll­­endetesten Courtoisie den englischen Kabinetschef seiner Ver­­bindlichkeiten freigesprochen hat — fehlihm genug, wen ein Staatsmann in die Lage geräth, seine Existenz von der Großmuth eines Financiers abhängig zu sehen, eines „fianziellen Abenteurers" mm gar, als welcher Herr Keeps ja den Engländern angeblich gilt. In einem solchen Halle ist die glückliche Beendigung der Affaire eigentlich der unglück­chste Ausgang. Das ist zur Stunde eingetreten. England ist von der duc­h frankreich graponirten friedlichen Lösung der Suezfrage zurückgetreten, und man entsteht die Frage, ob es das nur gethan haben sol, um Frankreich die unbeschränkte Lösung der Angelegenheit allein zu übers­taffen ? Da eine solche Annah­­e absolut unhaltbar ist, ges­­taltet sie die ganze Lage noch weit weniger klar, als zuvor. Herr Lefseps Hat erklärt, wie auch Gladstone dem Parlament mittheilte, daß er nunmehr den Kanal allein — das muß immer heißen: fÜrNehnung Frank­reichs — bauen werde. Kann England diesen Ausgang acceptiven ? Iu dem fest gelösten Uebereinkommen waren weitestgehenden Konzessionen zugesichert ; es sollte seinen Antheil haben an Dem Befig und an der­­ Rettung des Kanals; von dem Vize-Präsidenten bis herab zu den Piloten sollte ein großer Theil der Funktionäre und Angestellten der Gesellschaft aus Engländern bestehen, ja zum Theil sollten diese Beamten direkt durch die englische Regierung ernannt werden. Der englische Einfluß war demnach sicher, in jedem Augenblick am Kanal dominirend auftreten zu können. Ganz anders gestaltet sie das Ber­­ab, da Frankreich allein den England die Patchas, um dem Eingländern die Möglichkeit zu vers­­­chaffen, ihre damaligen Fehler wieder gut zu machen. Sie find­et nicht weniger bornirt und oc­ weit mehr brutal, als Damals ; der Unterschied äußert ich aber darin, daß sie fest eine Wiederkehr erträglicher Beziehungen zu Frankreich für ange Zeit fast ganz unmöglich machen. Die Stimmung in Frankreich war im Verlauf dieser Kampagne kaum we­­niger erregt, als die in England, nie das die Franzosen merk­ü­rdigerweise diesmal weit mehr Mäßigung und Faires Blut an den Tag legten, als ihre Nachbar. Man kann aber darauf gefaßt sein, daß nach der Auflösung dieses Vertrages auch die Stimmung im Frankreich sich wieder recht er­bittert Luft machen wird. Sei es, Dag der neue­­ Kanal gebaut werde, sei es, daß er vorläufig unterbleibe. Die Beziehungen der beiden Länder haben einen fast unheil­­baren Bruch­ erlitten.­ Und da ihre Berührung nicht nur am­­ Surz-Kanal die größte Sorafalt erfordert, kann es Teil­zw. hältniß von dem Momente­n Bau des Kanals besorgt ; er kann da dem englischen Ein­­gurfe seinen größeren Spielraum zugestehen, als bei dem­ ersten­­ Herrscher Egyptens noch weniger entsprechen. Kanal und das dürfte den Prätentionen der jegigen Ber Den Bau des Kanals jedoch zu hindern, vermag die englische Negierung nicht mehr, nachdem Gladstone feierlich das Necht­refleps­ anerkannte und allerfernen ließ, eine solche Unternehmung durchzuführen. Der Widerstand, den die Engländer dem neuen Kanalprojekt entgegenlegen, ist­ noch viel unvernünf­­tiger als die Wuth, mit welcher ihre Vorgänger das erste ES bedurfte im jenem ersten­­ Kanalprojekt befühg­ten. Falle der Anstrengungen von Jahrzehnten, des Genies .­­etes Lord Beaconsfield und der Gesinnungstichtigkeit Arabs . Der Minister des Innern hat an die Komitats- Behörden in Sachen der Wahl der Ausschuß-P­itglie­­der eine Zirkular-Verordnung gerichtet, in welcher die Aöressaten darauf aufmerksam gemacht werden, daß das Mandat der im Jahre 1877 gewählten Mitglieder heiter abläuft und daß sowohl an Stelle dieser, wie auch an Stelle jener, die im Jahre 1880 gewählt wurden und ihre Befähigung mittlerweile verloren haben, neue Mitglieder zu wählen seien, die ihr Mandat am 1. Jänner 1884 antreten kün­­nen. Der Minister fordert daher die Behörden auf, die Listen der Wirtlisten rechtzeitig zu berichtigen und dieselben, spätestens bis zum 3. Oktober d. h., die Liste der gewählten Mitglieder aber spä­­testens bis 31. Jänner d. 93. dem Ministerium einzusenden.