Siebenbürger Bote, März-Dezember 1849 (Jahrgang 59, nr. 30-183)

1849-05-04 / nr. 49

> .-.-—--»-.——--s-—-«-­­ Hofmannsiadianl 4.Mai­­­­ erscheiht wöchentlich Amel, Mon­­­ gierteljährig 2 fl. 20 hr, 1849. . ® mw. « «.--«­­ag, Mittwoch, Freitag n,Samstag. Aoftet I ne Ahtall ein vücen E­ier­el­­a sen­­ .·--«is——iiss·«. phasplm Halbjährig Afl. 30hr. he, , für eine zweite und. Pritte Mi), a­berholung Lu 7: ENTE aller Art werben im Deu .. Amtlicher Theil. Kriegsnachrichten. Bericht des Obersten Bayer, Eher des Generalstaabes, Hauptquartier Naggendrod, vom 20. April 12 Uhr Mittags 297 Den gesteige Tag war, höchst ruhmreich fie unsere Truppen. Die­­ feindliche Armee ging in 6 Brigaden, 22.000 Mann stark, ‚unter Bes­fehl des Generalen Wohlgemuth von Gran aufwärts, vermuthlich in der Absicht, und den Uebergang über den Fluß Gran unmöglich zu machen. — Der Feind gelangte am Abend des 18. nach Graf.Garl6 und dehnte sich bis Faifürt aus, Gestern sehr früh geschah rasch der Ge Angriff, wornach die blutige Schlacht folgte, welche von 40 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends dauerte. Der Kampf begann mit dem in der Richtung gegen Groß-Sarlo zu kräftig und dreimal erneuerten­ Bajonettenangriff der Infanterie im Armeekorps der Dam­­janics, welchen der an Zahl stärkere und günstiger postische Feind­ nicht aushielt und zum Aufgeben des Ortes gezwungen wurde. — Der Feind ward auf allen Punkten geschlagen, feine Reihen durchschnitten und in wilde Flucht gegen Gran und Komorn getrieben. — Unsere drei Armeekorps wetteiferten, sich an Tapferkeit zu übertreffen und auszuzeichnen, und so gelang der glänzendste Erfolg, daß zum­ Zeichen unseres Sieges, so weit wir wissen , 1000 Gefangene, unter denen viele­ Offiziere, gemacht, 10 Kanone und viele Waffen, dann­ 2 Muni­­tion­e, 20 Bagagewagen und 130 Pferde abgenommen wurden. — Unsern Verlust kann ıch nicht bestimmt angeben. Mit­ mehreren Offi­­zieren mögen es 300 M­nn sein. — DBom­mend wurden Viele auf ihrer Flucht niedergemacht, besonders fielen die eben von Dlmüg ans gekommenen Grenadiere haufenweise. Ihre Reichname­­ bedeckten das Schlachtfeld. — Der Feind hatte 2 Brigaden aus Wien zur Ver­­stärkung erhalten ‚und diese, vereinigt mit der in Gran­ gestandenen Macht, fanden im Treffen. — Außer dem erwähnten Oberführer waren anwesend: Namberg, Zablonowsky, Zeiffing und einige andere Generäle. —. Die Einzelnheiten dieses glänzenden Sieges kann ich no nicht mittheilen, denn die Schlacht dauerte bis spät in die Nacht; die Truppenabtheilungen lagerten in weiter Ausdehnung und eben jegt brechen sie auf, um den Feind weiter zu verfolgen. — Vor Allen, die si ausgezeichnet haben, erwähne ich aus Klapfas Armeekorps das 17. Bataillon, welches mit seltener Tapferkeit kämpfte, so wie auch die ganze Artillerie alled Lob verdient. — Ueber das in Perth befindliche feindliche Armeekorps habe ich erfahren, daß es in starrer Zahl von Öfen aufbrach und unter Klingen dem Spiel gegen Vörddvar zog. Ohne Zweifel wird der Feind jegt seine Kräfte gegen uns bei Gran oder Komorn zusammenziehen,wo wir noch heiße Kämpfe zu bestehn haben werden. — Major Hermann Görgey hat mit seiner Abtheilung am 18. April Scheming vom Feind gereinigt und 18 Gefangene gemacht. Verordnungen. Auf die Frage, ob Zene, welche vor Errichtung der Kriegsgerichte de3 Hochverrathd verdächtig, eingefangen worden, bezüglich von diesen Gerichten abgeurtheilt werden sollten? — und auf die Aufforderung des gemischten Standrechts in N. bald: daß die Negierung eine Tinte ziehe, bis wohin und nicht weiter das Kriegsgericht seine Gerichtss­barkeit auszudehnen habe — wird zur diesfälligen Richefcp nur festge­­feßt: daß alle jene, welche seit Einlegung des­ Kriegszustandes ge­­fangen wurden, wenn ihre Ihaten auch in die Zeiten vor Er­­lassung des Kriegsgefeges fallen, unter die Gerichtsbarkeit dieser and­ rechtlichen Kriegsgerichte gehören. Also haben die Gerichte in­­ dieser Hinsicht, nicht die Zeit der That, sondern die Zeit der Gefangennehr­mung im Auge zu halten. Debrezin, 14.