Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. Mai (Jahrgang 9, nr. 2544-2568)
1882-05-01 / nr. 2544
Seite 398 Hermannstadt, Montag Siebenbürgis-Deutsches Tageblatt. 1. Mai 1882. Nero. 2544 Andrasfy wesentlich mitgeholfen Hätte, in die Schanze schlägt, verficht natürlich nichts. Ginge Oesterreich-Ungarn übrigens aus den offupirten Provinzen zurüc, so würde sich Niemand mehr darüber freien als Eng- Land, welches den jegt freigegebenen Herrin Evans nur deshalb in die von demselben betretenen Gebiete geschkt hat, um Desterreich-Ungarn Berlegenheiten zu bereiten, da England — und in diesem zualle hegen KTory’s und Whig’s die gleiche Ansicht — durch Desterreich-Ungarn eine Gefährdung seines bisherigen Handelsmonopols mit Recht befürchtet. Da man auch Deutschland, in den occupirten Provinzen eine für Desterreich- Ungarn wichtige handelspolitische Position sieht, die diesbezüglichen Interessen unserer Monarchie unterfrügt, und er in den Intentionen beider Großmächte liegt, daß Oesterreich-Ungarn eher mehr festen Fuß dort faße als zurücgehe, so ist der Ruf nach einer „Räumungsansphrase“ ein ganz unschuldiges Spiel mit Worten, das Niemandem bange macht, wenn er nicht etwa bange machen lafsen will. Und Iegteres ist nicht er all. Ueber den Nachritt des Heren v. Szlapy bringt die „WPrefse“ nachstehende Mittheilung: „Nicht ausgeschlossen mag es immerhin sein, daß Meinungsverschiedenheiten über die Kompetenz-Abgrenzung zwischen den in den offupirten Provinzen funktionirenden Civil- und Militärbehörden vorgewaltet haben, die vielleicht mitbestimmend auf den Entschluß Szlavy’s gewirkt haben. Mit aller Bestimmtheit können wir jedoch erklären, daß Pläne zur Umgestaltung Bosniens und der Herzegowina nach dem System der früheren Militärgrenze von seiner Seite jemals beantragt oder angeregt worden sind und daß es ebensowenig Jemandem in den Sinn gekommen ist, Die bestehende Zivil-Administration in den offupirten Provinzen durch ein Militär-Regime abzulösen.“ Außer Herrn v. Szlavy tritt noch ein bosnischer Funktionär ab Der Kreishauptmann von Serajewo Graf Deffemwffy wurde seines Wostens enthoben, und nimmt seinen Planer Regierungssekretär Kutuljevich ein. Gestern sind auf’3 Neue die Situngen des Reichstages eröffnet worden. Wie ein Pester Blatt meldet, wird voraussichtlich diese Neidigtagssession Mitte Juni geschlossen. Bis dahin sollen die Gelegentchürfe über die Einverleibung der Militärgrenze, Gewwehr- und Jagdsteuer, die Verlängerung des Termins für das Szegediner Ansehen, endlich über das Asylrecht im Gebiete des Kaisertums Marokko, sowie der nachträglich seitens der Delegationen bewilligte Credit erledigt werden. Die im deutschen Reichstage am 27. v. von Herrn v. Böttcher gehaltene Eröffnungsrede lautet in ihrem wesentlichsten Theile also: « »Geehrte Herren!Se.Majestät der Kaiser und König haben mir den Auftrag zu ertheilen geruht,die Sitzungen des Reichstages zu eröffnen. Die gesetzgeberischen Aufgaben,für welche ihre Thätigkeit in Anspruch gekommen wird,sin ihnen bereits durch die Botschaft vom 17.November s..J.an’g Herz gelegt worden.Die Reichsgesetzgebung hat die Bestrebungen zur Abhilfe sozialer Schäden,welche die kaiserliche Botschaft in