Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1880. August (Jahrgang 7, nr. 2011-2036)

1880-08-05 / nr. 2014

; -s»-·,«..k.-g;-MFFT,«-r.—,.spks,-p-«-. ge - . . --»-FskZizge-, RT ET re " ENTER EN ONE RR rue 20 RER Rn . .,.. .s.»»·,.«««,..l Seiees742 Henneunn«-ot,Donnerstag Siebenbürgischs Deutsches Tag­blatt. 5.august1·880. Nro. 2014 denn die Hausindustrien arbeiten erfahrungsgemäß dem Ge­­­werbe vor und bilden und vermehren das Personal für die Gewerbetreibenden. Jotstische Übersicht. Dermannstilmtsluguhst Eine auffällige Unruhe hat die Geister in Budapest ergriffen:Der drohende Zusammensturz des Osm­anenreiches hat dort schon seit Jahren schweres Alpdrücken verursacht; jetzt aber scheint das gefürchtete Ereignis unmittelbar vor der Thüre zu stehen, und die zusammenbrechenden Säulen der Osmanenherzschaft erschittern den fünftlichen Bau unseres Staatsrechtes. Um die eigene Herriaft zu retten, sucht man im Pest nach einem Ausweg, und die haftende Verwir­­­rung, welche sich bei der Jagd nach einem rettenden Stroh­­­halme handgiebt, fand ihren Ausdruch auch in den legten von uns mitgeteilten Leitartikeln des „Petti Naplo“. Auch Franz Bulszty tastet unruhig nach einer neuen Krüde herum. Die Frage, was geschieht, wenn die Monarchie die Occupa­­­tion Bosniens in eine Annexion verwandelt, quält sein Hirn. „Wenn unsere Diplomatie — schreibt er im „Pefti Naplo“ (Nr. 197) — die Orientkrise nicht zu Kindern versteht, wie sie dieselbe vor drei Jahren nicht hindern wollte, wenn das türk­ische Reich endlich zusammenbricht und wir zur­­­ Verthei­­­digung Bosniens noch einige unproduktive Provinzen zu bes­­iegen gezwungen sind, den Felsrüden der Balkanhalbinsel, während die russischen Günstlinge die fruchtbaren Theile er­­­halten: was wird dann aus dem Dualismus? was aus der deutschen Oberhoheit in Bisleithanien, welche schon in Folge des bosnischen Abenteuers stark erschüttert ist? Wenn die eisleithanischen Verhältnisse sich auf solche Weise immer mehr verwirren, wenn die föderalistische Strömung mit immer wachsender Macht das Ansehen des Reichsrathes unterwacht, dann man auch unsere Politik nicht mehr die alte sein. Der Dualismus lest zwei Einheiten voraus; wenn die eine sich in ihre Bestandtheile auflöst, werden wir kaum im Stande sein, die fünftliche Staatsform aufrechtzuhalten, sondern — ob wir wollen oder nit — zur Personalunion grapi­iren, in welcher die P­erson des Fürsten und das Heer das einzige Bindeglied bildet, wie hier bei dem englischen Kolonien der Fall is." Franz Bulszly, der im ingarge seiner Ber­­trachtungen am feine, bei der Decupation Bosniens gethane Aeußerung erinnert: „Der Dualismus verträgt sich mit der provisorischen Occupation, mit der Einverleibung jedoch nur die Personalunion" — war früher der vertrauteste Freund und Rathgeber Kossuthe, schwenkte dann ins Lager Franz Deats hinüber und ist jet augensceinlich im Begriffe, wieder zu seiner alten Liebe zurückzukehren. Zwischen dem Grafen Taaffe und den Tishechen sol im Augenblicke das Verhältnis etwas gespannt sein. Auf die Bemerkung der Prager „Politit”, daß das Hauptziel der tschechischen Partei die Erreichung der Zwei-Drittel- Mehrheit im Retcherathe sein müsse, wird den Z Tichechen folgender Ausspruch des Grafen Taaffe, den dieser vor einiger Zeit einem tschechischen Journalisten gegenüber gethan, entgegen gehalten: „Ich mache die Politik des Kaisers. Werben die Herren auf­ der Linken anspruchsvoll oder obstinat, so wendet fich Se. Mojestät nach rechts, werden die Herren von rechts turbulent, so wendet fi Se. Majestät nach Linke." Das politische Interesse wendet sich im Augenblick nach Sihl, da man, vielleicht nicht ohne Grund, geneigt ist die Monarchen- Begegnung dort als ein