Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1880. August (Jahrgang 7, nr. 2011-2036)

1880-08-02 / nr. 2011

7«.--«--«»«-"-1« :«."-«.. .«I ji J. . · . Na . , v. x-.t,-­­­» -..s-7s Seite 730 Hermannstadt, Montag Siebenbürgischs Deathes Tageslau­ ah PS Kor 2. August 1880. Neo. 2011 „Wir müssen an dem Bündnis mit Oesterreich festhalten, so lang es nicht im sich selbst zusammenbricht. Diese Eventualität ist nicht ausgeschlossen, Ungarn aber muß bestehen. Wir müssen die dynastischen Snteressen pflegen, denn der Republitanismus taugt nicht für uns. Hüten wir und vor jeder Einmengung in die inneren Zwistigkeiten Defter­­­reihe. Wir müssen jede Gelegenheit benügen, um Ungarn flaat$­­­trehtli, politisch, wirtschaftlich, geistig unabhängig von Defterreich zu machen, nicht um vom Defterreich abzufallen, sondern um ohne Defterreich zu bestehen. Europa soll seden, daß wir auch selbständig bestehen können. Wenn Defterreich nicht mehr zu retten is, dann wird Ungarn eine europäische Nothwendigkeit sein, besonders fü­r Deutschland unentbehrlich sein, damit nn­ Rußland 608 Donauthal, den ganzen Orient, die Adria und das mittelländische Meer in Befug nehme. Aus Ungarn kann ein Belgien im Osten werben, ein neutrales Territorium inmitten der großen Nationen, ein freies Land unter den Mächtigen, eine gebildete, gn­ädliche Nation.“ Wir werden auf die Aeußerungen des realistischen Blattes no zurückkommen. Auch in diesem Sommer wird, wie dieses fest einer Reihe von Fahren zu verchehen pflegt, zwischen den Monarchen von Oesterreich-Ungern und Deutschland eine Zusammenkunft stattfinden. Dieselbe ist nach dem gegen­­­wärtigen Diepositionen auf den 10. August anberaumt. Raifer Wilhelm trifft an diesem Tage auf der Radfahrt von Gastein in Yschl ein, wo er von Kaiser Franz Joseph empfangen wird. Nach einer Belgrader Mittheilung würde zu dieser Zeit Fürst Milan von Serbien ebenfalls in­­el weilen. Die Unterbrechung in den B Vertragsverhandlungen zwischen Oesterreich-Ungern und Serbien sol nun doch nicht so bloß „formaler" Natur sein, wie die Be­­­schwichtigungsnachrichten Anfangs lauteten: Oesterreich- Ungarn besteht auf der ausbrüchlichen Anerkennung der Rechtswirk­­­samkeit des austrostürflschen Handelsvertrages vom Jahre 1862 und der darin bezogenen älteren Verträge. Dieser Forderung gegenüber verhalten sich die serbischen Delegirten volständig ablehnend. Es heißt nun, daß Oesterreich» Ungarn mit dem Abbruch der Handelspolitiigen Verhandlungen, sogar mit Andeutungen über eine eventuelle Grenzsperre, gedroßt habe. Seit die Pforte die Antwort auf die Kollektionäte ab­­­weichidt hat, hat die europäische Situation eine merkwürdige Wendung genommen, er macht den Eindruck als ob durch Kieselbe auf die scheinbar Homogene Masfe, den sogenannten „europäischen Areopag“, das chemische Neogens getröpfelt worden wäre und eine Scheidung und neue Zusammen­­­fügung der Partifelhen sich vorbereite. Zuerst will Frank­­­reich den Rachzug aus dem europäischen Koncerte antreten. Ob nun dieser Rüczug ernst oder nicht ernst gemeint ist, darüber kann, da die einzelnen Schachzüge, militärisch aus»­­gebrücht, durch „Kavalleriemaffen“ verliedt sind, nicht einmal annäherungsweise ein richtiges Urtheil abgegeben werden. Genug, der