Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1850 (Jahrgang 60, nr. 1-102)
1850-05-04 / nr. 71
‚ W·--...Wks-q--——-»-..«--.- N" 71. tag, Mittwmot ‚Sreiteg und Bamfag. Moßet für das Nalbe Jahr & A., Bar Sterteljane D A., men Monat MO hr. Mit Dofversendung halbjährig @ f. SO nr, viertelfährig 2 A. BO hr. Sermannstadt am 4. Mai 1859.iebenbürger Bote. EEE Infosats aller Art werben im 5. verbolung D kr. CM Sinnt wöchentlich Amel vonHermannstadt, 4. Mai. Heute früh wurden wir durch weiße Dächer überrascht, ein Mai, der uns ,statt der Blüthen Schnee bringt, was sie doch das Wetter im Ausnahmszustande Alles erlaubt! Unser Maimarkt leidet sehr dadurch, viele Käufer und Verkäufer fan den sich dazu ein, die aber wegen des gestrigen heftigen Regenwetters und des heutigen Schneegeftöbers wenig verfehren können. Birchälm, 27. April. Unlängst machte ich eine Reise nach Kronstadt und mußte zwischen Kleinfhent und Woyla über den Abfluß 1 fl. 40 Br. für 3 Pferde zahlen anstate 9 Fr. Bei meiner Rüd: Febr 3 fl. 30. Er, mein Fuhrmann 5 fl . und so wurden alle Passagiere von diesen Schiffern nach ihrer Willkür geplündert — Das Großfhenker Doffiziolat hat die Straßen von Groffchent bis Kleinfhenk recht Tobenswert gemacht, aber wenn in Betreff der Schifffahrt nicht andere ernstere Maßregeln getroffen werden, so muß ich jeden Passagier warnen, sie bei Kleinschein überschiffen zu lassen. — Die Ausflucht, welche die Schiffer nehmen, ist die, daß der Pflock, welcher die Leine hält, nicht entfernt genug aufgestellt ist, und so bald der Abfluß etwas weniges aufschwillt, so verweigern selbe die Schifffahre, und so muß sich dann Zeder gefallen lassen zu zahlen, so viel die Schiffer verlangen. — Diesem Uebel wäre in einigen Stunden abgeholfen, man dürfte genannten Pflo nur mehr entfernen, so wäre — da die Leine lang genug — die Sache abgethan. — 3 wäre imnteresse der Neffenden zu wünschen, die Behörde „wähne sich auch dieses Straßenzuges an und beseitige solche Uebelstände. Wien, 24. April. Wenn man die Stimmung beobachtet, welche der jüngste a. u.f Vortrag des Curtus und Unterrichtsministers, gerade unter den vorgeschrittenen Liberalen hervorgebracht hat, so wird man leicht versucht, an der Möglichkeit des Aufbaues eines freiheitlichen Staatwesens in Oesterreich zu zweifeln. Im einstimmigen Chor führeien die Liberalen gegen die Freilassung der katholischen Kirche. Sie stellen sie dar als das finstere, mittelalterliche Gespenst, welches nur auf Knechtung und Unterdrückung der Geister, auf Unterjochung des Staates ausgehen wird. Während sie die freieste Presse, freie Gemeindeverfassungen, freies Associationsrecht fordern, wollen sie eine polizeilich bevormundete Kirche. Sie sehen sehen die furchtbaren Kirchenstrafen die Gläubigen bedrohen, die Ercommunicationen, Interdikte und Bannftrahlen über uns gefähleudert. Denen schließen siche Protestanten an. Während sie ihre segenbringende Autonomie wie ihren Augapfel hüten, während sie gegen die prov. Ernennung ihrer Kirchenvorsteher durch die Staatsgewalt während des Belagerungszustandes ald gegen einen Eingriff in ihre Nechte protestiren, wünschten sie, daß die Kathol. Kirche fort und fort ald die Magd ded Staates behandelt werde. Wir wollen aufrichtig sprechen, wir wissen es nicht, ob die katholische Hierarchie auf jener Höhe der Einsicht, der politischen Bildung steht, daß sie ihre Glieder von jedem Eingriff in die Rechte des Staates abhalten, daß sie dem Kaiser, was des Kaisers ist, geben werde, obscchon uns der nichtretholische Peiter, Core, des Lloyd darüber die trostreichste Versicherung gegeben hat. Aber unsere unmaßgebliche Meinung it e3, daß wenn das Ministerium