Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. Mai (Jahrgang 48, nr. 14407-14427)
1921-05-04 / nr. 14408
pis um a EP un. 15:56 Lei 1850 Muh Di Nr.14408 | ee oh ce er ng: Stebenbirgudh:Deuliches e - Hermannstadt, Mittwoch) 4. Mai 1921 « | Ad ; . und ge W EN Anzeigenpreis: Bela fe kin jr vr a Rah A Seesee-Ecke- 48. Zahlgang - Cz« Die Londoner Konferenz. Zurückweisung der deutschen Vorschläge — Ultimatum an Deutschland — Bevorstehende Bewegung des Nährgebietes. (H. BL.) Die Londoner Konferenz der alliierten Mächte hat am Sonnabend stattgefunden und in drei Situngen die von Pe vorgelegten neuen Vorschläge beraten. Zu«lei; mit diesen Beratungen fanden Besprechungen über die statt, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, falls diesen Vorschläge als ungenügend befunden würden. In der ersten Ligung am Biagmiktng wurde ein grundäpfges Uebereinkommen in der Sroger Bejegung des Ruhrgebietes erzielt. Die Entscheidung über die Berchläge Deutschlands fiel in der Abendfitung.. Sie ergab die Zurückweisung des deutschen Angebotes. Damit sind die geringen Hoffnungen auf eine Verständigung auf Grundlage der deutschen Vorschlägeichte geworben. Groß dieser verhängnisvollen Wendung und noch nicht alle Möglichkeiten erschöpft, daß der völlige Bruch zwischen Deutschland und der Entente noch vermieden werden könne. Lloyd George hat in einem Ultimatum Deutschland aufgefordert, binnen 24 Stunden seine Berichtungen zu erfüllen. An dem Stroßhalm dieses Ultimatums hängt die nachte Zukunft Europas. Der Wortlaut wo nicht bekannt, und doch ‚eines Bolfes dadurch ent 34 Stunden zahle, fordert er die Ueber «Wbank,dann scheint keine Miabe des Goldes der bestehen. Aber das Utti sei er on ‚mehr zu n. timatum: ist noch wie e . eine Hoffnung besteht, muß daran ehhalten werden. Die Besserung iber der bei Auffassung ist immerhin darin zu erblicen, bie Irchwei der Borschläge nicht zugleich den len Fen ber um die Konferenz beisammen, noch ist die äußere Möglichkeit einer Verändigung gegeben. BZwischen Berlin— London und Balpitgten arbeitet der Draht fieberhaft wie der Jeraiog des chemischen Volkes. Neue Vorschläge sind von land dem Präsidenten Harding übermittelt worden, ‚der Londoner bdeutsche Gesandte ist bemüht, die ständige Verbindung zwischen der Konferenz und seiner Regierung aufrechterhalten. Noch niemals wohl seit den Tagen, da (Krieg ausbrach), ist die politische Stimmung in Deutschland unter gleicher Spannung gestanden. ‚ Die am Sonnabend gemeldete Abdankung der erierung ist es Der Versuch des Neicpräsidenten Ebert, Kabinett Fehrenbach- Simons im Amte festzuhalten mit dem Hinweis darauf, Daß in solcher Zeit jeder auf seinem Posen verbleiben müsse, scheiterte an der ee y= Abdankungswillens. Der Reichspräsident hat die Kabinettsbildung dem der mehrheits- Jozialistischen Partei angehörenden ehemaligen R Reichskanzlerermann Müller angeboten. Der ganze Ernst der Lage a offenbart sich aus der Begründung, mit der dieser die Berufung ablehnte, er fühle ja außer Stande, unter den Heutigen Verhältnissen die Verantwortung zu übernehmen. Ueber Ersuchen des Präsidenten führt die ierung Fehrenbach-Simonz die Geschäfte fort. Sie bewahren damit Deutschland vor der Situation, in der Stunde der Entscheidung ohne Regierung dazustehen. Aber es ist ernst genug, daß im solcher