Schul- und Kirchenbote, 1907 (Jahrgang 42, nr. 1-24)

1907-09-15 / nr. 18

Nr. 18. Schul- und Kirchenbotse. Begrü­ndet von Dr. franz Obert, fortgeführt von Dr. Ed. Miorres., Unter Mitwirkung von ud. Brandsch (Bermannstadt) herausgegeben von Karl Heiner, Hiemefch. Preis mit Postder Sendung jährlich K 5.—, halbjährlich K 2.50. Anzeigen u. Beilagen nach Tarif. Erscheint monatlich zweimal. Eigentum u. Verlag von 9. Zeichner, Buchhandlung Allgen.=päd. u. theol. Beiträge sind an Boltsschuldi­. A. Brandsch Hermannstadt), — method.=praft. Beiträge, Berichte und Mitteil­­ne werden von Der Verl­agshandlung u. allen Buchhand­­­­lungen entgegengenommen. Stadt) zu leiten. ungen an Lehrer Dienteich (Kron) in Kronstadt und Schäßburg­­( XLI. Sahr). Inhalt: Dr. Franz Obert. Bon Fr. W. Seraphin. — Sächsischer Unterricht. Bon Br. — Der Neb­enunterricht in der Volssschule nach dem minist. Lehrplan. — Zur 2. Auflage der „Schönschreibschule". — Das neue Volksschulgeleg mit Anmerkungen. — Berichte und Mitteilungen. _ — Bücherschau Kronstadt, 15. September 1907. Dr. Franz Obert. Die „Deutsche Erde“ (Zeitschrift für Deutschkunde, Beiträge zur Kenntnis deutschen Volfsu­ms allerorten und allerzeiten), DEE von Paul Langhans, bringt im vierten Heft des Jahrganges 1907 fol­­gende kurze Lebensbeschreibung des hochverdienten Stadtpfarrers und Ber­gr­mders unseres Blattes Dr. Franz Obert samt Bildnis. Der Artikel ist ge­­schrieben von P­rofessor Fr. Wilhelm Seraphin und lautet: Franz Obert it während eines Menschenalters unter den geistigen und politischen Führern des Siebenbürger Sachsenwolfes mit in erster Weihe ge­­standen. Geboren am 6. Januar 1828 im bescheidenen Pfarrhause des Dörfchens Taterloch, besuchte er das benachbarte Gymnasium in Mediarch und bezog­ 1846 zum Studium der Theologie und Philosophie die Universität Leipzig. Im tollen Jahr 1848 nahm Obert, der Burschenschafter war, als Mitglied des Leipziger Studentenausschusses lebhaften Anteil an der Revo­­lution im Königreich Sachen. Er wurde gefangen und dem Staiserlich- Oesterreichischen Gesandten ausgeliefert, der den jugendlichen Revolutionär in die Heimat zurückschiefte. Dort segte Obert seine Studien noch eine Zeit lang in Staufenburg fort und wurde dann 1852 als Professor am Gymnasium­ und Volksschullehrerseminar in Mediathh angestellt. Schon nach achtjährigem Schuldienste trat er aber nach dem Brauche jener Zeit ins geistliche Amt über und wrde 1860 zum Pfarrer in Schaal gewählt, 1869 nach Wurm­­­ach, 1872 nach Heßeldorf, 1881 als Stadtpfarrer nach Steinstadt berufen, welche Stellung er heute noch bekleidet. Seine bedeutendste Tätigkeit hat Obert auf dem Gebiete des Bolt­­sschuhwesens entfaltet.­ Er veranstaltete F­ortbildungskurse für Volksschullehrer, richtete in Hegeldorf den ersten Boltsschulgarten ein, rief den von Zeit zu Zeit tagenden Lehrertag ins Leben, begründete in Kronstadt im Anschluß an Die Mädchenbürgerschule eine Kindergärtnerinnen- Bildungsanstalt u. 5. w. 83 Seit 1859 gab er eine Reihe von Deutschen Lesebüchern heraus ; von Siebenbürgen (Got­a, Justus Priges, 186 )), die heute ministeriell verboten it . fands­kunde 1870. Schulwandfarte Bater-

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