ministerielle „Temps“ jeiet England in bester Form einen Absagebrief zu, dem der radikale „Mot d’Ordre" refund irt, indem er von schwarzen Fleden der Karte Frank­­­reiche im Osten sprich, verlangt, daß die Republik das Leben ihrer Kinder sehone, alle Kräfte für andere Gelegen­­­heiten aufspare, um­ nicht desorganisirt und oinmächtig dem Feinde gegenüber zu sein, der seit Jena sie zum entscheidenden Kampfe vorbereite. Aus Baris, Wien und Berlin wird denn au officidls gemeldet, daß über eine Flottendemonstration zu Gunsten Griechenlands so gar nicht verhandelt, und das Zustandekommen der­­­ Flottendemonstration zu Gunsten Montenegro’s unwahrscheinlich sei. Die serbische Mobilisirung wird, wie dieses ja gewöhnlich zu geschehen pflegt, als nicht so bedeutend dar­­­gestell, und es entgegnete der serbische Bevollmächtigte in Konstantinopel, Graice, dem türkischen Meinister des Aeußern, der Aufklärungen biesbezüglich verlangte, die gegenwärtigen Truppenbewegungen seien nur gewöhnliche Manöver, wenn­­gleich der Stand der Dinge an der Grenze die Aufmerksamkeit der serbischen Regierung auf sich gelenkt habe. Die Niederlage der Engländer beisandabar soll nicht so argfeimalsi­nfangs gemeldet wurde.Die Brigade vonsurrovy heißt es,sammle sich wieder,es zeige sich,daß die Truppe nicht vernichtet,nur versprengt sei.Interessant bei dieser Schlappe,die wahrscheinlich der Sorglosigkeit der englischen Generale zuzuschreiben ist,ist die Wahrnehmung, wie dietuthophilenstätten die vor einigen fahrendas Schwergewicht Englands in der Orientfrage nicht genug be­­­tonen konnten,nunmeinen,England könne nur seine Vers­­bindungen mit den konservativen Mächten in die Wagschale spekren,sonst aber sei es militärisch nicht zu zählen. Der letzte Zusammenstoß zwischen den Montenes­­trinern und den Albanesen scheint für letztere keinen besonders günstigen Ausgang gehabt zu haben Im Uebrigen erhält die Liga von der Pforte die ausgiebigste U­nterstütung. Der sklegedampfer.,Islenderigh«landete in Dulcigno vier sattelten Max-Esther Positionsi Geschütze,welche für die Ggassrmee bestimmt sind mit zwei Pforten-Kommissäre,welche angeblich abgeschickt wurden, um die Liga für die Ausführung der Konvention mit Montenegro geneigt zu stimmen, erklärten vielmehr dem General:Komite der Liga, daß der Sultan den Widerstand Billige, und kündigten die Absendung von Hilfstruppen und Munition auf vier Dampfern nach Durazzo und Dub­igno an. Da die ablehnende Antwort, welche ver­­würfliche Dinister des Heufers Abeddin Paicha im Auftrage des Sultans auf die Kollektiv-Note ver Botschafter über die griechische Grenz­­­frage erteilt hat, voraussichtlich der Ausgangspunkt wichtiger Ereignisse ist, theilen wir im Nacsgehenden den wesentlichen Inhalt dieser Note mit. In derselben erklärt die Pforte: Zu wie sie den Berliner Vertrag unterzeichnete, war die Hohe Pforte nidt darauf gefaßt, aus Anlaß des Wunschs, betreffend die Berichtigung der hellenischen Grenze in Epirus und Thessalien, von den Mediations-Mäd­en einen Antrag zu erhalten, welcher die Ab­­­tretung von Ländern, die zu Albanien gehören, sowie von ganz Thesfalien, das heißt des ganzen Thales des Peneus mit seinen beiden Thalhängen, zum Gegenstande haben m würde, eine Abtretung, welche