Stunde Deutschland nur eine geschäftsführende und seine verantwortliche Regierung hat. Im deutschen Volke selbst Herricht eine Spannung ohne Gleichen. Aber alles ist vorläufig noch festgehalten von dem Gebauken, daß in den Gang der Entscheidung nicht eingegriffen werden dürfe. Das hält die Gemüter änßerlich noch in Bann. Nur unter der Oberfläche, in Bersammlungsreden und Rettungsauflagen brandet die Erregung. In Ölutrünftigem Parorismus verkünden die Blätter der Tommunistischen Partei, daß die legte Stunde für die Bourgeoisieren sei, daß die Verwirklichung der Weltrevolution annahe. &o ist Wahnwig, was sie verfünden. Aber dieser Wahnwig beweist, wohin die dunkeln Kräfte Deutschland treiben wollen, wenn ihm jeder Lichtschein auf Gegenwart und Zukunft genommen wird. In bezeichnendem Gegenlage dazu steht die Stimmung inrankreich. Dort zanschen alle die alten Klänge der gloire und der Entschlossenheit zur fepten Demütigung Deutschlands. Im eisernern stehen die Französe Divisionen bereit, sich in die am Rhein und in das Ruhrgebiet zu ergießen. Year Deutschland bie ndimi . Der Verlauf der Beratungen, Die Mederreichung der deutschen Berschläge. London, 30. April Der deutsche Gesandte in London Hat Lloyd George um eine Audienz gebeten. Bei derselben Tonferiertien Lloyd George und Briand miteinander. Der deutsche Gesandte überreichte die neuen deutschen Borschläge. Die Bormitiagjigung. ..,London, 30. April. Briandm wurde bei seiner Ankunft vom Staatssekretär des Wußeren Lord Burzon empfangen. Bald nach seiner Ankunft haben die Bertreter der Ententen‘ am selben Vormittage eine Beratung abgehalten, am welcher folgende Vertreter der Mächte teilnahmen: Bon Seite Englands Lloyd George, Lord Burzon, Lord Millner, Marshall Bilton und General Haigh, von französisher Seite Briand, die Marl Goch, Bernin, Soffre, Bertelot und der kansanische Gesandte in London, von iitalienischer Seite Außenminister Graf Sforza, Marini, von Seiten der Vereinigten Damen nagen den wirksamen kurim Fapam dessen Londoner Gesandter. Die Vormittager Beratungen wurden am Nachmittag fortgese 5 . «««.·-«.-"« klssrs ·-·.London, 20. April. Bei der Heute Vormittag abgehaltenen Bespredgung der verbündeten Minister und Sacverständigen kam man zu einem grundtäglichen Einvernehmen hinsichtlich der geplanten Belegung Des Nuhrgebietes. Nur bezüglich der Preisfestfe Audilople hat England Vorbehalte gemacht. Ei gung findet nachmittag um 3 Uhr flat. , Der sind rueh der Vormittag sitzung.« London, 30. April. Lloyd George erklärte, daß die neuen Gegenvorschläge Deutschlands nunamnehmbar seien. « . London,1.Ms.Liedeeoe ge etklärte heute den Vertretern der Presse,daß derdberste Natbie Bescha bet Ruhrgebieter beschlossen habt.Wisse Durchfügung des Beschnüsses dürftenvorthoch noch einigunges vergehem Diesesesungsürde zwischen dem 7.und Mai stattsiedem « England rechnet mit neuem MrIchlosen Papier anoxin Dierkmttiges Seefmck Englands rechnetßsrk mit dem sturz der deutschen Regierung und mit dersildung einsame Newregierung durch Hermann Müller Diese neue Regierung würde befugt sein, neue, annehmbare Vorschläge zu machen. Die, Abendsigung. London,1.Mai.Deedbers es latieschke nest ernst suhr die Zurichtreisnns der dtV läge den Deatschland ci Missmatum mit BuRrikier Berikung. Wenn Dentiland bis zu diesem Zeitpunkt wit erfüllt, so werben die alitier Rdee ... hat die Konferenz um eine ubienz und und bat ge ihm bewiligt werden, daß er die Gndäel es mögung der Konferenz nach Merlin berichte. Ex glaube, daß er von seiner Regierung neue Vorträge erhalten werde. +. n erlin, 1. Mai. Die deuische Regierung wird an Harding neue Vorträge richten. Diese Bor fgläge sind bereits fertig gezielt und werden heute Abend nach Washington abgesendet. . ist Amerikas Teilnahme an neuen Bonbon. 