Schul- und Kirchenbote, 1912 (Jahrgang 47, nr. 1-24)

1912-09-15 / nr. 18

274 hier neben dem großen Vorteil, als Eigentümer das freie Verfüg­­ungsrecht zu haben, die vorhandenen Baulichkeiten gleich als Lehrer­­heim benügen konnten. Um diese beiden dringlichen Angelegenheiten noch rechtzeitig zu erledigen, wurde für den 20. und 21. August 1.3. ein außer­­ordentlicher Lehrertag nach Großjchenk eingeladen. Begrüftungsabend. Der größte Teil der Mitglieder traf schon am Vorabend der Verhand­­lungen in Großjchent ein. E83 war eine stattliche Reihe von Wagen, die sich von der Station Aljogombatfalva nach Großichent in Bewegung saßte. Mach einstündiger Fahrt erreichten wir unser Ziel, und Kollege­n. Löprich wies jedem sein Quartier an. Für seine Mühe sei ihm gleich an dieser Stelle herzlichster Dant gejagt. Um 8 Uhr versammelten sich alle im großen Saale des Gasthauses „Soncordia" zu gemütlichen Beisammensein. Angenehm berührte der große Kranz von Kolleginnen, ein Beweis dafür, daß auch ihnen die Sache des Lehrerheimes am Herzen liegt. Unter den Anmwesenden waren auch einige Großid­enfer Lehrerfreunde zu sehen. Bald entwickelte er ein trautes Ge­spräch zwischen Freunden und einstigen lange nicht gesehenen Schulfpflegen. Ein herzhafter Anblik war er, wie Ortspfarrer Dr. A. Scheine­ von seinen einstigen Schülern umringt und freudig begrüßt wurde, hatte er sich doch seinerzeit durch Gerechtigkeit und gewissenhafte Pflichterfüllung a­m Seminar­­professor die Herzen aller gewonnen. Im Namen des Großidienter Lehr­­körpers hieß er die erschienenen Mitglieder des Lehrertages herzlichst will­­kommen und wünschte den Verhandlungen einen guten Verlauf. Pfarrer Brit Neimetsch dankte im Namen der Lehrerschaft für die freundliche Ber­grüßung, mahnte zur Eintracht und warnte davor, durch­ Uebereilung in den Verhandlungen einen Seil zwischen die Lehrer zu treiben. Den ernsten Worten folgten bald schöne, herzerhebende Lieder, die teils gemeinsam, teils von den jüngern Jahrgängen der Lehrer gesungen wurden. Schließlich kam auch der Humor zur Geltung, indem Kollege 3. Bruß eine Reihe Scherzlieder zum Besten gab. Dorversammlung. Am Morgen des 20. August [. 3. versammelten sie­ um 8 Uhr der geschäftsführende Ausschuß, die Vertrauensmänner der einzelnen Siechen­­bezirke und andere Mitglieder des Lehrertags im Prüfungssaale der Groß­­henker Schule. Pfarrer Fr. Neimetsch eröffnet die Vorversammlung. Es gesteht, daß in diesem ersten Augenblicke sein Herz von bangen Gedanken ein wenig beeinflußt werde, wenn er daran denke, was durch die heutige Hauptversammlung untergraben werden könnte. Er sei aber sein Pessimist und habe schon oft gesehen, daß bange Stimmungen zum Heile geworden sind. Möge das auch heute der Fall sein. Wohl sei gegen die Abhaltung des heutigen Lehrertages auf Grund des § 10 der „Labungen für den Lehrertag“, wonach die Einladung spätestens einen Monat vor dem Lehrer­­tag zu erfolgen hat, von der Birthälmer Lehrerversammlung telegraphisch Einspruch erhoben worden. Vorsißer bedauert diesen Fall, doch kann er nicht als Hemmung des ganzen Lehrertages gelten, da der Lehrertag eine freie Vereinigung sei. Dem geschäftsführenden Ausschuß stehe er zu, auf Grund der Geschäftsordnung auch außerordentliche Lehrertage einzuberufen. Gelingt

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