Aussicht nimmt,mit dem Gesetzentwürfe über die Versicherung der Arbeiter gegen Unfälle begonnen Aus den vorjährigen Berathungen des Reichsstages über diesen Gegenstand habekh die verbündeten Regierungen Anlaß ‚genommen, ihre frühere Vorlage einer Umgestaltung zu unterziehen ; die gegen die früher in Aussicht genommene Reich-Versicherungsanstalt erhobenen Bedenken haben dabei insofern Berücksichtigung gefunden, als die Unfallversicherung der Arbeiter nunmehr auf eine korporative und genossenschaftliche Organisation der in Betracht kommenden industriellen Betriebe gegründet werden sol. Der @ejegentwurf gewährt industriellen Verbänden und Genossenschaften eine auf Verhütung von Betriebsunfällen gerichtete Autonomie; er geht von dem Bestreben aus, die verwaltende Thätigkeit thunlichst zu lokalisiren, die finanzielle Belastung dagegen auf möglichst breite Unterlagen zur vertheilen. Eine nothwendige Ergänzung finden die ihnen auf diesem Gebiete vorzulegenden Maßnahmen in einer anderweitigen Regelung der feßt bestehenden Hıliskasten-Geseßgebung und in der beabsichtigten Ausdehnung der Krankenversicherung. An Stelle des bisherigen Bedingten wird ihnen die Einführung eines unbedingten Zwanges zur Versicherung gegen die wirtsschaftlichen Folgen von S Krankheitzällen für alle Arbeiter vorgeschlagen werden, für welche die Durchführung dieser Mairegel für möglich erscheint. Seit Jahren ist in allen ZTheilen des Reices mit steigender Dringlichkeit das Bedürfniß nach Revision der über den Gewerbebetrieb im Umherziehen geltenden Vortschriften der Gewerbe-Ordnung hervorgetreten., Die verbindeten Negierungen haben be» ichlossen, Ihnen einen @ejegentwirrf den ge durch welchen die Gewerbe- Ordnung in dem Sinne abgeändert wird, daß den, mit dem Gewerbebetrieb im Umherziehen auf dem Gebiete der öffentlichen Sicherheit, der Ordnung und Sittlichkeit verknüpften Gefahren wirksamer al bisher begegnet werden kann. Auf dem Gebiete der Steuerreform hat die Botschaft vom 17. November die Abschaffung der drohenden direkten Landessteuern und Aufschläge in Aussicht genommen, durch welche die Gemeinden, sowie Kommunalbehörden bisher genöthigt sind, die Härten und den ungleich wirkenden Druck dieser Steuern zu verstärken. Diese wohlmeinende Absicht zu verwirklichen, kann nur dadurch ermöglicht werden, daß das Reid sie in die Lage bringt, auf Matrikular-Beiträge zu verzichten, oder die bisher erforderlichen und eventuell auch höhere Beträge den einzelnen Staaten herauszuzahlen, damit sie zur Verminderung der Landes-Kommunalsteuer verfügbar werden. Wenn das Bedürfniß hiezu bei den Einzelstaaten und ihren Kommunalverbänden nicht empfunden wurde, so läge auch sein Anlaß vor, die Erhöhung der indirekten Meicdeinnahmen zu erstreben; ist ein solches Bedürfung aber vorhanden, so kann es nur durch eine größere Ergiebigkeit der indirekten Einnahmequellen des Reices befriedigt werden. Die verbündeten Regierungen sind von dem Vorhandensein des Weichmitses überzeugt und beantragen diei der Reichseinnahmen, um ihren Unterthanen Steuer-Erleichterungen gewähren zu können. Unter den zur Bersteuerung durch das Meich geeigneten Gegenständen steht der Tabak in erster Linie. Nicht hierüber, sondern