­ Zugleich bemerkt der Minister des Innern, daß die Steueräm­ter angewiesen seien, die zur Rektifizirung der Birdlisten-Listen nothwendigen Steuer- Ausweise unverzüglich zur Verfügung zu stellen, und daß diese Cen­ter im Verzugsfalle hieran seitend der Jurisdik­ionen zu­ erinnern sein werden. Ueber die hinsichtlich der vorzunehmenden Neuwahlen getroffenen Verfügungen erwartet der Minister bis zum 15. Septem­­ber Bericht. — Die seitens­­ des Ministers des Annern erlassene, auf die Durchführung des Gefeges über­­ die Jagd- und Gewehrsteuer bezügliche „Insteuttion“ it von den­ Sub­sdiktionen nicht an sämmli­­hie Gemeinden verrichtelt worden, was die Durchführung des Gefees, das bereit am 1. Juli ins Leben getreten ist, bedeutend erschwert. Der Finanzminister hat daher mittelst Zirkular-Erxlaffes die Sub­g­­diktionen aufgefordert, Diese Unterlassung unverzüglich gutzumachen und den Gemeinden die Intention zuzusenden. — Ein Blaubuch über die Anner­on von New-Guinen und einigen anderen Inseln im Stillen Ozean wurde in London veröffentlicht. Dasselbe enthält die auf diesen Gegenstand bezüglichen, zwischen den verschiedenen englischen Hemtern gemechselten Depeschen vom 8 Mai bis 12. Juli. Wie­ bekannt, am­oestirte die australische Kolonie Queensband­ die­­ Insel: Neu-Guinea, welcher­ Akt jedoch von der englischen Regierung nicht gutgeheißen und für null und­ wühlig erklärt wurde. Der Grund, den die Kolonial-Regierung für ihre eigenmächtige Handlungsweise alle Recht­­fertigung anführte, war die angebliche Abs­ccht Deutsch­lands, von Neu-Guinea Besich zu ergreifen und dort eine Kolonie­ zu gründen; bezüglich­ der Neuen Hebriden unterschob man Frankreich ähnliche Ab­sichten. Diese Behauptungen oder Befürchtungen waren, wie das Blaubuch nachweist, unbegründet. Der englische Botschafter in Berlin, Lord Ympthill, berichtet unterm 3 Mai an Earl Stranville: „Mit Bezug auf die in der Depesche Sie Sohn Lumsey’s vom 31. März d. %. erwähnte Deutsche Gesellschaft zur Kolonisation euguineas stellte ich an den M­inister der auswärtigen Angelegen­­heiten die Anfrage, ob ich an Eure Exzellenz unwahrheitsgemäß berich­­ten würde, wenn ich sagte, daß die genannte Gesellschaft ein Privat: Unternehmen sei und seine Unterstügung seitens der kaiserlichen Regierung genieße. Se. Exzellenz erwiderte, daß meine Auffassung richtig Tel and Dale, wie ich wohl milfe, die Fatserliche Regierung seinen Breoseite ihre Förderung angedeihen Lasse, welches eine gestei­­gerte Auswanderung aus Deutschland zum Zwecke hat.“ Am 27. Juni berichtet der englische Botschafter in Paris, Lord Lyond3, an Carl Granville: „Ich teilte Heven Jules Ferry mit, daß Eve Exzellenz die feste Ueberzeugung hegen, daß die französische Regierung seine Absicht habe, Neu-Guinea oder die Hebri­den zur­­ annestiren, worauf mich Herr Jules Ferry in der bündigsten Weise versicherte, daß die fran­­zösische R­egierung sich unbedingt mit feinem solchen Blane trage.” Earl Derby legt hierauf dem Vertreter der Kolonial- Regierung in mehreren langen Depeschen den Standpunkt der engli­­schen Regierung klar und sagt unter Andern, die Regierung Ihrer Dajestät müsse darum der Annexion ihre Zustimmung versagen und dieselbe fü­r ungiftig erklären. Dagegen sei sie sich der großen Wichtigkeit der polynesischen Länfelwelt für die australischen Kolonien wohl ber­mußt, und wenn Deensland, mit oder ohne den anderen Staaten Australiens, bereit sei, einen entsprechenden Beitrag zu leiten, so sei Ihrer Majestät Regierung willig, die Flotte im Stillen Ozean ent­­sprechend zu vermehren. Wenn auf diesem Wege nach und nach ein Protestorat über die an der Küste New­ Guineas und anderer Inseln lebenden Stämme eingeführt worden sei, so werde allen Erforder­­nissen der nächsten Zeit Genüge geleistet und ‚das­­ Bedenk­liche einer Uebernahme der Verwaltung solcher ungeheuren, unerforschten, von feindseligen Vörkerschaften bewohnten Ländergebiete umgangen. — Wie die "Morning Bolt" erfährt, ist beschlossen das Truppenschiff „Dimalaya” mit Verstärktungen für die Schiffe des ostindischen G­eschwaders abzusenden. Fuűcht sol­­t der „Hintalaya“ direkt nach Banzibar begeben, um die Mannschaften der auf der Höhe von Tamatave stationirten Kanonenboote „Dryad“ und „Dragon“ zu verstärken.