Siebenbürger Bote, März-Dezember 1849 (Jahrgang 59, nr. 30-183)

1849-05-16 / nr. 56

s »--—--Mc«,.s«--|,-«.——-——— — 214 er dort am Bileber sterbe oder fi­ber Gnabe freier Ungarn ergebes sagen nebsibei zum Zeitvertreibe die flüchtenden Grenzer und Serben liber Becsferer, Werfcheg und Weißfischen, sändern in 4 Tagen 2 Komitate und suchen in Verbindung mit dem heldenmüthigen Perczel, dem Befreier Peterwardeins und der Bäsca, den Feind in feinen legten Schlupfwinkeln, in Thomashoway und Yancsowa, auf.­­ Der Gott der Magyaren donnert sein allmächiges: Es werde Un­­garn­ in die Pulverblige der Siegesf glauhten ,und wer in diesem heiligen Kampfe fält, schließt seine Augen mit dem erdenden Bemwußtsein: Ungarn is frei und selbstständig. Was im­mek Sage,Tradition und die Geschichte allex Zettenuns üchen­ liefert,m­an sucht vergeblich ein Beispiel deS Kampfcode eingarn.—Durch Loyalität,Vettkauen,Selbstgefühl und Vertatban ven Ranv des Abgrundes gesildich erhebt sich das Boll der Magyaren,als die Gefaht am­ drohendsten, va Feindnin mächtigstem vek Beitat d am schändlichsten.­—­Die Schandtbat, Ungarn aus Instketchennu odee Retdedee Nationen­ zuvektllgen­­squemmanes entehkt,ruft den Sturm hervor,der den Stamm Habsburg entwurzeln,"sie hinaustreiben wird in die Fremde, um in Schmach und Schande spurlos zu enden. — Der Pole, schon verzweifelnd „ sieht in dem Lenze dieses Jahres die erste Blüthe der Freiheit fürsihn sproßen, und die Reste des noch nicht hingemordeten Adels, die Söhne der Erschlagenen,­­stehn bereit, den Mord ihrer Väter zu rächen, und für das Vaterland zu ster­­ben. — Wien, die von Ferdinand dem GÖütigen und seinem Hen­­ferenrecht Windischgräg niedergetretene Kaiserstadt, wird Sühne verlangen für die Niedermeglungen in Segeorf. — Das Deutsche Volk, die Sonne der Freiheit im Osten erblidend, wird sein gutes Schwert mit dem ungarischen Säbel vereinen , sehenfhaft fordernd für den Mummenfinanz in Frankfurt, aufgeführt von Johann dem Heuchler, für den frechen Drord an seinem treen Freund und Vertreter Robert Blum und si anreihen an den jungen kräftigen Staat, der gezeigt, daß ein Volk nie bezwungen wird, wenn Einigkeit, Kraft und Vertrauen zu seinem Führer es befeelt. “ Der Name Koffuth wird firahfen in der Geschichte — firahlen, mie ein Meteor in dunkler Naht, das mit feinem reinem Glanze die Finsterniß erhellt, und wenn freie Ungarn Buda betreten, werden sie ihren Kindern die Zelle zeigen, wo er ihn als Jüngling für Freiheit und Recht gefangen lag und mit gerechtem Stolze ausrufen: „Egy­illyen ferfiut csak a’ Magyar haza mutathat föll* (Solchen Mann hat nur Ungarn aufzumeisen.) 8. Haus, Die Republik. (Sluf.) Herr I. beschwert sich über das schnelle Avancement beim Militär. Als ob dies von der Willführ der Regierung, und nicht vielmehr von der Noth­­unwendigkeit, rasant gewordene Stellen wieder zu befegen, abhinge, und das ge­­­wöhnlige Schicksal des Kriegers in Kampfzeiten ist, da viele neue Chöre er­­richtet werden und die Chargen doc befegt werden müsen. Er fragt an den Ungarn die Ruhmbegierde an, als ob diese nicht in allen bessern Menschen zu allen Zeiten rege gewesen wäre und dur die Natur gegeben is. Nur das Genie, dem sein Bewußtsein die Welt überwiegt, sucht mehr die Bestimmung seines Herzens, als den Ruhm in der Welt. Sole flarfe und in fi­ver­­feht offene Geister snd aber nur in spärlicher Anzahl auf der Schaubühne der Geschichte aufgetreten. Und nun wird zur Mäßigung der Sachsen, diesen, wahrscheinlich weil sie fett einem Sahre so unüberlegt, Übereilt und leichtsinnig, über Hals