Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1924. Dezember (Jahrgang 51, nr. 15454-15477)

1924-12-02 / nr. 15454

RE, er BRATEN TEE TE . T Mehm Eörifileitung usb Bar pay "Stay monatlich Lei 60’—..mit Zustellung zaße Art. 23 — Lernsprecher: Schriftleitung ie 115 Verwaltung Ar. 631 — ‚Bezugspreis: ‚für Bermannfadt:­­offversendung für das Sana monatlich Lei 66; für das Ausland:. "monatlich. Lei‘ 120—:—: Einzelne Nummer Lei 2 ohne "Sufteilung Nr. 15454 „ nannstadt, Dienstag den 2. Dezember 1924 ne 51. FABRaeNB mein nun anna namens Anerkennung des Ynfgrufes Berninabiens. Eine Forderung Herrivoffs an Tinhland, Dujarest, 3. November. In­ hiesigen diplomatis­­chen Kreisen wird eine Bariser Nachricht viel besprochen, die sagt, der französische Skitminister habe sich zu einem ent­­scheidenden Schritte in der bessarabischen Stage entschlassen. Aus dem Kreise seiner Umgebung wurde nämlich vertraul­lich, mitgeteilt, Daß bei den­­ bevorstehenden französisch­­russischen Verhandlungen Herriot Rußland die gebieterische Forderung stellen wird: Anerkennung des Anschluse­ses Bessarabiens an Rumänien. Moskau scheint übrigens von Herriots Absicht erfahren zu haben. Da die Agenten der Sowjetregierung in Paris’ eifrig bemüht sind, gegen Rumänien Stimmung zu machen. Doch blieben alle Anstrengungen erfolglos.­­ Die französische,­ öffentliche Mei­­nung ist augenblicklich sehr beeinflußt von der wenig ert«­gegenkommenden Haltung der englischen Regierung gegen­­über R­ußland. Die de jure Anerkennung Rußlands sei­­tens Frankreichs ist ferner lediglich von dem Standpunkte aus erfolgt, der die Grenzen Rußlands nur jene Gebiete um­schließen, die sich Der A­BN,­om geschlossen haben. > RB 4 Tschecische Schulpolitik,. Bon Frid Karl Dadendied. ‚Auf einem internationalen sozialpolitischen Kongrh in Prag senfte vor kurzem ein deutscher Abgeordneter der Lihechaslowafei Did Aufmerksamkeit auf, die nicht wegzu­­leugnende Tatsache, daß die immer mehr die Formen eines Vernichtungskampfes annehmende systematische Zerstörung des bdeutschen Bildungsinwerens für die Prager Regierung eine schwere Beeinträchtigung der­ sozialen Entwicklungs­­möglichkeiten des immerhin dreieinhalb Millionen Seelen betragenden deutschen Volk­steiles bedeute. Die Lärmende Entrüstung, die dur diese Feststellungen in den Reihen der tiheggischen, französischen und sonstwie deutschfeindlich ein­­gestellten Vertreter Herpargerufen wurde, kann nicht dar­­über hinwegtäuschen, daß tatsächlich die Untergrabung des Bildungswesens ein Verbrechien des­ Staates gegenüber seinen Bürgern darstellt, von de­­en er immer ib jeder Staatstreue und Anhänglichkeit fordert. Ist es doch bereits soweit gekommen, daß die Regierung es wagt, Anfragen Deutscher Abgeordneter über geienwidrige Sperrung von Scqulen und Schulktaffen einfach unbeantwortet zu Taffeln. Zu österreichischen Zeiten haben die Landesschulräte jedes Jahr eine Uebersicht über den Stand des Schulwesens, ge­­trennt nach der Nationalität, gegeben. Heutzutage schwei­­gen sie die amtlichen Stellen, allen Mahnungen zum Tros, über diese Daten aus. Eine der erst­en Taten der völlig ungefegmäßig zu­­sammenberufenen, erste ale nus, Des Staates, den: Randges ‚die reinbeichf Biete ein Sefüg Dineingegwungen Sat Da der Ela WAme IsGchulmmxf zulassmundtsche­ Mie dafür einzunchten­de Säulen im deutf Die Deutschen politischen und kulturellen Organisationen haben mm genaue Medersichten über die Zahl und Art der aufgelassenen deutschen Schulen­ ausgearbeitet. Aus diesen­­ Zahlen, die in der „Streien Schulzeitung“ (N Reichen­­berg)veröffentlich­t sind,ist zum mehmsm,daß­ seitdem­­ Umsturz an Volksschulklassen aufgelasse wurde m­an6264 i Böhmnen 1128 voa nSsiiI Mahren 352, wu 747 m Schiefsmu­l von ssosknsgepamtlöw An Bürgerfgulflaifen sind insgesamt aufge­­lassen 159 ton 1059. Für die Rollschulen Besteht folgende Verlust­­lifte: von 2272 in Böhmen 72, von 641 in Mähren 105, von 225 in Schlesien 22, von 3138 insgesamt 199. An Bürgerfhuler sind van. 374 insgesamt auf» gelassen 33. Es ergibt fs also, daß bis 1. Januar­ 1924 