Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. Juni (Jahrgang 8, nr. 2265-2288)

1881-06-01 / nr. 2265

»­­­..«-·:e«IT:-7k-·s«-Y-.. - — Seite 498 · Hermannstadt, Mittwoch) « - Zur Steuerbemessung in Herm­annsta­dt. (Gegenerklärung mehrerer Steuerträger). B.Von HerrnI.F.Zeibieht uns als Nachtrag zu seiner gestrigen Erklärung noch folgende Zuschaft zu: Er will ihm die Hand reichen, D’Sullivan aber weicht zurück, zum erstenmal in seinem Leben verweigert er seinem Prinzipal diesen Beweis der Freundschaft. : 8 habe noch einige Worte mit Ihnen zu sprechen, Mr. Longworth, vielleicht werden Sie, nachdem ich gesprochen, eben so wenig Luft verspüren, mir die Hand geben, als ich jett, Sie Ihnen­ zu reichen: Sie haben in der That nicht das Recht, mir zu danken; ich will Ihren Danf nicht; ich würde heute nicht einen Finger rühren, um Ihr Leben zu retten. Sie haben in Bezug auf keine Tandelle alle Ihre Nechte verscherzt, und Sie werden sie nie im Leben wieder­­­gewinnen." Vortlos sinkt Longworth in einen Stuhl und fragt das Haupt auf die Arme,­­­­­­ ·­­ii „Sie­ sprechen von Sühne “ beim Himmel, Sie müssen eine fehl ute Meinung von fi haben, daß­ Sie anzunehmen wagen, Sie könnten Hi mit ihr lieber aussöhnen, wann e8 ihnen gerade beliebt. Glauben Sie, daß Sie nur einige Worte zu sprechen brauchen, um sie sofort bereit zu finden, zu vergeben und zu vergefsen? Wenn Sie dies glauben, so rennen Sie die junge Dame nicht. Sie sind ein ftoiger Dann, Mr. Longworth, aber Sie haben kein Monopol auf den Stolz, und wenn Sie hingehen und sie um Entschuldigung bitten, so dürften Sie dies auch enteden. Die junge Dame hat eine lange Rechnung mit Ihnen zu­ regeln. Sie fanden es nicht der Mühe werth, ihr zu sagen, daß Sie sie lebten, Sie nahmen si nicht die Mühe, ihr Herz zu erobern, sondern Sie boten ihr nur Ihre Hand an, weil Mrs. Windsor e8 mwünschte. Sie waren zufrieden, als sie Ja sagte, weil sie eben nicht wagen durfte, Nein zu sagen, und Sie glaubten, Sie hätten nichts weiter zu thun, sie müsse sie in Sie verlieben. Dann taucht der schöne Franzose auf, und weil sie ihn ihr Leben lang gekannt, weil er wie ein Bruder mit ihr steht, weil sie zusammen Geheimnisse haben, welche sie nicht verrathen­ will, verlieren Sie den Kopf — und werden aus Eifer­­­sucht zum Narren — um nicht Schlimmeres zu sagen! Es ist wirklich [habe, daß sie Ihnen nicht gleich ihren ganzen Lebenslauf anvertraut hat, nachdem Sie so viel gethan haben, um ihr Vertrauen zu gewinnen! Und die ganze Zeit hindurch hat doch jeder Mensch, der nicht mit Blindheit geschlagen war, sehen m­üssen, daß die Andere es dem Franzosen angethan, und die arme Reine nur nach allen Seiten hin Frieden stiften wollte Do was nügt an leere Neden! Sie ’haben sie verloren — und Sie verdienen es!" u * (Fortlegung folgt.) «- I 7 Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. « - . Politische Nebersicht. . Hermannstadt, 31. Mai. Die Sigung des Reichstages in Pest vom 30. dv. Mts. hat wieder Manche­ um eine Erwartung ärmer gemacht. Seit Jahren wird in Ungarn die Vorlage eines efegentwurfes Über die Zivilehe betrieben, und, hatte Herr v. Zipa endlich, damit doch wenigstens etwas geschähe, dem Hause einen Defegentwurf über die Ehe zwischen