wichtiges Ereignis auf­­­zufoffen. Im Zusammenhange Hiemit dürfte die namentlich von Berlin aus versuchte MAöwiegelung, in der Orient- Frage stehen. So behauptet die „Nordb. Allg. Zt.", da die Lage im Orient nicht zu Befürchtungen unmittelbarer Komplikationen Anlaß geben könne, und die „Kreuz-Zeitung“ schreibt, daß bisher seine definitiven Beschlüsse gefaßt seien und daß vor Allem die Verhandlungen zwischen den Mächten noch einige Zeit in Anspruch nehmen dürfen. Stantrek­ soi, wie aufs Neue verlautet, der Meinung Anspruch gegeben haben, es empfehle si­­cber den Inhalt des türkischen Altenftndes mit der Pforte in Die­­­kuffton zu treten, da ja die griechische Grenzfrage zum Glück­­ko entfernt sei, einen dringlichen und alarmtrene ben Charakter zu tragen, brauchte er ja nichts zu verhüten. Am Ende fand er am einfachsten, den Abend abzuwarten, sich wieder in den Heinen Bart unter der Wohnung Hediwins zu begeben, und von dort aus ohne Weiteres, wenn er die Glast­ür über dem Treppen­­­perron offen finde, um ihre Zimmer zu schreiten — er stieß da wenigstens auf seinen Bedienten, der ihn abwies — ob auf die Mutter Hedwigs, das ließ er darauf ankommen; er konnte ihr ja einfach sagen, er wünsche mit Hedwig ein paar Worte allein zu sprechen, bevor er für immer abreife.... sie würde nicht den Muth haben, ihm zu widersprechen, sich dem zu widerlegen. Er wartete nicht wie das erste Mal, bis es späte Nacht wurde, um diesen Plan auszuführen. Um die Stunde, wo Hedwig mit den Ihren das Abendessen eingenommen haben und aus dem Efzimmer zurück sein mußte, war er in dem Bork; er trat hier in den Schatten der Bäume, in welchem er vor einigen Abenden gestanden; noch nahm er sein Licht hinter Hedwigs Fenstern wahr; es war Alles noch dunk­t da oben — nur in dem Vorgemach über der Treppe brannte eine, ein mattes rothes Licht ausstralende Ampel. Wilverich barıte, an den Stamm des nackten Baumes gelehnt, die Arme auf der Brust verfehlungen, sein Auge auf den rothen Aicherhimmel Heftend, und fühlte, wie die Schläge seines Herzens in seinen Schläfen nachschwirrten und wie seine Er­­regung sich steigerte bis ins Unerträglie. Er war ein feuchter, niebeliger Abend — e6 lag etwas, Dumpfes auf der in tiefe Dämmerung gehüllten Natur — etwas wie Traum und Schlummer — ed­­ward Wilderich zu Muth, als jede biefe graue Stille, dieses hämmerige Nebeltuch etwas Dunktes, Unheimliches, das si unter biefer Nebelhüfte, die Brütend über ihm lag, heimlich vollziege, von dem die Schwalben rannten, die zuweilen wie plöglich erwedt aus ihren Nestern an den behen Schloßgesimsen zwitcherten, und der schwarze Käfer summte, der so sinnlos, als habe er den Kopf darüber verloren, um die nächsten Baumstände fuhr und dagegen­­­ anprallte. Auch die Entsendung der französisch-militärischen Mission nach Griechenland soll nicht nur einb­eschoben,sonder­n auf­­­gehoben sein,alle­rdings scheint die reservate Haltung Frank­­reiche Griechenland gegenüber nur von heute auf morgen zu sein,Jaman glaubt,Gambetta,der in Ghiechenland sich persönlich engagirt hatte,werde seinen griechischen Sympathien bei erster Gelegenheit die Zügel schießen lassen.Die Friedenss zuversicht wird weiter nicht wenig erschüttert durch die Nach­­­richt,es hätten England un­d Rußland ein Uebereins­­­ommengeschlossen,welches England seine Lage in Afghanistan erleichtern und Rußland in seinen Absichten auf die Gestaltung der Balken-Halbinsel fördern solle. Zugleich wird von London aus der auf demcontinente verbreiteten Ansicht,als ob die Wendung der Dinaetn Afghanistan die Politik des englischen Ministeriums im Orient beeinflußen k­nnte,entgegengetreten Herr Gladstone­—heißt es—sei volltou­men entschlossen,die Sache mit oder ohne Alliirte aufs