Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. Mai (Jahrgang 8, nr. 2240-2264)

1881-05-02 / nr. 2240

. Siebenbürgisch-Deutsches Hermannstadt, Montag 2. Mai Reduktion und Administration Holtauergasse 23. Exige int mit Ausnahme der Sonn- und Heier­­­tage täglich. Abonnement für Hermannstadt: monatlich 85 fr., vierteljährig 2 fl. 50 fr., halbjährig 5 fl, ganzjährig 10 fl. Shi Zustellung ing Haus, mit Zustellung 1 fl. 3 SL, 6 fl. 12 fl. Abonnement mit Bostversendung: Für das Inland: vierteljährig 3 fl. 50 = ae 7 fl, ganzjährig für das Ausland: ange 1 RM. oder 12 %re3., Halbjährig 18 RM. oder 24 en 36 RM. oder re3. anınan Unfrantirte Briefe werden nicht angenommen, Manustripte nicht zurücgestellt. N 2240. Isst. Hräm­meralionen und Inserate übernehmen unter dem Hauptbureau, Heltauergasse Nr. 23, in Kronstadt die Buchhandlungen Heinrich Dresswandt, Fr. Wilhelm Frank, Heinrich Zeidner, Mediasch J. Hedrich’s Erben, Schässburg C. F. Erler’s Buchhandlung, Bistritz Friedrich Wachs­­­mann Nr. 187, Sächsisch,Regen Adolf Dengyel, Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broos Paul Batzoni, Zehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein & Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter , C., H. Schalek, Pest A. V. Goldberger, Frankfurt a. M. Snfertionspreis: Der Raum einer einspaltigen Garmonbzeile kostet beim einmaligen Einraden 7 fr., da3 z­weitemal je 6 fr., da8 drittemal je 5 fr. ö. W. exclusive der Stempelgebühr von je 30 fr. G. L. Daube & C. Die Rehinungsaufgriffe der Kreditinsitute in Siebenbürgen am 31. Dezember 1879.­­ ­ .. Rechnungsabschlüsse aus 1877. 6 fl. 9 fl. und 1879 8 fl. 24 fl. Der Neingewinn des Jahres 1877 macht 7 ° 47,/? des Gründungsfondes; 1879 beträgt derselbe 10-11/.. Pfandbriefe emittirt nur die Bodenkreditanstalt in Hermannstadt und Fist der Werth der im Umlauf befindlichen Pfandbriefe nur um fl. 22.600 von Martin Schuster. if { \ · u - ’ Zusammen­­­ gestiegen. Dieselben haben einen Kurswerth über pari. Ein Beweis dafür, I. 5 Sämmtliche Geldinstitute hatten Ende 1877 eine Bilanzhaupt­­­summe von fl. 20,294,704. Sie war im Aetivum bedeckt, durch den Schließlich wollen wir noch die Standorte der in Siebenbürgen Ende Kassenstand von fl.609,475;durch Wechsel von­ fl.9,869,068;durch Hypo-72.Wechsel. 8,869,068 | | 1879 vorhandenen Geldinstitute mittheilen. thefar- und Handpfand- Darlehen von fl. 7,643,892; durch Wertpapiere E3 waren Banken zwei in Hermannstadt, je eine in Klausenburg, von fl. 1,300,742; durch bedeckten Kredit von fl. 240,032; im Passivum: | 7643892 | Kronstadt, Maros-Vasarheh) und Szekely-Udvarhehy. Zusammen 6. durch den Gründungsfond von fl. 3,289,196; durch den Neservefond von je 1,594,254 ; durch Spareinlagen von fl. 12,804,432; durch Kafjenscheine Spartaffen waren in Banffy-Hunyad, Bethlen, Bistrik, Broos, 180,963) ,258,086 | 1,300,742 | | Dees, Hapeg, Hermannstadt, Karlaburg, Kezdi-Vasarhely, Klausenburg (2), von fl. 491,035; Durch Pfandbriefe von fl. 307,600; durc; den Nein­­­ 940.032 | | Kronftadt (2), Maros-Vajarhely, Szekelyeldvarhely, Szepfi-Szent-Gydrgy gewinn vou fl. 245,791. und Torda. Zusammen 17. Wir geben man die Rechnungsabschlüsse in tabellarischer Form. stadt.Zusammen 12. Rechnungsabschluss cmm 1879. B Vorschußvereine befanden sich zu Ruth Bistritz GV Bolkatsch Activen 1008, Dees, Deva, Feldra, Großpold, Großfcient Heldsdorf, Heltau, 1,589,836 |20,294,704,| | Hermannstadt (3), Kezdi-Bajarhely (2), Staufenburg (3), Kronstadt (2), Maros-Ludos, Mediard­, Mühlbach, Nagy-Enyed, Napod (2), Reps, Refinar, ne­­u Sähsisch-Regen, Szefely,Kereptur, Torda (2), 280-857399-599112-816M-9821-094-354 aus Bistritz,zu Maros-Ludos,einem in Napod und zu Sz.