­­ Man­ berichtet aus Petersburg, 18. Juli: Das Blatt des Fürsten Meichtscherski, der hochkonservative „Graihdanin“, bringt heute zwei sensationelle Mittheilungen. Grftens soll nämlich der in der seßten Zeit so häufig genannte Tichitscherin wirklich damals in Mostan zwei Reden verfaßt, aber nur die gemäßigtere Davon ge­­halten haben, die andere, die nach Merchtichersfi’S­extheil_so „uns anständig“ war, daß sie nicht gesprochen werden konnte, bestand als Dianuskeißt und it doch irgend­einen Zufall in die Hände eines Berichterstatters und dadurch in die ausländische Presse­ genommen. &3 it hiezu zu bemerken, worden, daß vom gewisser Seite die Begriffe „liberal“ und „unanständig“ häufig als Synonyma behandelt wer­­den. Die zweite Meldung des , Orashdanin" it um ein gutes Stad sonderbarer, als die erste. So merkwürdig dieselbe aber auch flingt, so verdient sie meiner Meinung nach doch ernst genommen zu meist den. Denn nachdem wir hier schon so viele geheime und­ öffentliche „freiwwillige” Gesellschaften erlebt haben, wird einen auch Diese neueste nicht sonderlich in Grstaunen lesen. Irgendwer hat nämlich das Projekt ausgehebt, eine „bäuerliche Drushina“ (so lautet der Titel) zu bilden, welche es sich zum Zivwed gelest hat, das Andenken des verstorbenen K­aisers zu ehren. Zunächst soll demselben ein Standbild bei Katharinenburg, imlral, gefest werden, nicht weit von dem früheren Denkmal, welches zur Erinnerung an die Uralreife Alexander’s IL errichtet worden ist. Ferner soll daselbst eine Universität (unter dem Namen einer „bäuerlichen“, der aber nichts weiter zu bedeuten hat) gegründet und neben derselben ein ungeheures Wohnhaus fü­r die Studenten aufgeführt werden. An Cym­masten u­. f. m. denkt die Gesellschaft­er . Der Präsident der Gesellschaft (vermuthlich irgend­ein Großfürst) soll nach §. 24 der Statuten alle Beschlüsse der Generalersammlungen­ dem Kaiser zur Bestätigung unterbreiten. Die Gelder für die festspieligen Friede der bäuerlichen Drufhina werden durch freiwillige Beiträge aufge­trieben. Die Mitglieder der Drufhina erhalten — mie könnte es anders sein — Uniforment, silbernen Treffen und Troddeln, wird sogleich zum Beamten der 6. Hangstaffe ernannt und darf sich die betreffende Uniform des Ministeriums der V­olksaufklärung aus legen, bestehend aus Dreimaster, Degen, u. s. w. Also wer 5000 Rubel übrig Hat und sie anwenden will, der steht mit einem Bein bereits im ruffischen Adel drin, mit der 5. Rangklasse hat er ihn ganz. An Deutschland würde eine solche Spekulation (wohlgemerkt mit recht Löblichen Absichten) sicherlich einen ungeheuren Erfolg erring Gründung weiblicher Kurse, und zwar von blauem Tuch mit breiten er mehr als 5000 Rubel einzahlt, gen ; es wu­rden sich gewiß Hunderte oder mehr wohl noch für 5000 die Uniform und den Titel eines Kollegienraths fteden Rubel in lassen, in Rußland jedoch, wo der Dienstadel, Willen Niemand entgehen Fanır, man laum so erpicht darauf fein, dem ja beim­ besten seine bemerkbare Rolle spielt, wird | " Gagestenigkeiten, Tageskalender. — Mittmoch, 25. Juli. — Katholiken um Protestanten: Kafoh. — ri­e­ben: Erzengel Gabriel. — Ya­d­en : 20. Than. _ Sigung des Hauptstädtischen Munizipal-Wur­­fschusses, Nachmittags 4 Uhr. Museunms-Bibliothek von 9—1 Uhr. Hiadeniie-Bibliothek von 3—7 Uhr. Zander- Bildergalerie, im Mfadeniegebäude, 1—1 Uhr. Universitäts-Bibliothek von 3—7 Uhr. Landwirthschaftliches und Lehrmittel-Minferit­at­erská Vormittags von 10—12 Uhr und Nachmittags von 2— e. Margarethen: Insel. Die Lokalsschiffe verkehren stündlich von und nach allen Stationen der Stadt. Zwiergarten. Den ganzen Tag über geöffnet. Königin Marie Henriette von Bel­­g­ien,­ die Mutter der Kronprinzessin Stefanie, soll bekanntlich in den ersten Tagen des Monats August in Wien eintreffen. Bisher ist es noch fraglich, ob der Gesundheitszustand des Königs Leopold auch­ diesem gestatten wird, seine Tochter zu befunchen. Der Minister für Aderbandraf Paul Széchén­yi­ ist am 20. 