Christen und SSuben vorgelegt. Der betreffende Gefegentwurf wurde jedoch im Hause, als er auf der Tages­­­ordnung stand, nicht erledigt, sondern an den Rechtsausschuß zurüc­­­kgeleitet. Wie nun von der linken Seite des Hauses in der Ligung vom 30. vd. M., in welcher Sikung vom Referenten des Rechtsausschußes ge­­­meldet wurde, daß der Ausschuß zur Ueberzeugung gelangt sei, daß es wegen Kürze der Zeit unmöglich sei­­nen Gefegentwurf zu Ende zu­ berathen, und er deßhalb um Enthebung bitte, — bemerkt wurde, habe man­ mit Ab­­­sicht die Einbringung des Gefegentwurfes­ verzögert, damit der Gefegentwurf nicht erledigt werden konnte. Das Haus nahm zum Schluße den Antrag des Rechtsausschußes, wonach diese Vorlage von diesem Reichstage nicht mehr verhandelt werden solle, an.­­­ Unter der­ katholischen Geistlichkeit der Csanader Diözese wird eine­ Bewegung signalisirt,welche dahinausgeht,bei­ den nächsten­­eichs­­­tagswahlen nur für solche Kandidaten zu stimmen,welche sich mit Chreu­­­wo­rt verpflichten,daß sie auf dem Reichstage gegen die Einführung der Zivilehe,­in welch­er Form immer,fern­er für die Abschaffun­g der interkom­­fessionellen Kommunal-und Einführung der konfessionellen Schule wirken werden. . . Im Senate wird die Listenwahl entschieden bekämpft werden Man nimmt es als sicher(?)an,daß der Senat das Listenwahlgesetz mit Abänderungen an die Kammer zurücksenden werde.Aufsehen hat es erregt, daß der ehemalige Minister-Präsident Waddington sich in schärfster Weise­­­ gegen­­­ das Projekt ausgesprechen, welches „der öffentlichen Meinung von einer Kabale aufgedrängt worden sei”. Aus Bukarest wird gemeldet: Die Agitation in Bulgarien behufs­­­ Vereinigung mit Ost-Rumelien nimmt täglich größere Dimensionen an. Fürst Alexander hat in Folge dessen seine Nundreife unterbrochen und kehrt nach Sophia zurück. Im österreichischen R­eichsrathe hat die Debatte über die Vor­­­lage betreff der Prager Universität begonnen. Nachdem sämstliche Fraktionen der Rechten in ihrer Klub-Versamm­­­lung für die Annahme des Ausschuß-Elaborates sich ausgesprochen haben, ist die Deafjorität für das Gefet gesichert. Der akademische Senat der Prager Universität hat indeß seine Stimme gegen die Vorlage erhoben, und ver­­­wahrt sich dagegen, daß über das Vermögen der Prager Universität und der einzelnen Fakultäten derselben ohne seine Zustimmung verfügt werde. Der­­­ akademische Senat reflamirt die bestehenden Sammlungen und Institute für die bisherige deutsche Universität und will dan die tschechische Universität als eine vollkommen seltständige errichtet werde. Die von ung­­­estern erwähnten zwei Deputationen aus Schlesien werden von Sr. Majestät nicht empfangen werden. Ein Prager Blatt versteht es, sie whe nachstehend zu trösten: „Die den berechtigten Wünschen undy © feiberechtigung günstige Stimmung der maßgebenden Kreise macht es möglich, daß von einer Audienz beim Kaiser abgesehen werden darf." Hinsichtlich des mit Hamburg abgeschlossenen Vertrages constatiren nun die meisten liberalen Blätter Berlins, sie hätten z­war das­­­Berfahren Bismard’s, nicht aber das Ziel mißbilligen müssen; sie wünschen lebhaft, daß die Hamburger Bürgerschaft den „für sie höchst vor­­­theilhaften Vertrag“, der