Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1922. Januar (Jahrgang 49, nr. 14576-14600)
1922-01-14 / nr. 14586
Seit-s --..-...»Woi,—S-uudend Reichs-entwirrs-uche Idee«·"MoZippoIisi-mugdki Alfohei3 ıund seiner Verarbeitungsprodukte ist die Monopolisierung von Wein und Bier nit vorgesehen. Sie siebenbürgischen Averescaner für die Konzentrationsregierung. Bukarest, 12. Januar. Teodor Mihali ist er früh in Bularest eingetroffen. "Er zklärte Taut ‚rupta“ in einer Unterredung, dass die ganze öffentliche Meinung Siebenbürg'ns eine Konzentrationsregierung fordere, die die Wahlreform und das Budget zu schaffen und die Konstitution vorzubereiten in Diesem allgemeinen Wunsche müüsten sichelSvertreter unterwerfen und jede Regierung, Die ihn verwirklicht, unterfilten. In Maurenburg erörterten Die siebenbürgiscen Averestaner lediglich die politssche Lage. Von der Loßtrennung von der Bolfsztei war seinen Augenblick die Rede. „Es tt unszre flicht”, erklärte Mihali, vor allem General Averisu von unseren Anschauungen Kenntnis zu geben. Nur ein sich Averegcu nicht von der Notmwendigkeit der parlamentarischen Unterstüßung einer Regierung übersagen läßt, die berufen ist, die Wahlreform zu schafen, werden wir Siebenbürger ung zusammenfinden, und über unsere Handlungsfreiheit gemäß den politischen Srumdlägen, die ungleiten, zu beschiehen. Das Mißtrauensvotum der Volkspartlei. Bukarest, 12. Januar. In Kreisen der Bolkspartei verlautet, dass das Mißtrauensvotum für die egierung Tale Ionescu am 17. Januar von Goga beantragt werden wird. fo N wn Die „unbescheidenen“ Minderheiten. Merkwürdige Reuherungen Dr. Sortopans. Die Haufenburger Blätter melden, Hat Dr. Hortopan, der Unterstanatssekretär für die völkischen Minderheiten, gelegentlich seine Anwesenheit in Klausenburg den Vertretern der Presse folgender mitgeteilt: Die Frage der Minderheiten ist eine der heifelsten Fragen, deren beiffer Charakter in dem je liegt, der in der Brust der siebenbürgischen Minderheiten Hrricht. Alle Minderheiten Hegen die Hoffnung, in Zukunft eine privilegierte Nation zu werden (1). Diese Hoffnung "in ihnen so verstärft worden, daß sie jegt fest daran glauben. "Da noch mehr, sie glauben, daß jemand to» männiiher Untertan sein und gleichzeitig den Schuß anderer Staaten geniegen könne, denen man bis vor Fur» angehörte. Wenn die Minderheiten ich überzeugen werden, daß sie auf seine größeren Nechte Anspruch haben als die eingeborene (!) Bevölkerung, wird ein Einvernehmen leichter herzuft.len sein. Wir Wünschen nicht mehr, als daß die Meinderheiten ihre ‚Kuftur im Geiste ihrer Rasse entwickeln, wir können aber ict gestatten, daß unter der Maske kultureller Werke 7 ER verbergen, die gegen unseren Giaat ge- und. t if 9 ° Bezüglich des magyarischen Verbandes erklärte Dr. Hortopan: Troß des versöhnlichen Geistes, von dem ich immer erfüllt bin, kann ich das Bestreben eines solchen Verbandes, der außerhalb unserer Grieze steht, nicht billigen. Sollten aber die Vertreter dieses DBer- Bandes einige wesentliche Punkte ihrer Sagungen ab ändern, und sollte ich mich überzeugen, daß sie wirklich im Rahmen des Staates tätig sind, der ihnen das Bürgerrecht verliehen hat, dann werden sie au her einen Beihüger ihrer Wünsche finden. Ich Hoffe, daß der Verband im Laufe der Unterredung, die wir mit ihm haben werden, nicht unnachgiebig sein wird. Die im ersten Abschnitte enthaltenen Ausführungen Dr. Hortopans berühren uns sehr merkwürdig, da sie den Minderheiten Dinge war an von bienen,. Wenigestens was uns Sachen. betrifft, niemals die Nede war, noch sein wird. zungen noch zuüekommen. * Die Schriftl, Mir werden daher auf Diese Reuß = in mir Stu « , gen ten Grebenbürgisc-Deutsches Tageblatt | tesmusztere