Prager Volkszeitung, říjen-prosinec 1975 (XXV/40-52)

1975-10-03 / No. 40

PRAGER áfa iß DAS WOCHENBLATT DER DEUTSCHEN WERKTÄTIGEN IN DER ČSSR 3. OKTOBER 1­975 JAHRGANG XXV. 0 KCS 1,50 / r // 26 JAHRE DDR Im Leben der Völker und Nationen gibt es bekanntlich bedeutungsvolle Ereignis­se Der 7 Oktober 1949, der Tag der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik, ist in der Geschichte des deutschen Volkes ein wahrhaft histori­sches Datum. Bereits im September 1949 kauft es in den westlichen Besatzungszo­nen zur Errichtung einer separaten Re­gierung, der Bundesrepublik Deutschland Dies stand im Widerspruch zu den Pots­damer Beschlüssen, die klar bestimmten, ein einheitliches Deutschland, ohne Mi­litarismus und Revanchismus, zu schaf­fen, das niemals mehr seine Nach­barn bedroht. Durch die Gründung eines westdeutschen Separatstaates wurde JOSEF PÖTZL, Sekretär des Kulturverbandes der Bürger der CSSR deutscher Nationalität Deutschland gespalten, eine einheitliche Verwaltung Deutschlands unmöglich ge­macht und deshalb die Bildung eines neuen Staates, der Deutschen Demokra­tischen Republik zur Notwendigkeit. Wie verschieden jedoch ist die Ent­wicklung in beiden deutschen Staaten. In der DDR ist der Leitsatz: „Was des Volkes Hände schufen, soll des Volkes eigen sein”, voll verwirklicht. Dort gibt es schon lange keine Herren und Knech­te mehr, keine Monopolisten, keine Ka­pitalisten, also auch keine Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Be­reits am 2. September 1945 begründete Genosse Wilhelm Pieck, der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutsch­lands, in Kyritz die Notwendigkeit der demokratischen Bodenreform. Die Lo­sung: „Junkerland in Bauernl­and” wurde voll verwirklicht. Mehr als 375 000 Land­arbeiter, Umsiedler, landarme und land­lose Bauern erhielten den Boden der Junker und Gutsbesitzer. Man behaupte­te oft im Westen, einfache Menschen verstehen nicht zu wirtschaften. Die DDR widerlegt diese volksfeindliche Behauptung eindeutig. Die durchschnitt­lichen Getreideerträge lagen in der DDR im Zeitraum von 1950—1954 bei 22,2 Dezitonnen, 1970 bis 1974 aber schon bei 34,7 Dezitonnen je Hektar. Bei Schlachtvieh stieg die Produktion 1950 bis 1974 von 376 000 auf 2,1 Mil­lionen Tonnen, bei Milch von 1,7 auf 7,6 Millionen Tonnen und bei Eiern von 314 Millionen auf 4,2 Milliarden Stück. Was die Bürger der DDR unter Füh­rung der Sozialistischen Einheitspartei sowie der Nationalen Front in diesen 26 Jahren geleistet haben, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, und dies alles bei dem ständigen Hetz­geschrei der volksfeindlichen Kräfte aus Westdeutschland. Doch Schwandelkurs und Abwertung sollte die DDR wirt­schaftlich unterhöhlt und vernichtet werden Eine beispiellose Propaganda durch die man in allen Tonarten über „westliche Freiheit, Demokratie und Hu­manismus" flötete, dabei das Wirt­schaftswunder in der BRD lobte, und weidlich über die bösen Kommunisten schimpfte, sollte die politischen Voraus­setzungen für diese schmutzigen Pläne schaffen. Es ist aber vielen Menschen auch im deutschen Staat westlich der Elbe be­kannt, daß auch Hitler und andere Nazi­führer nicht nur wütesten Antikommu­nismus betrieben und der „braune Adolf” sogar ein gewaltiger Wirtschaftswunder­mann war. Durch gewaltige Aufrüstung begegnete er der Krise, gab Arbeit, wobei er wohlweislich verschwieg, daß Millio­nen Menschen in Deutschland zum Woh­le der Rüstungskönige ihre eigenen Sär­ge zimmerten. Bei Beachtung dieser Tat­sachen wird ersichtlich, daß ein zeit­weiliger scheinbarer Wohlstand allein nicht ausschlaggebend ist. Man muß die Frage stellen: Wer übt die Macht aus, wohin führt der Weg? Die DDR gibt hierauf eine klare ein­deutige Antwort. Schon vor 26 Jahren erklärten ihre führenden Staatsmänner: Wir wollen mit allen Völkern und Staaten in Frieden leben. Kriegs- und Rassenhetze sind bekanntlich in der DDR verboten. Wem ist nicht bekannt, daß die DDR alles unternimmt, um