Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. Mai (Jahrgang 9, nr. 2544-2568)

1882-05-01 / nr. 2544

. ReduktiouuudAdmiuistkatipuz Heltauergafje 23. Se­hheint mit Ausnahme der Sonn- und Steier­­­tage täglich. Abonnement für Hermannstadt: monatlich 85 fl., vierteljährig 2 fl. 50 fl., halbjährig 5 fl., ganzjährig 10 fl. ohne Zustellung in’3 Haug, mit Zustellung 1 fl., 3 fl. 6 fl., 12 fl. Abonnement mit Bostversendung:­­­ Für das Inland: vierteljährig 3 fl. 50 Pe ande 7 fl., ganzjährig Für das Ausland: vierteljährig 9 AM. over 12 Fres., halbjährig 18 ARM. oder 24 dreh, Benpälen 36 AM. oder 1c8. Unfrantirte Briefe werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Siebenbürgisdj: Deutsches aaeblaff. germaninstadt Montag, 1. Mai Pränumerationen und Inserate übernehmen außer dem Hauptbureau, Heltauergasse Nr. 23, in Kronstadt die Buchhandlungen Heinrich Dresswandt, Heinrich Zeidner, Mediasch J. Hed­­­rich’s Erben, Schässburg Gebrüder Retzer, Buchs­­handlung, Bistritz Friedrich Wachsmann Nr. 187, Sächsisch - Regen Adolf Dengyel, Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broos Paul Batzoni, Lehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein + Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter , C., H. Schalek, Past A. V. Goldberger, Frankfurt a. M.- G. L Daube & C, Infertionspreis : Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile Loftet beim einmaligen Einladen 7 Tr., das zweitemal je 6 Tr., das drittemal je 5 fr. d. W. exclusive der Stempelgebühr von je 30 Tr. Ne. 2544. Brünmmerations-Einladung auf das Siebenbürgisch- Deutsche Tageblatt. Mit 1. Mai 1882 beginnt ein neues Abonnement auf das „Siebenbürgisch-Deutsche Tageblatt“. ST Pronumerationen und Inserats-Aufträge werden entgegen­­­enommen: in Hermannstadt beim 20 uptbureau, Heltauergasse 23, in der Buch­­­in Franz Michaelis, und Elisabethgasse Nr. 29 bei Gustav Gürtler, auswärts bei den am Kopfe des Blattes genannten Firmen. Der Verlag des „Siebenbürgisch-Deutschen Tageblatts”. (Hermannstadt, Heltauergasse Nr. 23.) „Magyar Polgar‘‘ und die Hadfen. „Wie wenig kostet das Ganze! Man braucht nur so viel zu erklären: „Wir schliegen uns nicht an Diejenigen, welche Tügen !“ Vier Wochen nach dieser klaflichen Aufforderung des „Magyar Polgar“ an die Sachsen beschlossen die deutschen Wähler von Hermann­­­stadt und Kronstadt ihre Erklärungen vom 16. April in der Schulvereins­­­angelegenheit. Das hatten die Hegemonen an der Szamosch nicht erwartet, eine solche Vermessenheit hatten sie dem „frommen Lachen“ offenbar nicht zu­­­getraut. Ein einstimmiger Wuthaufschrei erfolgte in den Klausenburger ma­­­gyarischen Blättern auf die telegrafische Anzeige des Inhaltes der Erklä­­­rungen. „Magyar Polgar“ nimmt (in Nr. 89 vom 19. April) insbesondre von der Hermannstädter Erklärung mit folgenden Worten Notiz: „Die Resolution leitet eine umfangreiche Aeußerung ein, welche voll ist von V­erdrehung, Lüge und Verleumdung, ein wahres Meisterstück der Infamie, welche in den Sachen schon das ganze Land und — Dank der Schulvereinsaffaire — auf ein großer Theil des Auslandes erlangt hat.