Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1852 (Jahrgang 62, nr. 1-103)

1852-06-11 / nr. 92

d vn ers­ u Ischeint wöchentli­ch Cnial, Ueutcg,Moth,Feeti­ g IndMag.K-sietfüe datholdesshecs.,das Vierteljahr sLJten Monat OktUuthl Tvetsendung halbjährigeßJi­erteljährig 2st.­4okr. Hermannstadt am 1E. Juni. 1852. Inserate aller Art werden in der von Hochmeister’schen Buchhandlung angenommen. Das einmalige Einraden einer einspaltigen Garmonds­teile foftet 4 fr., für eine zweite. 6 fr. und dritte Wies­terholung 9 fr. 6 M. Siebenbürger Bote, egen 21% Uhr begannen waren, Inland. Bett, 5. Juni. Heute um 6. Uhr Morgend wurde auf dem fast. Schleife zu Ofen die Reichsfahne unter dem­ feierlichen rufe von 36. Geihngjafen aufgezogen. Es war das schon vorher verkündete Zeichen, bag Se. £. f. apost. Maj. unser allergnädigster Kaiser Sich bereit am Imker Ufer der March befinde. Obwohl es der hiesigen Bevölkerung, welche sich unter dem ungeheuren Andrang von Fremden heute tat ver­­lor, bereits bekannt war, daß Se. f. E. apost. Majestät erst nach vier Uhr eintreffen würden, so war doch von diesem Signal an, auf jedem Antlig jene Aufregung zu lesen, welche Hervorgerufen durch ein großes Ereigniß im gewiegtesten Sinne des Wortes alles Medrige in den Hintergrund­ drängt. "Straßen und Pläge füllt, welche alle bemüht ehen, waren seit der Mittagsstunde, jederortd um ein Bedeutendes zurückgeruft wurde. Doch waren es nicht müßige Schaulustige, sondern­ treu ergebene Glieder einer Bewohnerschaft, welche mit Sehnsucht ausgedehnt hatten, um die jugendlichen: Züge Sr. in den Gafsen, und hie und da sah man Majestät f. das­ Schiff verließen, geschmüct mit Fahnen die Donaufronte mündenden Häuser­­„Erzherzog Albrecht” Hinter der­­ welche heute mit Menschen über­ dem Augenblick entgegenharrten, das blühende Antlig ihres Souveräns zu schauen, um es sich für immer einzuprägen. Die reiche Zahl der­ Fremden, welche ihren Aufenthalt in Belt blos zu dem Zweckk über den heutigen Tag f­­apoft, Majestät in ihrem Gedächtniß heimzutragen, um davon den sehnsüchtig Harrenden Familien in ihrer entfernten Heimat­ erzählen zu können, war am be­sten aus dem Mangel an Wohnungen zu­­ entnehmen, welcher sie jenen Ankommenden recht fühlbar machte, welche eigens zu Diesem für das ggnas große Land so hochwichtigen Festtage nach Belt gekommen hinter welchen eine imposante Ehrenpforte sich erhebt, bot Musid, ertönte die verschiedenen Körperschaf­­ten der Gilden und Zünfte ihren Standplägen zu ziehen. Ganz besonderes Interesse gewährte eine Gruppe von Landleuten, die Richter und No­­tare sämmtlicher Ortschaften des Best-Biliser Komitates, welche mit dem Komitatsvorstand an der Spige sich an der Treppe zur Ellipse vis:a-vis der Kettenbrühe aufstellten. Der Landungsplag, wo Se. f. f apostul. Blumen, den heitersten Anblick dar, welcher noch durch die mit festlich geschmühten Damen dei festen Altanen des Redoutengebäudes und der 2. zur Königin von England bedeutend gehoben wurde. Schon um 4 Uhr waren alle Fenster der­auf mit Zuschauern belegt, in den Straßen wogte aber das Gedränge der­­ Menschen, hin und her, ein­ gutes a zu suchen, um den vorüberziehenden geliebten Landesherr zu Um halbe Uhr waren säc­mtliche Truppen und zwar infolge in der Ordnung aufgestellt:vom Landungsplatz ebie zur Kreitenbrücke das 6.J«erbataillon,drei Bataillons Welveninfanterie,eine Division König von Baiern Küraffiere, eine Division Erzherzog Karl Uhlanen und zwei Divisionen Großfürst Alexander Uhlanen. Auf der Kettenbrüde selbst bildeten das 4. Lehrbataillon, das 2. Sanitätsbataillon und eine Divi­­sion Genietruppen ein Spalier. Von der Kettenbrüde auf der Ofner Seite bis zum Hirschenplage waren eine Abtheilung Pionniere, vier Kompagnie Artillerie, das Grenadierbataillon Braun, zwei Bataillons Kolloredo­ und drei Bataillons Phevenhüllerinfanterie aufgestellt. Vom Hirschenplage bis zum Schloßthore fanden drei Bataillone Nassauin­­fanterie und das Grenadierbataillon Latiber. Die Ehrenwache am Schloßplage hatte eine Grenadierkompagnie des Bataillons Braun. Um 4%­, Uhr ertönte von dem oberhalb der Margaretheninsel in der Donau anfernden Kanonenboote der erste Signalschuß, ein Beweis, daß sich der Dampfer, welcher Se. £. E. avoft. Majestät am Bord hatte, der Stadt nähere. Wie in einen Bienenfarb Fam legt neues Leben unter die harrende Menge, die zu beiden Seiten der Donauufer und auf den amphitheatralischen Höhen der Of­er Fetung harrend daftand. Adjus­tanten sprengten Hin und her, und wohl schlugen in diesem Augenblicke­­ die­ Herzen von Hunderttausend Getreuen in beflommener Spannung dem Momente entgegen, wo sie zum erstenmale den Landesvater