Siebenbürger Wochenblatt, 1840 (Jahrgang 4, nr. 1-104)

1840-06-11 / nr. 47

194 sei, behalten Sich­ Se. Majestät vor, nach den Mei­­nungsäußerungen der Diefafterien in jedem besondern­er nach Umständen gerecht und billig zu entscheiden. Auch dürfen die Juden unter den sonst üblichen Bedings niffen Fabriken errichten, schieflichen Handelsverkehr und Hand­werfe auf eigne Hand oder mit jüdischen Ge­­hülfen betreiben, und darin auch ihre Lehrjungen unters­u­chten; ferner jene Wissenschaften und freien Künste, welche sie bisher ausübten, auch in Zukunft betreiben; sie sind verpflichtet, alle Zeugnisse und überhaupt alle Verträge in einer landesüblichen Sprache auszustellen. Hinsichtlich der Aufnahme fremder Juden hat die Fon. ungar. Statthalterei die vorgeschriebenen Vorsichts­­maßregeln, und die damit im Einslange stehenden Vers­fügungen des Gelegentwurfs im 5. $. überall streng zu beobachten und zu überwachen. Gene also, die ohne Pag umherstreifen, sind ohne Ausnahme in­ ihre Heimath abzuschieben. Schließlich sol der Gefekartikel »von den Israeliten« überschrieben werden. Er erübrigt demnach nur noch, daß die Neid­estände den also abges­faßten Artikel zur gewöhnlichen Concertation übertra­­gen. Uebrigeng ıc. ıc. ( VII Bom 8. Mai.) Ueber die Landtags­auslagen. Viil.(Vom 10.Mai.)Ueber die ungar­ische Sprache. Ix.(Vom9.Mai.)UeberdasNationa"l­­theaterinPesth. X.(om9.Mai.)Ueberde-n2.Pu-nktdse·«r fängst Proposition. , ..- «.«­­I.(V.pm3.M·ai.)sUeb-e"r-die3»infes­­jinfen. .« « Walachei.«. Einer im officiellen Bulletin von Bukarest enthaltenen fürstlichen Verordnung zufolge ist­ für das laufende Jahr 1840 die Ausfuhr von 30000 Stüd Hornz­vieh gegen die im vorigen Jahre bestimmt ‚gewesenen Mauthgebühren von Seite der Regierung bewilligt worden. Durch diese Mairegel wird dem activen Vieh­­handel ein großer V­orschub geleistet, und auch­ die Einz­gelornen des Landes zur Theilnahme an demselben nicht wenig angeeifert. Damit der bedeutende Gewinn nicht in die Hände auswärtiger Speculanten falle. Ueberhaupt scheinen die Regierungen der beiden Fürstenthümer Allein aufzubieten, um den innern Wohlstand der Einzelnen zu mehren und den Nationalreichthum zu fördern. — Einer zweiten vom 20. Mai datirten Regierungsverordnung zufolge wurde die Gentumazzeit in den walachischen Duarantaine-Anstalten von Neuseverin bis Turnus für die aus Serbien oder Bulgarien kommenden Reisenden auf 7 Tage herabgefegt, wobei zugleich­ bes merkt wird, daß alle in Teiterer Zeit vorgenommenen strengen Reinigungsmaßregeln bei, aus türkischen Pros­­inzen kom­menden Waaren aufhören, und Finstighin nur jene in Dem Regierungsjournale vom 11. April 1838 ent­­haltenen Reinigungsporsschriften befolgt werden sollen. — Auch­ Diese Anordnung ist sehr ersprießlich, besonders für den Handel mit Macedonien da die von dort her bezogenen Waaren durch das viele Räuchern beinahe unbrauchbar geworden sind, und dieser Handel demnach ganz aufhören mußte. Der Gesundheitszustand in den beiden Fürstenthümern ist befriedigend. Serbien. Korresondenz-Nachrichten aus der Agras mer politischen Zeitung, Semlin, 14 Mal. Die gegenwärtigen serbischen Unruhen sind so in einen Schleier gehüllt, daß man das Wahre an der ganzen Sache nicht zu unterscheiden vermag; wenn man als den Sagen Gehör scheinen wollte, wären zehn Bogen nicht genug, sie niederzuschreiben. —. Ins unserem letz­ten Berichte hatten wir die nach Topezi dere als genommenen irregeleiteten Serbier über 1000 angeges ben, ed. waren aber deren faum 500, ohne einen Yets­führer da. Der ruf. General­ Konsul, der von Bel­grad zu den Verirrten nach Topezi dere gleich im ersten Augenblick gefahren war, sie zu beruhigen und zum Nachaufegehen zu vermahnen, wurde­ von Dies fem Klubb mit sehr unangenehmen Ausbrüchen empfan­­gen. Der junge Fürst mußte abermals nach Topezi dere reiten und den Rebellen versichern, daß er nicht in Belgrad eingesperrt fiße, und daß er nächten­d alle Bezirke des Landes bereifen werde. — Aber kaum waren :diese, mit Der­ fürstlichen Versicherung zufriedens gestellt, abgegangen, so famen. des anderen Tages aus anderen Bezirken wieder Andere mit demselben . Vor» langen an den Fürsten nach Topezi dere; und so dauerte ed bis ‚gestern, — jeden Tag die Abreise der Einen und die Ankunft neuer Klubbs aus dem Innern des Landes, und­ diese sprechen­ sich am Ende in den erbittertsten Ausdrücken über jenes Tug, Die sie zu Diesem Schritte verleitet. .. " —Die meisten­ Senatoren,deren Familien im Lande wohnten,sind über die Osterferien nach Hause gereist,und zwei—Nenadovich­ undL.Theodo­­rovich—traf das Unglück,­alss sies von i den unruhekt Kun­de erhielten und nach Belgrad e«isten,von den Rebellen auf dem Wege aufgehalten,und gewunden vor dem­ Fürsten gebracht­ zu werden­,der sie jedoch also gleich freigelasse1t,den Verwegenen aber das größte­ Mißfallen zu erkennen gegeben hat.—Die von dem­­ Fürsten­ bei seiner Installation freigelassenen Verbre­­cher sollen das Volk aufgewiegelt habe11.—7Ver die­­ser Geschichte spielt Georg Protisch eine große Rolle. Ueber Fefrem Obrenovich wird Mandjes gesprochen. Petroniewich und Grimich sollen einige Nächte in Belgrad» geschlafen haben. W us ." - «« -

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