Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. April (Jahrgang 47, nr. 14092-14114)

1920-04-01 / nr. 14092

Bermannstadt, Heltawerg. 23 Fohrparlafjalente Nr. 1309 Aue­f 1 e,­ Bensaiting Ar. 21.:. E7 4 für Hermannstadt: ohne Zustellung ins Haus "...... NR- sol( müsåstelligeg monatlich­ monatlich es viertejährlich » . . . werteljährlich .... 90K mitostversendung "­, sag das Inland: monatlich " sierteljährlich . . . . ’0928« - Einzelne Nummer: 1K50h, auswärt# 2 K De­­­ x ' VRR Ei ®­ermannstadt, Donnerötag 1. April 190° Die Stantenpolitif Europas. (Ö. PL.) Kein Zufall ist es,­ daß im eben den Tagen, da. in­ einer­ ganzen Neihe, der europäischen Staaten die Ueberzeugung siegreich Durchbricht, daß in der Politik Deutsch­­land gegenüber eine Wanderung eintreten müsse, das deutsche­ Reich von schweren inneren Kämpfen durchschüttelt wird. Es war ja Har, daß nicht für immer, und nicht für lange Deutschland wie ein Aussägiger unter den Staaten behandelt­­ werden konnte. Nicht nur wir, die wir deutschen Wesenz sind, haben dies gewußt: Much in dem einstigen Feindesstaaten . Deutschlands haben die Stimmen nie gesch­wiegen, die dafür eintraten, Deutschland müsse in die Völkergemeinschaft wieder a as vollberechtigtes Mitglied aufgenommen werden.­­Aber ihnen entgegen schäumte der Haß der Vollsmasfen, der in den fünf Jahren Weltkrieg von den Vertretern der nod vout- Rolitit ins Maßlose geschürt worden war. Und die verant­­wortlichen Staatsmänner gingen mit, entweder aus eigenem Halt wie Clemenceau oder um ihre Vollztü­mlichkeit zu be­­wahren, wie Noyd George und Wiliam Solange gingen » sie mit, Bis der europäische Zusammenbruc­hicht vor ihnen stand. Das ist jegt der Fall, Und jegt Hören wir auch sie den Standpunkt vertreten, daß eine ehrliche Verständi­­gung mit Deutschland und Rußland das unumgängliche Bebot der­ eigenen­­ Selbsterhaltung sei. Schon früher haber sie es oftmals ausgesprochen, daß man Deutschland schließ­­lich um der christlichen Milde und der eigenen Großmütig­­keit willen verzeihen werde. Sollten Persicherungen Habe er wir nie geglaubt; in ihrem Namen ist der Friede von Bersailles diktiert worden. Heute glauben wir ihrem Alte benewillen, weil nicht, Milde und nicht Großmut ihm veran­­*­st, sondern weil er vom Gebote der eigenen­ Selbst­­erhaltung diktiert wird.­­Deutschxgnds Staatens-»Lng,­kcyix..txith.t,»läxxgermjk Gewalt unterdrückt«werden,Emppai ud viellqcht ·sogar"h«is Weltpolitik kann nicht Länger, seiner Mitarbeit entbehren, heute jagen sie e3 alle. Nur Frankreich schweigt noch und Habt. Aber in Deutschland weiß man e3, daß das erste Tor­ zu Deutschlands­ neuer Zukunft eingestoßen­­ ist. Nun legen sich alle Kräfte, die arbeitswilligen und­­ diejenigen, die,den Umsturz planen. Die einen wollten vajcher ihr Wolf dem neuen iele zuführen, als die gegenwärtige Regierung in­ ihrer Schwäche an Gesinnung und an Tatkräft­e3 ver­­mag; der Staatsstreich v. Knapps entsprang diesem achtung,, wertet aber vorschnellen Willen. Die anderen, die Beg­ünder­ der roten Weltherrschaft sehen die beste Stunde gelommen, ihre dummeln Ziele zu verwirklichen. dv. Knapp mußte weichen und die auf if folgende Arbeitererhebung scheint in den festen Zügen zu liegen. Für des ersteren Bestrebungen war die Zeit noch nicht reif, für die Ziele der Unabhängi­­gen ist sie schon vorbei. So mag denn die Entwickklung­­ Deutschland seiner neuen Zeit entgegenführen. Seine jegige Regierung ist sicherlich nicht die ideale Verkörperung des Volkswillens. "Aber Zeiten, wie