nur über Die fform, in welcher die Höhe der Besteuerung bdiesen Genußmittels herbeizuführen sei, gehen die Meinungen auseinander und wird die Entscheidung durch die Bejeggebung herbeizuführen sein. Die Mehrheit der verbündeten Regierungen hält die Form des Monopols für diejenige, welche die Interesen der Konsumenten und der Tabakbauer am meisten schont, dabei an Ergiebigkeit alle anderen Formen der Besteuerung übertrifft; sie wurde daher zu anderen Vorschlägen erst übergehen, wenn sie die Aussicht auf Zustimmung der Volkövertretung zum Monopol aufzugeben genöthigt wäre. Wenn die Reichsregierung weder in der einen noch in der anderen Form Aussicht auf Bewilligung höherer Reichseinnahmen hätte, so würde sie mit Bedauern ıund zum Schmerze des Kaisers für jet auf die Reformen der Steuerverfassung des Reiches und der Einzelstaaten verzichten müssen, welche als ein Bedürfnis der Bevölkerung von allen Regierungen seit Jahren erkannt und im der Botschaft vom 17. November v..3. von Kaiser verheißen sind.“ Die französischen Clerifalen Halten gegenwärtig überall Bersammlungen ab, in denen gegen das Schulgefeß protestirt wird. Eine solche fand auch in Lyon unter dem Vortige des Grafen de Barreme statt. Auf der Tagesordnung stand: „Widerstand gegen das Unglück gegeb“. Die Versammlung selbst trennte sich mit dem Hofe: „Vive le Roy!“ Einer der Nenner wies, um die „Allmacht des Papstes, des Stellvertreters Christi“, zu zeigen, auf ein Nachbarland hin, das, „obgleich mächtig und starr und in seiner Mehrheit nicht einmal fatholisch, vor ihm, dem Allmächtigen, zu Kreuze kriechen müsse”. In Paris ist für den 9. Mai eine große katholische Versammlung angesagt. Aus Rußland findet eine wahre Auswanderung der Juden statt. In Kiew wurden durch den Abzug derselben im Stadtteil Podol allein 600 Wohnungen frei. Von den Delegirten de Lemberger und Londoner Actiond-Comités zur Beförderung der Auswanderer nach Amerika ist festgestellt worden, daß fortan jeden Sonntag und Dienstag 1000 Personen über Hamburg transportirt werden. Der Betersburger „Ruß“ schreibt, daß die Juden selbst den richtigen Weg zur Lösung der russischen Sudenfrage fänden, indem sie auswandern. Das Blatt findet, daß das Wolf sich bei den Excersen tastvollst benommen habe, denn das Wolf war erregt und bewaffnet, doch kamen nur einzelne Mordfälle vor. Wie leicht hätten Tausende ihr Leben eingebüßt. Man sagt, das Volk Habe geraubt; das ist durchaus nicht im strafrechtlichen Sinne zu verstehen, er hat einfach jüdisches Gut sich angeeignet und nach Hause gebracht. Der „efker Lloyd“ in der griechig-orientalischen romanischen Ardidiscefan-Synode. Bekanntlich bildeten einige im hauptstädtischen Organe „Peter Lloyd" im Monate Oktober vorigen Jahres veröffentlichten, aus Hermannstadt datirten Artikel, welche die Autonomie, den Organismus und die Organe der griechisch - orientalischen romanischen Kirche Ungarns und Siebenbürgens in schonungsloser Weise angriffen, — den Gegenstand zweitägiger heftiger Debatte, worüber auch unter Blatt Furze Berichtnotizen brachte. Nachdem und sowohl die in dieser Angelegenheit „durch den Kronstädter Deputirten Diamandi Manole, an den Worsiger Erzbischof- Metropoliten Miron Roman