von Angesicht zu Angesicht sehen sollten. Zehn Minuten über 5 Uhr bog der Kriegsdampfer hervor, und nun begannen die auf den Donner Bastionen und neben der kleinen Kaserne an der spielen, und Beschk­ammnungsgeläute, oberen Donauteile aufgestellten Batterien zu ein herrliches den Sturm- und Regenwolfen verfinstert gewesen wie der deutungsreichen Tag feitlich mitbegehen wollte. Wie ein majestätischer Schwan durchfurchte das Dampfboot, die Donau hinab, während Sidh Se. £. £. Apostolische Majestät vom Rabfasten aus in Generalsuniform, das herrliche Panorama betrachtete, welches sich rechts und links Allers höchstfeinen Bliden darbot. Unter tausendstimmigen Elfen und 42 Ras nonenschüsten, legte das Boot an der Landungsbrücke an, wo der Reiches­primat von Ungarn, umgeben von 22 Bischöfen. Die hohe Generalität die Chefs der höchsten 1. Geheimräthe und der Peter Gemeinderat Se. f. f. Apostolische Majestät ehrerbietigst erwar­­teten. Nachdem Se. f. Hoheit, den Herrn Militärs und Zivilgouverneur, Erzherzog Albrecht noch auf dem Schiffe begrüßt waren, verließen Allerhöchstdieselden das Boot. Am Ufer wurde Se. f. f. Sr. fürstlichen Gnaden dem Reiheprimas mit folgender Anrede begrüßt: „Eure E. £. Apostolische Majestät! Allergnädigster Herr! Das füßeste Gefühl einer unbegrenzten Freude bemächtigt sich heute unseres Rufend. Sämmtliche treue Unterthanen Ungarns sehen ihre Heißesten M Wünsche, ihre glühendste Sehnsucht und ihre unverzagten Hoffnungen in Erfüllung gehen, indem ihnen das hohe Glück zu Theil geworden, die geheiligte ‘Berson Eurer Majestät in ihrem Sreife zu erbliden, zu bewillkommen und sich um ihren Herrscher zu schaaren.“ »Von dem­ szlugenblicke an,­als­ die erste Wunde von dem stcheß­­nen Eurer Majestät in unserem Lande mit Blitzesschnelle die allmu­­thigen Gefilde dieses Kronlandes durchlief,drängten sich die Gefühle des Dankes und der Freude,der Huldigung und der Liebe in unserem­« Busen,um aus demselben gleichsam"hervorzubrechen"—und nun,im ersten Augen­blicke eines allergnädigsten väterlichen Besuches Eurer Men Iestät brechen sie hervor und ringsum­ widerhallen von ihnen die Ge­­­birge unseres Vaterlandes.· ,,Seien·Eurek­ k.Apostolische Majestät gegrüßt in der Mitte ihrer,n­ach diesem beseligenden­ und Ruhe spendenden Heile sich so sehr sehnen­den«11«nterthanen Ungarn­si—gegrüßt von jenem Theile ihrer« vierzig Millionen Unterthanen,welcher außer der Beherrschung durch das erlauchte Haus Oesterreich keinen Gedanken hegt und ohne Dieselbe seinen Augenblick des Daseins fristet. — Sei gegrüßt unser gnädigster Herr bei Deinem ersten beseligenden Tritte auf Diefed Landes Boden, welchen seiner ruhmgefrönten Vorfahren heldenmüthige Arme erwors ben, gegen die mehr denn einmal hindurch getobten Stürme gefehngt und den endlich die siegreichen Waffen Eurer Majestät aus der Mitte jener verheerenden Elemente, die in der nächsten Vergangenheit gemwüt­­thet und denselben mit einem gänzlien Untergange bedroht Hatten, herausgerissen und erhalten. Seien Eure F. f. Apostolische Majestät abermald gegrüßt in der Heilerfülten Mitte Allerhöchst ihrer treuen huldigenden Diener, zum Danke hingerisfenen Söhne !“ „Des Allmächtigen väterliche Bürsorge und kräftiger Schug möge die Schritte Eurer Majestät begleiten, auf daß Allerhöchstdieselben je mehrere Gegenden dieses Landes durch Ihr erfreuliches und Ruhe spen­­dendes­ allergnädigstes Erscheinen beglücend, mit Ihren eigenen väter­­lichen, huldvollen Augen zu erschauen mögen die aufrichtige Anhäng­­lichkeit, Unterhaustreue und kindliche Liebe von Millionen, welche zu des heiligen Stephans, unseres ersten Königs, ruhmgefrönten Nach­­kömmling und Franz des Kaisers und Königs unsterblichen Andenkens erhabene Tugenden geerbten Enkel, zu der geheiligten P­erson Eurer Majestät diese Nation h­egt; auf Das Allerhöchst dieselben Augenzeuge sein mögen jenes treuen und zarten Gefühles, mit welchem Die jed V­a­­terlandes Bewohner insgesammt jegt und immer wünschen: Eure E. E. Apostolische Majestät mögen von Ruhm, Herrlichkeit und Glück gekrönt, den Völkern der gesammten Kaiserreichen Segen, Frieden, Wohlfahrt und Zufriedenheit spenden, viele glückvolle Jahre hindurch leben! !“ Hierauf folgt der Präses der Pester Gemeinde, welcher in folgen­­di sich die Stragen zu beleben, wenn möglich, und irgend­wo war Maren.. Margaretheninsel , die sämmtlichen Öloden der Schwesterstädte Die Sonne, welche während des ganzen Nachmittags in hellem Glanze, wie wenn auch Zivilbehörden, die fie­l, den für Apoftoliihe Majeftät von von drohens war, zeigte fih num Ungarn fo bes f. f. Apostolische Majestät durch Se. f.

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