Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. Juli (Jahrgang 48, nr. 14452-14478)

1921-07-01 / nr. 14452

"8 s c; , ; De A: %* - I . ee 2 >. “Ay = Fe 8 $ a a , « l? '·s"-·iesmk'eo«ii«­­WILL-· Ists-trittst­­— ««"«"Iits·stvetleudnis für bei :« ....l«s"15«bs« en ing aeRummer Fiss I = Re, 14452 d­er Laad Siebenbürg is A­ch-Deuliches er einspaltigem Betitzeile Toftet beim­­ Bel ei aa­­­­­me jäherstmuustadh FreitagszIVs Julizls ZI» 9 bi­s in 5 En 0 = 1­­­0­0 = ‚Das Einschwenken Lenins. . . Schweizer Brief. Basel, 17. Juni. Die großen und grundlegenden Verschiebungen, Die zurzeit in Rußland vor sich gehen, die Frage der Han­­­delsverträge mit diesem Riesenlande, des eben stattfin­­denden 3. Songresses der Kommunisten sind mir ver­­anlaß, auf Grund der in der Schweiz reichlich zur Ver­­f Higung stehenden Quellen unseren Lesern, Bauern mie seien in erster Linie zu berichten, was für diese beiden Stände von großer Wichtigkeit sein mag. =­ Der erste Weltkongreß der neuen Internationalen war ein Aufruf zum Kampfe gegen die alte Interna­­tionale, also der 3. gegen die 2. Die neuen Schlag­­worte gefielen jeder und massenhaft drängten sich die­rbeiter in das neue System. Hatte doch das alte jo. S enttäuscht! Sofort wollten sich die Radikaleren von den Michigenugradikalen trennen, sich nicht überstimmen Las­­­­fen. Der zweite Weltfongrei arbeitete die neuen Heils­­Lehren, welche eigentlich nur umfrisierte alte SHeils- 0 fehren des ewigen Marr waren, schärfer heraus und 0 erlangte eine überaus scharfe Disziplin, einen Radaver­­gehorsam, wie ihn Fauın die Landsknechte gekannt. Von der Internationale 2 und 2%­. hatte man ih­­r leicht getrennt, aber es gab dann eine 2.65 Internationale Seratis in Italien, eine 2.70 Internationale %e - 918 in Deutschland, eine 2.80 Internationale scheint der Schweiz Schneider predigen zu wollen, und melchen Dezimalen der Tihehe Smeral anhängt, tan­n ich m­it abschägen. Die Dritten klagten wei ... —-mi-·m wirk­en Yale s scheiden und die Kriegsgerichte gegen die Häretiter tagen No. Der prit ongeef soll nun die Disziplin weiter fertigen und Mostauisschen Kriegsartikel noch oh­n zusoigen. An. Pies ist umso notwendiger, als mit den wirtschaft­­senderungen, welche in Rußland selbst vor sich­­ gehen, eigentlich der Hauptunterschied der Unentwegten Dom, den Opportunisten aufzuhören scheint.­­ der­ Unterschied wird, desto greifer soll Die Unterscheidung sein, desto eiserner die Dis- Sa­u Re iertepapit rechnet nicht mehr mit einem Schwei­ne der Weltrevolution. Nur die besiegten Länder sind von der Revolution erfaßt wor­­den, im den Siegerländern ‚blieb die alte Wirtschafts- ER form inhaft und immer‘ mehr verbreitet sich die Ueber­­Bin da nur durch eine noch kapitalistischere Aus­­nützung der vorhandenen Wirtschaftskräfte die Welt vor dem Verhungern und sonstigem Verkommen geschützt­­ werden kann.Erst nach Ueberb­indung der Weltkrise,­­nach langen Jahren,könnten weitere soziale Experi­mente gewagt werden. . » Die größte Schwierigkeit ist die Arbeiterrevolu­­tion it der Gegenjag zwischen Stadt und Land. In Rußland schien es anfangs anders. Der­ feudale Zustand der­ alten Agrarverfassung machte auch den Bauer re­­volutionär. Aber Faum hatte dieser revolutionäre Bauer das Land in der­ Hand, lebte er der Proletarier- Regierung seine passive Nefiiten, gegenüber und mit dicker erz­wang er sich jegt Die Wiedereinführung des freien Getreidehandels. Im sonstigen Mitteleuropa ver­­hinderte die hochentw­idelte Bauernschaft sofort, das Uebergreifen der Arbeiterschaft. Sie verband ich mit dem ‚Bürgertum und bewies der überhisten Arbeiter­­schaft, daß dort, wo drei sind, Bürger, Bauer und Arbeiter, einer, allein nicht regieren könne. _ Eine Binsenwahrheit, welche unsere verrühte Zeit zu ver­­gessen schien. Die zahlreiche und in den politisch maß­­gebenderen Zentren zahlenmäßig besser konzentrierte Ar­­beiterschaft konnte wohl der wenig zahlreicheren Bour­­gevisie und der auf weiten Raum zerstreuten Bauern­­jame gegenüber mehr oder weniger ihren politischen Willen aufzwingen und