­Rereptur. pfanddarlehen 1-553,­675-102-077303-3251,145,5068-103,975 3. Spareinlagen . 1,503,604 | 7,481,952| 3,818,876| — 12,804,482 N 8. n Inf­­enDirektionen der jener Intitute,welche uns die bezüglichen 491,035 | | Bilanzen mitzutheilen so gefällig waren, sprechen wir unsern verbindlichsten Danf aus und kmüpfen daran das weitere Ersuchen, uns auch die Bilanz RO | Yer 31. December 1880 zusenden zu wollen. Selbstverständlich find ung 1,562,3961| | auch andere Daten sehr erwünscht und wir versprechen, Dieselben gewissen­ zusammen | 4,901,166 | 11,074,943 | 7,974,647 | 1,695,630 | 2,646,386 | | 95485 d. [] Meilen angenommen) und 32.380 Seelen bei Se as el polemisirend, bemerkte, daß jeder Staat, wer nach seiner Schuld mehr als der Volkszählung aus 1870. Auf den Kopf kamen 1877 an Spareinlagen | fünf Berzent bezahle, verpflichtet sei zur Reduktion des Zinsfußes zu schreiten. —| | daß Dieselben seitend des Geldm­arktes als sichere Anlagetitel angesehen Bereicherungsanstalten bestanden zu Hermannstadt und Krons 1879 waren neu entstanden eine Sparkasse in Kronstadt und je ein alatna und Beiden. Zusammen 40. ' ' . ) 1-3­­­5 · uses) | Haft an Denigen, höher stehen Ende 1879 wie Ende 1877. Die Zinsenrücstände zeigen eine 2,204,791 t Besserung; doch wenn wir bedeuten, daß viele Auftrttte unter dem Titel „Debitoren und Diversi“ auch die Zinsenb­estände aufzuführen pflegen, so sicher ist als das Debitorenkonto 1879 höher steht als 1877 S RREEHABLE Gegen 1877 ist der Kaffenstand um nahezu die Hälfte Höher als mit | Parlamentarische Menschinerie mit Hochbruch. Namentlich diesseits ber Leitha Schluß 1879. Eine ebenso bedeutende Zunahme er auch die Wechsel- ee On ee­­nt ker 2 a 4,198,218| | Darlehen, während die Darlehen gegen Hypotheken und Pfand nur wenig­­­­­­ s i­»­­­ tarkschen Berathung und war In der General--uanpezialdebatte unver­­­konnen wir annehmen,daß Ende 1879 die stenrückstande nicht abge­.. dt And. .St. WF« Bir. 492,614 nommen,sondern vielmehr zugenommen haben.Was umso wahrscheinan er angenommeklterungsspakdlekklmspuW«Vuskstrcidwel 747,266 | Zunahme. Eine Abnahm­e hat nur das Konto: „Kuebitoren und Diversi, sollten, von Anbeginn an in eine angenehme Temperatur verlegt worden, und wollen wir dieselben hier übergehen. Separatvotum eingelegt hatte, heben wir folgende Einzelheiten hervor. ; . . . » .· . Passiven. | | Acetivem Ze — —_— ———n­­un — your Susammen | 4,548,355 | 9,187,366­­­ 4,969,147| 4·Werthpapyre 659s1291-234-430300«63384-8102-274-988 4-Kassettscheines 491-035—— >> = 1. Raffenftand 156,756) 450,923] 445,002 61,147 | 1,113,828 Er ee STREET · », « « ,« ,, «« | 5. Bederte Kredite . a 2 = 2 er . RZ En ; | 2 | | 2.Wschssi. 2,035,4418,57s,79«,881,14s.2,sssig,44s,64s1·js«"d""sssp"d·1-193-000627-"98838»20OWNER-IVZWEITENFKKTålåksgIRZFsådZZWLEFIEMLTZZC1?«TE"VFTFPE’Shalka 3·Hypothekar,u.Hand- ZREspVVespUd = slitische Mebersicht. ® is Hermannstadt, 1. Mai.­­­ Diesseits ey jenseits der Leitha arbeitet in­­­ den Iegten Tagen die een en . Ums­ 8, en v. M. durchlief der Gefegentwurf über die Konvertirung der olbrente, u der offiziösen Darlegung wieder einmal Ungarn auf das Niveau der­­ulturstaaten erheben soll, alte Studien der pariamen hochbedeutsame Petitionen des gewichtigen Cstker Komitates um Dislokation des gemeinsamen Heeres und Schaffung eines Gesetzes,daß nur in magya. Die Passiven anbelangend, so zeigen beinahe sämmtliche Kosten eme­­­­­rischer Sprache geführte Geschäftsbücher