in der Annex­on eines Territoriums an das hellenische König­­­­­reich bestehen würde,was beinahe halb so groß ist,wie der gegen­­­wärtige Flächeninhalt dieses Königsreiches. Die durch dieserliner Konferenz Griechenland zugesprochenen wichtigen strategischen Positionen,wie z.B.Von MehoVo,Positio­n von hervorragendem militärischen Werthe für den Verkehr mit Untern Albanien, wirben die angrenzenden Provinzen Angriffen ausjegen, gegen welche die Pforte wehrlos sein würde. Andererseits könnte sich die Hohe Pforte eben mit Nildficht auf dem defensiven Zwec nicht erklären, warum die Konferenz auf Seite des Epirus den Thalmeg des Kalamas angenommen hat, während auf thessalischer Seite, anstatt dem Thalmege des Peneus zu folgen, die die Grenzlinie bis auf die Kuppen des mördlichen Haines des Olymp hinauffü­hrte. Die Hohe Pforte befegläuft si, was die strategische Seite der von der Konferenz vorgeschlagenen Grenzlinie anbelangt, auf diese wenigen Bemerkungen. Vom politischen Standpunkte aus betrachtet würde die Ver­­­wirklichung des Projektes dieser Grenzlinie große Schwierigkeiten im Gefolge haben und der Hohen Pforte Opfer auferlegen, welchen fi zu unterziehen ihr unmöglich sein wide. Im der That, wie wäre es ihr möglich, der Abtretung von Janina zuzustimmen, das die Albanesen, welche fi nach dem Beispiele der andern Nationalitäten des Reiches ebenfalls fü­r eine eigene Waffe und für nit minder interessant als jene halten, die ganze Zeit Hindurch als die Hauptstacht Unter-Albaniens betrachtet haben und helfen Befig sie, wie man weiß, mit so viel Hartnädigkeit festhalten? Ist es nicht einleuchtend, daß, wenn die Hohe Pforte sich entschließen wü­rde, eine in jeder Be­­­ziehung so wichtige Stadt zu opfern, dies ernste Berwiclungen zur Folge Hätte, wodurch vielleicht die friedliche Ausübung ihrer Autorität in diesem Theile der europäische Türkei kompromittirt würde? Märe es der Hohen Pforte möglig, die Albanesen aus gewissen anderen Ge­­­genden, und besonders aus der Landschaft Tihamur zu vertreiben, welche ausscließlich von Albanesen mohamedanischen Glaubens be­­­wohnt it? Auf der thessalischen Seite wu­rde die Pforte nicht gerin­­­geren Schwierigkeiten gegenüberstehen. Es befindet sic­­chort Lariffa, eine wollreiche und wichtige Stadt, welche zu drei Bierthheilen von Muselmanen bewohnt und von einer Reihe mufehmanischer Dörfer und Distrikte umgeben ist. Wäre es zulässig, daß, während die christlichen Mächte Europa’s einem chriftligen Königreige gegenüber ihre Fü­rsorge befunden. Se. Majestät der Sultan, welcer Kalif und Chef der muselmanischen Religion ist, so weit gehen würde, eine große, ausschlie­ßlich muselmanische Stadt zu opfern, und Kaburdy nit nur die Bewohner dieser Stadt, welche in diesem Augenblicke um den Swhug Sr. Majestät flehen, sondern auf alle Muselmanen mißvergnügt zu machen? Wenn übrigens Larisfa an Griechenland abgetreten werden sollte, so wü­rde die muselmanische Bevölkerung auswandern, wie sie es seiner Zeit aus dem hellenischen Königreiche gemacht hat, wo gegenwärtig nur noch einige zehn mintel­­­manische Familien auf Chalcis wohnen. Der Verfall und der Ruin einer heute volkreichen und blü­henden Stadt würde bald vollständig sein Inden der Unterzeichnete Ihren