“ Denselben Geist der P­arteileidenschaft athmet die ausführliche Be­­­rediung, welche „Magyar P­olgar“ (in Nr. 90 vom 20. April) unter em Titel "Die Hermannstädter Resolution" dieser ebenso mannhaften, als maßvollen Erklärung deutschen Bürgersinnes ange­­­deihen läßt. Eine so maßlose, beleidigende Leidenschaftlichkeit kann einer Antwort oder gar Widerlegung nicht gewü­rdigt werden, und das um so weniger, als „Magyar Polgar” für seine, der Wahrheit und der Ge­­­schichte direkt widersprechenden Behauptungen, nur einen einzigen Beweis erbringt. Wir lassen den Artikel in wörtlicher Ueberlegung folgen: „Sie (die Resolution) beginnt damit, daß gegenüber jenen unerhörten „Angriffen“, womit „"Unkenntniß oder eindseligkeit" das sächsische Wort “besonders in den legten Zeiten überhäuft, “ die Hermannstädter deutschen „Wähler hiemit in Die Schranken treten, um nicht zu dem Uebrigen auch „noch den Vorwurf der Feigheit auf sich zu ziehen.“ “ „Sieh da die „frommen“ Sachen! US ob es nicht auch zum Be­­­griff der Feigheit gehöre, wenn Das menschliche Gefühl gänzlich abge­­­sumpft ist gegen Ehre und Schande? als ob Muth zu einer Lüge gehöre, welche Hölstens eine moralische Strafe treffen kann? Nur Unverschämtheit gehört dazu. Damit wide fi die Hermannstädter Resolution brüften können, mit anderem nicht. „Ed wäre kaum ein Wunder — sagt die „Erklärung" — wenn „auch ruhiger Denkende und vorurtheilsloser Prüfende zuleßt beirrt würden “und in unseren Volke zulegt nichts mehr jähen, als ein Häuflein „vaterlandsloser und staatsfeindlicher Landläufer.“ „Sie sehen gut, wenn sie so sehen, und Dank dem Ieten Betragen der Sachsen sehen sehr Viele so, auch, in weiteren Kreisen. Der von der — obwohl widersprochenen — aber richtig gegebenen Selbstbewamnung ist ein Wort fehlerhaft gewählt. „Landläufer“ kann in den Sachsen Niemand sehen, denn die Fehler von Jahrhunderten haben sie aus dem „Landläufer­­­thum” herausgewaschen und herangemässet. Magyarische Verhäu­chelung hat ihnen die Mittel gegeben, daß sie in Wohlstand und materieller Voll­­­traft — schulvereingmaiern (schulvereinöskodni) fünnen, und magyari­­­scher Schub hat ihre Entwickklung gesichert, ihr eben, ihr Vermögen ge­­­lingt selbst dann noch, wenn dieser Schuß beinahe eine Sünde war, weil er Vaterlandsverräther vor­ der Strafe bewahrte. Oder — um don vielen ein­­­ Beispiel zu geben, haben sie nicht 1848 eben Hermannstadt begnadigt, welches auch Doppelt vaterlandsverrätherisch war! „Der Magyare hat den Sadisen mit­ der einen Hand Schuß und Privilegien, mit der anderen Hand Gnade ausgetheilt. Das ist die Histo­­­rische Wahrheit, so sieht ihre „Unterdrückung" aus! Und womit haben sie gezahlt? Damit, daß sie die Privilegien mißbrauchten, der Gnade I­­ic­­h würdig machten und ihre Wohlthäter betrogen, wo sie nur onnten. „Die Hermannstädter Resolution beruft sie oben darauf, daß das sächsische Volk zwei Haupttugenden habe: die Treue gegen den rechtmäßigen Herrscher und die Achtung vor dem Befeh. „Das eine ist ebenso eine Lüge, wie das andere: „Auf welchem Blatt der Gesichte ist eine sächsiiche That aufgezeich­­­net, welche von einem wahrhaft patriotischen Impuls, von begeisterter und selbstaufopfernder­­­ Vaterlandsliebe Zeugniß ablegt? Und auf welchem Blatt ist nicht verzeichnet eine That, welche nicht davon zeugte, daß der Sache in Angelegenheiten des Landes ewig eine Marktwanne gerwesen, ohne Ge­­­fühle und politischen Charakter ; er zitterte fü­r seinen Eigennuß, gig von Hand zu Hand und war immer Demjenigen, der ihn gerade am Schopf padte oder für „seine Treue” mehr gab.­­­ „Gibt es ein Zeugniß, daß auch nur ein Schlag seines Herzens dem Lande gal­, das ihn ernährt, oder auch nur ein aufrichtiges Gefühl für diejenige Nation, die ihn in ihren Schopß aufgenommen? Er war ein Zuß­­­leder des Magyaren, wenn er ihn verschwenderisch mit irdischem Gut über­­­häufte und in seiner Hand die Macht war, — und er war der erste Ver­­­räther in der Zeit der Prüfungen! „Sind Vaterland und rechtmäßiger Herrscher nicht identisch? Und wenn zwischen den beiden gewählt werden mu; — wir mußten es leider mehr als einmal —, welches wird dann­­­ unrechtmäßig ?