gerichtete Interpellation, al auch die vom Lekteren ertheilte Antwort, sowie der vom IInterpellanten aus diesem Anlasse eingebrachte Beichlußantrag vollinhaltlich vorliegt, theilen wir dieselben nachstehend mit. Die eingebrachte Interpellation lautet: 1. Hat Se. Ercellenz Kenntniß davon, daß in den Nummern 294, 303, 332 und 346 des Journals „Peter Lloyd“ eine Reihe von Korrespondenzen, aus Hermannstadt datirt, erschienen sind, in welchen auf den Umsturz unserer auf sanktionirte Befege gegründeten Kirchenverfassung hingezielt, und die Regierung aufgefordert wird, strenge Ingerenz in dieser Kirche zu üben, die Autonomie derselben zu vernichten und dieselbe zum hierarchisschen Absolutismus zurückzuführen, in welchen Korrespondenzen unsere Kirche und ihre Organe de3 crimen laesae Majestatis verdächtigt und behauptet wird, daß „nachdem die Regierung die Kirche nicht genug durch Kommissäre inspektionirt, ihre Organe unter der Machte der Autonomie staatsfeindliche Intentionen verfolgen können, woraus man fließen künne, daß diese Körperschaften von Oben bis nach Unten immer mehr Auschreitungen verüben. Die einzelnen Organe aber solche Amtsmißbräuche begehen, daß ed eine Sünde wäre sie zu verschweigen", — in welchen Sorrespondenzen ferner behauptet wird, daß die kirchlichen Angelegenheiten ob der Unfähigkeit und Lüderlichkeit ihrer Beamten vernachlässigt, und daß der Erzbischof und Metropolit selbst, darüber befragt, betheuert hätte, daß das Uebel daher komme, weil sein einziger der Konsistorial- Beamten die erforderliche Befähigung und die Kenntniß der magyarischen Sprache wie solche im Organisationsstatute vorgeschrieben, besiße, aus welchem Grunde der Erzbischof und Metropolit in seinen Amtsgeschäften gehindert sei", — in welchen Correspondenzen ferner der Organismus unserer Kirche als „verfault“ (putred) und „ungesund“ (nesonatos) bezeichnet und mit Hinblt auf den vom Erzbischof und Metropoliten in Sachen der neu zu errichtenden zwei Bisthümer ausgearbeiteten Entwurfes behauptet wird, daß gerade Diejenigen, die dem Metropoliten Schiaguna das Epitheton eines „Andreas des Großen“ (Marele Andreiu) in der Absicht um seinen Amtsnachfolger recht „kleinlich“ zu machen, beigelegt, die ärgsten Gegner des Entwurfes gewesen wären, und diese, nämlich die Archididhejanen geleitet vom separatistifgen Geiste, welche sich anfchiden eine exceptionelle, vom Erzbischof und vom Einfluße des Staates abhängige Stellung file sich zu Ereiren und freie Hand in der siebenbürgischen Erzdiözese zu erringen — die Beförderung des Vicars zu dem Range eines Oberhirten (Archieren) aus dem Grunde angestrebt hätten, weil Miron Roman unter dem Einfluße der Regierung zum Erzbischof gewählt wurde , — in welchen Correspondenzen schließlich behauptet wird: „daß au) Die übrigen Bischöfe von Arad und Karanfeberch nicht anders als im Einffang (consonantia) mit den Archidiöcesanen fühlen und Handeln‘, — und daß sie Alle selbstsüchtige Bwede haben, alberne Träume nähren, Instriguen stiften u. f. m.“ 2. Wenn Se. Excellen, von all diesen Angriffen gegen unsere Siiche und Verdächtigungen ihrer Organe und Funktionäre Kenntniß hat, welche Säritte unternahm er in seiner Eigenschaft am Oberhaupt der Kirche um diese Unwahrheiten zu widerlegen ? . 