Aeußerste zu treiben.Wenn die Pforte hart­­­näckig dabei beharre,Griechenland die ihm von der Berliner Konferenz zugesprochenen Gebiete vorzuenthalten,so werde man nicht davor zurückschrecken,die türklichen Häfen nöthm­enns falle allein durch die englische Flotte blockien zu lassen. Wenn seitens der Regierung nur der erste Schritt einmal gethan worden sei,werde England jede weitere Aktion,die ihm ja diet wichtigsten Handelevorthelle verschaffen solle,und­ Begeisterung begrüße.Da tringt denn auch die Nachricht von einem englisch-russischen Uebeleinkommen gar nicht foronmatisch. Während die Großmächte pausiren,rüstet sich die griechische Regierung zur militärischen Occupation des ihre zugesprochenen Territoriums, und die Ziffern, die der Korrespondent der "WB. Allg. Jg." aus Athen dabei aufmarschiren läßt, nehmen si sehr stattlich aus. Es sind nach demselben 25 Bataillone Linien Infanterie, jedes zu 4 Kompagnien , 250 Mann, unter die Waffen gerufen, und man denke daran, die Zahl derselben durch Enrolligung der sich zahlreich meldenden Freiwilligen auf 30 zu bringen. Dies würde eine Summe von 30.000 Mann regulärer Infanterie geben. Außerdem sind 11 Bataillone Bergjäger (Evrones) einberufen worden. Zur Einstellung von 4000 Freiwilligen will man aus der überfhäsligen Mannschaft vier neue Bataillone errichten, was eine Gesammtsumme von 15.000 Dann tüch einer Infanterie ergäbe. Dazu kämen noch fünf Bataillone Grenzjäger (Akropoliste), ebenfalls eine reguläre Truppe. Summa Summarum würde die griechische Decupations-Armee bei ihrem Einmarsch in Thessalien und Epirus 70.000 Mann mit 192 Gefaügen stark sein. Die Infanterie de Decupationsloipe würde durchgehends mit dem neuen französischen „Brasgewehre” bewaffnet sein. Seitens der griechischen Handelskolonien in Europa und Asien solen zur Ausrüstung von griechischen Freiwilligen« Korps über fünf Millionen Franks gezeichnet sein. In Dost-Rumelien haben die Uebungen der Turn» bereine Wieder begonnen, welche seit dem 30. Oktober 1879, wo das Auflösungs- Dekret gegen sie erfloß, die Bezeichnung „Brodinciale Reserve” führen. Aus NRuftihud geht der „Polit. Kor.” folgende Mitteilung zu, welche die Situation in Macedonien in einem ganz merkwürdigen Lichte erscheinen läßt: „ULS das Neueste aus Macedonien kann ich Ihnen mittheilen, daß si dort in der Berun-Planina eine bewaffnete Liga unter dem Namen „Macedonska-Bulgarska Liga — Sloboda ili Smrt!“ („Macedonisch-bulgarische Liga — Tod oder Frei­­­heit!“) gebildet hat, die mehrere tausend Mann stark ist. Das Haupt der Liga ist ein Bulgare, unter dessen Kommando noch andere zehn Wojwoden, ein Inftenator und ein General­­­stabs-Ch­ef stehen. Ein Rath, bestehend aus dem Oberhaupte der Liga, dem Generalstabs-Chef und mod andern drei Wojwoden, bildet die provisorische Regierung für Macedonien. Dieser Rath hat bereits ein om­anisches Statut für M­ace­­­donien ausgearbeitet, daß die Grundlage für den Staaten Organismus sein wird. Der Generalstabs-Chef, ein geborner Kroate, die eigentliche Seele der Liga, hat eine Yastruktion entworfen, nach welcher die Organisation der Faturrektion bewertstelligt wird. Diese Yastruktion zerfällt in zwei Haupt­­teile: im dem organisatorischen und den taktischen Theil, welch Iegierer eine man. nelle Taktik für den Guerillatcteg vorschreibt." Vor einigen Tagen bat die macedonische Liga im Namen des dortigen Volkes ein Memorandum an die Berliner Vertrags­­mächte und an die internationale Roms­­mission in Konstantinopel abgejehtet." Aus Belgrad wird von kompetenter Seite die Nacy­­­tipt Über die angebliche Mobilisirung der serbischen Armee mit dem Bemerken in Abrede gestellt, daß die Ver­­­bältnisse keinen Anlaß Hier geben. Steerem Vernehmen nach beschloß