“ „Die sächsliche „Treue“ äußerte sich demonstrativ nur dann, wenn der Herr­er nicht rechtmäßig war. Auch dann aber nicht immer. Während des Freiheitskampfes betrog er zwar den Magyaren als der Defter­­­reicher auf dem Sachsenboden der a war, aber er betrog auf der Stelle auch den Defterreicher, wenn Die Macht an den Magyaren gelangt war. So bewies er seine Treue der Reihe nach­ dem Maghyaren, Defterreicher, Moskowiter; so bewies er seine Treue damals und bis ans Ende in der ganzen Geschichte „Er ist ein Mittel in der Hand der Rechtsanmaßung, welche natür­­­lich gut gezahlt hat, weil sie von dem Umufrigen gegeben hat, und ein Feind des rechtmäßigen Zustandes, weil dieser ihm nicht mehr geben kann, wie auch jedem Andern: „So ist die fächli­che Treue. « »...ist es nicht ein vaterlandsloses,ein staatsfeinds­­liche«s»-Häuflein!« »Gesetze­sachtung?Sie ist ausgedrückt diese berühmte Gesetzes­­­richtionauchtzt der Hermannstädter Resolution-Hierauf beruht die ganze sächsiische Hetzereiz Sie achtetx alle Gesetze(auch wenn sie noch nicht exi­­­stiren),welche die Sucht ihres Eigennutzes befriedigen und wiegelt im Innern«und Draußen gegen diejenigen auf,welche mit ihrem—vom öffentlichen Interesse scharf unterschiedenen—Privatinteresse nicht harmoniren. »Als Gesetz achtet sie die Maßregeln und die Verordnungen eines in verfassungsmäßigem Wege außer Kraft gefegten ungeweglichen Zustandes. Und sie sagt, daß dies die wahre „Geseßestree” sei! »So groß ist in unserem Land die Freiheit,so grenzenlos die Toleranz, daß auch staats-und nationsfeindliche Aspirationen offen,straflos zum Ausdruck gelangen können.Der Sachse benützt diese günstige Lage um sich über seine—.—Unterdrückung zu beschweren;und mit Verläumdung,» unverschämter Verdrehung will er glauben machen,daß er in einem modernen,einheitlichen Staate bei Rechtsgleichheit mehr sein müsse, als andere Staatsbürger. « »So ist das sächsische Gefühl für die Gesetze. »Die Hermannstädter Resolution sagt Folgendes: »Wir verwahren uns gegen jed­erdächtigung unserer Staatstreue ,,und weisen mit Entrüstung jeden Versuch zurück,uns und die Sachsen »in Siebenbürgu überhaupt als Feinde des ungarisches Staates hinzustellen. »Unsere Treue gehört den Gesetzen dieses Staates und seinem rechtmäßigen »Herrscher,unsere Liebe dem Vaterland«.— »Können wir dieser Versicherung Glauben schenken? Nein! "an der Politik hat die Bereitwilligkeit zur Vorausfegung keinen Raum. Wer aber würde wagen, es aus Ueberzeugung zu glauben! · « »Die Geschichte zeugt für die Vergangenheit;das jetzige Benehmen der Sachsen gewährt Orientirung hinsichtlich der Zukunft.Unter allen deutschsprachigen Bewohnern Ungarns sind­ sie die einzigen,welche—bei« einer patriotischen Sache provodirt——einer magyarenfeindlichen Ansicht Ausdruck gegeben haben. »Auf die Wert­ahrung und das Versprechen der Treue antworten wir mit einem Kurutzenlied:» »Glaubmcht Brüderchen dem Deutschen, »Wie sehr er dir’s auch will weiß machen­­­»Auch wenn er dir eine Schrift gibt, „So groß wie ein Husarenmantel, „Und ein Siegel darauf drüht, „Wie des Mondes Umfang: „Iu ihm ist seine Tugend, „Schlag ihn Jesus Christus ! „Unser „Deutscher” in der Sadhse! Niemals vertrauen wir seiner Treue, aber sorgen mögen wir dafür, daß er gezwungen sei, darin zu bleiben“. « ,W­—­­­ 1832. Deu­tische Ueberflät, Hermannstadt, 30. April, Die Pester