sie beide namentlich mit dem Mittel des Streits terrorisieren. Aber mit welchen Fol­­gen! Die Textilindustrie ra und Ameritas feiert, da die Erzeugnisse nicht abgejeßt werden können, am Kontinent gehen Millionen mangelhaft bekleidet umher. Die amerikanischen Landwirte sind in Mont­­ola ihre Nun. Die Regenfäße zwisch denn je. Das Wel und Amerita, die Böltern und Maffen sind stärker offen zur See zwischen England yeindschaft, die sich Amerika und Japan, offen, alien und Frankreich verhüllt zeigen, die Auflehnung der Besiegten in Deutschland und der Türkei, die Empörung der Hinterivorfenen in Irland, Aegypten, Indien, die Feindschaft zwischen den Neu­­das alles hat den Kommunisten die Basis ihrer Weltanschauun­g gegeben. Sie glaubten, daß in Dieter ich selbst zerfleischenden Welt die Nie­­volution, mit Bligesschnelle einherstürmen werde, wie es­ in Rußland ver Feil­ war, wo ja anfangs Arbeiter und Bauern­­ am gleichen Karten zogen. Und nun gesteht Lenin selbst, daß diese kommunistische Grundanschau­­ung ein Grundirrtum war. Und­ man schreitet man in Rußland daran, die Hefte zu venidieren, die Gewalt zu Arles stürzt an die enster und die Bare Stimme vom offenen Felde her ruft: „Die Neffenden sollen auf ihren Pläßen bleiben ! Wer aussteigt — wird — erschor­en — —!” Die Sprache ist ein schlechtes Französisch, aber gr! genug, um alle willen zu lassen, um mas & ji Handelt. Ein allgemeines Stimmengewirr wird im Zuge laut — Entgegen, Wut und Angst befindend. Denn was war geschehen­­mäßigen, so weit es eben noch geht. Dag in de­n bis­­herigen Irrsinnsjahren seit 1917 die bürgerliche Mafie, die einzig mögliche Führerin des Volkes, das ohne intelligente Führer blind einhertappt, in Rußland aus­­gerottet wurde, wird ja nur Rußland zu büsen haben. &3 mu eben eine fremdvölkische Führerflatse einfül Und sich allerhand Kriefschritte gefallen la­­agt „Krasnaja Gazetta“, man habe der 2 das Opfer bringen müssen, daß in Hinkunft Abgeord­­nete nur mit Wissen des Präsidenten und gegen ub­­trägliche Genehmigung des Hauses verhaftet dürfen..... Mit vollen Segeln geht es in Rußland einem neuen Systen entgegen. "Die „Pramwda” schreibt am 22. Mai, die­ wirtigaftliche Organisation der Sowjets habe sic­h ganz mangelhaft erm­iesen. Alie Berechnun­­gen waren falsch, weshalb der Rat der Volkskommissäre sämtliche Beschränkungen der Streinindustrie und der Tätigkeit der­­ Konsumgenossenschaften angehoben habe. Lenin selbst sagt, die Errichtung der großen soziali­­stischen Staatsindustrie mit einem Sclage sei unmea­­­id. Man müsse also zuerst das Stleingewerbe Boat, das weder Maschinen, noch große Rohstoffvorräte, brauche. Damit entstehe natürlich wieder das Stleinkapital. Die­­sem die Entwicklung zu erschweren, hieße Selbstmord, man müüste diesen Scheinkapitalismus in die Richtung zum Staatskapitalismus treiben. Und­­­ieser Staats­­kapitalismus ex­ftiere bereits. Lenin unterscheidet hier 4 Formen: . 1.Konzessionen auf ausländisch­es K­apital; 2. Giennileinchaften mit Freiheit und Merkt He& - Dann konstatiert Lenin, die en seien nur die Vorhut des Proletariats. Und das Proletariat nur ein reiner Teil des Volkes. Und zwischen Wologda, Rostow am Don, Saratow, Domst könnten Dugende zionfisierter Staaten bestehen, aber überall herrsche der gleiche barbarisch-patriarchalische Zustand, aus dem mit einem Schlage niemand den Sozialismus schaffen könne. Höchstens durch Elektrisierung ganz Auslandg. Aber dazu brauche man 10 Zentreien und 10 Jahre vorbereitender Arbeit, die verkürzt werden könnte, wenn in England, Deutschland­ oder Am­erika die gleiche proletarische Re­­volution ausbräche.­ (Ufo um den russischen Regierungs­­diffetanten zu helfen, müßten jene Hör Battm­­edien Län­­der russische Barbarei erst schaffen!) Ba, . Sie kamen nun die Kommunisten der Kulturländer auf den zuerst wahnsinnig scheinenden Gedanken, sich­­ fichen EN i­a vetliche 3 A Je weniger staaten Mitteleuropa: werdens-? —— ze — y = a­­/ 29 RR! na + ER 321. BB ER + 4 FREE * i " « X­y f , ’.. - - RE .@ u BL °­ ­­­ · . .