und Kopf in die Republik sich zu flürgen suchten, in dem für sie besimmten Organe gesagt : „Ser müsset Alles opfern, allem Wohlleben auf Lange entsagen, jeden Wohlstand in die Schanze schlagen, fargen und darben,­ und nun höre man nach dieser ausführlichen V­eschreibung der Opfer und Noth, wie glänzend das Ziel der Republik geschildert wird, damit seine Selbstverläugnung zu schwer falle: „Des einzigen Bwedes halber, den Ihr Euch vorgefegt habt.” Schaut nicht zu diesen Worten heraus : „If wahr, das ist Euch zu viel, aber wer hat’s Euch geschafft, diese Grife ich in den Kopf zu fegen .“ () Und nun sccließt Hr. T. seinen republikanischen Artikel, den er mit un­­trüglichem Vorgefühl von den Lobesbegeiferungen der Schwarzgelben geschrie­­ben hatte, wie nach errungenem Siege, mit den Worten :­ „Und nun nachdem ich die­ Pfligten und Tugenden eines Republikaners in einigen Stunden ge­­zeichnet habe, blide Jever um sich , betrache feine Umgebung, erwäge das Gefühl des eigenen Herzens, und findet er Beruhigung im Gelbstgefühl so rei­­che er mir die Hand und rufe: „Es Iebe die Republik.* Die ungarische Nation ist sein sechtjähriger Knabe, teen Hofmeister Herr &, if, eine freie und slarfe Nation ist wie ein gereifter Mann, der vom mohl­­meinenden Freunte auch Tadel lieblich aufnimmt, hingegen aber eine unreife Bekritzelung zur S­chweife. Wenn Sie, Herr­­, ein Freund ihrer Nation sind, wie kommt es, daß Sie an derselden mehr Behler erblicen, als sie wirklich besigt ? Der Freund wird oft von der Freundschaft bestoc­hen, und dann siehet er wohl nicht alle Mädel des Freundes, nie aber wird der Freund am Ge­­fährten mehr Freden zu sehn glauben als ihm wirklich beschlugen. Oper soll ich vieleicht von der Liebe für die Ungarn bestochen sein, und ihre Fehler da­­rum nicht fehn? Also soll er vieeicht wahr sein, daß der Ungar, um Demor frat zu werben, sein Wesen und sämmtliche Eigenschaften ablegen muß ? Soll es wahr sein, daß seit einem Jahre, seit dieser großen Revolution der politi­­schen und sozialen Seen, die Desinnungen der Ungarn nicht demokratischer ge­­worden und bloß die Sprec­hweise eine andere sein sollte? If es denn wahr, daß so wenig Liebe zu den Geiegen und dem Vaterlande in unserem Herzen ist, daß Diebstahl, Verrath und andere Berbreihen am Vaterlande, die dur den Galgen bestraft werden sollten, unter dem Schuge der Freundschaft verübt werden ? It seine Achtung vor fremdem Eigenthum bei uns? Soll es nicht auch in der That und Wirklichkeit und nicht blos in Worten bei uns anders geworden sein? Nein! Auch wir haben ein Auge und auch eine Feier um die Fehler der Regierung zu schauen und zu rügen, aber so verfunden im Schlam­­me der unwürdigen Vergangenheit, sehen mir die ung. Nation nicht. Wenn Hr. T. ein Freund der Ungarn ist, warum biet­et er nicht alle Kraft des Wortes auf, um den einzelnen Aristokraten anzudeuten, daß sie je­­dem Einzelnen im Bolfe die Bruderhand reichen und damit zufrieden, ja soll darauf sein sollen, ein gesunder und slarfer Bestandtheil eines großen und mächtigen Bolfes zu sein, daß sie nicht suchen sollen, als der alten und ver­ faulten Privilegienzeit verweste Elemente zu phostorisiren, — daß sie nicht das gesunde Volksleben durch das faule Wesen der Vergangenheit anstehen, nicht neuen Zwiespalt im Bolfe fäen, und nicht zu einem neuen Kampfe reizen sol­­len, aus welchem das Volk gewiß siegend aber doc blutig hervorgehen möchte, daß sie endlich nicht durch ihre aristokratischen Bestrebungen den schwarzen Schatten anti-demokratischer Gesinnungen auf die ganze Nation werfen sollen,­­wodurch sie den Fluch der ganzen Nation auf fi laden? Warum ladet flatt al dem Hr. T. viefe Schmach der ganzen Nation auf und fchiebt Überhaupt die Schuld Einzelner dem ganzen Bolfe und der Regierung in die Schuhe ? Denn Hr. T. ein Freund der Ungarn ist, warum sagt er das Fehler­­hafte, das er an ihnen findet, hinter ihrem Rüden, dv. 5. in einer Sprache,­­die sie nicht versiehen? 