die serbische Nenterung, dem österreichisch- ungarischen Standpunkt betreffs des Handelsvertrages Koncessionen zu machen. Die viesbezügliche Note des Ministers Riftics sol bereits nach Wien abgegangen sein. Dafür hat sich auch ein Reiner Ordensregen niedergelassen. Der serbische Gesandte in Wien, Herr Christics, erhielt das Großkreuz des Franzedorepg- Ordens. Dieselbe Auszeichnung wurde auch dem Meinister zur Disposition, Mari­s, zu Theil. Der Sekretär der serbischen Gesandtschaft, Herr Steits, er­­­hielt den Orden der Eisernen Krone III. Klasse. Zur Vervollständigung der Journalstimmen, darunter auch in Ma­­­gyarischer, die wir verzeichnet, geben wir im Nachstehenden einen Auftag der „Militär Zeitung“ (Mr. 58) vollinhaltlich wieder : „Die Angelegenheit, die seit einigen Wochen die öffent­­­liche Aufmerksamkeit in Ungarn fast ausschlieglich in Anspruch nimmt, ist ein so grelles Symptom der ungarischen Zustände. Di wir über dieselben micht stillschweigend Hinweggehen unen. Freiwillige Denunciationen sind jegt In Ungarn an der Z Tagesordnung. Man kümmert si n nicht darum, wer der Denunciant ist und merkt die Schän­dlichkeit dieses Gewerbes gar nicht; man heißt es nur willkommen, wenn die Denun­­­ciation zu einem Skandal führt. Auf diese Art ist die „Öffentliche Meinung" auch zur Kenntnis von der sensatio­­­nellen Fahnen-Affaire in Erlau gekommen und Blatih und Tratsh Haben ich mit wahrer Gier derselden bemächtigt. Die Sache würde uns, so ungünstig sie in ihrem Ver­­laufe die Zustände in Ungarn erscheinen läßt, vollständig gleichgültig waffen, wenn nicht ein kaiserlicher Officer den­­­ unfreiwilligen Mittelpunkt der ganzen Affaire bilden würde. Aber­­­ scheint, daß sich die Skandalsucht in Ungarn ein Schema gebildet hat, nach dem sie ihre Themata und ihre­­­ Objekte wählt, und daß nach diesem Programme jegt ein Mitglied der Armee unter irgend einem Vorwande in eine derartige Affsive Hineingezerrt werden mußte. So wenig Har die Entwicklung der Angelegenheit bie­­legt auch ist, so ergiebt sich aus ihr body eine Reihe von Schrüssen, auf die sich die „Vertreter“ der ungarischen Nationale Ehre sehr wenig einzubilden haben. Abgesehen davon, daß die Sache gleich von allem Anfang an jedem Bernünftigen als ganz ungeeignet erscheinen mußte, sich Lorbeeren für die Vertheidigung der magyarischen Fahne zu holen, da dieselbe ja in der That durchaus nicht beleidigt wurde, abgesehen davon, zeigen all die Charaktere der nach und nach neu eintretenden oder nur auftausenden und verschwindenden Persönlichkeiten fs nicht gerade ganz mitkellos. Es ist einmal selbst für den minder Scharfsichtigen nicht zu bezweifeln, daß fast Alle, welche den Beruf in sich zu fühlen vorgeben, die beleidigte Ehre der ungarischen Fahne zu rächen, zu diesem Berufe nur dur) ihre Eitelkeit gedrängt wurden. Diesen Helden ist es nur um das zu thun, was sie vorgeben, sondern um die Beflame für ihre eigene Person. Seinen Namen in der Zeitung zu lesen, das ist eine Eitel­­­keit, die sehr vielen M­enschen anklebt. Über in einer Zeitung in Ungarn, wo die nationale Presse wie ein Evangelium betrachtet wird, mit nur mit Namen genannt, s sondern sogar als ein Helvenmüthiger Kämpfer für die Ehre des Bolfes verherrlicht und gepriesen zu werden, das ist ein Ziel, für das man sich immerhin der Gefahr eines Duelle, uod­ dazu mit einem wahrsceinlich sehr großmüthigen Gegner ausfegen kann. Aber ein großer Theil dieser Nationalheroen hat Jopar den Weg gefunden, si­­ch verherrlichen zu lassen, ohne sich irgend­­einer Gefahr auszufegen. Als es in den Blättern hieß, daß eine amtliche Untersuchung des Falles eingeleitet sei, daß demnach Oberstleutnant Seemann nicht ganz Herr seiner Entschließungen sei, und demnach