Exzellenzen die obigen Er­­­wägungen unterbreitet, ist er zu der Erklärung ermächtigt, daß die Hohe Pforte aus Willfährigkeit für die befreundeten Mächte deshalb nicht weniger geneigt ist, dem hellenischen Königreiche einige Zugeständ­­­nisse zu machen und sich mit den Möchten behufs Beschleunigung der befriedigenden und definitiven Abhilfe (redressement) in der Frage zu verständigen. An­dererseits jedoch auf das Billigkeitsgefühl der Mächte rechnend, welche niemals die Souveränetätsrechte der Pforte verfannt haben, erwartet die leiztere, daß die Mächte auch nicht das unbestreitbare Recht derselben verkennen werden, an der Festtellung der definitiven Grenzlinie Griechenlands unter demselben Rechtstitel theilzunehmen, unter welchem sie an der Fesstelung der Grenzen Serbien’s und Montenegro’s theilgenommen hat, und daß die Mächte die Gründe wü­rdigen werden, welche die Pforte in die Nothwendigkeit verlegten, auf der Erhaltung von Ianius, Lariffa, Mezzono und gewisser, von einer zahlreichen muselmanischen Bevölkerung bewohnten Loyalitäten zu bestehen, dei den Mitgliedern seiner Gesellschaft Sahres-Kontraste und eine freie gesicherte Existenz zu gewähren vermag. Ich war in den meisten Povinzstädten Ungarns 5­6 au 7 Male und habe mir überall die volle Achtung und Anerkennung der Behörden und des Publikums erworben. Niemals habe ich bei einer Behörde einen Anstand gehabt, auch mit den zahlreichen Mitgliedern meiner Gesellschaft Lebe ich stets im besten Einvernehmen. Ich Bin Niemandem Etwas schuldig und habe während meiner langjährigen Direktionsführung Niemanden geschädigt. Ich habe stets die bestehenden Polizei- und Theatervorschriften auf das gewissenhafteste beachtet, mehrere Tausend Gulden durch Wohlthätigkeitsvorstelungen für humane Zwecke abgeführt und habe von sämmtlichen Stadtmagistraten, mit welchen mein Unternehmen mich in Verbindung gebracht, die ehrenlosten Zeugnisse aufzuweisen. Getroft fan­n ich es aussprechen, daß an meiner vieljährigen Dirertionsleitung nicht der geringste Diafel haftet. Warum ich mun der hohen Regierung so gefährlich erscheinte, daß mir in einem Lande, we ich dur nahezu 15 Jahre wechtschaffen und unbesholten gewirkt habe, der Erwerb entzogen wird, und zwar ohne allen Grund entzogen wird? ifk nie anfaßlich. — — Um die zahlreichen Mitglieder meiner Gesellschaft nicht brotlos zu machen, spielen wir nun in Galak, Ydh bitte die Löbliche Nedaktion, diesen wahren Sachverhalt in ihrem geschätzten Blatte zu veröffentlichen. Mit ausgezeichneter Hochachtung ergebenfier Friedrich Dorn. Die Antwort der Pforte. Bum Verbote des deutschen Theaters in Hermann­­­tadt und Kronfadt. Wir haben vor einigen Tagen eine halbamtliche „Rich­­­tigstellung" veröffentlicht, welche unsere Mittheilung über das Verbot deutscher Theatervorstellungen in Hermannstadt und Kronstadt dementiren wollte, aber wider Willen bes­­­tätigte. Der gewundenen Worte kurzer Sinn war, daß Minister Zipa deutsche Theatervorstellungen in Hermannstadt und Kronstadt nicht verboten habe, sondern nur bdeutsche Theaterbivelieren nicht spielen lassen wollte. Wie deutsche Teatervorstellungen ohne Schauspieler gegeben werden können, herüber mag sich dann der dumme „Schwab“ von Kopf zer­­­brechen. Ya, die unerforschliche