zu verhindern, daß vom deutschen Boden aus niemals mehr ein Krieg seinen Anfang nimmt. Auf der europäischen Sicherheitskonferenz in Helsinki sagte Genosse Erich Honecker, der Erste Sekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands u. a.: „Eingedenk der bitteren Erfahrungen zweier verheerender Weltkriege, die vom deutschen Boden ihren Ausgang nahmen, sieht die Deutsche Demokra­tische Republik ihre Verpflichtung darin, alles in ihren Kräften stehende zu tun, um im Zentrum Europas Frieden und Si­cherheit dauernd zu gewährleisten. Des­halb heißt es in unserer Verfassung: ,Die Deutsche Demokratische Republik be­treibt eine dem Sozialismus und dem Frieden, der Völkerverständigung und der Sicherheit dienende Außenpolitik.’ Dies bestimmt auch unsere Haltung zu den eingegangenen Verträgen und Ver­einbarungen. Wir treten für ihre strikte Einhaltung und volle Anwendung nach Treu und Glauben ein.” Diese wahrhaft humanistische, auf das Wohl der Völker in beiden deutschen Staaten ausgerichtete Friedenspolitik findet bei allen ehrlichen fortschrittli­chen Menschen der ganzen Welt Aner­kennung und Zustimmung. RATHAUS IN­ LEIPZIG FOTO: Karel Bayer, Prag FORTSETZUNG AUF SEITE 5 KOMMUNIQUE über den Besuch A. A. Gromykos in der CSSR Auf Einladung des ZK der KPTsch und der Regierung der CSSR weilte am 27. und 28. September dieses Jahres das Mitglied des Politbüros des ZK der KPdSU, der Außenminister der UdSSR A A. Gromyko, zu einem offiziellen Freundschaftsbesuch in der CSSR. A. A. Gromyko wurde vom Generalsekre­tär des ZK der KPTsch und Präsidenten der CSSR G. Husak, empfangen Zwischen den Genossen G. Husak und A. A. Gromyko kam es zu einer Aussprache, die in einer herzlichen Atmosphäre und voll gegensei­tigen Verständnisses verlief. Während der Begegnung wurde über Fragen der sowje­tisch-tschechoslowakischen Beziehungen und aktuelle internationale Probleme ver­handelt. Es kam auch zu Verhandlungen zwischen A. A. Gromyko und dem Mitglied des Präsi­diums, dem Sekretär des ZK der KPTsch V. Bilak und dem Mitglied des ZK der KPTsch, dem Außenminister der CSSR B. Chftoupek. Beide Seiten konstatierten mit Befriedi­gung, daß sich die Beziehungen zwischen der UdSSR und der CSSR auf politischen, ökonomischen und anderen Gebieten er­folgreich entwickeln, auf der Grundlage der Prinzipen des Marxismus-Leninismus und des sozialistischen Internationalismus, im Interesse der Menschen beider Länder. Besonders den Begegnungen und Aus­sprachen zwischen dem Generalsekretär des ZK der KPdSU L I. Breschnew und dem Generalsekretär des ZK der KPTsch und Präsidenten der CSSR G. Husák wurde große Bedeutung bei der Vertiefung der brüderlichen sowjetisch-tschechoslowaki­­schen Beziehungen beigemessen. Damit wurde das Streben der UdSSR und der CSSR nach weiterer Festigung der Freundschaft und zur Vervollkommnung der Zusammenarbeit sowohl auf bilatera­ler, als auch auf multilateraler Grund­lage im Rahmen der Organisation des Warschauer Vertrages, der schon zwei Jahrzehnte der Sache der Einheit und Ge­­schlossenheit der sozialistischen Gemein­schaft, dem Interesse des Friedens und der Sicherheit der Völker dient, bestätigt. Es wurde der Befriedigung über den Beitrag beider Länder zur Tätigkeit des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe, dem eine große Aufgabe bei der Vertiefung der brü­derlichen Zusammenarbeit und der öko­nomischen Integration beim schnelleren dy­namischen Wachstum der Volkswirtschaft der sozialistischen Länder und der Erhö­hung des Lebensniveaus der Werktätigen­ zufällt, Ausdruck gegeben. Beide Seiten betonten, daß das gemein­same Streben und der koordinierte Vor­gang des ZK der KPTsch und des ZK der KPdSU sowie der Regierungen der Tsche­choslowakei und der Sowjetunion und der anderen Länder der sozialistischen Ge­meinschaft auf internationalen Foren im­mer neue Ergebnisse zur Gesundung der Weltsituation bringen. FORTSETZUNG AUF SEITE

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