von Jedermann gebilligt werden müsse, annehme. Er geht daraus hervor, daß Fürst Bismard wieder das Richtige im Auge gehabt hat. Nach der Berliner „Tribüne“ sollen am russischen Hofe Per­­­sonalveränderungen stattgefunden haben, welche die Fucimide Deutsch­­­lands aus den amtlichen Cirfeln verdrängt hätten. Am Berliner Hofe, im Schooße der deutschen kaiserlichen Familie, werde die leise, behut­­ame flavische Wendung in Rußland wohl beachtet. Die Beziehungen zwischen Berlin und Gatschina wären Führer geworden, er sei in Berlin eine merk­­­liche Verstimmung gegen den Zar eingetreten; die anfangs lebhafte Cor­­­respondenz der­ Zarenfamilie mit Berlin habe nachgelassen und seitens Ruß­­­lands werde der diplomatischen Vertretung Deutschlands gegenüber eine fahle Neserve beobachtet.­­­ Herr Gambetta ist von Cahors nach Paris zurückehrt. Bei seiner Reise sind in Unmaffen Medaillen zur Verewigung der großen Tage von Cahors vertheilt worden, die das D­imzip des „Dictators" tragen. In Paris ist Ales „A la Gambetta”. Nichts wird mehr verkauft, was nicht auf „Ihn“ Bezug hat. In allen Fäden sind feine Wüsten und Photo­­­graphien ausgestellt, verkauft man ZTaschentücher mit seiner Lebensbeschreibung und eine Unmasse Dinge à la Gambetta, sogar eine Art Pantoffeln, die seinen Namen tragen. « Friedr. Baumann. Folgt der Fall Stengel: In diesem wird mir der Vorwurf gemacht,ich hätte denselben entstellt. Hierauf konstative ich einfach unter Hinweis auf die unten beigefügte Bestätigung des Kaufmanns Stengel und unter Berufung auf die in der Volksversammlung am 18.Mai erfolgte Bestätigung derjenigen Steuer­­­träger, die bei der Verhandlung über die Steuer Stengels zugegen waren, daß der Herr Präsident wörtlich Folgendes zum Kauf­­ann Stengel sagte: „Wenn es Shhen nicht gut geht und Sie am Geschäfte nichts verdienen, so­ sperren Sie zu; Sie brauchen sein Geschäft am großen Ring!“ Die übrigen in diesen Punkte von der Steuerbemessungs-Kommission angeführten Gründe betreffen nicht meine Person und überlasse ich deßhalb deren Widerlegung dem Herrn Stengel. Dieses wird bestätigt durch ©. Stengel. Val Aderfeld: Auch dieser Fall wird von der Steuerbemessungs-Kommission beschönigt. Ich bleibe bei meiner ursprünglichen Behauptung und füge nur noch bei: Als die Frau des verstorbenen Acerfeld, ihre Noth schildernd, und unter dem Hinweis darauf, daß ihr Mann schon seit Jahren Fränklich und bereits seit Januar d. J. das Bett nicht verlassen habe, und sie gezwungen war, da sie für denselben die Medikamente und den Lebensunterhalt nicht mehr er­­­schwingen konnte, ihn in das Franzenofefs-Spital zu geben, welches auch von den Anwesenden, speziell von dem städtischen Vertrauenemanne Herrn Obernotär Sigerus und Heren Wagner, welche Letterer ver Nachbar Ader­­­felds ist, bestätigt wurde und somit nachwies, daß sie seine Steuer, da ihr Mann nichts verdient habe, zahlen könne, und um Enthebung von verselben bat, da sagte der Bräfes der Steuerbemessungs-Kommission: „War Ihr Mann Thon 1880 franf? Antwort: Nein! Bräfes: Dann geht mich das gar nichts an; er hat im Jahre 1830 verdient und Sie haben zu zahlen, übrigens steht es Ihnen frei zu refurriren!" ——­ Und zwar sagte er dies in einem derart eines jeden