Blätter sind ausschließlich mit der Demission des Herrn v. Szlavy beschäftigt, und wie ja überhaupt im denselben politisch gar heiß gekocht wird, so ist er diesmal ganz besonders der Fall. Die Kräftigkeit der Ausbrüche verbüßt indes sehr schwach das tiefe Unbehagen, um nicht zu jagen die Angst, die man im Augenblicke über den Sieg der Wiener Militärpartei empfindet. Der Ton, der in allen Blättern wiederkehrt, fließt in dem einen Grundtone zusa­mmen, daß Ungarn das Beschreiten der Wege, welche von den maßgebenden Kreisen in Wien gewählt worden seien, wolle er nicht auf seine Zukunft verzichten, nicht dulden könne u. a. h Der „Pester Lloyd“, dem um die Wohlfahrt der Bölfer Oesterreich- Ungarn ® und um die Garantie des Konstitutionellen Gedankens ge­­­waltig bange geworden ist, meint, daß wenn ein Dxperiment herauf» ziehe, welches mit­­­ diesen Bedingungen im Widerspruche stehe, dann ganz Ungarn einmüthig und entschieden fordern werde, was Heute nur den einzelnen Wpartheien verlangt werde, die Räumung jener unseligen Provinzen sans phrase! In dieser Richtung werde sich fortan die Action bewegen. Das damit das genannte Blatt den Berliner Vertrag, den er seinerzeit als eine Großthat Hochpries, zu der sein Patron Graf Feuilleton. Die Kam­eradin, Erzählung von 8. Anzengrübel, (25. Bortregung ) Das Mädchen blicte wie rath- und Hülflos nach dem Kinde, als wollte es dasselbe bitten, ja nicht so etwas von seiner „Gitta" zu glauben. „Brigitte, Sie lieben das Kind und darum suche ich Sie zu gewinnen. Lieben Sie den Vater um des Kindes willen, es ist uns Allen besser, als Andere lieben das Kind des Vaters wegen !" Brigitte stand mit gesenftem Kopfe, die ineinander geschlungenen Hände ließ sie zum Schoße finfen und sagte leise: „Das wär’ so brav gemeint und so schön —" an» Gustav trat rasch auf sie zu, er wollte sie vielleicht an den Händen raffen und an sich ziehen, sie aber wich zurück und strebte abwehrend den Arm aus. „Was würden Ihre Eltern jagen, gnädiger Herr?" „Hätte ich wohl unter den Augen derselben ohne Einwilligung so offen gehandelt? Meiner Familie sind Sie lieb, davon überzeuge ich Sie augenbliclich, fommen Sie, ich führe Sie Hand in Hand vor meine Eltern und Geschwister." : « · Brigitte erröthete,sie zog rasch die Hände hinter sich und trat wieder einen Schritt zurück.Mit großen,dankbaren Augen zu ihm aufblickend sagte sie:»Vergelt’s Gott fü­r die zugedachte Ehr’,für die herzgute Meinung und für Alles!Es macht mich fast fürchten.Etwa ist doch Eines in der Verwandtschaft dem es nicht recht sein möcht!« « »Vielleicht«,sagte Gustav lächelnd.»Ich habe eine alte Tante,die Schwester meiner Mutter und Pflegemutter meiner ersten Frau­« Da sagte das Mädchen hastig:»Die sähe es gewiß nicht gern. »Das ist wohl möglich.Sie ist eine gute,nur etwas launenh­afte Dame,übrigens kenne ich sie ja,sie·hält·es nicht lange aus,böse zu bleiben und Sie werden ihr bald ebenso liebsein,wie all'den Andern.« „Sie müßt’ mir von vorneherein gut sein können; wenn sie erst später davon erfährt, sol sie denken, ich hätt’ irgend­­eine Ursach’ gehabt, mich hinter ihrem Rüden in die Y Familie einzudrängen? Ich darf keines gegen mich haben! Ich will keinen Unfrieden stiften in dem Hause, wo ich nur­­­ @utes genosfen Hab’, nicht den kleinsten, nicht den geringsten !“ „Darüber machen Sie sich feine Sorge, wie ja auc­­­h­ mir feine­­re Brigitte, antworten Sie offen auf die erste­­­ Frage, die ich an Sie gerichtet." „Ich vermag’s nicht." — Sie preßte beide Hände über der Brust zusammen. — „Ich möcht’ jett noch nicht. Ich will’s doch eh’ bevor darauf ankommen Lassen, ob die Frau Tant’ einverstanden ist, — dann —­ wenn die Frau Tant’ einverstanden wär’, — jet nicht, — jeßt nicht!" Sie schluchzte auf. „Brigitt’ 1" Sie wehrte ihn ab, so viel leichter !