4 Mai Die Vereinigten Staaten Haben erklärt, daß ihre im Rheingebiet lebenden Streitkräfte an dem Einmarsch in Deutschland teilnehmen werden. Wenn notwendig, werden sie auch weitere Truppen zur Verfügung stellen. . . sie iss Sanktionen. » Abdankung der deutschen Regierung. Baris, 1. Mai. Aus Berlin wird gemeldet, daß Reichskanzler Fehrenbach und Aaenminister Simons ihre Abdankung eingereicht haben. Der deutsche Reichspräsident Ebert nahm die Demission zunächst nicht an mit der Begründung, da es die Pflicht jeden Mannes sei, in solcher Zeit auf seinem Bosten zu bleiben. Als Fehrenbach und Simons jedoch darauf bestanden, bot Ebert die " Kabinettsbildung dem gewesenen Reichskanzler Hermann Müller an, welcher sie jedoch ablehnte. Weiterführung der Seihälle durch die alte Regierung,Berlin 1. Mai. Hermann Müller ist nicht geneigt die Kabinettsbildun zu übernehmen, da die Lage Deutschlands so schwer sei, da er die Verantwortung nicht übernehmen könne. Ueber Wunsch des Präsidenten Ebert wird die alte Regierung bis zu einer neuen Kabinettsbildung die Geschäfte weiter führen. Der ehemalige Reichskanzler — — Die Vorgänge in Deutschland. Ungeheuere Spannung in Berlin Panik im Ruhrgebiet, Berlin, 1. Mai. Die außergewöhnliche Gefahr, welcher Deutschland entgegengeht, wirft ihre tten auch auf das äußere Leben in Deutschland, und im Besondern auf die Reichshauptstadt Berlin. Die öffentliche Meinun ist infolge des unabwendbar scheinenden neuerlichen Schichtalschlages außergewöhnlich erregt. In der deutschen genpineb! henet eine ungeheure Spannung. ie Negierung im Mitteil den igen, täglich; mehreremale amtl whe 0 Yen mi berichten geschah. Auch im Ruhrgebiet zeigen N Gekdemungen welche an die Zeit des Krieges nee: „In fieberhafter Eile werden auf vollen Lastzügen die Kunsteen und Archive in das Innere des Landes ge s Die Wirkung der Londoner Entscheidung. .Berlin,,2.Mai.Gestern Nachmittag bis die Enti Mbekanntgegeben wurde, fand beim Bismarcdenkmal nor Brandenburger Tor. eine große Bollgversammlung statt. Mehrere Redner erhärten, daß das deutsche Volt und Land bei der Regierun stehe und ihre Arbeit teilen wolle. Die Redner übten seine Kritik am Vorgehen der Alliierten. Kundgebungen bei Hindenburg und Mackensen. Berlin,2.Mai.Die Deutschnationalenen vor die Wohnung Hindenburg und Mackensens undraen ihnen unter Rusem»Er lebe Deutschlands«stürmsche Kundgebungen dar. Berlin,2.Mai.Zwischen Unabhängigenszialisten und Deutschnationalen kamen auf den Straßen zuileineren Zusammenstößen Die Unabhängigen veranstaltetenschundsgebungen, bei denen sie forderten, die Regierung möge eine offene und ehrliche Politik betreiben, u pain, ' Scheidung der Londoner Konferenz Trenn Frankreichs militärische Vorbereitungen. Ein Tagesbefehl Marshall Food, ht aens ee u erzählen, en. « rege Bewegung fegutehen it, wie seineeit zu Beginn