3.Wenn solche Schritte nicht unternommen wurden( a)stimmt nicht etwa Se.Excellenz mit jenen Korrespondenzen überein? b)und wenn er übereinstimmt,ist es wahl daß unsere kirchlichen Körperschaften von Oben bis nach Unten Ausschreitungen verübel und daß einzelne Organe Amtsmißbräuche begehen ? e) ist e8 wahr, daß nicht ein einziger Beamte unseresonsistoriums die erforderliche Fähigeit befige, und daß Sr. Excellenz dies selbst betheuert hätte? d) ist e8 die Mederzeugung Sr. Excellenz, daß der Organismus unserer Kirche verfault und ungesund wäre? und wenn „ja” auf was hafft sich diese Leberzeugung ? e) ist nicht etwa auch Se. Excellenz geneigt zu glauben oder zu versmuthen, daß die Archidiöcesanen dahinzielen, si eine exceptionelle, vom GErzbischof und vom Einflusse des Staates unabhängige Stellung zu verschaffen, und daß diese einverständlich mit den Suffraganbischöfen, alberne Träume nähren, und wenn er sich hiezu veranlaßt fühle, welches wären die Gründe Se, Excellenz ?" Hermannstadt, den 11. April 1882. » DiamandI Manole, ,« Synod als Deputirter. Auf diese mit gespannter Aufmerksamkeit von Seite der zahlreich anwesenden Deputirten angehörte Interpellation gab Vorsitzer nachstehende Antwort: Zu Buitt 1. Im Allgemeinen habe ich Kenntniß von den Artikeln des Journals „Bester Lloyd“, welche Interpellant anzog; im Speziellen aber glaube ich nicht, daß der Auszug jener Artikel, welchen die Interpellation enthält, in Allem richtig wäre, weil ich mich daran nicht erinnern kann, daß unsere Kirche in jenen Artikeln de crimen laesae Majestatis verdächtigt, wie es S Interpellant sagt, noch behauptet worden wäre, daß die Kenntniß der magyarischen Sprache für unsere Consistorial- Functionäre im Organisationsstatute vorgeschrieben sei. Zu Bunktt 2. Aus dem ganzen Inhalte der fraglichen Artikel fand ich, daß die Absicht des Verfassers derselben war, die Einmischung der Regierung im unsere kirchlichen Angelegenheiten Hervorzurufen, was mich sehr entrüstete, dessen bewußt, daß wenn es auch manche Mängel im Leben unseres kirchlichen Organismus giebt, dieselben im Schoße der Kirche gut gemacht werden künnen, ohne irgend welcher Einmischung von Außen welche unserer kirchlichen Autonomie beregiren wiürde. Auch war ich entschlossen, nach dem Wunsche des Archididcetan-Consistoriums die Ausführungen der Artikel im selben Journale zu berichtigen, konnte mich jedoch mit einer Hiezu ernannten Gonfistorial-Kommission seinerzeit hinsichtlich der Stilisirung nicht einigen; hernach aber kamen einige Sachen von großer Bedeutung und Dringlichkeit für die Erzdiözese inzwischen, wie die Durchführung der Arondirung von Protopresbyterien, die Neuconstituirung der unteren kirchlichen Körperschaften auf eine neue Periode, das Studium des Mittelschul-@ejegentwurfes und Anderes, was meine ganze Aufmerkamkeit und die ganze Zeit so in Anspruch nahm, daß ich auf die erwähnten Heilungs-Artikel, zu einer Zeit, als es noch nicht spät gewesen wäre dieselben richtig zu stellen, nicht mehr zurückkommen konnte. gu Buntt 3, a). Meine Anschauungen in Angelegenheit der fraglichen Artikel habe ich in allgemeinen Zügen seinerzeit der Consistorial- Commission