9) Erreicht er dadurch etwas anderes , als die Er­­wedung ungegründeten Mißtrauens, das schon früher die Bosheit und der Unverstand hervorgerufen haben? Und ist Hr. T. dann ein aufrichtiger Freund der Sadhsen? Wenn Hr. TI, ein freiheitsanstrebender Mann is, wie kommt es, daß bei dem, daß er so viele Worte für dieXafter der Ungarn hat, und seinen Groll mit so bewun­derungswürdigem Anstand unter den schönffine­genden Phrasen des raffinirten Despotismus zu verbergen versteht, — welchem nach nur wenige der Freiheit werth sind — mie kommt es , fragen wir, daß Hr. T., der bei gewissen Erörterungen so beredt ist, nicht bie und da eine heilige Begeisterung durch seine Worte durchbliden läßt? Während Hr. T. von einer freien Berfaffung spricht, fließen für dieselbe auf zehn Seiten unse­­ren Daterlaines mehr Eimer Blut edler Menschen, als er Tropfen Dinte zu seinem langen Auftag verbrauchte, und dennoch scheint durch seine Worte nicht ein ihmwacher Schimmer der Seele Zornesblige gegen die Tyrannen, die schon so viel gewüthet und durch Soldatenheere, diese fürchterlichen Fürsten­­armee, fehon so viel gemordet haben, daß die Wellen eines Blutmeeres so hoch und mächtig an ihre Throne schlagen, daß sie die Könige, diese Geiseln der Menschheit, rammt ihren Sün­denpfählen in tiefen Abgrund zu versenfen dro­­ben. Der in einer Zeit, wo die D­örfer und Thronnen einander zerfleischend in den Eingeweiden wühlen, Worte allgemein politischen Inhalts, anders als mit Galle gegen die fürstlichen Duäler der Menschheit beginnen, und anders als mit feinem Herzblute für die Freiheit schließen kann, der das tiefergriffene Gemüth­ eines Volkes, das die edelsten seiner Söhne zu den entferntesten blut­­getränkten Schlactfeldern der Freiheit entsendet, mit ungerechten Vorwürfen zu belasten, und der Heldensahne in der Sterbestunde zum Himmel der Freiheit gerichtete Bewußtsein durch die traurige Vorsellung zu verdüstern vermag, das sie ein Vaterland zurücklaffen, in welchem Freiheit und Tugend blos Worte und leerer Schall ohne aller Wahrheit und Wirklichkeit sind, der dies vermag it ein Böswilliger und im milderen Falle ein Berbf endeter, Der in einer Epoche, wo die Welt das erhabene Schauspiel eines riesenhaften Verzweiflungs­­kampfes zwisen Freiheit und Knechtung, zwischen der Tugend des Volkes und dem Raster der Höfe darbiet­et, der in einer so großen und bedeutungsvollen Stunde fi nicht von einem unwiderstehlicen Herzen sprange, angetrieben­ fühlt, die Blige, die die fehmweren und gemittelvollen Wolfen der Zeit in feinem Beiste erzeugen, in die Herzen der Menschen zu schleudern und sie zu Groß­­taten zu entflammen, der rere nicht mit heuchler­iger Zunge von Freigeit und, Ripuletit, er schmeige! 19) ©. Ruf. · D. Red. 9) Wir glauben, der Auffag in Nr. 51 war doc nicht so speziell für die Sadhsen berechnet. 9) Der Auffag des Hrn. T. is auch im ungarischer, in seiner Mutterspra­­che, geschriehen, und wie wir wissen, auch veröffentlicht worden. D. Re, Zu diesem Zwed bitten 10) Der Leser wird sich ja zu­­ orientiren willen. D. Rev, wir, in Nr. 51 noch einmal durchzulesen. den Auflag #

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