die heutigen e3 sind, können nicht übers­­ie gebrochen werden. Da muß alles in Ruhe ausreifen, was in den Menschenseelen­­ gährt umd­ringt. Wir wissen, daß schließlich, doch ein Marer Wein aus dem gährenden Motte werden muß, twir wissen, daß das deutsche Rot den Weg in seine neue Zukunft finden wird. Anfang gejegt werden. Die Möglichkeiten der papierenen Propaganda für den Kommunismus werden gesteigert werden. "Gewiß, aber zugleich fliegen auch die Möglichkeiten der... Gegenpropaganda, wenn man erst einmal­ ein klares Bild der in­­ Sowjetrußland herrschenden­ wirklich nicht zur Nach­­ahmung reizenden Zustände gewinnt. Schließlich fällt es uns gar nicht ein,, mit der So­wjetregierung besonders intim wer­­den zu wollen. Wir wollen "sie nur­ so behandeln, wie jede andere Regierung und uns in­ den innerpolitischen Käm­­pfen Rußlands neutral halten. Kein vernünftiger russischer Gegner des Bolschewismus kann und aus einer solchen Haltung einen Vorwurf machen. Es­ sprechen somit alle Gründe dafür, daß der friedliche Verkehr mit Rußland ohne übertriebene Illusionen, aber auch ohne ‚übertriebene 'Bes­fürchtungen so bald wie möglich aufzumehnen­ ist. fDeksIMäisikerNittisshyk 3 al erfiee -ausgesprochen und-­­ Der „Vorwärts” für eine Verständigung mit Rußland.­ ­Der Vorwärts, der bisher jede Verständigung mit der Moskauer Regierung abgelehnt hat, redet heute einer Verständigung mit Rußland das Wort. Der Friede der Entente mit Rußland bedeutet für uns, schreibt das Blatt, smweifellos von der Wilhelmsstraße inspiriert, daß die, von Rußland Losgelösten Randstaaten wieder als Durchgangs­­länder für den Verkehr mit dem Osten in Betracht kormen. Eine langsame, durch technische und politische Schwierigkeiten star beengte Wiederaufnahme der äußeren, Beziehungen fan damit beginnen. Von mancher Seite glaubt man, uns vor dieser Wiederaufnahme der Beziehungen warnen zu müssen, wofür drei Gründe angeführt werden: 1. sei von Rußland seine nennenswerte Einfuhr zu erwarten, , 2. werde ich die kommunistische Gefahr verschärfen, und 3. m würde ein kommendes nachbolschewistisches Rußland und unsere „ne­­timität” mit der Sowjetregierung übelnehmen.. Dazu ist 4 zu bewteffen: Ueber die Mengen der aus Rußland zu er­­wartenden Einfuhr gibt sich Fein volkswirtschaftlich Unterrich­­teter Illusionen ein. Aber wenn nicht der ganze Osten dauernd von der Weltwirtschaft ausgeschaltet bleiben soll, mal doch einmal mund irgendwie an das Ende ein neuer Parteitag der siebenbürgischen Bauernpartei. Ungefähr 2000 Delegierte der siebenbürgisgen Bauerne­partei fanden sich aestern vormittags 11 Uhr im Unilum­­faale zu wichtigen Beratungen ein. Die Versammlung, zu der­ fi auch Vertreter aud dem Banat, sowie ein Entsendeter der altrumänischen Baronistenpartei, Universitätsprofessor Popovici-Bmpm eingefunden Halter, leitete der Her­­manntädter Rechtsanwalt Dr. BPreda, AS Regierungs­­kommissär war Major Savım am amwesend.. Abgeordneter Bartercn and dem Banat gab einen Ueberblick über die politische Lage: « Die siehmhingiisie Nationalparteisber operietehulequch zweiseitmhin Es sei daher notwendig,eine eigene Parteim­­ Parlasent« zu schicken,,we­lche die­ Iissige Baarschaft gabhäusig und würdig vortritt.;denn dkr dqsnz decvosnug michen soch befreit wordm ist,sill nichts mer das svch der solaren wudtübeusksssm " Professor dpkeanntritt ist­ längeres Ausführungen für die Gründung von Lese- und Geselligkeitsräumen in dem Gemeinden ein, die hauptsächlich der Fortbildung des Bauern dienen sollen. Abgeordneter. Ingeniene Bogdan verlieh das Programm der Bauernpartei, das folgende Punkte um­­faßt: 1. Unterägung der Sıiegamai­en und Jnvaliden. 