gefeßlige Beweiskraft haben Weitere Schlüße aus den mitgetheilten Tabellen sind leicht möglich ! Aus der Debatte über die Tomvertigung, gegen weipe­­rer Abg. Helfh­­ein Auf ein Institut entfallen 14­ 68 8. Meilen (Siebenbürgen zu Der Berichterstatter Rakovsky, gegen das Separatvotum Helfy’s f­­ei­­­ f [­­eton. rs Eren Bis in den Tod. Amerikanischer Namen, frei bearbeitet von M. dr. Weisenthurn. (51. Bortregung.) „Mr. Longworth sollte [chon an Abweisungen gewohnt sein,” sagt Reine: „Er scheint in seinen Herzensangelegenheiten ein ganz besonderes Unglück zu haben. Wieverholte Schläge härten jedoch Stoffe noch mehr, die ohnedies schon von Natur aus hart sind — nicht wahr?" „Ob, ich sehe, daß Sie Alles wissen. Sa, ich war in der Ver­­­gangenheit sehr unglücklich. Wir wollen hoffen, daß es die Zukunft besser „machen wird.“ „Shut es die Gegenwart nicht?" fragt Fräulein Harriot. „Nicht befriedigend. Gute Nacht, Liebenswürdige Wirthin !" Sie gehen duch die füßbuftende, lauwarme Augustnacht nach Hause, wenig sprechend und im innersten ihres Herzens im höchsten Grabe zufrieden, allein zusammen zu sein. „Neine“, sagt er freundlich, „warum wollten Sie nicht Theater spielen, so lange Mrs. Shelton in unserer Gesellschaft war?" „Brauchen Sie noch zu fragen?" erwiderte sie ruhig. Leonce zerriß den Brief in seinem Zimmer, verbrannte die Bruchftücke und warf sie ins Kaminfeuer. Ein Fegen aber blieb Liegen und warb gefunden. Wer, glauben Sie, würde sich im Hause die Mühe nehmen, einen anonymen Brief zu schreiben und dieses Bruchftüd beizuschließen? Mrs. Shelvon war einst Ihre­­r Verlobte. Er giebt Leute, welche behaupten wollen, daß sie noch jetzt nach dieser Stellung strebe. Denen Sie, daß dieser Brief das Werk einer Dienerin ei?" Longworth antwortet nichts. Aber als die Sache von Mrs. Sheldon selbst wieder auf’8 Tapet gebracht wird, als sie am nächsten Tage an seiner Seite steht, spricht er. „Du bist mit Fräulein Heine Landelle verlobt," sagt sie, aufgeregt ud mit dem ZTaschentuch an ihrem Gesicht. „Ich weiß, sie kann in Deinen Augen sein Umwehr begehen, aber ich habe Dich wenigstens für meinen Freund gehalten. Die Vergangenheit hätte Dich gewiß dazu machen sollen. Ich habe mir nie eingebildet, daß Du ruhig dastehen und mich beleidigen hören könntest." Longworth wirft einen Falten Eid auf sie. „Ich würde die alten Zeiten aus dem Spiele lasfen, wenn ich an Deiner Stelle wäre, Alice," erwiderte er: „Was Meine betrifft, mas millst ist das DBorrecht der Damen, und zudem weiß ich wirklich nicht recht, ob ich ihren Scharfsinn nicht bewundern sol." „Lorenz, Du möchtest sie bewundern, weil sie mich beleidigt hat? D das ist wirklich grausam!" „Weine nicht. “ gibt wenig Frauen, deren Schönheit durch Thränen wer Soll ich Dir wirklich sagen, warum sie gesprochen hat, wie sie gethan ?" „Wenn Du so gut sein willst. Wenn Du es meißt !“ „Ich weiß ed. An einem Tage der legten Woche hat Monsieur Durand auf seinem Zimmer einen Brief zerrissen und die Bruchstäde verbrannt. Eines derselben blieb aber unversehrt und wurde von irgend Semtand im Hause aufgelesen, in einen niederträchtigen, anonymen Brief eingeschlossen und mir zugesandt. Dieser Brief war von verstellter Frauenhand geschrieben. Ich zeigte ihn Reine, und sie bildete sich ihre eigenen Muthmaßungen über die Schreiberin. Ich habe nichts mehr zu sagen. Nur werde ich zu meiner eigenen Deckung jede weitere anonyme Meittheilung ungelesen verbrennen. 