Re 10086arane im Lloyd Georges Eröffnungsrede in Cannes. “fähigkeit. Wir geben in folgendem die bemerkenswerte Rede im Auszuge wieder, mit der Lloyd George die Konfussenz in Cannes eröffnete, und die ihm einen so großen Erfolg eintrug. Z Die Rede lautet: Die Konferenz it wahrsheinlich die wichtigste all derer, die sich seit dem Waffenstillstande versammelt haben. Das Stidial Europas hängt von der Zusammenarbeit der alliierten Mächte ab. Sie müssen die schwere Verantwortung auf sich nehmen, die sich aus dem Zustand der wirtshaftlichen Zerrüttung ergibt, unter der weite Gebiet gegenwärtig Darniederliegen. Manche Leute behaupten, sei nicht möglich, diese Aufgabe in Angreif zu nehmen, ohne die Vereinigten Staaten zu verlegen. Diese Gefahr ist nich Daryanden, wenn die Konferenz entflossen il an den Bestimmungen des Vertrages nichts zu händern. Die Einetracht der Alliierten bleibt um Frieden unentbehrlich. Um sie zu verwirklichen, ist es nötig, daß die Mächte bereit sind, Opfer zu bringen, und anerkennen, das eine jede von ihnen alle möglichen Opfer gebracht hat. Es ist eine undankbare Aufgabe, für seine Alliirten Mäßigung zu predigen,wenn es fs um Deutschland aufzuerlegende Bedingungen handel. Wer diese Rolle spielt, der wird angeklagt, daß er seine Alliierten Deutschland opfere. In Wirtlickeit ist «8 notwendig, diese Dinge so anzusehen wie sie sind.. Deutschland muß bezahlen. bis zum höchsten Grade. Einer Leistungde Dies erfordert Die Geredenkeit.Er it in allen zivilisierten Ländern ausgemacht, das der, der einen Schaden angerichtet hat, ihn wieder gutmachen muß. Aber wenn das Urteil gesproten ist, muß man prüfen, in m welchem Maße 8 ausgeführt werden soll. Wenn der P Vertreiir Großsranniers dafür zwin« ‚tellt, daß Deutstand nicht zum Hungertode gt» trieben werde, so treibt er seine deutschfreundeliche Politik. England hat sein Interesse daran, Deutschland zu ikonen. Wenn Deutschland ruiniert würde, mürde England das, erste Land sin, weis daraus: Vorteil ziehen würde. Wenn England dagegen Mäßigung zeigt, so geisieht das, weil das den allgemeineen und großzügigeren Interessen der Welt eine DER E83 muß vermieden werden, Deutschland ins Chaos zu stürzen, in dem Nusland gegenwärtig darniederliegt. Ann die sozialen Verhältnisse in Deutschland zerrkitet werden, so wird es infolge fir der Fähigkeiten und infolge des Temperaments seiner Einwohner, etwas gefährlicher kin, als Rußland für seine Nachbarn it . . . . Diese Erwägungen , haben die britische Regierung troß den Protesten, die sich in Europa und England erhoben haben, dazu gebracht, zur Vorsicht und Mäßiung. all ur die Alliierten sind gun „ übe dag Tru’ffland troß seines fortgeschrit new indwstri. in und ckee aroontivi.at feiner Zasritem. fo. viel Schwierigkeiten hat, feinen Verpflichtungen "zu entspreshen. Tatsächlich ist Die Lage so, dass die Deutschand benachbarten Länder, mit denen der deutsche Handel die Ichhaftesten Beziehungen unterhält,auf industellen Gebiete. zusammung.brodhn um von der Handelstarte Europas gestrichen sind. England hat ihre große Handelsbeziehungen mit Polen, Aufwand, Oesterreich usw. gehabt. ‚Aus diesem AusOn FEmsTleDE ergab fs Die internationale Wohlfahrt er ...Unter den gegenwärtigen Umständen feidet England an einem sehr ernften Uebel. Die Arbeitslosigkeit und die den Beschäftigungslosen gewährte Hilfe blassten Großbritannien schwerer als die den verstümmelten und ehemaligen Kriegsteilnehmern an Bensionen, en leidet an einem ähnlichen Uebel. Dort unterhält man im gegenwärtigen Augenblick: 129.009 Arbeitslose, ebenso im Italien. Wenn die Lage in Frankreich etwwas anderes ist, so liege das daran, daß die ländliche Bevölkerung dort besonders stark sowie daran, daß der Wiederaufbau der zerstörten Gleiete eine genügend große Aufgabe bildet, um die zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte zu beschäftigen. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die allgemeine Gesundheit der Welt schwannt und man si bemühen muß, sie wieder herzustellen. Wenn diese Aufgabe nicht von den Verbündeten unter« nommen werden wird, wer soll sie dann unter« nehmen? Gher kann die Republik des un besser zur wirtschaftlichen Wiederherstellung der Welt beitragen als irgend ein anderes Land. & ist aber nicht angebracht, der Stellungnahme der Vereinigten Staaten vorzugreifen. Es ist von Bedeutung, daß die iegreichen Mächte des großen Krieges den Mut Haen, die Verantwortung auf sich zu nehmen. Wenn sie es nicht täten, wird die Geschichte sie durch die Simmen ihrer Bölfer verurteilen. Jedem Bolschewismus bertht ein Bor-urteil. Man fürchtet die Wirkung der Propaganda, die sich auf britischem Gebiet bis nach Indien mit großem Erfolge ausgebreitet "Hat. Aber wenn auch die bolschistische Propaganda gewisse Gefahren mit sie bringt. Er kann ein Mißerfolg beim wirtschaftlichen Wiederauf der Welt zu einer Katastrophe führen. Man muß sich entschließen“. 3oloph George kam Furz auf die Frage der Armenier wegen der Masjafres in Kleinasien zu prechen und sagte: Diese Tatsachen haben gewisse Regierungen nicht gehindert, Abkommen mit dem Volke zu schließen, welches für diese Gemegel verantwortlic ist. Es ist unmöglich, ‚die Rufen zurückzumessen unter dem Rorwande, daß ihre Hände mit dem Blute Unschuldiger beflect sind, und die Zarfen aufzunehmen, denen ähnliche Misseteien vorgestoorfen werden. Um die Welt wiederherzustellen, gibt 69 nur ein wirksames Mittel, und das ist der riebe. Lloyd George erklärte weiter, er schlage die Einberufung einer Konferenz vor, auf der alle europäischen Länder vertreten sein würden, deren Aufgabe es wäre, den wirtschaftlichen Wiederaufbau Mittel- und Osteuropas zu fördern. Wenn, Rußland eingeladen werde, so mässe ihm Deutlich gesagt werden, daß man, mut mit üpm veshonägin were, wenn er heufe, NT Schulden zu bezahlen ‚und angerichtete en Re .... Heuwiedexgamach-adikosjchtag nahmtewstthwis "de"r"heraus"zu geben,""gemische»Bestimmungen betreffend dts Berträge zu treffen und von jeder Propaganda abzuziehen, ‚die darauf hinzielen könnte, die Einrichtungen eines anderen, Landes zu stören, und ‚endlich seine Nachbar niehr anzugreifen. Bi psz «Hierauf verlas Llois George den Wortlaut eines Isolutionsentwurfes. a ... . . sivifiierten Nationen. — [en — l .. Beland in Paris. Cannes, 12. Januar. Briand Hat sich Mittwoc ‚nach Paris begeben, ein Sielvertreter ist Zoucheur. ·Wieder..,Maiin« Hierzu ‚erfährt, wird Stanfeeidh Bündnis auch mit Italien abschließen, das ‚im Salle einer Vereinigung. Oesterreich mit Deutschland in Wirksamkeit treten soll. | ein solches künstiger Verlauf der Situngen. in Cannes, Bari, 12. Januar. Briand eröffnete Mittwoch Er schlug als ersten Punkt vor allen Dingen die Anhörung der deutschen die Gstung des Obersten Rates. Abordnung duch die Entschädigungskommission, vor. Die deutsche Delegation solle über die Zahlung, welche gemäß den bisherigen Erklärungen des Reices bis zum, 15. Januar nicht entrichtet werden können, berichten. Boyd: George erklärte ich, mit "diesem Vorschläge Briands: einverstanden. * Die deutsche Kommisson wurde für 5 Uhr nachmittag vor die Entschädigungskommission geladen. Nach Anhörung der deutschen Abordnung werden die Mitglieder der Entschädigungskommission den verbündeten Regierungen berichten. Es wurde ausgesprochen, daß derberste Rat ergänzende Erklärungen der Deutschen Kommission auch selbst anhören könne. Briand beurlaubte sich für 48 Stunden, um seinen Kollegen in Paris Donnerstag dem Teit des senglischeranzösischen Abkommens bekanntzugeben. Weiterd gab 090. George Erklärungen zum Texte des Januar Abkommens bezüglich der wirtschaftlichen “Herstellung Europas, der in Genua abzuhaltenden Konferenz.