Gefühles baren Tone, daß alle Anwesenden, Hiedurch­ verlegt, die arme Frau bedauerten, und ein Herr unter den An­wesenden, sich der hochbejahrten Bevauernswerthen, ihre Noth rennend, anbot, ihr von Nefurs ohne Entgelt zu verfaßen. Davon, daß Aderfeld, der übrigens 5 Tage nach diesem Berfall ge­­­storben ist, seit Jahren fränklich war und die legten Monate das Bett nicht verlassen, somit nicht das Nothdürftigste erwerben konnte, kann sich ein Leder, den dies interessirt, bei den, denselben während seiner langen Krankheit behandelnden Nerzten als Herren Dr. Siceli, Schuller und Süßmann überzeugen. Der Hinweis der Steuerbemessungss Kommission auf das stochohe Haus ist mun“ ein Beweis der ganz umrichtigen Beurtheilung der Verhältnisse Aderfelds, denn das Haus ist ganz verschuldet, und trogdem muß von dem­­­selben die Haussteuer gezahlt werden. Uebrigens selbst wenn dieses Haus nicht verschuldet wäre, so hätte er mit der Erwerbsteuer III. Klasse nichts zu thun. So und nicht anderes verhält sich dieser in der Volfsversammlung am 18. d. M. über meine Aufforderung von vielen Zeugen bestätigte Fall, und wird man sich leicht eine Vorstellung machen können, ob ich oder aber die Steuerbemessungs-Kommission denselben unrichtig geschildert habe. So viel über die Einwendungen, welche gegen meine in der Bolfg­­­versammlung am 18. d. M. gehaltene Rede von Seite der Steuerbemeffungs- Kommission vorgebracht worden sind. Zum Schluße erlaube ich mir blos wenige Worte über die Schlußbe­­­merfungen der Löblichen Steuerbemeffungs-Kommission an der Hand der von dieser Kommission daselbst angeführten Zahlen, die eben den großen Steuerbruch und die von Yahr zu Yahr fortschreitende Steigerung der Er­­­werbsteuer III. Klasse nachweisen und zwar: Die Anzahl der Fälle: 1. welche verhandelt wurden, beträgt 947; 2. in denen der Besteuerungs-Antrag angenommen wurde, beträgt 794, worunter 326 Fälle, in welchen eine Steuererhöhung gegen das V­or­­­jahr nicht stattgefunden hat, somit 463 in denen die Steuer schon beim Besteuerungs-Antrag erhöht und diese Erhöhung von der Steuerbemessungs- Kommission ans angenommen wurde. Wenn man zu biesen 468 Fällen die weiteren 23, in welchen die Kommission die Steuer über den Antrag weiter erhöhte, zurechnet, so erhält man die stattliche Zahl 491. Somit wurden mehr als die Hälfte sämmtlicher Steuerträger der III. Klasse heuer erhöht und blos bei einem Kleinen Theile (130 Fälle) die Steuer herabgemindert oder gelöscht. In welchen Widersprüche diese Zahlen zu unseren Handels und Ge­­­schäftsverhältnissen stehen, bedarf wohl Feiner­ weiteren Erörterung. Um jedoch diese Ziffern ein wenig näher zu beleuchten, erlaube ich mir die bescheidene Frage an die Löbliche Steuerbemessungs-Kommission: 1. Wie viel Fälle wurden vor und wie viel nach der Volksver­­­sammlung verhandelt? 2. In wie vielen Fällen wurde der und in wie vielen Fällen nach der Volksversammlung der Steuerantrag angenommen, erhöht oder herabgemindert ? 