mitgeteilt, welche Mitteilung zur Folge hatte, da man in der Konsistorialkommission keine Basis der Einigung wegen Stylisirung einer berichtigenden Entgegnung fand. 3 kommen in den bezogenen Artikeln einige Behauptungen vor, in deren Grörterung ich im Interresse des zuriedend und unserer kirchlichen Consolidirung dermalen mich nicht einlassen will, und gerade aus diesem Grunde erachte ich «3 noch nicht für zeitgemäß meine Erfahrungen die ich über unseren kirchlichen Gesammtorganismus gemacht habe, mitzutheilen; er konnte aber wer immer aus meinen gelegenheitlichen Aeußerungen und aus dem ganzen von mir befolgten Vorgehn entnehmen, daß ich mich mit ganzer Selbstverleugung stets bestrebte, daß unsere im Organisationsstatute gegründeten Institutionen sie in der Kirche verkörpern, und segengreiche Erfolge bringen. Zu Punkt·,b).Habe ich nicht wahrgenommen,noch wurde mir irgendwelche Anzeige oder etwaige Andeutung gemacht,daß unsere kirchlichen Kerkerschaften von Oben bis nach Unten Ausschreitungen begehen, und eizene Organe Amtsmißbräuche verüben.Wenn bloß solche Instruationein Gegenstand der fraglichen Zeitungs-Artikel gewesen wären, heuten die Berichtigung darauf bald erfolgen können,im Zusammenhange aber mit anderen Behauptungen jener Artikel,blieb auch dieser Theil ohne Berichtigung. . da Bunkt 3, c) Wil ich mich über die Fähigkeit unserer Consistorialbeamten nicht auslassen, besonder in einem Momente, wo wir hier in der Synode die Jahresberichte des Archidiöcesan-Konsistoriums verhandeln, welche selbst ein Beweis über die Fähigkeit der Konsistorialbeamten sind; ich bemerke jedoch, daß ich mich in dieser ‘Frage wenn es um derzeit sein würde, aussprechen werde, nicht etwa um den Journalen Material zu geben, sondern um meine Bemerkungen der Würdigung der homepetenten kirchlichen Organe vorzubringen ; bis dahin werde ich fortfahren das Möglichste zu thun, daß unser firchlicher Organismus immer mehr sich vervollkommene. Zu den leten Worten dieses Punktes bemerke ich, daß ich den Akt der Andiscretion, derlei Betheuerungen am incompetenten Orte zu machen, nicht begangen habe. Zu Punkt 3, d) Fühle ich mich Niemanden verpflichtet darüber Nechenihaft abzulegen, was ich nicht behauptet habe. Was für eine Kritik immer irgend Jemand über unsere kirchlichen Institutionen ausüben möge. Dieselbe wird widerlegt durch die Erfolge in unserm kirchlichen Leben. Ob der doch das Organisationstatut Freirte Organismus unserer Kirche morsch, oder lebensfähig (rigoros) sei, wird sich aus den Ersfolgen erweisen. Die Zwietracht (discordia) unter und wäre der gefährlichste Wurm, welcher den Baum unseres kirchlichen Lebens — gerade als u wietracht benagt und selben morsch macht. Hüten wir und von der Bu Punkt 3, e) € 8 ist überhaupt Sache meines @ewissens und meines oberhirtlichen Amtes in welcher Weise ich meine Aechidiccejane fenne, was mir aus den Richtungen welche sie befolgen convetirt, und mag nicht. Wenn ich Anlak haben werde, und er an der Zeit sein wird, werde ich von meinen Erfahrungen auch diesbezüglich Gebrauch machen, aber nur Kompetenten Orts. Bis dann sollen wir Alle dahin mitwirken, daß im Schoße unserer Kirche und unter ihren Organen der Friede, eine