3o sehe, daß es jeit Zeit ist, aufs Bureau zu gehen. Roten !” Du von mir? Ich konnte sie doch nicht strafen! Freiheit ver Sprache Mrs. Dexter ist nämlich vor zwei Tagen in Baymouth angelangt und Fräulein Harriot’s Gast. „Sie macht Mrs. Windsor einen Besuch. Als die beste und sorgsamste aller Mütter hat sie sich in Marie verliebt, weil es ihr Sohn gesagt hat. Sie singt ihr Xob bis zum Ueberdruß. Marie ist, wie sie sagt, das reizendfte Wesen, das die Sonne bescheint, so Lieb, so süß, so zärtlich, und ab­ Mrs. Windsor’s Erbin eine paffende Partie selbst für des alten Longworth’s Erben. Lorenz: —" sie legt die Arbeit in ihren Hängen nieder und blickt ihn ernsthaft an, „ich möchte wissen, ob dieses unergründliche Mädchen wirklich geronnen ist, von armen Franz zu heirathen ?" „Kann sie etwas Diesseres thun ?" „Nein, und sie scheint nicht von Denjenigen zu sein, die schon früher Verhältnisse gehabt haben. Ich diente, wenn man die reizende Marie anatomisch untersuchte, so könnte man ihr Herz in ee Haselnuß legen. Zweiundzwanzigstes Kapitel. Ein Drama außerhalb der Bühne. An einem schönen Nachmittag fehlenvert Yongworth durch die Straßen, um einen Besuch bei Fräulein Harriot zu machen. Man kann mit vollem Nechte jagen, bei Fräulein Harriot, obschon er der vollkommenen UWeber­­­zeugung ist, au­­f eine Landelle dort zu finden. Die Fenster des kleinen Häuschens stehen offen, und ein Lächeln fliegt Über sein Gesicht, als er näher kommt, benm er Fan deutlich die­­­ Stimmen der beiden Damen, wie sie lebhaft ihre Rollen verlamb­en, vernehmen. Er sehnt sich mit überein­­­andergeschlagenen Armen an die Fensterbrüstung und erblicht die zwei Schau­­­spielerinnen, welche im Geiste wahrer Künstler auf ihr Publiktum nicht achten, sondern fortfahren. „Lorenz," sagt die eine Sprecherin nach einer Weile, von der Höhe des Kothurns herabsteigend: „Lom­men Sie herein, wenn Sie wollen! Nehmen Sie Ihr Buch, Weine, und studiren Sie. “o ist nicht gut, wenn ein Mädchen ihre Lektion nur halb kennt.” Keine lacht, nimmt ihr Buch und verschwindet, und nimmt seinen gewöhnlichen Plag ein. „Wo ist Mrs. Dexter?" fragt er. Die eigensinnige, trogköpfige, heikblütige Reine ist taufendmal mehr werth.­­­ Sie hat ein Herz von Gold für Denjenigen, der es zu gewinnen weiß.“ „Ja, body das ist eben eine ungewöhnlich schwierige Aufgabe,” sagt Longworth nachlässig, aber mit einem vergnügten Blick in seinem Auge, „und­ die age, welche sich natürlich dem forschenden Geiste aufprängt, ist, ob die Sache auch der Mühe werth ist.“ „Der Mann, welcher eine solche Frage im Ernst stellen könnte —" beginnt Fräulein Harriot beinahe heftig, unterbricht sich aber und nimmt ihre Arbeit wieder auf. „Ich will sein Wort weiter jagen. Sie sind bereit, dort zu figen und sie eine ganze Stunde lang zu sehmähen, blos des Ber­­­gnagens willen, daß ich Ihnen widerspreche. Ich mag aber nicht." Longworth lacht wieder, und es tritt eine Pause ein. Von außen ruft si ein Seelüftchen, die Bienen schwärmen um Nelken und Rosen, und in dem heißen, trocken Grase tönt das schrille Gezirp der Grille. Reine scheint ganz verschwunden zu sein. Es ist der so lang erwartete, so viel besprochene Tag, an dem Bah­­­mouth auch eine Dilettantenvorstellung elektrisch­ werden sol. In ven legten zehn Tagen haben alle Schneider die Hände voll zu­ thun gehabt. Dutende von Proben sind abgehalten worden. Dean erwartet ein volles Haus. Die Aufgabe des Direktors Durand ist eine herm­lische, das Drillen der Kefruten ein schwieriges und dabei unkaufbares Unternehmen — aber endlich bringt er es doch zu Stande. (Sortfegung folgt.) Longworth tritt ein ———— . Sa % BE Yang 2230 NEE Er ai rä U

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