die Verfassung vom 4. März ehrlich aufrechterhalten will, ed nicht umhin konnte, auch diese Eine Konsequenz dieser Verfassung zuzugestehn. Wahr ists, die Freilofsung der katholischen Kirche wird unch mancherlei Consequenzen nah fi ziehen. So wird es wohl fehnerlich mehr die Treffe, das Gemeindeleben, das Asociationszept nicht immerfort unter dem Belagerungszustande bleiben können.. Diese Confestien. Nachrichten aus Neapel zufolge hat der Papst vor seiner Abreise dem Könige beider Sicilien den Beinahmen Rex ptissimus (sehe frommer König) gegeben, und ihm die Nechte bei der Papstwahl ertheilt, die bisher blos den drei katholischen Mächten, DOesterreich, Spanien und Frankreich zustanden. Jede der segigenannten drei Mächte hat nämlich das Recht, einen Kardinal dur ihre Einsprache von der Ermwählung zum Papste auszuschließen. — Der Bega Kanal wird in neuester Zeit mit eisernen Schleppern der Donau: Dampfscifffahrt 3:Gesellschaft befahren, wodurch dem Maarenzuge nach Siebenbürgen ein neuer und sicherer Weg gebahnt wird. — Diese Einrichtung ist für den Handel von größter Wichtigkeit. Wien, 26. April. Dem Bernehmen nach wird die Ausschreibung der Wahlen für die Kronlandtage ungeräumt erfolgen, wenn die Gemeinden sonstituirt, und die neuen Gerichte in Amtsthätigkeit sind, damit das Zusammentreten der Landtagsdeputirten im Monate November anstandslos vor sich geben könne, Fien. Dem Übernehmen nach soll Se. Mof. der Kaiser Ferdinand nach Venedig zum Gebrauch der Seebäder kommen, auch heißt es, daß ©r. Majestät der Kaiser, Franz Joseph von Triest aus Venedig und vieleicht noch andere Städte Italiens besuchen wird. — Im Handelsministerium sind die Ernennungen für technische- Dienstposten der nun in eigene Verwaltung Übergehenden nördlichen Staatsbahn bereits zahlreich erfolgt. — Die Dauer der ganzjährigen Serien, welche für die Universitäten und Openaflen no festzustellen is, wird auf zwei Monate bestimmt werden. — Ein Verein der hiesigen Heinen Gewerbtreibenden geben et eine Gentral- Gewerbhalle für Wien zu gründen, welche eine permanente Gewerbausstelung bilden, von dem Bereinsausschuße geleitet, und zugleich mittels der Berlaufsgelder eine Sparkaffe für Gewerbtreibende bilden würde. Wabrikanten wären anziehen, Partei, damald Bürger müßte? fes die daß Haben; Freiheit die protest. feffeln. Aber der Freiheit sollte wirklich einen Weg. mindern und Präcetum der Negirung, eben darum Feine Macht der Kathol. einschlüge, auf welchem Feine der so wollen haben, während mird, sie sie die, in Consistorien Oesterreichd luftiger Ungebundenheit wenn sie einen solchen Schritt eifern. Oder wollen sie sie einen katholischen Gegner halten, ihre Kräfte nahmeine Theilnahme Kathol. Kirche quenzen muß das Ministerium bedacht haben, und entschlossene That, fest für gebrauchen? Wer sind von ihm sein regium wirflich des Gegners, wenn shhon nit mehr in der Zeit des und die Fathol, fol, was wir aber vorneherein ihn für Klüger und umsichtiger, großen Partei den Bestand gabed noch Wir halten glauben begreifen welche Fürsten, Mittelalters, die Richtung des Staates Klerus freigelassen wir nennen Freiheit nur in der Zeit diese Kräfte an die Freiheit glaubt, [heut wir für ihre der die ist, zu PräMWillnicht Wir einer e8 eine für ihre gefesfelt daß er ent dies des die Liberalen, nicht, die gegen Presse, wo Kirche micht an dem Staat hintreffe, nur einzelne privilegirte so wenig feine Zeit darumft uns als auch die Gegnerin Stände. Und zugeben, die Intrigue die Aufhebung bedrohen konnte; Kennen, der er die Zapf seiner Gläubigen ver: die Zerfegung in der Kathol. Kirche selbst hervorbringen daß wir Freiheit, gefahrdrohende Mairegel