Güte und das Wohlwollen des Ministers für die deutschen Bewohner Hermannstadts und Kronstadts sollten nor weiter gehen, da nicht von deutschen Theaterdirestoren Überhaupt, sondern nur dem kon­­­kreten Theaterdirektor Friedrich Dorn die Koncession verweigert worden sei. Und wenn dem konkreten Theaterth­etor Dorn und nach ihm einem andern zweiten, dritten und vierten kon­­­kreten Theaterdirektor die Koncession vom Ministerium ver­­­weigert wird, so kann man da nicht sagen, daß man den deutschen Theaterdivestoren überhaupt das Spiel untersage. Sie mögen nur kommen, und Herr vd. Zife wird sicherlich nicht Allen Ins gefammt, sondern Einem nach dem Rudern „aus triftigen Gründen“ die Koncession verweigern! Anläßlich dieser officiösen Richtigstellung, die ein albernes Spiel mit Worten treibt, geht uns die nachstehende Zuschrift des in Hermannstadt und Kronstadt beliebten und geachteten Theatervirektors Dorn zu: Herr Redak­eur! In der „Neuen freien Presse” vom 21. Juli — Seite 8 “ ist eine offizielle „„Nichtigstelung“ von Seite des Inner - Ministeriums erschienen, worund in Siebenbürgen deutsche Theatervorstellungen wohl erlaubt wären, da die Maßregel der Koncessionsentziehung nur den Theaterdirektor Friedrich Dorn betreffe, wozu der Minister triftige Gründe habe. Auf diese offizielle „Nichtigstellung‘’ fühle ich mich nun gedräng öffentlich zu erklären, daß gegen mich nicht das Geringste vorliegen kann. Ich habe auch das hohe Ministerium in meinen Eingaben wieder­­holt um Motivirung der Koncessionsentziehung gebeten — doch immer vergebens. Ich Teite in Ungarn seit 15 Jahren fortwährend Theater Unternehmen und habe selbst in den soplimmsten Zeiten, während Krieg und Epidemien m­ütheten, meine Verpflichtungen gegen die Mitglieder meiner Gesellschaft selbst um den Preis der größten Opfer erfüllt. Mein Unternehmen ernährt jahraus jahrein bei 30 bis 40 Familien und ich dürfte in Ungarn vielleicht der einzige Theaterunternehmer sein, Zofal­ und Zaged, Shronif, (Boftalisches.). Eine Postamts-Dienerstelle­­n­ im Hermann, Ktädter Bezirke gegen Kaution von 100 fl. zu belegen. Dieselbe ist mit 300 fl. Lohn, 60 fl. Wohnungsgeld und Naturalbefreidung betirt. — Im Sinne des 2. Gefeßartikels vom Jahre 1873 inszenirte Gefnde sind innerhalb sechs Wochen bei der Hiesigen E. u. Postdirektion zu über­­­reichen. (Militärisches.) Legten Samstag gegen 7 Uhr Abends marschirte unter klingendem Spiel das 1. Bataillon des 31. Inftr.-Rgts. von Orlat fon­mend hier ein, um die Manöver mitzumachen. Anfangs September geht das 2. Bataillon desselben Regiments auf ein Jahr nach Orlat. (Kafino-Unterhaltung.) Die Kasino-Abend­­­unterhaltung, welche Samstag im Glassalon des Hermanns­­­garten stattfand, war ausnehmend gut besucht. Nach dem Konzert folgte ein Zanzk­änzcen, das bis zum nächsten Morgen währte. Leider müssen wir abermals der gar zu schlechten Bes­­chienung gedenken und könnte der Wirth diesem Uebelstand doch endlich energisch abhelfen. (Theaternachricht.) Theaterdirektor Friedrich Dorn ist in Anbetracht dessen, daß ihm die Hiesige Kommune das Stadttheater für die nächsten zwei Jahre verliehen hat, abermals wurde den Hermannstädter M­agistrat um die Kone­­cession eingespritten. Direktor Dorn hat gleichzeitig