5. in Begleitung des Obergespans Baron Bay, der Markgrafen Ismond und Hyppolit Csáfy-Ballamk­int, des önologischen Negierungs-Kommissärs Julius Mills, des Sektiond­­rab­es Bernolát und der Delegirten des Borsoder Landwirthschaft­­lichen Vereins aus Miskolcz behufs Besichtigung der stnatlichen Phyl- Torera-Station in Szendvd eingetroffen. Nachdem der Mi­­nister von dem Stuhleiter an der Sorge einer Deputation im ar­men der Stadt begrüßt worden und in einigen Worten für den freundlichen Empfang gedankt hatte, begab er sich in das Kastell des Grafen Ladislaus Csály, wo ein Diner mit 24 Comerts zu Ehren des Ministers gegeben wurde. Nach dem Diner begab sie die Gesellschaft zur Phykorera-Station, die der Minister unter Führung des Direktors Dr. Géza Horváth besichtigte und seiner Anerkennung wiederholt Ausdruck gab. Tags darauf reiste Graf Szechenyi nach Debregzin. VBersonalnachrichten­ Graf Géza Szás páry, Gouverneur von Fiume, hat si­­gestern Nachmittags von Budapest nach Fiume begeben. — Der Kustos der Antiquitäten- Sammlung des Nationalmuseums Dr. Josef Hampel ist sammt seiner Gemahlin von seiner Reise nac Troja in die Hauptstadt zurücgekührt. Gräfin Anna Chamard, geb Gräfin (­0­­raczifff-Biffingen) Schwiegermutter des gemeinsamen Kriegsministers Grafen Bylandt-Nheidt, ist gestern Morgens in Prag gestorben. Geologische Karte Europa.­ Behufs Zusammen- Stellung der auf Ungarn bezüglichen Daten für die geologische Karte Europas hat der Minister für Acerbau, Handel und Gewerbe den Gestions-Geologen Ludwig ócsy angewiesen, abweichend von dem festgestellten Aufnahms-Brojelte die im Laufe des Sommers begon­­nenen Aufnahmen fortzulegen und zu beendigen. Für die Brandbeschädigten von Lipt( Szt.­Mitlós) sind bei uns folgende Spenden eingegangen : Kön. Math 23. Bern 2 nee Se Heine wahre an a Hermann, ROnE Tue wal una 2 ns er ee A — Kornelie Schwarz geb Mauff in Brünn --- --- --- --­­fl. 20.— 5 Hiezu die im­ Morgenblatt vom 24. d. ausgewiesenen --­­fl. 688.20 Summe fl. 898230 Der ungarische Karpath­en-Berein­ wird am Sonntag, 5. August [. S., 10 Uhr Vormittags, im Bade Tátra fü­red die ordentliche Jahres-Generalversammlung abhalten. Tages­­ordnung: 1. P­räsidialbericht. 2. Bericht des Museum-Komitee. 3. Bericht des Kaffters (vorjährige Rechnungs-Revision; Präliminare für das nächste Jahr) und Wahl einer neuen Rechnungs-Revisiond- Kommission im Sinne der Statuten. 4. Beschluppfassung bezü­glich des Verlaufes des Nora-Schußhauses. 5. Wahl der Funktionäre und des Anschusses. 6. Selbstständige Anträge, welche mit der Tages­­ordnung in seinem Zusammenhange stehen. Diese Anträge sind in der der Generalversammlung vorangehenden Konferenz anzunmmelden. Die Vereinsmitglieder werden aufmerksam gemacht, daß sie in das Bad Boprad, oder Bad Tätrafüred Tausende Tour und Retour farten — mit 331,% Grmäßigung — lösen t­önnen Diese Fahr farten sind vor der Nachfahrt in einem Dieser Bäder abstempeln zu lossen. Die Generalversam­mlung wird im Tätrafüreder K­ur-Salon Die Vereinsmitglieder werden ersitt, um der Generalversammlung das­­Vereinsabzeichen, zu tragen. Karten zum Vereinskanzel können im Laufe des Vormittags in der Badekanzlei gelöst werden. An der Vereinskanzlei sind Vereinsabzeichen und auch Tatrafarten zu haben; dort ist auch der Eintritt in den Verein anzumelden. Schiidungstod. Aus Hermannstadt wird ge­schrieben : Das städtische Nathhaus war am Samstag der Schauplat eines betrübenden Unglückkfalles. Zwei hiesige Maurerburschen, welche mit der Reinigung der Senfgruben im Nathhause beschäftigt waren, sind verunglückt. Der Eine war in die Senfgrube binab­ gestiegen, wurde aber von den hier entwickelten Gasen betäubt ; der­­ Andere stieg auf den Hilferuf hinab, um seinen Kameraden zu retten,­­ verlor aber ebenfalls das Bemwußtsein. Al man sie herauszog, waren sie bereits todt. ALs Ursache für die Entwicklung der Sticgafe, welche den Tod der beiden Burschen herbeiführten, wird der mangelhafte Sig­a SR. .afe bezeichnet, von welcher jeglicher Luft zutritt abgeschloss­en ist. „Die