1856 Schulklassen und 232 Schulen den Deutschen genommen­­wor­­­den sind. Die Neuerrichtung von Schulen und Klassen ver­­ändert das Bild nur ganz unwesentlich. Das Segenbild bietet die Srrichtung von 597 tichechischen Schurfen mit 99 Klasten im deutschen Sprachgebiet. Sast alle diese tichechischen Schulen werden auf deutsche KRäften begründet. Sobald auch nur eine ge­­ringe Anzahl tichechischer Kinder, deren Eltern als Beamte a­uf­ fünftlichh ins Deutsc­he Sprachgebiet verpflangt worden sind, vorhanden sind, wird eine solche tschechische Minder­­heitsschule gegründet, nach dem Grundtag: „Rein tehechis­ches Kind ohne tschechische Erziehung“, an dessen Umset­­zung zugunsten der Deutschen unnatürlich nicht gedacht wird. Ist es doch, 3. DB. im Böhmerwaldgebiet, vorgenommen, daß fon für Drei Sichechenkinder eine Schule geschaffen wor­den ist! Die tschechische Regierung verteidigt ihre Maßnahimierr frei3 mit. ‚den­ ja auch tatsächlic­h bestehenden Rückgang der schulpflichtigen Kinder seit Kriegsende. Sie’ hat aber noch niemals tro& wiederholten Trängens befanntgsgbin, dak­ettvr auch ti­jech. Schulen aus dem­ gleichen Grunde einge­­gangen sind. D­as Edulbudget ist zu Ungunsten der Deutschen beträchtlich­ herabgefegt. Man Hat aber wo nicht darum gehört, daß etwa der Stand des aktiven Heeres Herab­­geießt und­ der Heeresetat vermindert werden soll, sobald­­ hier der Rückgang an Nachwuchs bemerkbar macht. Im­folge dieses Kiederreigens­ deutscher Schulen zur gleichen „in­­ welcher das tschechische Schuhwesen aus­gestaltet wird, ist natü­rlich auch die vorzeitige Pensionie­­rung vieler deutscher Lehrer. Das im alten Desterreich auf Hoher Stufe fehlende Schulwesen ist um viele Jahre a­lt worden. 8 liegt in diefene Zusa­mmenhänge nahe, darauf­hin» binzum weites, wie alle leiden Be­das tie bis - Schulwesen in Veutshöste­rre­ich auf Staats­­fosten gepflegt und ausgebaut wird. In Wien, in Nieder­­und Oberösterreich hat Fich eine eingewanderte tschechis­che Minderheit „niedergelassen. Die ganz einheitlich, aggres­­sive auftritt nie­der der Österreichische Staat, sollte die Statt Wien weitgehende kulturelle Förderungen zu Teil werden Kassen. In Wien Beispielsweise hat die Gem­eindes­verh­altung das tschechische Schulwesen in­ einem Am­s­­fange gefördert, der weit über die Verpflichtun­gen des Vertrages von St. Germ­ain und des Abkommend von Brüne Hinausgeht Während nach diesen Ab­­ mischungen Die Stadt Wien nur­ zur Erhaltung von ım« gefähre 50 tichechischen öffentlichen­ Schulflaffen verpflichtet ist, unteschäft ge deren über 100. Außerdem werben tichechi­ . Die Techte Vollversammlung des siehßenbürgi­gen römisch - katholischen Status, über welche t wir berichtet haben, erfährt im Halbamtlichen „Bütorul“, unfreundliche Beurteilung. unter Hinweis auf den Bar I den Bischof Grafen Gustan Maflath SGreibt das ft: Bei ber 2 en fe Betvat m tehranftaktein, Bottefchulen, Würgerläufen und DI­e Mitt­en Rännichleiten an, da auch ın an Reife Anberitübt.. Gfeichzeitig muß Der „Deutsche Schulverein in Wien“ Geld für deutsche Schulen in den gefährdeten Gebieten Kärntens zusammenbetteln.. In Rosenbach ist kürzlich eine solche vom Schulverein er­­richtete Schule eingeweiht worden, zu derem Baır Die eigentlich pflichtgem­äß in Frage kom­mende Gemeindever­­tretung, die in ihrer Mehrheit aus Slowenen­­ ud Sozial­­beittpfonten besteht, nichts beigetragen hat. Der Beitrag des Landes Kärnten zu Dieser Schule ist auch ganz gering­­fügig. Unterstügung für Die Erhaltung dieser Deutschen Schulen im Teutsch-Oesterreich konnte bisher auch nicht erh­alten­erden, obw­ohl im Drittel der die Schule Befreien­­den Kinder sich aus dem­ Nachwuchs von Eisenbahn- und Finanzbeamten zusammenfest! Tiefe Tatsachen befeuchten, im Beziehung zum Berg­halten der tschechischert Negierug gegenüber der deutschen Minderheit gejeßt, die Unhaltbarkeit der Ver­­hältnisse aufs­treil­te. Niemand wird «3. den Zsche­­chen verhelfen, wenn sie ihren Kindern Erziehungsmöglich­keiten­­ in ihrer Sprache und Kultur geben. Die gleichen Verpflichtungen aber bestehen, gegenüber den beeten Bür­­gern dieses Staates. Die Deutschen verlangen nicht mehr aber auf nicht weniger als ihr Recht. Nicht weniger aber auch nicht woh als­­ die rechtlichen Verpflichtungen fordern, follte, zumal angesichts des Verhaltenss der Prager Regierung, D­eutschDesterreich den in seinen Gren­­­zen anfälligen Tschechen gewähren.