die Be­­­hörden derjenigen Städte, in denen er gespielt, um Zeugnisse über sein Geschäftsgebühren gebeten. (Hundesteuer.) Heute Früh wurde eine große Razzia auf alle noch nir mit der neuen Marke versehenen Hunde „unternommen, bedeutend. Die Anzahl der Eingefangenen ist (Ein Weltverbesserer.) Geilern stellte uns die Post ein mit dem Poststempel Budapest versehenes ito­­­graphirtes Schreiben zu, in welchem mit Rücksicht auf die in Ungarn herrschende Misere folgende neue Deinisterliste befür­­­wortet wird: Karl Freiherr v. Geringer (Ministerpräsident), Baron Senugey (Minister des Innern), Hofrath v. Papıy (Kultusminister), Szlavy oder Graf Anton Szecsen (Minister am Faiserlichen Hoflager) und „wer im Nahestande zu Her­­­mannstadt lebende Hofrath Bologa” (Kommunikationd- und Handelsminister). (Stäßburger Schulprogramm.) Das heutige Programm des ed. G­ymnasiums U. DB. in Schäßburg und der damit verbundenen Lehranstalten enthält einen fach­­­wissenschaftlichen Katalog der Bibliothet des Gymnasiums mit einer Einleitung über deren Entwickklung, zusammen­­­gestellt von den Ghymnasiallehrern Wilhelm Bermerty und Theodor Fabini, und die vom Direktor Daniel Höhr ver­­­öffentlichten Schulnachrichten. Den Lektoren zufolge zählte das achtklassige Gymnasium im Lauljahr 1879/80 160 Leiter (135 Deutsche, 11 Magyaren, 9 Romänen, 2 Siraeliten, in das Geminarium 47­­­ Deutsche), die Realscule (II. und III. Klasse) 43 (42 Deutsche, 1 Magyare), die vierklassige Elementarschule, 308 Schüler (darunter 273 Deutse, 18 Magyaren, 13 Romänen, 4 Ssraeliten). Die Zahl der Schüler stieg gegen das Vorjahr am G­ymnasium um 9, am Seminarium um 9, fant an der Realschule (deren erste Klasse in diesem Jahre nicht bestand) um 32, stieg an der Elementarschule um 16, vermehrte sich im Ganzen um 2. (Zeitungs-Kelportage) Auf dem Bahnhofe in Schäßburg wird der Pester „Egyetertes“ zum Verkaufe feit­­­geboten; Schreiber dieses, der am 30. Juli den Schäßburger Bahnhof pafsirte, erhielt dort eine Nummer des „Epyetertes“ vom 29. Juli (Nr. 208), in welcher der bevorstehende Triumph der KRoffuthpartei bei der Abgeordnetenmaht in Groß-Raniicha prophetisch verkündet und die Hege gegen die gemeinsame Armee anläßlich der Affaire Seemann munter fortgelegt wurde. Wir verzeichnen diese Thatsache nicht deshalb, weil sie für die Betriebsamkeit der Administration des Kossuth’schen Blattes Zeugnis ablegt, sondern deshalb, weil wir daraus wohl den Schluß ziehen dürfen, daß das auch die Lady’sche Preßverordnung ausgesprochene Verbot der Rolyortage thate fählich außer Kraft getreten sei und von den Behörden als in Ahnen werbe. Litterarisches­ Grehen ist in Karl Witter’s Universitätsbuchhandlung zu den vom 4. Bat­de ber dur W. Fromme, und Fr. Broff herausgegebenen „Samm­­­lung von Vorträgen“ das zweite, dritte und vierte Heft ers­­chienen. Sie enthalten eine größere Arbeit des rühmlichst bekannten Geheimen Bergrathes und Professors &. vom Rath in Bonn. Selbe ist betitelt: „Siebenbürgen. Neise­­­beobachtungen und Studien“. Indem wir auf das ung so nah angehende, gehalt und lehrreiche, warn geschriebene Buch aufmerksam machen, behalten wir uns eine eingehende Würdigung desselben für später vor.

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