Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1923. Juli (Jahrgang 50, nr. 15023-15048)

1923-07-01 / nr. 15023

EJL -.-;k-·« AN, FR . (era en sp-z» - gaskss s- Sænmeitm.. and len: « Benigin Karin Be Bernipreder: ir Bingen: Runner: Rr. 15023 , , | Hermannftadt, Sonntag 1. Iuli 1923 « | Bezugsbeftellungen unt-Mut one Fe Kegenvemtunge des en und U BnBrabfiha u. Qufooina be Friedrich 8. Bendek, Bukarest, Str. Gen. Berthelot 19 ze are Er Hafiden Gineiden Beh enber Bafpn Brfeiat gti mit Ausnahme 50. Jahrgang TE . »k. - \ 4 ae Biblioteca Judetenna ASTRA EN *21328P* Zei me beutfd­­ -französisch- englische Streitfall. (©. ©.) In den Septen age haben die Dinge eine kritischere Wendung genommen. Die drei Parteien süh­­en, daß endlich et­ das geschehen müsse, da ihre Ger­­ichte zu untrennbar miteinander verknüpft sind. Wir konnten in unsere­­iegte Ausgabe noch ein­ knapp vor Blattschluß eingetroffenes Londoner Telegramm aufneh­­men, Baldwin betrachte Poincarés Intransigenz als so bedenklich, daS an einen Abbruch der­­ Verhandlun­­gen und an eine neue Passivität Englands gedacht wer­­den müsse. Boincare dagegen hat durch seine Hal­­tung vom 16. Juni in der Kammer auf seine Wahlaug­­sichten für 1924 verzichtet, um noch vorher einen Ge­­­­waltstreich zu führen, der es ihm gestattet, seine dreißig» -jährige Ministerschaft auf eine napoleonische Basis zu bringen. Dem am 20. August das 73. Lebensjahr vall« endenden französischen Staatsmanne wird es allmählich war, daß ihm­­ allzuviel Zeit beschieden sei, wenn auch der um 9 Jahre ältere Slentencemi noch immer nicht allzu ruhebedürftig zu sein scheint. Herr Bald­­win drüden natürlich andere Sorgen. England kann lroß seiner­ angeborenen und anerzogenen Gemütsruhe nicht so lange warten, als es Frankreich vermag, dem seine agrarische Grundlage, vermehrt um den imperialistischen Geist seiner Bürger und die Geringfügigkeit seiner wirk­­­lichen Sozialisten, einen längeren Atem verleiht. Die England ‚Drühendsten Sorgen sind: zuerst die ER Diesem Dlatt schon­ öfter beißt: © Notwendigkeit, sei­­„adeligen Br­eiterflaife ’ gun­gen zu erhalten. Viertens die Notspendigkeit, dem französischen Militarismus endlich, ‚entgegen« antreten. In Diesem­­ Sinne ist die jüngst gemeldete Botlast des e­n­glischen Gaftministers an das Unterhaus „aufzufasfen, die­ englische Luftflotte müsse­ imstande sein,­­ den Angriff seiner nächsten Nachbarn (1) abzuwehren, und England­ werde daher alljährlich 55 Millionen Pfund an Mehrsorten für die Luftabwehr verwenden müssen. (Rund 5 Milliarden­ Lei) Drittens wird die Arbeiterpartei Englands posit­iv immer Deutlicher. Auf ihrem Parteitag am 26. Juni, hat diese Partei erklärt, sie strebe ‚die ‚Nebennahme der Regierung an, werde sich sodann von der­­ Unterfragung , der französischen Grobererpolitik ganz zurückziehen und begrüße, den Deutschen Reparationen willen. Für 1926 rechne diese Partei bereits darauf, die­­­Regierung zu übernehmen. ‚Sie werde maßvoll sein und trenne sie Daber von den K­ommunisten, die sie mit fast 90 v. 9. ‚der drei Millionen Abstimmenden nicht. ‚einmal, als ‚Saft bei sich aufnehmen wolle. “Bierteng gehen di­ie Mandate der K­onservativen an die Liberalen , Mandate der Liberalen an die Arbeiter­­partei: i­ Die Entwicklung geht s­ogar Lloyd George zu schnen­ Be Die Dalliser Zauberer versuchte am 21.