sein Duell annehmen könne, da fchaffen die Duellanten wie Pilze aus der Eıbe. Da war irgend ein 48er Houved-Major, der seinen alten Kriegeruhm wieder zu Ehren bringen wollte, dort ein spindel­­­dürrer Koncipist, da ein Feuerwehr-Trompeter und dort ein Seifenfieber, die es, jeder im ver­­mächst gelegenen Res baftionsstube, bekannt machten, daß sie ebenfalls für die bes­­leidigte Ehre Ungarns streiten wollten. Aber viele anderen Kämpfen verschwanden also gleich wieder aus den Spalten der Journale, d­a es sich herausstellte, daß denn do die Möglichkeit eines wirklichen Kampfes vorhanden sei. Der Tapfere weicht muthig zurück. Solches Gesichter darf in Ungarn vom fich weben machen. Das ist allerdings nur dur die Qualität der dortigen nationalen Journalisäit möglich, die sich fast durch­­­wegs in semitischen Händen befindet und daher keine Ver­­­pflichtung fühlt, Ernst und Würde anzustreben, aber das eine solche Preise bestehen kann, ist doc die Schuld der Bevölkerung. Die Art und Weise, in welcher der gegenwärtig genannte Gegner des Oberstleutnant En ee ist, würde diesem Ehrenmanne mit der anrüchigen V­ergan­­­genheit in jedem anderen Lande die vollständigste Mißachtung aller anständigen Leute eintragen. Dieser Daun, dessen Vergangenheit sich aus Denunciationen und Provokationen zusammenzufegen scheint, findet aber in Ungarn das rechte Publikum, um dur­­t ein Gebahren der vielbewunderte Held des Tages zu werben. Sie einem folgen Manne mit der ehrlichen Waffe in der Hand gegenüberstellen zu müssen, das kann ein Österreichist per Officer nicht anders als wie eine Beschämung empfinden. Die Reitpeitsche geheint ung va eher am Blage zu sein. Ein Teil der ungarischen Journalistis­­chürt diese Vor­­­gänge, eine starre Partei des Landes applaudirt den verdäch­­­tigen Akteuren, das ist das Betrübende an der ganzen Er­­­­einung. Sie ist vollständig geeignet, dem österreichischen Soldaten den Aufenthalt in Ungarn ungemein zu erschweren und is en­­e ungarische Regierung sieht dem Treiben thatlos zu. Ob die Vorwürfe, die ihr von der gemäßigten Base weßhalb gemacht werden, berechtigt sind, das wollen wir nicht untersuchen­ haben wird, ebenfalls wird sie €# sein, die die bösen Fragte dieses überwagernden Chauvinismus einzuheimsen (Bortregung folgt.) zusmel Die „Militär-Rettung“ über die Affaire Seemann. Bokal: und Zaged-Chronik, — (Hofnagridt) Die Reise Sr. Majestät in Galizien, die etwas zweifelhaft geworden zu gi­­bt, ist nun endgültig festgestellt worden. Nach dem nunmehr bes­­kannt gewordenen Reiseprogramm kommt Se. Majestät am 1. September in Brolau an; Aufenthalt taselbst 3 Tage; hierauf Abreise nach Krestowice, wo Se. Majestät im Schiffe des Grafen Stapnich volle 6 Tage verbleiben wird, um den Manövern in der Umgebung von Mißtowce beizuwohnen ; Aufenthalt in Temmberg 4 Tage; Reise nach Ezernowig und von dort am 17. über Sombor nach Ungarn zu den Ma­­­növern bei Gzegled; von dort nach Schlesien. (Militärisches.) Das seit dem September v. Jahres in Bittrig garnisonirende erste Feldbetaillon Wera Zoffsteg. Nro. 62 ist am 28.D. M. von Bitting nach Klau­­­senburg zu den Regiments-Uebungen abmarsch­t. (Ernennungen.) Ueber Vortrag des L. u. Justizministers gerubten Se. E. E. apost. Majestät dem Unterrichter des Mooser Bez­­eh­­sgerichtes Karl Telegley zum Bezirksrichter in Banffy-Hunyad zur ernennen. Die f. n. Finanzdirektion in Klausenburg hat den Finanzwac- Aufseher Andreas Esiby zum Zolleinnehmer bei dem Appelgyer Neben­­zolamt 2. Klasse ernannt. (Hermannstädter Komitat.) Am 7. August Vor­­mittags 10 Uhr findet im Komitatsfanle eine Sigung des fändigen Ausschusses statt. Auf der Tagesordnung stehen : ce 2 A RR ER

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