der ersten Bedingungen des Gedeihens, erhalten bleibe, Miron Roman, Erzbischof. . .. ! ‚ Stimmen aus dem BYuablifum. Danksagung, Mien denen die anläßlich dereerdigung meines lieben Mann mir so viele Beweise der Theilnahme geliefert, besonders den Herren Schügen, der Genossenschaft der Tapezierer, Sattler und Lakirer sowie dem Gesangs-Klub der Schuhmacher jage hiemit meinen innigsten Dant, (9780) Magdalena Drexler. Bofal. und Zanes-Chronik. (Hofnagrigt) Ihre Majestät die Kaiser-Königin Elisabeth ist am 27. dv. Nachmittags in Djenpest eingetroffen. Ein offizieller Empfang unterblieb, da sich Ihre Majestät einen solchen verbeten hatte. (Aus dem Verordnungsblatte für das 1. Heer.) Ge Majestät haben zu ernennen geruht: Zum Obersten in der Infanterie den Oberstlieutenant und Reserve-Commandanten Adolf Sedlmayr des Inf.-Reg. Friedrich Wild. Ludwig, Großherzog von Baden Nr. 50. u Oberstlieutenants in der Infanterie die Majore: Joh. Goldschmidt des Inf.-Reg. Ludwig II, König von Baiern Nr. 5; Michael Theil des Inf.Neg. Freiherr von Kufsenich Nr. 33, beim Inf. Neg. Wilhelm III., König der Niederlande Nr. 63; Josef Schuh des Inferteg. Nr. 60, beim Inf. Reg. Friedrich Wilhelm Ludwig, Großherzog von Baden Nr. 50; — in der Gestüt3-Brande den Major Geza Grafen Balffy ab Erdöd, Kommandanter der Militär-Abtheilung des E. ung. Staats-Gestütes zu Fogaraldh, auf diesem Dienstposten. ‚Bu WRajoren im Generalstab 3-ECorp3 den Hauptmann I. Kl. Christian Ritter von Steeb, provisorischen Generalstabs-Chef bei der AXRXV. Infanterie-Truppen-Division; — in der Infanterie die Hauptsleute I. Klasse: Karl Schwarz des Inf.-Reg. Alexander I., Kaiser von Rußland Nr. 2, beim Inf.Reg. Karl Alexander, Großherzog von Sachsen- Weimars Eisenach Nr. 64; Zoef Bamlich des Inf.-Meg. Ludwig, Prinz von Baiern Nr. 62, beim Inf. Reg. Michael, Großfürst von Rußland Nr. 26; Ferdinand Ritter Marlit von Dreyenburg des AInf-Reg. Friedrich Wilhelm, Großherzog von Mecklenburg-Strelig Nr. 31, beim SsnfReg. Alexander II., Kaiser von Rußland Nr. 615 , in der Artillerie den Hauptmann I. Klasse Alois Wenz des Festungs-Artillerie- Bataillon Nr. 11, beim Festungs-Artillerie-Bataillon Nr. 1, mit gleichzeitiger Ernennung zum Commandanten desselben; — in der Genie- Waffe den Hauptmann I. Waffe Ignaz Riedl des Genie-Stabes, eingetheilt bei der Militär-Bau-Direktion zu Hermannstadt, mit gleichzeitiger Ernennung zum Militär-Bau-Direktor daselbst; — in der Train-Truppe die Rittmeister I. Klasse: Heinrich Jäger, übercomplet im Train-Reg. Nr. 2 und 7Trains Inspirirungs-Commandanten zu Mostar, auf diesem Dienstposten, und Zosef Rom ded Train-Regiment Nr. 2, in diesem Regimente. Zu Hauptleuten erster Klasse in der Infanterie die Hauptleute II. Klasse: Augenting Grub des Inf.-NReg. Erzherzog Heinrich Nr. 51; Elia Sefejhan des Auf.-Neg. Alexander I, Kaiser von Rufland Nr. 2; Karl Heßdorfer des Inf.-Reg. Alerander I., Kaiser von Rußland Nr 2; Julius Hallavanya von Radosci ded Inf.-Neg. Friedrich Wilhelm Ludwig, Großherzog von Baden Nr. 50, und Ferdinand Niebel von Feuertreu, ugeident dem militärgeographischen Institute, übercomplet im Inf-Reg. Ludwig, Prinz von Baiern Nr. 62, in diesem Dienstegverhältnisse, . x