­ April 1849. Der Landesvertheidigungs:Ausschuß. Im Auszug. Abtheilungsvorstand am Justizministerium Karl Nagy, Debrezin, 16. April, beauftragt sämmtliche Gerichtsbarkei­­­ten, die vor die standrechtlichen Kriegsgerichte gehörigen Schuldigen, an dieselben in Begleitung des schriftlichen Scharbestandes und der nothwendigen Untersuchung zu überfipicden und, im Falle d­e­s Gerichts,­parfeiten von jenen erihten das Ansuchen wegen Schriftstücken­ und­­ Zeugenverhören erhalten, demselben also gleich nachzukommen. Schäfburg, am 80. April. Zur Feier des 14. Aprils, als dem Zuge, an welchem Ungarns Unabhängigkeitserklärung erfolgte, wurde ein militärisches Te Deum in der Katholischen Kirche am 26. diesed abgehalten, welchem der­ gesammte Magistrat,­ so wie viele­ Bür­­ger dieser Stadt, bew wohnten, unch abgehaltenem ‚Gottesdienste: rn­tete Herr Senator Müller, an das Offizierkorps der Garnison im Nas­men des Magistrats, wie der­ Bürgerschaft, die freundlichsten Worte, in welchen der innige Wunsch nach einer vollkommenen peamuyon , zu der die gesammte Bürgerschaft aufrichtig die Hand zu bieten, bere­it, ausgedrückt war. — Die Ungarn haben ‚genügende­ Beweise ges liefert, daß sie eine brüderliche Eintracht und­ Harmonie wünschen. Und so war durch dieses Entgegenkommen von Seite‘ der ‚Bürger dies­­er Stadt das Offizierkorps höchst angenehm überhafcht. Abends wurde die Stadt aus eigenem Antriebe der Bewohner glänzend befeuchtet.:­­ . Es kann nut unerwähnt gelassen werden, Daß sowohl Seitens der Behörde, ald der Bürger, tharm­­e Beweise eines guten Ein­­vernehmens und der Einigkeit geliefert werden. Das Militär-Plan: Kommando,­­ Standrechtliches Urtheil. Luon Mofora hat am 14. April. laufenden S. zu. Porcsetti, den frühe­­ren Durchzug der ungarischen Truppen als Vorwand gebrauchend, die Scheune des dortigen Einwohners­ Juan Ritivoj d. A. des Nachts in Brand gesteht und diese Verwirrung benügend, demselben 1400 fl. WW. in Banknoten und 60 Stür Silverzwanziger geraubt. Durch dieses Feuer sind 28­ Häuser nie­dergebrannt. Der Thater gehand seine Freveltyat sowohl beim Drtögericht, als auch alldier bei der GStatartalfigung und führte zur Beschönigung­­ seiner That an, das ihn der Sohn des beraubten Einwohners, Juan Ritivol­d,­­ aus Begierde, zu dem Gelve seines fargen Diaters gelangen zu können, tazı, gewaltsam gerungen habe; späterhin versuchte Inquisit seine Aussage zu wider­rufen und fi­­ammt dem Deitschulvngen als schulvios­ darzustellen und führte zur Vertheivigung an, daß er dur Mißhandlungen , so er bei­ ‚seiner ‚Einfan­ gung erlitten, zu dem abgelegten Geständnisse gezwungen worden sei, und­­ das­­selbe auch hier vor Gericht aus Furcht wiederholt habe, und berief sich hierin auf mehrere Zeugen. Leßtere, vor Gericht gestellt, trugen nicht nur gar nichts zur Herstellung seines frechen Läugnens bei, sondern beiwiesen vielmehr ,daß er wirklich der Thäter war, um so mehr, als er nach frechem Läugnen zu Porcsetti den Ort angab, wo er das geraubte Geld verborgen hatte und man bei gepflogener Nachsuchung auch das Geld wirklich vorfand. Thäter hatte nem­ Ich Tas legtere in der Eile unter das Dachgesimse eines zunächst liegenden vom Bewer verschont gebliebenen Hauses verborgen. » Sonach wurde Deliquent Juon Mopoka wegen des Verbrechens des Raus­ches und der Branrlegung durch das Sta­aksalgericht zum Tor verunheilt, welche Strafe auch ab­.Mail.J.Nachmittag 1 Uhkan ihm vollzogen war vnr er andere angeblich Mitschuldige J von Ritivald.j.ahek)so jede­ Theilnahmekm diesem Verbrechentun vahläugnet,ist nachdem durch die Angabe des Gerichteten b b­eein halber Beweis gegen ihn dabliegt,und auch sonst Niei­mand gegenb­ezeugte,zur weiteren Bestrafung vom hierortigen ordentlichen Gesc­richten­betgebensvoreen Hem­annsiari,am 4.Mai 1849. | Z

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