Saartängger Petroleumquelle) Der Minister für Acerbau, Handel und Gewerbe entsandte jüngst zur ein­gehenden Untersuchung der im vorigen Jahre im Hungarder Komitat entdecten Betroleungquelle den Geologen Salob Mattyasovktyn. Dieser studirte die Duelle und deren Umgebung in enngehender­­ Weise und gelangte zu dem Resultate, daß das Hervorsprudeln der Särkänyer Petroleumquelle nur zufälligen Ursachen zuzuschreiben und daher fü­r die dort erwartete größere Petroleum-P­roduktion keine Aussicht vorhanden sei. Der Blik­ In Rhagy- Almás mollten die beiden Danern Suon’ Abrudean und Melte Betrevan das herannahende Gemitter duch­ Läuten verscheuchen. Beide wurden vom Bliß ge­tödtet. — In Bajda-Hunyad wurde die Kirche, in­ Feher­­viz ein Haus vom DBliß getroffen. Auf dem Szilváfer Berge wide ein Nufforaer Einwohner sammt seinen zwei Dochsen vom Blise erschlagen. Auch in der Nähe Schäkburgs wurde ein Bauernjunge vom Blik getödtet. A Anlauf von Hofpferden durch den Fürsten von Bulgarien.­ Fürst Alexander von Bulgarien besuchte an­läßlich seiner An­wesenheit in Wien am verfroffenen Samstag Vor­­mittags in Begleitung seines Adjutanten die Hofstallungen im Schönes­brunner Luftschleife und wurde dort vom Oberststallmeister Brinz Thurn und Taris empfangen. Es wurden dem Fürsten die bekannten und vorzüglich trainirten Reitpferde des Kaisers „Allerd“ (Braun) und „Dio Yantos“ (Fuchs) vorgeritten. Dieselben wurden dem Fürsten von Bulgarien durch freundliche Vermittlung des Oberststallmeisters des Herzogs von Darmstadt, welcher gleichfalls anmwesend war, käuf­­lich überlalsen und gehen morgen an ihren Bestimmungsort, nach Sophia, ab. Das erstbezeichnete Nei­pferd „Allerd“ wurde von Prinzen Wilhen von Preußen gelegentlich der Hier flattgedachten Neue auf dem Schmießer Ererzierplage geritten. Ende eines Wiüstlings­ Man schreißt uns aus mien: Vor wenigen Tagen wurde auf dem­­ Zentralfriedhofe ein Mann zu Örabe getragen, der eine­ sehr bewegte Vergangenheit hinter sich hatte. Die Kosten de­s Leichenbegängnisses wurden, da derselbe sehr arm war, von der türk­isch-israelitischen Gemeinde bes­­tritten. Und doch war der Mann vor Yahçen Millionär und Be fitner eines Hauses in der Praterstraße, dessen innere Einrichtung allein auf 100.000 fl. geschäßt wurde. Hinter diesem Hause befindet sich, ein ausgedehnter prachtvoller Garten, der bis an die südwärts befindliche Grerningafse reicht und den feinesgleichen Tein _zweites Haus in der Leopoldstadt aufzuweisen bat. Sukerdent besa­­ß der Mann auch zwei Hübsche Häuser in Kaltenleutgeben Die Geschichte ist folgende: „Vor mehr denn 50 Jahren übersiedelte der Vater des hier in Nede stehenden Mannes, ein reichbegüterter Kaufmann aus K­onstantinopel nach Wien. Elias II... ., dies der Name des reichen türkischen Kaufmannes, hatte nur einen einzigen Sohn Namens Abraham. 63 erregte zu jener Zeit überhaupt nicht geringes Aufsehen, als eines Tages Elias das Haus Nr. 60 in der Lagerzeile (gegenwärtig Eigenthum des Barons Klein) sammt der, wie erwähnt, prachtvollen Einrichtung käuflich an sich brachte. Wie sich mehr denken läßt, besaß der Ersteher des Hauses ein sehr bedeutendes Bannvermögen und verfügte außerdem über viele Schmnucgegenstände und ein Süden voll­­ ungefaßter Brillanten. Trob­e dieses enormen­­ Reichthums aber war Elias so geizig, daß er sich und seiner Heinen gantilte beispielsweise nur selten den Genuß des Fleisches gönnte, ja, seine Ivan war sogar gezwungen, da sie mit dem ihr zum Hausgebrauche sehr larg zugemessenen Gelde nicht auskommen konnte, Schulden zu machen, wodurch sie in Wucherhände geriet) und Accepte ausstellte, die den gemik jede sonderbaren BVerfallstag, den­­ Sterbetag ihres Mannes trugen. Der Zufall wollte es aber, daß die Fraw früher starb und der Geizige mußte bei Lebzeiten zu seinem großen Uerger, einzulösen sie bequemen. Dies blog zur Dokumentirung des Geizes und der Familienverhältnisse Elias A . . . . . Besaß nun der Alte, wie aus dem Vorhergefechdeten zur Genüge er­sichtlich it, das Laster des Geizes, so. zeigten sich im­ Gegentheil bei seinen Söhne Abraham