3. In wie vielen Fällen wurde der Nefurs vor und in wie vielen nach der Versammlung von Seite des Arab­ischen Vertreters angemeldet ? Im Bor hinein Ton statire ich, ohne die genaue Zahl dieser Fälle zu nennen, daß die meisten Fälle der Erhöhungen, dann Nefurfe von Seite des Staatsvertreters und der Steuerträger in jene Zeit vor der Wolfsver­­­sammlung, die Herabminderungen jedoch, in jene Periode nach dieser Ver­­­sammlung fallen. Wenn ich weiter und zwar mit voller Genugthuung Konstative, daß nach der Volfsversammlung die meisten Parteien mie einer viel humaneren Behandlung von Seite des Herrn Präses Wellmann, wie vor derselben erfreuten, so drängt sich mir unwillkürlich eine weitere Frage auf: Bestand vor der Versammlung ein anderes Gefäß wie mach verselben? Doc, ich will nicht an dieser Heinen doch befriedigenden Errungenschaft rütteln, viel­­­mehr dieselbe dankbar anerkennen und wünschen, daß künftighin in erster Linie das Tödliche F. u. Steuerinspektorat bei Entwerfung der Steueranträge vorerst nach Thunlichkeit, Sachverständige einer jeden Branche oder eines jeden Gewerbes einvernehmen ne um auf diese Weise richtigere Daten, wie bis jeßt, für die Steuerbemessung zu erhalten. Weiter ist zu wünschen, daß in die Steuerbemessungkommisston mehr Sachverständige wie bis jett er­­nannt werden. Möge dem Steuerträger mehr als bisher Gerechtigkeit widerfahren! Denn Steuer zahlen wollen wir, Steuer zahlen müssen wir, jedoch nur so viel, als wir können und gefelich gerechtfertigt it. Hermannstadt, 31. Mai 1881. $%. 8. Zeituig. C. Bon Herrn Friedrich Kraus: Löbliche Redaktion! In Ihrem geehrten Blatte vom 30. Mai würdigt mich die Löbliche Steuerbemessungskommission anläßlich meiner am 18. Dlai in der Volfs­­­versammlung durch Herrn Zeibig vorgebrachte Beschwerden einer Antwort und behauptet, ich sei bloß von einem Geschäfte und zwar nach Maßgabe desselben als Weißbäder von 912 fl. 54 fl. mit 91 fl. 25 fl. besteuert. Dem ist jedoch nicht fol Dern, wie deutlich aus der am NRathhause affichirten Steuertabelle ersichtlich, Bin ich erstens als Weißbäder unter Zahl 868 mit 75 fl., dann als Ausspeifer unter Nr. 50 mit 16 fl. 25 fl. in Summe mit 91 fl. 25 fl. besteuert. Ausspeifer bin ich nun heuer nicht, Daß ich kein Bekenntniß ablegte und nicht vefurrirte, hat seinen Grund darin, weil ich weiß, daß er nichts wügt und ich mir somit nur die Kosten für die Verfassung des Nefurfes erspare. Den schlechten Geschäftsgang und die mir bemrossene hohe Steuer hier zu besprechen, unterlasse ich, da ich mir wenig Hoffnung auf eine Herabminderung mache. Hermannstadt, 31. Mai 1881, 5. Kraus, 1. Juni 1881. Nro. 2266 - Lokal: und Enged-Thronis. (Hofnachricht.) In Prag wurde seitens des Statthalters Baron Weber am 29. Mai folgende Kundmachung verlautbart: „out Folge eines mir heute Nachmittags zugenommenen Telegram­mes Sr. Ereellenz des Herrn nes Grafen Taaffe bringe ich zu Kenntniß, daß Se. f. und E. Hoheit der durchlauchtigste Herr Kronprinz Erzherzog Rudolph und Ihre E. und E. Hoheit die durchlauchtigste Frau Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie unmittelbar nach­ Pfingsten in Prag eintreffen werden. (Erzhe­rzog Eugen»1.)Der»Pester Lloy«­.)«bringt folgende Mit­­­theilung:»Wie aus authentischer Quelle verlautet,trifft Se.k.k.HoheitE’r.;«­­­herzog Eugen(Sohn des verstorbenen Erzherzogs Karl Ferdinand geb.1863)in den ersten Tagen d.M.in Kronstadt ein,um bei 1112.Hußaren-Regi­­­ment zwei Monate die Exerzitien mitzumachen.Sk.k.Hoheitkom Ent nach Zeiden detachirt.Der Herr Et­zl­erzog,dem Herr Hauptmann Ed­­­mund Riebel v.Festertreue(tzin geborener Siebenbürger)als Professor­ der ungarischen Sprache zugetheilt ist,spricht schon ziemlich gut ungarisch.