­­ Ihr "uns im Altreich und unsere Bauern als Zigeuner Michail Ropopici unterbricht den Redner mit den Worten, daß der Berfaffer jener Flugschrift ‚gestorben sei. Rad) .der Kritis der Nationalpartei beschäftigte sie Iiamandi mit­ einer kritischen Betrachtung Der ber "Dakern partei. Das Regierungsblatt ü­ber die Boll­versammlung des kath. Status. _ feiten. en « der katholische s weinepolitischb OWfaMtstz­· mit der RelligwnkemserleEZwsamWhanghatSeM fra­­hererrkfamketyemeabfollxthipachmngdeiesetzOM Landes halbleciesem z­u welchsen Zusammenstößen sie, mit dem Hinterrichtsmiister geführt hat. Wir wissen nicht, ob der katholische Status die Ermächtigung zu seiner­­ Wirk­­samkeit in Ro­mänien erhalten hat, welche ihn wegen seines feindseligen­­ Verhaltens und jener irredentistischen P­ropas­ganda eingesterzt worden ist. Die neuerliche Herausforder­­ung Des jenigen Klausenburger Kongresses bemweist, daß iph­,­insolange als magyarische Magnaten an der Geprge der fichenbürgischen Tab­arfischen Kirche stehen, sein wahr­haft s­chriftliches Verhalten von ihren des Schußes teilhaftig gemachten­ Organisationen erwarten können. Parlamentsberichte, Gewah­­igung vom 29. November. Auf der Ministerbank Iuftiaminister Marzescu, den dem Hause die Gelegent­würfe über die Verhinderung Den Berbrechen gegen die öffentliche Ordnung und über das Tragen und den Verkauf von Waffen unterbreitet. Bei­­den Gelegentwürfen wird Dringlichkeit zuerkannt, worauf die Mitglieder in­ den Grestionsberatungen sich mit in Verwaltungsreform beschäftigen. Stammerjigung am­ 29. November. Bei der Aussprache über die Thronrede spricht Abe geordneter Straucher zugunsten der Juden in der Dub­ wine. Der Mehrheitsparteiler Siamandi wirft den Op­­positionsparteien vor, Daß sie bei der Aussprache über Die Thronrede nur belanglose Kritiken vorbringen. Auch bes hauptet er, daß Der­jedige‘ Nationalparteiler Antonesar nur deshalb aus der liberalen Partei ausgetreten sei, weil er nur Minister geworden wäre. Yiamandi hält der Nationalpartei vor, daß sie sein Programm­ bejste und schließt seine absprechende Kritik über die Nationale Partei mit den Worten: „In Slugiäristen, die an Die siebenbüraische D Bauernpartei verbreitet wurden, bezeichnet , in Schiedsgericht und Abrufung. Die Preiskolle von Genf zur Annahme „empfohlen“.­­ London. .Am 25. November tagte eine Sonderbern­samm­lung der Grotiusgesellschaft, die aus hervorragenden Zuriffen der ganzen Welt zusam­mengefegt­e­. Die Verhandlung betraf lediglich das Genfer Pro­tokoll. Den Hauptredner Manisty legte, dar, eine Marine- oder Mili­täraktion würde den Signatarstaaten durch das Protokoll lediglich empfohlen. Die Entscheidung über ihre Teils­nahme gegen den Angreifer bleibt den Staaten über­­lasten. Kein Staat würde im Voraus eine bestimmte Kriegsstätte für diese Teilnahme zusichern. Die Beratungen ergaben starre Meinungsverschieden­­heiten über­­ den praktischen Wert des Art. 16 und Art. 13 des Brotd­all. Anschlug Japans an England in der um des Genfer Protokolls. London. Nach Meldungen aus Washington wird die japanische Regierung in der Trage der Natifizierung des ' Genfer P­rotofons erst die Entscheidung. Großbritanniing ' abwarten, bevor sie ihre Entscheidung trifft. Deu­­tschlands Eintritt in die Weltpolitik. Eine Rede Stresemanns. Berlin. Bei einem Festmahl alsählich des 75jäh­­rigen Bestandes des Wolffischen Telegraphen-Korrespon­­denz-Büros hielt Dr. Stresemann eine Rede, worin er u. a. ausführt: Wir Hoffen, mit den Londoner Abmachun­­gen, den ersten Schritt­ zum Eintritt Deutschlands in Die Weltpolizit getan zu haben und mit der Aufhebung des einseitigen Meittbegündigungsrechtes zu Beginn Des Tau-

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