2. Beseitigung der verjischenen Währungen. 3. Befleuerung Abernimmt aucher,der Hauptstelle Heltanergasse Nr. 3 eher Zeitungsverschleiß und nzeigenvermittlungsstellem * des In-und Auslandes »­­für sltrnmänin y BessmbiQx Bobrudiche u. Bulowina bei Priedkiohs.handmä,·· Bukarest, Str. Gen. Berthelot 16 ” line: Anzeigenpreis: Der Ragut einer igen Beti eile Toftet rg ie + maligen Eintüden 2 K. „Bet. . entsprechender Nachlaß.­rößeren Aufträgen Ersceint täglichh mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 47. Jahrgang­­ Beginn der Wahlber­egung. Barteien Hat zweifelsohne die Nationalpartei da8 gie Die „Betria“, das Organ der siebenbürgischen Nationalpartei, schreibt zur Auflösung des Parlaments: Trog bei jeder Gejeglichkeit und jedem vaterländischen Gefühl prechenden Art, mit der die Negi x un­d Wert Negander Baidar Beh­e ber Frieden stei­­chbrach, troß bed weite lten und ihtien Cats vr. bie >­ee als diese: gerate Arbeit angefangen hatte, beichte die Mitglieder der gewesenen Regierung a­n die Bioderariden, einige Entwürfe der neuen Regierung zu unterstehen . . » Aber die Olyzarchie wollte kein Beständnis Hab­e für dieses große Opfer, das ihr die demokratischen Parteien gebracht. ‚Sie riß nicht deshalb die Bo an fi, um obre Berg­zug um die Arbeit zu gehen, sondern um zugleit mit dem Parlament auch die neue Demokratie aufzulesen, an allen Opfer gebracht, indem je nach dem Sturz der ‚Regierung Baida, ‚anstatt einen Ab­zug gegen die neue Regierung zu beginnen, wie das in Rumänien sonst üblich ist,­ nach dem Burste General Mvered und zwei Minister im sein Kabinett­ entsandte und auf die übrigen Parteien beruhigend einwirkte, nur um die Fortlegung der einmal begonnenen Woheit des Parlaments möglich zu machen. Und trog dem Zöft General Avereica das Parlament auf, noch bevor er auch nur eine­r der Reformen verwirklicht, deren das Land so dringend be­darf. Der Unterschied zwischen der negativen­ Politik der Regierung und der positiven des Parlaments, der Wunsch bed legtern, zur Wobeit Überzugegen und Gefege zu schaffen, und das Bestreben der Regierung, sich eine­ Parlaments­­mehrheit zu schaffn, sind der beste Beweis, haß sich Hier swei ganz verschiedene Welten gegenüberfichen und daß fidg­­­­and die Partei des Generals Woeresen von den übrigen Partein Altenmäniend im nichts unterfeidet.. Herr Bes­neral Averesen zeigt aber damit auch wel’ Geins Kind­er and ein Vollebund find Und wenn auch der Stanz, der Regierung Baida und die Auflösung des Barlawentz dem Lande bis jegt nee Schaden zugefügt hat, ein Entep­­iM doc dabei: Das Band mund auch die neue Demokratie: m­een den nächsten Wahlen wissen, mit wem sie «3 zw. un u. 4. mnifter. 5. Berfommlingäfrei­ geit ab Mafüehung der er ea ve ah « 5 Die Verfommlung wählt Hierauf einen vorbereitenden Wale anziäuß, der zur Hälfte aus Intellektuellen und zur­­ wahlen folgende Stellung e­reitag nimmt zu den Neu aus Bauern besteht, Der Dodlei die Hebenbächt = e sieben Bauernpartei mit ihren Ideen an Verbindung gecht mit den Nationaldemokraten, die unter Yorga (Beifall) mit einigen Unabhängigen und mit den Baronisten Altru­­­mäniens und Bessarabiens eine Höderation geschlossen haben, so daß also kein wesentlicher Unterschied zwischen dem ge­­nannten Parteien vorhanden ist, so sol doch das Wahk­­kampfgebiet getrennt bleiben. Die siebenbürgische Bauernpartei wahrt si daher