« T(FZM.Baron Alema1­n.)an Alter vons7 Jahren ist am 27.Mai in Wien der pensionirte Feldzeugmeister und Regimentiinhaber Wilhelm Freiherr v.Alemannn gestorben.Derselbe war am­ 18.Februar 1798 in Mediasch geboren. (Postalisches.)Mit dem Limxi LJu wird das Clöpataker Postamt seine Thätigkeit wieder aufnehmen und von diesem Zeitpunkte an der zwischen Marienburg und Sepsi-Szent-György bestehende Reitpostkurs in einen Botenfahrt-Postkurs umgewandelt,welcher in Marienburg beim­ Abgang mit dem Czegled-Kronstädter Personenzug Nr.204,dann bei der Rückkunft mit den zwischen Predeal und Czegled verkehrenden Eilzügen Nr. 201 resp.202 in Verbindung stehen wird. Mit diesem Postkurs werden alle Gattungen von Brief-und Fahr­­­post-Sendungen,eventuell auch Reisende befördert. Die Fahrordnung ist­ folgende: zwischen Marienburg und Elöpatakx Abgang von Marienburg 10 Uhr 30 Minuten Vormittags,Ankunft in Elöpatak­ Uhr Mittags;—Ab­­­­gang von Elöpatak 12 Uhr 30 Minu­ten Mittag6,Ankunftin Marienburg 2 Uhr Nachmittagsz zwischen Sepsi-Szent-György und Elöpatak:Abgang von Sepsi-Szent-­­­ György 10 Uhr 30 Minuten Vormittags; Ankunft in Elöpatat 11 Uhr 30 Minuten D­ormittags; Abgang von Elöpatat 12 Uhr 15 Minuten Mittags, Ankunft in Sepsi-Szent-György 1 Uhr 15 Minuten Nachmittags. Am 1. Juni Il. I. wird in Barhely (Hunyader Komitat) ein neues Postamt eröffnet, welches seine Verbindung mit Hatgeg durch einen wecent­­­lich viermal verfehrenden Botenfahrt-Postkurs erhalten wird. Zum Zustellungsbezirke dieses neuen Postamtes gehören die Gemeinden Unter- und Ober-Bangzur, Bukowa, Zajfan, Banczinefo, Odotiva, Hobika- Varhely, Groß- und Klein-Optze, Brazova, Groß- und Klein-Befteny. Das Baasener Postamt wird am 1. Juni 1. 9. m wieder eröffnet und demzufolge bis Ende August 1 I. zwischen dem genannten Orte und Mebiarch eine täglich verfehrende Botenpostfahrt mit folgender Fahrordnung einge­­richtet: Abgang von Meviafh 6 Uhr 30 Minuten Früh, Ankunft in Baaßen T UHr 30 Minuten Früh, Abgang von Baasen 4 Uhr Nachmittags, Ankunft in Mediafh 5 Uhr Nachmittags. Zu belegen sind im Sprengel der Hermannstädter Postdirektion a) eine mit 600 fl. Jahresgehalt und 100 fl. Wohnungsgeld dotirte Post­­­official­, eventuell eine mit 300 fl. Jahresanjutum dotirte Postamts- Praftifanten-Stelle; ( b) gegen Dienstvertrag und Erlag einer Baar­­­­aution von 100 fl. die mit 220 fl. Jahresgehalt, 40 fl. Kanzlei: und 540 fl. Beförderungs-Pauschale botirte Postmeisterstelle in Alvincz (Unter­­­albenner Komitat); — c) gegen Erlag einer Kaution von 100 fl. mehrere mit 300 fl. Jahreslohn, 60 fl. Wohnungsgeld und Amtsbekleidung botirte Postamtsdiener-Stellen. Gesuche rücksichtlich der unter a) und b) bezeichneten Stellen innerhalb 3, — rücksichtlich der unter ec) erwähnten Stellen binnen 6 Wochen an die hiesige F. ung. Postpirestion. (Bergnügungsfahrt nach Wien.) Anläßlich der Pfingstfeiertage werden bei allen am 2. und 3. Juni von Hermannstadt nach Budapest ab­­­gehenden Personenzüge (Cilzüge ausgenommen) 