­­Juni, den Orfo der Studenten zu beweisen, daß der Ber­­­sailler Sriede, den er zu einem guten Dritteil geschaf­­fen, gerecht jen sei. Dennoch sprach sie die Mehr­­heit der identen, einem "Agquith Liberalen zustimmend, " 450 Stimmen gegen Lloyd George aus. Konservativen und Liberalen ist dabei « Sie würden im Herzen heute alle die Unterwerfung Frankreichs unter Deutschland wünschem aber Die-Datum mit 550 gege ganz. erklärte.­­ Pre, Cecil,­­sie können die ernterwerfung nicht verlangen Denn ‚sie alle, ‚Baldwin, Bonar, Law, Lloyd George, Asquith, Balfour haben den Krieg an leitender Stelle » geführt, waren oft eisiger und unerbittlicher als Frank­­reich selbst., und können, ohne sich selbst preiszugeben, fest nicht , „Hoflanneh“ sagen, wo sie „Srucifige“ gebrüllt haben. And­ai sticht umgekehrt. Und so ergibt sich » Die gespun­dene Erklärung des auswärtigen W­nterstaats­­sekretärs Me. Neill vom 25. d. M., England stimme in der Ruhrfrage mit Stanfresh in der Hauptsache überein, nämlich Aufrechterhaltung der Entente. Sonst aber werde es­ taufreich zuliebe seine Interessen nicht vernach­­lässigen und 28 halte die Belegung der deutschen Indu­­striegebiete für ein durchaus untaugliches Mittel, Kriegs­­entschädig­igen zu erlangen­­­ . Der Anstoß zu dieser unsicheren Haltung Englands legt wo) zuerst in einigen unerfreulichen Griedeinungen land feldst. Während einerseits der Staat, ein­er und die Sozialisten anläßlich des Todestages Rathenaus ehrende Feiern veranstalteten, haben sich Nationalsozialiten, Hafenkrenzler und andere rechtge­stehende­ Verbände ebenfalls zusammengetan, und es ist zu sachleichen Kämpfen, Attentaten, Ueberfällen gelern.­­Parteien greifen immer häufiger zur Selbsthilfe und zur Bestrafung wirklicher oder vermeintlicher­­Berräter. Eine große Propaganda gegen die Industrie jebt ein, der man vorwirft, sie bereichere si an dem uner­­hörten Marksturz. Die Industrie antwortet ihrerseits und der „Mann der Straße“, der sein Mittel hat, die Richtig­­keit der Beschuldigungen und Verteidigungen zu prüfen, ist auf ein Gefühlsurteil angewiesen. Da der sindende Auslandswert der Mark die ausländischen Konkurrenten der deutschen Industrie vernichtet, kann der Ansicht auch der bürgerlichen Auslandspresse keineswegs Unbe­­fangenheit zugesprochen werden, aber die deutschen Linien -parteien finden die Bekräftigung ihres Parteistandpunk­­tes nun in fast allen ausländischen Blättern. Der Deut­­schen Arbeiterschaft bemächtigt sich fest die Parole nach wertbeständigen Löhnen, welche darin begründet sein sollen, daß die Industrie wertbeständige Auslands»­einkünfte habe. Aber auch der Nichtfachmann muß sich daß Die deutsche Industrie, die schon fest Die Rohbstoffe in Gold zahlt,­­ Soldpreise fordern müßte, wenn sie nun an Goldlöhne zahlen soll. Da aber die deut­­schen Waren, außer mit dem Goldselbstfoffenpreise noch mit zweimaligen Transportipesen, Zöllen und der Repa­­rationsausfuhrrate behaftet, konkurrenzunfähig werden müs­­sen, daher die Erzeugung aufhören und die Arbeiterschaft arbeitslos würde, ist das Problem ein fast unlösbares Ding geworden.