­«» ee Te « PR wer »F DR oH Br. en . f « ER EN 14 2 ae Fr · = ög * Da unten weit in der Türkei... > Einer wahren Begebenheit nacherzählt. Bor Robert Bushad. Dies ist­ die Geschichte von Zerfeisee und Papio- Mee, wie sie si damals zugetragen: "001. Berkessee. Am 16.Maik des Jahres Issl verließ der sivw «·yenkivnszugKvn«tåntinopelum7Uhx»abendundwar ,etwa­ 10r in die Nähe Zerkessers gelangt. Zu Reisendem welche diesen Zug Hemztzgtpt un­d­ sie dessen Vorteil benötigen, der darin besteht, der Zug ein „Durchgehender“ ist. So zwar, dass den Staub der Pera-Strafe in demselben Kupee­l Paris führen kann, wie man die Orangen Schalen des oufevard des Oranges zwischen Abjag und Sohle emn­­mt, doch seinerlei Umsteigen erschüttert, mitges An diesem Tage aber sollten die Reisenden eine echst sonderbare Unterbrechung ihrer Eile erleben. In der Nähe Zerkeisee’s erhebt sich­en See welche eine­­ tief­­ liegende Hafenstadt Hauptstadt bedingt, zu solch ansehn­­der Zug seine Geschtwindigkeit auf e eines erg vermindern muß. DE, w­enn auch an diesem Tage zur ange­­­­gebenen Stunde und die Maschine Leuchte sich eben mehmlich empor, als mit einem Male ein Schuß­­ ıcht Frachte und fast im gleichen Momente Staunen des ersten Augenlil­tes geht in Be­­ng über durch einen Be REN uf und mitgezogenen hellen Ruf vom freien . Dieses:8 In der Nä­he Zerkessee’s hatte der Ma­s­schinführer vor sich die Signallaterne in grünem Lichte,also auf»Langsamfahren«gestellt­ bemerkt Und als er daraufhin d­ie Geschwindigkeit herabsetztend weiter­fuhr,sah er plötz­lichkdak zwei Schienen fehlte. Anhalten konnte er der Steigung halber nicht,mußte dadurchbeiter fahren und­­ saß­ denn auch richtig bald darauf mit der Maschine auf schienenloser Erde. Ein längeres Grübeln nach der Ursache dieser unangebrach­­­ten Demontierung wurde ihm prinapt Durch zwei im nächsten Momente von ii­nen heraufkletternde G­estalten, welche ihn auf mitzufonmen. Und während hier, von uberbande den nächtlichen Kolloß, umfreift, t die ersten zimei unter Führung des Führers­­ fen, eines Schmel­­zers namens Freidiger, den . Die Damen nahmen il ven hieften ihre Börsen 5 fein ganzes Beutelchen Gold mit ge Seite ich wer we ab. Tie Her­­ein Jude suchte­­ &8 wurde ihnen big zu behalten: „Bir en ja nis ‚verk M M .»RewisionY t, da hatten sich die Sechse — ech Fänen ". tabef. erscheinende affagiere mitgenommen ums er von Berkensee verse ( 0 BR), die­­ if­re Macht, a3 dab 2 _ mit jähem Nude stehen blieb! .­­Selde her. - 1% ihnen in die ... Tags darauf schon kam der Koch von der eng­­­­lischen ee welcher mit verschleppt worden _ war, zurüc. Gr ._ jenen klar gemacht, daß sein Gesandtschaft auf seinen Fall Lösegeld zahlen werie und sie hatten es 8 ihm geglaubt. Denn das sah den Engländern ja ähnlich ... u Dur: 39% Nach weiteren zwei Tagen erschien Da Bar Mashinist in Baba Esfi mit einer Schrift der ? bande, gerichtet an die irdische Negierung, die je aufgefordert wurde, für die im der Räuber befindlichen vier Europäer 8000 ° ı als Lösegeld dem Ueberbringer einzwf . » ,Tr­eses Vorgehen war«·ecxe-«Yäjl Ungewöhnlicher und ware er die 2 genannten Kapitulationen Hi Wi, an Schube der Europåser eingesetzä,d’i»e-"i--i-.s -;,9tem eigen"en Lande zu Sklaven machten« So sah sich dennp«« Regierung gezwungen“ sie nicht in unabje” =. geraten. Und sie alle die türkische L.isie Freidiger das Geld«­­übergab, gleichzeitig ©­­ ganzen Wälder um Zerkeib­e der Kavallerie um .Tieß. « Freidiger hatte bei­ einem Abgange aus’dem Råul­en­­lager den Auftrag erhalten,um aus dem inzwischen nak­türlich verlegten Sam­­elplatz zurückzufinden stets gegen Sonnenaufgang fortzureiten. «Er tat es«denn auch.von Baba-Eskian auf seinem Schimmel und sah sich bald darauf von zwei anderen Schimmelreitern in die Mitte genommen, die Argendino E 56 hinter Gebürchen auf ihn gewartet hatten. &8 waren Mit­­glieder der Kara-Jani-Bande, welche es verhüten sollten, daß andere Räuber Freidiger etwa das Lösegeld ent­­endeten. s « · « f Sur auszulösen, wollte mit den Großmächten en ek i ."·.«" Me 2 5,

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