schon frühzeitig die Spuren von Verschwendungs­­sucht und anderen schlechten Eigenschaften. Um also seinen schlecht veranlangten Lohn vor­­ Verarmung sicher zu stellen, beschloß er daher, ein Kapital anzulegen, das demselben eine lebenslängliche jährliche Leibrente von 25.090 Gulden abwerfen sollte. Dieses Kapital sollte und durfte aber in seinem Falle angegriffen werden. Doch der Geiz denkt und der Verschwender lenkt, dem Raum hatte der Alte die Augen für immer geschlosfen, als der Junge, der mittler­­weife auch majoreun geworden war, einen Prozeß gegen die fetz­­willige Bestimmung seines Vaters anstrengte und denselben auch gewann. Das ganze Vermögen, die Häuser, der Familienschund und alles Andere überging Jonach in den Belis Abraham’s. Abraham, der, nebenbei bemerkt, mit allen äußeren Vorzügen ausgestattet war und in seiner türkischen Kleidung, die ihn besonders gut stand, Auf­sehen erregte, lebte nun frei von allen Fefseln in Saus und Braus und trugdem er mittlerweile auch ein sehr Hübsches und blaues Mädchen heimgeführt hatte, wechselten bald nachdem kaum die Flitterwochen vorüber waren, Spiel- und Trinkgelage mit den abscheulichsten Orgien allnächt­­lich in seinem Hause mit­einander ab. Die arme unglückiche junge Frau machte ihn hierü­ber Vorstellungen, die jedoch wenig wüsten. Sie Fränzze sich derartig, daß sie bald das Bett nicht mehr verlassen konnte und ertrug einsam und verlassen in ihrem Zimmer the Schweres 2003. So verfiel auch eines Tages dieser Wüstling auf den Gedanken , Theater-Direktor zu werden. Und in der That sanmtelte er auch eine Schaar von „Künstlern und Künstlerinen“, bei welch’ Lepteren der „Herr Direktor“ mehr auf deren Aeußerei, denn auf ihr Schauspieltalent sah, um sich und gastirte mit dieser Gesellschaft nun in Wiener­ Neustadt, St.Pölten und anderen Orten, und zu Zeiten auch zu seinen Privatvergnügen im eigenen Haufe — aber wie nur ohne Schauspieler und in Gegenwart seiner Franken Yrün. ndlich bekam, er auch die „Direktorei“ satt, verliebte sich zur Abwechslung in sein Stubenmädcen, mit dem er — es war im Jahre 1848, während auf den Barriladen gesämpft wurde, — von, hier durchging. Seine franse Traun ließ er mit ihrem­­ Kinde bar aller Gristenzmittel " allein zurind. Der Tod erlöste die unglückiche Frau mit ihrem Kinde von ihren Leiden und­­ diesem Unmenschen. Bald darauf kehrte er mit seiner Geliebten, mit der er nun in wilder Ehe lebte, hielt er zur­­d. U. Kieg auf deren Wurf nun auch die Eltern derselben nach Wien kommen und führte mit denselben gemeinschaftlichen Haushalt. Als endli nach all den Versäwendungen das Vermögen nach und nach Schmolz — denn er freute nach wie vor das Geld mit vollen Händen aus, hatte aber dabei, so freigebig er sich seinen „Freunden“ und namentlich „Freundinen“ gegenüber zeigte, für Arme ein har­­tes Herz — und auf das Haus in der Praterstraße vers­­auft war, übersiedelte er, mit seinen Leuten nach Saltenleute eben in eines seiner dortigen Häuser und lebte dort mehrere Jahre. Aber eril, nachdem fast sein ganzes Vermögen vergeudet war, dachte er daran, neues Geld zu erwerben und taufte Sumelen, an­melden er, da er bie von soviel wie nichts verstand, den Tebten Meft seines einst so bedeutenden Vermögens verlor. So sank er von Tag u Tag tiefer und der frühere­ Millionär wurde — Bettler von Man. Bis Ha­ vor seinem Tode, der am 17. b. im Hause Nr. AL im Gersthof erfolgte, ging er täglich diesem Berufe nach. Als­­ man ihn in das Grab gesenkt hatte und polternd die Erdschollen auf dessen Sarg gefallen waren, manften zwei ,ämlich gekleidete­­rauen, die zu spät zum Leichenbegängnisse gekommen waren, in den Seiedhof. Die beiden Frauen waren­­ das Weib und die Tochter des Drestlers. (Leichenverbrennung in Götz.)Man schreibt aus Görz-In der letzten Sitzung unseres Gemeinderathes wurde der Antrag an dem hiesigen Friedhofe einen Ofen fü­r die Verbrennung von Leichen zu errich­ten angenommen.Eine der Stadts­vertretung zugegangene bezügliche Petition war von fast sämmtlichen Aerzten und vielen Bürgern unterzeichnet.Gegen den Antrag sprach und stimmte blos