­­ Abgesehen davon, daß das Inland den Weltmarktpreis erst recht nicht bezahlen konnte. Nuhige Zeiten und eine allgemein anerkannte Staatsgewalt we­ige im­m ımfomeniger Sfre­­gungszustände und eine den” denften Seiten bekämpfte Staatsform! ‘heutige in‘ : . z­w­­eutiche ‘and wieder Fuß fassen möchte, da sich Bayern als un­­Es ist nicht umbegkeiflich,daß kntoskawrfeizxe Zeit gekommen glaubt und nun von Sachsen aus in geeignetes­­ Sprungbrett ertwiesen hat. Die An­wesenheit Rodefs wird in Berlin gemeldet, der ehemalige ungarische Diktator Bela Kun soll in Sachen sein und verfe­­me derartige Leute niederen Grades verteilen sich auf Die füch­­sishhen Propingstädte und namentlich auf die Redaktio­­­nen. Die Sprache des derzeitigen sächsischen Erstministers­ ist ganz unglaublich geworden und es tut von Herzen vieh, hören zu müssen, es sei eben au in Sachsen ein Experi­­­ment wie in Bayern und A­ngarn nötig, um­­ diese Irren­­­den zu belehren. Ein anderes Blatt in der deutschen Tagesgeschichte stellen die zahlreichen Prozesse vor, welche. vor verschiedenen Gerichten gegen. Diejenigen­­ geführt wer­­den, welche sich mit der Französishen Propaganda eingelassen­­ haben. In Stanfreich lebt die Erinnerung an den Rheindbund umseligen Angedenkens weiter und P­a­­ris glaubt nun, durch die Unterfrügung einer süddeutschen, katholischen, wittelsbachischen Richtung einen Keil in die deutsche Einheit­ treiben­­ zu können, der &ranfen rollt. In einigen­ Fällen mag es den Franzosen gelungen sein, schiffbrüchige und entwurgelte Szistenzen zu faufen. In anderen­ Fällen­­ ist das französische Geld genommen, aber gegen Frankreich eingesetz worden. Diese Einzelfälle ge­­nügen anderen Parteien, die völkischer gesinnten Gegner zu verdächtigen und im­­­ Auslande ist der Gindrud recht­s trübe. Liebt es­ doch jeder Oberflächliche zu verallge­­meinern und das besonders dann, wenn ihm die Schluß­­folgerung auch sonst­ gut in sein Konzept paßt. Die Zeitungsauseinandersehungen gehen ins Uferlose. „ge Temps“ verweist darauf, es handele sich nicht mehr um die Ruhrfrage allein. Die deutsche Münzfrage ei nun schon fast wichtiger. Frankreich­ würde der Welt einen Dienst erweisen, wenn es einen interalliiert­en Meinungs­­austausch über das deutsche­roblem anregen würde. Die Reparationskommission (­) erschiene die geeigneteste Stelle dazu, „Zimes“ stimmt der Sache bei, der finan­­zielle Zusammenbruch Deutschlands sei­ heute_in­ der Tat die größte Weltgefahr, aber es sei bloß die gegenseitige deutsch-französische Waffenniederlegung das geeignete Mit­tel, die Gefahr zu bannen. Die franfophile „Morning­­post“ dagegen bezweifelt sogar schon die Notwendigkeit der deutschen Reichseinheit vom englischen Standpunkt. Das starre Deutschland sei eine Friedensbürgschaft zuerst gegen Zarismus, Panflapismus und zulegt gegen den­ Bolsche­­wismus gewesen. Die Xederwindung des Bolschewismus mache das starre Deutschland überflüssig und der Zusam­­menbruch Wiens und Moslaus mache es sogar gefährlich. Aber noch­ andere Kämpfe trägt die englische und sich gegenseitig zum Reden zwingen würden. [s­tft. viel Schwarzes und sonst Düsteres in Den vor» stehenden Zeilen enthalten. Bei ruhiger­ Prüfung der Dinge kann sie nur eines ergeben. Die deutsche Frage ist die Lebensfrage auch für Frankreich und England. Lesteres hat am meisten zu verlieren, da es bis heute am wenigsten­ verloren hat. Das deutsche Boll man nur wo fachliche DBerluste erleiden, denn Groß aller Bezir­­rungen und­ Übertreibungen einzelner, die meist bis in die Zeiten der größten Berwirrungen der Revolution zu­­rückeilten, macht die völfische­ Einigung unzweifelhafte Sortichritte. Der materielle Preis für di überflüssig hoch, aber­ 70 Millionen durch mer, Entsagungen und Arbeit gestählter Menschen