‘ Dieses Abkommen verpflichtet die Mächte zur gegenseitigen Achtung der Grenze und verbietet gegenseitige Angriffe. Lloyd Georges erklärte, der Beschluß vom 6. Januar verfügte in seiner Weise die Rechte der Verbündeten aus ‚schon bestehenden Verträgen, und solche Fragen können in Genua nicht aufgeworfen werden. a u Das neue Bündnis zwischen England und Frankreich Baris, :12. Januar. Briand und Loudheur hatten Mittwoch eine längere Unterredung mit Lloyd g George ‚Der englische Ministerpräsdent stelle Briand die Niederschrift Des französisch-englischen Bündnisentwurfes zurück: Cine. Mefung ‘der Havaz-Agentur besagt, daß die Bündnisverhandlungen einen sehr guten Hortschritt gemacht hätten. Die Beteiligung Belgiens an dem Bündnisse wird unter sehr, günstigen Aussichten ins Auge gefaßt. Die Unterhändler glauben, daß dieses Webereinfommen die Grundlage darstellen muß, die,wenn der Augenlcht gekommen sei, doch ähnli Webereinfommen mit Belgien und Italien zu. verpoll- Ständigen, fein. wid. |. nt .. .-»«-Par»i·d,12.Januar.»DieT Zeitungen berichten über das englisch-französische Bündnis-daß dieses-nicht"eine einseitige Hisilfe an Frankreich,sondrn die dir.k.e·Mit-, wirkung Frankreichs fürs diesz Aufreterla«lung des eue»upäischen Friedensv«orsehe.2».Die Unterfertigung dies es Rhomuiensi wird nichts vom der Erledigung der scheuebenden stragen abhängig gemacht.»s, ·’. ’Brigidiner das Bündnis.« » Paris,s 12.Januar.Briand erlärte einem Journalisten in’Eannes,daß die Wiedererstehung des englisch-französischen Bildnisses weder von den Bürgeschaften,die Frankreich echalten hah abhänge,noch von einer Beschränkung Frankreichs in dem Ausbau seiner nationalen Verteidigung.Der Zweck des neuansinwnisses sei die Sicherung aller gegen neue Angriffsabsichten der Deutsche.Der Ministerpräsident hatte den Wunsch,«das Bündnis allgemein auszugestalten-doch habelein Georges nur für Frankreichsdeutsche Grenze zu geiwtdeck sp« . .. Ein Bertrag der Uscaine mit Anaora, Das türkische nationalistische Blatt „Oleri“ veröffentlicht,den Wert eines Vertrages zwischen der Sowjetukraine und den türkischen Nationalisten in Angora, der aus 5 Artikeln Bestehton Der erste Artikel besagt, Da Die Regierung der großen Nationalversammlung der, Türkei‘ die Sowjet- Republik,der Miraine anerfenne und daß rettere ihrerseits Die Regierung der großen Versammlung einf&lich Hi dergrenzen und Rechte, wie sie im fürstehende Nationalabsommer umschrieben würden, anerfenne. Die beiden Regierungen, die Denselben Kampf führeten und Die dasselbe Bier vor Augen Hätten, Hätten sie verpflichtet, keinerlei Regelung anzuerkennen, welche eine fremde Macht aufzuerlegen mwünfte, es sei denn mit beiderseitigem Cinberständnis. » „trag, den sie mit, einer anderen Macht abschließt, in «Sede der beiden Regierungen,verpflichte sich weiterhin,die andere Regierung rechtzeitig in von jedemweien Kenntnis au feben . Die Angelegenheit der Meerengen und des Shivar«" zen Meeres solle Durch die Uferstaaten untereinander geregelt werden, und Diese Regelung müsse auf, die Unperleglichkeit, »Konstantinopels, aß Hauptstadt der Türkei begründet sein. Die beiden Kontrahenten verpflichteten sich zu gemeinsamem Handeln, um die Rechte und Interessen der Türkei und der Ukraine aufrecht zuerhalten hinsichtlich des Schwarzen Meeres und der großen Slhffe, welche in diesem Meere münden. Am wichtigsten ist der vierte Artikel, welcher 'betätigt, Die Somalistische Regierung nicht geneigt An ; A