der Reichsraths-Abgeordn­ete Monsignore Valussi. Man ist nun begierig,zu erfahren,ob die Behörden die Ausführung dieses­ in hygienischer Beziehu­ng so wichtiger­ Beschlusses ermöglichen werden. K­aiser Wilhelms Lieblingsh­und) Im „Berliner Börsen-Gaurier“ seien wir: Auch der Kaiser hat einen Lieblingshund, der zwar nicht wie Tiras seinen Kanzler auf Schritt und Tritt begleitet, den er aber, besonders auf Schloß Babelsberg, viel an sich hat. E38 ist ein gesprenfelter Hühnerhund, der auf den Namen „Bolton“ hört. Auf seinem Halsband steht eingravixt: „Se. Majestät der Kaiser." Boston hat sich jüngst eine Entzündung der Kopfhaut zugezogen, weshalb er bereits zweimal zur Konsultation in der Thierarzneischule erschienen ist. Unschuldig verurtheilt­ Man schreibt aus Wer­­den (Rheinpreußen) vom 18. d.: „Eine freudige her­osa wurde ge­stern einem Schaffen der Strafanstalt zu teil. Derselbe war wegen Todtschlages zu 15 Jahren Zuchthausstrafe verurtheilt und hat davon zwei Jahre abgebüßt. Fett hat ein Anderer auf dem Sterbebette das venmüthige Bek­nnntniß abgelegt, daß der Verurtheilte unschul­­dig, er aber der Schuldige sei. Nachdem eine neue Gerichtsverhand­­lung bei dem zuständigen Gerichte zu Mees eingeleitet, wobei die Un­fguld des Verurtheilten festgestellt wurde, traf gestern bei der Direkt­­ion die Weisung ein, den Häftling sofort zu entlassen.“ F­inanzminister „Offen“. Ein lüneburgischer Land­­mann hatte kürzlich in Steuer-Angelegenheiten veflamb­t; der darauf erfolgende Bescheid enthielt den Schlußlag: „Gegen diesen Bescheid steht Ihnen der Rekurs an den Herrn Finanzminister offen.“ Der Heklamant machte davon Gebrauch in einem Briefe mit der Auf­­schrift: „An den Herrn Finanzminister offen“ in Hannover. Die Schrift it trogdem an die richtige Behörde gelangt und erledigt worden und das it das Wichtige daran. Da der arme Bauer wohl all bei uns zu Lande mit feiner Petition so glücklich gewesen wäre? (Internationaler Shadrongreß.) Aus Nürnberg, 22. Juli, schreibt man: Die eine Hälfte des Meister­ tueniers ist abgespielt, ohne daß sich bezügli­cher Preisträger, ins­­besondere der ersten, auch nun mit Wahrscheinlichkeit irgend­eine Behauptung aufstellen ließe. Hart aneinander ringen die 19 Kanpen, jeder einzelne ein ganzer Mann, und es läßt sich noch gar nich abfegen, wer die Palme, ja mit geringen Ausnahmen sogar nicht, wer überhaupt einen Preis davontragen wird. Nach der neunten Runde stellt sich der Turnierstand folgendermaßen dar: Schallopp 6, Berger 5, Bird, Bradburne, Schwarz und Winawer 5, Bar­deleben, Niemann und Weiß 4%, Gumsberg, Hruby, Mason und 2, Baulfen 4, Lange, Fri und Schottländer 31, 98, Baulfen 3, Bier 2, Leffmann 1’. Im Laufe der vorigen Mode wurde vom KomitE eine S Konsultations-Partie zwischen BDBradburne, Gumsberg . und Dr. Schmid auf der­ einen und­­ Hruby,­ Schallopp und Schwarz auf­­ der anderen Seite arrangirt, die nach sehr interessanten Verläufe mit dem Siege der ersterwähnten Gruppe endete. Außerdem spielte Meister Frig aus Darmstadt zehn Blindlingspartien gegen nicht zu unterschäßende Gegner, von denen er fünf schlug. Weiter spielte Meister Mindwig (Leipzig) gleichzeitig gegen 22 ziemlich starke Gegner, deren 18 er besiegte, während er gegen die übrigen­ 4 unterlag. Seit Freitag Abends weilt hier der bekannte Wiener Schachspieler Baron Kolisch. Mier«­gen findet im hiesigen Stadttheater zu Ehren der Meisterspieler die Aufführung des „Seefader“ mit einer lebenden Schacpartie statt, zu welcher Operette vom Direktor dem Kongreßlemite eine ganze Barquet-Sigreihe für die Meister zur Verfügung gestellt wurde. Die Vorstellung wird mit einem Festprolog, der auf den Shade Kongreß Bezug hat, eröffnet. Endlich sei noch bemerkt, daß der Kö­­nig von Batern dem Turnierfonds einen namhaften Betrag zuges wendet hat. (Sholera in Egypten) Man berichtet aus Kairo, 23. Sul: Dur die ganze Nacht dauerte die Grafii­ung der einheimis­chen Bevölkerung der von der Epidemie befallenen Stadttheile an: es sind dies namentlich Bulak, E3befieh und Alt-Kairo Mehr als 7000 Menschen sind in die an Kairo grenzenden