brauc­hen nichts zu fürchten. Sinigung fr­eiden, Irrtos Wenn der Gröball gersplittert, werden Die Cierben noch Die Unerschrochenen tragen­ , d jagen, gen i d Wir blit dBestanzet die Presse aus In England finden die französ zei . finde. " Die St Rheinpläne sein Verständnis "und werden sogar scharf verurteilt. Der englische „Observer“ hat da allerlei starf kompromittierende Dinge enthüllt. „Havas“ dementiert einfach alles und der „Matin“ bringt seiner­­seits Enthüllungen, wonach England 1919 einen englis­chen Pufferstaat um Köln herum habe schaffen wol­­len. Was fest in München der französische Oberstleut­­nant Richert sei, sei damals in Köln der englische Oberst Ryan gewesen. Und was Dr. Dorten und Smeet für Stanfreihd am Main tun wollen, habe Dr. Adenauer, der gegen­wärtige Bürgermeister Kölns, für England ge­plant. Aus diesen einleitenden englisch-französischen Kat­halgereien ersieht man, wie viel die Gntentegenoffen von­ einander wissen und was sie alles jagen könnten, wenn sie a in u, nes . . .­­ | von. Br Unfenstäigdhn ag "Barihau, 26. Juni. Heute fa sehen. Majestäten Manöver im Gebie­t­ . Marschall Pilfudsti gab die fachmann flärungen. Das Königspaar besuchte Johann dem « infeüver VillmGs fanden später lange Beratungen znd­­er den Gritministern Witos und 3. I. 6 Bratian dann, zwischen den­ Außenministern Duca und Sehda statt. Nachmittag wurden­ Bferderennen abgehalten, am Abend gab der Staatspräsident ein Brie­fodanır war Sestvorstellung in der Oper. Mit dem M­ernachtszuge teilte das Königspaar nach Krakau. BERER? Krakau, 27. Juni, Das romänische Königspane Tan heute früh hier­ an. Die amtlichen Berichte beider Länder: ‚berichten glänzenden her aller Bau des. Men m: I — [bar « E handelt heute, wenn di a an­ lade Stelle, die Me. Mr Begegnung in Warsau und bringt ve Zusammenhang mit dem Besuch des griechischen Außenminis­­ters in Bukarest und Belgrad. Es sollen halbjährige Zusammenkünfte der Außenminister der Kleinen Gntente stattfinden und damit soll in der zweiten Hälfte Juli im Sinaia begonnen werden. Das Blatt hofft, daß die­­ ver­festigte Kleine Gntente sich jedem ungarisch-deutschen und­ türkisberuflishen Annäherungsversuche werde widerlegen können und daß sie im Zusammenhang­ mit der Großen Gntente sich betätigen werde. Derzeit scheint, m­­e­ wir­d ‚erst jüngst ausgeführt haben, der Zusammenhang innerhalb der Kleinen Gntente tra& aller ihrer Schwierigkeiten noch nu­ größer zu­ sein, als es der nee der Großen Entente ist. Die Heimkehr des Königspaares. ‚Butarest,.29. Juni. Donnerstag um. 11 ar an mittag ist das K­önigspaar mit Sonderzug aus Kali n —­cbgereift. Bratianu und Duca befinden sich in demselb Züge. Unmittelbar nach der Ankunft­ des königlichen­ Paares in Butarest wird ein Ministerrat stattfinden. Sein einziger Verhandlungspunkt soll die bevorstehende, könig­­liche Reise in das Banat sein. Die königliche Familie wird nämlich in allernächster Zeit des­­Banats befuhen. Ein Nitentat gegen den königlichen. Ing. Bu­tarest, 30. Juni.­ Heutige Nachmittagsblätter berichten über einen Attentatsplan gegen das­ Königs­­­paar. In der Nähe von Haliti sprangen zwei von­ der Polizei lange gesuchte­ Frauen aus dem voranfahrenden Zuge Die eine ist die Frau des seinerzeitigen Atten­­täters im Senat Lichtblau. Die lebt, in Polen lebt. Das Attentat hat der Dnjesterbrüde­r gegolten. Die Er­befteten wurden, na Stanislau BER: = yo

Next