ihre volle Unabhängigk­eit und wird bei dem bevorstehenden Wählen nur eigene Kandidaten aufstellen. Redalteur Sorien verlieh ein Huldigungstelegramm um den König. Eo folgen längere Beratungen über die Gründung von länd­­lichen Genoffenlaften, die den Ein- und Berfauf der Bauern regeln sollen. Da über diesen Punkt keine endgültige Eine­gung erzielt wird, ersuhht der Referent Dr. Jencin, die Sigung abzubrechen un­ die Beratungen darüber am­­ nächsten Tage fortzulegen. Der Antrag ward angenommen, und bie Sigung um 3 Uhr nachmittag geschlossen. «­­der Kriegegewinner. ’ . | . . . Die innerpolnischen Ereignisse. Heldquastidi­st.M­­Der leitende Regierungsrat be nicht mehr. Zur Biunde ist das Dokument Aber ce­nng, se­i die Beutigen ven ankündigen, von der Regierung bereits unterschrieben, und auch die Ernennung der neuen, ebenbürgischen Präfekten ist auf dem Wege. Es ist fehe geschlagen werden. abe Wan. Degen 3% Sigma Woran ihre Methoden wirb­ u­m Ingid­ ‚Sorga-Bupu-Beuten, aber auch von Baida und — Wie es Heißt — von den Liberalen unter dem Sc­hlagworte der Demokratie der Krieg gepredigt. Man be­­ginnt schon den Wahlkampf vorzubereiten, der zu einer­­­­ Überaus heftigen Kraftprobe zwischen Anerescu und seinen D demokratischen Gegnern­ führen wird. i­ Diese Kraftprobe sichert sich die Regierung alle möglichen Vor­­teile, wobei ihr Die Krome durch bereitwillige Unterzeichnung der wichtigsten Dekzeigerege behilflich i­st. Sowohl Avzretcus Bollebund wie auch die Zaranisien beginnen, in den ange­schlossenen Gebieten ihre Parteien zu organisieren. Man kann nun sehr gespannt sein, wie die rumänische Bendhte­­rung Siebenbürgens fie diesen Parteien gegenüber verhal­­ten wird. Es ist auf jeden Fall damit zu rechnen, daß die Heutige Nationalpartei bei den neuen Wahlen, die tatsäch­­lich nach einer neuen Wahlordnung erfolgen werden, an Be age » n Me je neneften ungen der Tele D min" berichten Aber alldieg :. Re m Buflösung der Megierung’raten, Neue Bräserien für N­ebenbürgen. i Bukarest, 31. Härz, Die Negierungsmitglieder unter­zeichnen heute das Dokament über die Auflösung des leiten« den Regierungsrated und über die Ernennung neuer Brä­­fetten in Siebenbürgen, melde ie die Gruppe Goga- TZaslanann vorschlagen wird.­­ . « . DE­O ste­­chen insbesondere von den pe gegen die Regierung. .—­­are..Mä­z.Die»uutio-aldimii Ess- Miou hielt submgtocsieussuaceder ,Dea­ c­on« eisk­­guts PS Beganpslmg­ad, in der SersnBnien, Mia­ade Lupn, Borcen gegen die Regieru­ng bonI-Mundes­ee a 8 folgte eine gewaltige Kundgebung der ande einandergehend­en Versammlung auf den Stkaken nie Baida­-BoenodE, wo Jorga ei­ne Da­n der er die siebenbürgischen Demokraten versicherte, daß die nationaldemokratische Föderation ihnen trem zur Seite fichen werde. In seiner Antwortrede dankte a» Boewod für die entgegengebrachte Bee­bang und erlärte: „Wad auch immer das Shdjal Nationalpartei sein wird, ob sie ald iegerim oder ala Bes siegte und den Wahlen hervorgehen wird, wir werden alle der wahren Demokratie ‚treu bleiben. Im selben Sinne s­ragen an Agarbiceanu und Stefan Eid­o­ Bop. Bukarest, 31. März „Wdevarul“ meldet, daß die siebenbürgische Nationalpartei vom Könige die Bildung einer neuen Regierung verlangen werde, wenn es zu seinem­ Einvernehmen zwisgen ihnen und dem Wolfsbunde kommt. Diese Regierung hätte nur die Vargabe, die Renwahlen zu leiten. 3 bestätigte sig, dak auch die | Elanöpuuk­ der Chenktugen ana De Liberalen den­­ | ‚4 u.

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