* „Ich verlasse Sie, denken Sie Gutes von Ihrem Freunde!" Er ging mit raschen Schritten. Sie weinte noch eine Weile stille vor sich hin, dann lief sie nach dem Kinde und mniete an seiner Seite nieder. „Nun wird sich ja zeigen, mein tieb Goldhaar, wie Gott will, ob wir von einander müten, oder ob uns bestimmt ist, beisammen zu bleiben. Geh­, Dur nimmst 63 nicht fü­r übel, wie ich gethan Hab’? Scham, ich wußt mir nicht ja und nicht nein, nit um die Welt; es ist auch gar so eine übermächtige Sach’, wobei Einem das Weinen leichter ankommt als das Reden. Und wenn ich lebt A u. zu Deinem Vater nicht aufbchauen kann wie früher, das hat eine alla. Die sie sich doch bedachte, dem Kleinen Goldhaar bedenklich zu machen. Sie lachte mit Thränen in den Augen. Das Kind war aufgewacht und zeigte große Neigung, mit ihr zu weinen, als er aber zulegt das heitere Gesicht ihrer­­­ Freundin fah, da griff er lachend nach der­ Heinen Schürze und rieb ihr die feuchten Wangen troden. Achtes Capitel Die Erbtante kommt Sie erklärt ihre Abneigung gegen die Ilias und ihre Vorliebe für Darwin.Da sie dem Entschlusse ihres Neffen nicht entgegen ist,so würde«das Ganze rasch einen glatten Verlauf nehmen und dem Autor gerade noch Zeit bleiben, sich auf die Schlußphrasen zu nie nicht sich Alles plöglich wieder in So war die „Erbtante" zu einer sehr wichtigen Person geworden. Gustav gestand sich, daß er in dieser Angelegenheit mit einiger Furcht ihrer Entscheidung entgegen sehe, aber diese mußte eingeholt werden, um das Mädchen aller Bedenken z überheben, und so jeßte er st denn hin und schrieb ihr von seiner Absicht und bat um ihre Meinung. Die Tante Hatte ein große Haus in Wien und ein kleines Be­ig­­­tum in einem nahen Landstädtchen, sie 309 e3 vor, in Zehterem ihren bleibenden Aufenthalt zu nehmen. Der erste Tag, an dem e­ine Antwort von ihr hätte eintreffen können, verging, ohne eine solche zu bringen, ebenso der zweite, am dritten gegen Abend hielt ein Wagen vor dem Fischer’schen Stil, eine kleine Dame stieg behende aus ı und reichte den Yahrlohn zum Kutihbode hinauf. Gustad war Herbeigeeilt, er küßte dev Angekommenen die Hand, diese aber nahm seine Notiz von ihm, sie wies nach einem kleinen Handkofferchen und einer großen Schachtel und stieg rasch die Treppe hinan, der junge Mann bepadte si mit den genannten Gegenständen und folgte ihr nach. Er war Tante Helene. Bei ihrem kleinen, beweglichen Figürc­en merkte man ihr ihre Sechzig nicht an; ihre rechte Schulter war etwas aus­­­gewachsen und sie trug den Kopf gegen Diese Seite geneigt, das blasse schmale Gesichtchen zeigte für eine Dame die mißlichsten Proportionen, der Mund war zu groß, die Nase zu Hein und ein paar Fuge, feurige Augen erwecken bei dem Beichauer n­ır das Bedauern, sie in Joldy’ unvortheilhafter Umgebung zu finden. Der Gast wurde von der Familie auf das Herzlichste bewillkommt. Nach der Begrüßung nahmn Tante Helene in einem Lehnstuhle Plab. „Da wäre ich nun, Kinder!“ sagte sie. „Ihr wißt, warum ich gekommen bin. Ich habe mich darauf eingerichtet, über Nacht bei Euch bleiben­ zu können, denn am Ende ist Die neue Coeur-Dame nicht zur Hand, daß Ihr sie heute noch vorstellen künnt.“ „Nicht 608 fein, gnädiger Herr, nie wär’ allein 3 [22­­­­­ . _

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