14 Tage giftige Tour- und Netourbilletts, zum Anschlusse an den Samstag den 4. Juni. Abends 10 Uhr 20 Minuten, vom Budapester österreichischen Staatsbahnhof n­­ab­ Wien verkehrenden Separatzüge, ausgegeben Bahrpreise nach Wien Tour und Retour II. Klasse 38 fl. 82 fl., III. Klafse 26 fl. 94 kr. Musikvereins-Koncert.) Freitag den 3. Juni L. A. findet im Saale des Hotels zum „Nömischen Kaiser“ ein Concert des Musik­­vereins mit folgendem Programm statt: 1. Ouverture zum „Märchen von der schönen Melusine" von %. Mendelssohn- Bartholdy. 2. Drei Chorgesänge: a) „Morgenwanderung“ von 3. Dürrner; b) „Sägerlied“ von R. Schumann; c) Lieder für Sopran: a) „Die Lotogblume" von NR. Franz; b) "Minnelied" von D. Defioff; c) „Vöglein, wohin so schnell?“ von E. Laffen. 4. Quin­­­tett für Streichinstrumente (D-moll) von 3. 2. Bella: a) Allegro; b) Scherzo; c) Adagietto; d) Finale. 5. Oper „Zohengrin“ von R. Wagner. 6. Nomanzen fir Hoboe und Piano» forte von R. Schumann, op. 94 Nr. 2 und 3. 7. n­ Gesänge für gemischten Chor und Orchester von Joachim Raff, op. 171: a) „Der Zanz“ (Paul Flemming F 1640); b) „Im Kahn“ (Arnold Börner). Die Kartenausgabe ist Donnerstag den 2. Juni L. $. von 12—1 Uhr Mittags und Freitag den 3. Juni von 4­5 Uhr Nach­­­mittags im Musikvereinsgebäude. Vormerkungen auf Zogen und Galerie­­­fige bei dem Vereingsefretär ©. Josef Horedt, Professor, Konzertnachricht). Der sowohl als Künstler, wie als Lehrer rühmlichst bekannte Violinist Herr Josef Schwertner veranstaltet im Saale des hiesigen Musikvereines, Mittwoch den 8. Juni L. 5 ein Konzert­­vormerfungen auf Sihe werden in der Buchhandlung A. Schmiedide (großer Ring Baron Brucenthal’sches Palais)­­ee Theaternachricht.) Wir machen auf das heutige Lustspiel „Die guten Freunde" aufmerksam, in welchem die Herrn Reiff und Maran ihr Bestes bieten. (Die größere Gemeindevertretung der evang. Kirchen­­­gemeinde) nahm mehrere Mittheilungen zur Kenntniß, genehm­igte Die Rechnungen über die verschiedenen Fonds, seßte die Aufnahmstate für die Elementar- und Bürgerschule von 3 auf 1 fl. herab und erklärte einen weitern Nachlas für nicht statthaft. Schließlich wurden die Bau- und Kostenpläne des Presbyteriums über die auf dem Solditchplage aufzuführende und mit einem Drethause zu verbindende Waisen- und Kinderbewahranstalt genehmigt, so daß die Durchführung des Baues nunmehr, nach der er­­­warteten Genehmigung der nach Behörde, beginnen fan. Die veran­­­schlagten Kosten belaufen sie auf 52,786 fl., welche sich jedoch bei einer Lizitation des Baues voraussichtlich um ein­­­ Bedeutendes herabmindern lassen werden. Der Vorfigende, Stadtpfarrer Friedrich Miller, schloß­­t mit einer eindrucksvollen Ansprache die ziemlich zahlreich besuchte iBung. Pfarrer-Wahl) Der Bittrnger Gymnasiallehrer Ernst Folberth nt der evang. Gemeinde A. B. in Weilau einstimmig zum Pfarrer gewählt. (Im Burzenland) sind neuerdings der Alt-, Burzen- und Wei­­­denbach- Fluß aus den Ufern ausgetreten und haben große Strecken Ader­­­und Wiesenland überschwemmt, mäßigen Negen Schaden, feiner Schüler. „Der Schmied“ von NR. Schumann. 3. « „Brautlied“, Chor aus der Die Pflanzen erleiden durch den übers­­t

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