Wüsten gezogen, ein Theil begab sich in die Sahara-Wüste, ein Theil in die gegen Heluan liegende Wilite Hinter die Zitadelle. Die in der Eshefieh-Vorstadt ansässigen Bewohner zogen in die gegen Sue, füh­­rende Wüste hinter der Vorstadt Abbasfia. Von den Europäern­ sind­­ beinahe sämmtliche Einwohner theil ® nach Heluan, theil ® mit dem Mil bis Siut und zum ersten Nil-Katarakt nach Asiuan geflüchtet. Die Epidemie it im fortwährenden Steigen und raffte von gestern bis heute, so viel bis fegt bekannt, mehr als 416 Menschen weg. 3 herrscht eine unbeschreibliche Verwirrung. Geschäftsloyalitäten und Hotels sind geschlossen. Fein Fremdenverkehr Herrscht mehr, der Eisenbahn­­verkehr ist nach allen Seiten eingestellt, blos die Züge nach Ober- Egypten bis Siut und jene nach Yeluan verkehren noch. Mit dem heutigen Zuge nach Siut sind viele Hunderte der hiesigen arabischen an TEEN Familien abgereist. Die Desinfizirung der verlassenen Stadttheile beginnt mit dem Abbrennen der alten baufälligen Häuser und Der­en aller Schädlichen Stoffe. Von Europäern ist heute Niemand gestorben; allerdings sind auch die meisten bis auf wenige geflüchtet. Unsere Hoffnung ist der Nil, der zu steigen be­ginnt, was erfahrungsgemäß auf die Salubrität hierzulande den günstigsten Gindrud macht. . . (Kaffeehaus) abgehalten. Tage zusammen fl. 120.— | | 5 Die Trauung der Witwe Dr. Mar Bamberger mit Heren II. Heinrich hat Heute Abend in der Elisabethstädter Kirche . statte gefunden. Zoammmtal-Angelegenheiten. (Steuervorschreibung für das Jahre 1883.) Nachdem die Arbeit der Bemessung und Vorschreibung der 1883er diversen Steuern beendigt ist, richtet der Magistrat der Haupt­­stadt eine Aufforderung an alle Jene, welche ein Steuerbüchel oder einen Steuerbogen noch nicht befssen, wie auch an alle Jene, welche zwar im Beige eines Steuerbüchels oder Bogens sind, in welche jedoch die heutige Steuerschuldigkeit noch nicht eingetragen worden ist, behufs Uebernahme ihres Steuerbüchels oder Bogens, beziehungsweise wegen Eintragung ihrer heurigen Steuerschuldigkeit bei dem zu ihrer Wohnung gehörigen Bezixt3-Steuerrrecnungsamte unbedingt bis zum 1. August I. X. zu erscheinen, und daselbst die auf ihren Namen Lautenden Steuerbücher oder Bogen zu übernehmen, be­­ziehungsweise in die in ihrem Refige befindlichen Steuerbücher oder Steuerbogen die für das Jahr 18383 auf sie entfallende Steuerschul­­digkeit eintragen zu lassen. (Die Hauptstädtische Nebt3-Kommission) hielt heute eine Situng, aus welcher Folgendes berichtet wird: CS wird beantragt, für die Augen- und Ohrenabtheilung des Johannes­­spitals eine neue Assistenzarzt3-Stelle zu systemisiren und sie mit den statutenmäßigen Gebühren zu dotiven. Nach Erledigung­­ dieser Angelegenheit, wurde die Frage erörtert, wer — die Kommune oder das Kommunikations-Ministerium — verpflichtet sei, die Kosten des Neubaues der Schulmauer an der Diner -Rampe der Margarethen- Bunde zu tragen? Die Regierung weigert sich diese Kosten aus dem Grunde zu tragen, weil die Stadt die fraglichen Objekte seinerzeit definitiv übernommen habe. Die Kommission bestreitete diese Auf­­fassung, da eine Kommission, welche angeblich bei der Uebernahme intervenirt haben soll, zu einem solchen Akte nicht ermächtigt war und dlos als Zeuge intervenirte, als die Regierung das Objekt von dem Unternehmer übernahm. ( Gegen die Cholera.) Der Minister des Suwern erließ an den hauptstädtischen Magistrat den Auftrag, ihm über jeden einzelnen Cholerafall — wenn ein solcher eintreten sollte — unverzüglich Bericht zu erstatten. Fälle von Cholerine, welche nicht zu den gefährlichen Krankheiten ae wird, gehören nicht hieher. Bei dieser Gelegenheit sei auch erwähnt, daß nunmehr nahezu alle Bezirksvorstellungen über die gegen den Ausbruch und die Weiter­­ua epidemischer Krankheiten getroffenen Maßnahmen Bericht erstattet haben.­­ (Kleine Nachrich­­ten.sDex»Ministerdeannern It den Beschluß des paulstädtischen Munizipaks AusschuHessp wonach HA Subvention für die Bester ref. Kiche von 2000 fl. auf 80090 3 Fi PR

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