Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1925. Januar (Jahrgang 52, nr. 15478-15502)

1925-01-01 / nr. 15478

Schriftlettnismwslt und Wnnstadhlczmgmmanaftntzeär.B-kaechetWgUr.UWUr. für das Ausland: monatlich Lei 10— — Einzelne Hummer Lei es monatlich Lei 60 °; mit Zufteilung monatlic Lei 66 °—; mit PD­oftversendung für das Inland: monatlich Lei 66; — Begugspreis: für Hermannstadt: ohne Zufelung | t Ir. 15478 52. Sayrgang Hermannstadt, Donnerstag den 1. Januar 1925 : Die nächste Nummer unseres Blattes ge­­langt des Neujahrstages wegen Breilag den Fe äur gewohnten Getunde zur ai­gade, ­ 21994. el Bibioeen Judeteana ASTRA RE SUP­­­­ nn die Finanzkonferenz in Baris, Beruhigende Antwort an die kleinen Staaten. Bukarefft, 30. Dezember, "Die französische Regie­rung, die die Einladungen zu der Bariser Konferenz der interalliierten F­inanzminister versendet hatte, wird laut Mitteilungen aus ungericchteten Kreisen auf Die Note der Kleinen Staaten eine sehr beruhigende Antwort geben. Es wird darin ausgedrückt sein, es hätte nur in der Ab­­sicht Baris gelegen, Die Heinen Staufen von denjenigen DBerhandlungen auszuschließen an, denn­ sie : Direkt­ oder indirekt beteiligt sind. Nur in den Fragen, die ausscließl­ich die Stoßmächte betreffen, wird ohne die seinem Staa­­ten entsc­hieden,­ aber auch in diesen Angelegenheiten wird die Meinung aller Verbündeten angehört.­ Weiters führt die Am­tteort an, daß Don einer Zusage Besonderer Rechte nicht die Rede sein sönne und auch nie gemesen is. Es handelt ss bloß um ‚prafische Mahnahnen, damit die gewünschten Ergebnisse auf leichte Art zu erzielen sind. Nach diesen Aufklärungen nimmt man als sicher an, dab . der Finanzminister Brahiam( persönlich) nach Paris reisen "and. an der Konferenz ee wird. Verbot der Getreidenussuhr. Inlandspreis für einen Meierzentner Weizen 9500 Reiz Requisitionspreis 9000 Zei. Sieine allgemeine Requirierung. Anwendung des Spekulationsgeieges. Bukarest, 30. Dezember. Heute nachmittag wurde neuerdings ein NM­inisterrat abgehalten, der wieder Die­bstreide- und Brotfrage beriet und endgültige Beschlüsse zur vorläufigen Regelung dieser wichtigen Angelegenheit faßte. Es­­ wurde folgendes festgefegt: Die Ausfuhr von Getreide und feinen Webenprodukten­ ist bis auf Wider­­ruf verboten. Die unlängst gemeldeten Verfügungen über die Herstellung von Einheitsmehl und Einheitsbrot trr» Be i "Der. Hödhjftpre YoL ya dh ROT: AR; vi Ye ee ee, » ee für einen Bag da Anterf vom R­quisitinnge 0.009 Lei preis, der, wie­ bereits geitem ‚gemeldet, mit Bestimmt wurde. ‘Die Verfügungen wegen der Requisitionen werden aufrecht­erhalten, jedoch mit der Einschränkung, daß sie nicht allgemein, sondern nur als Ausnahmsber­­timmung zur Antwendung­ gelangt. Aus die­sem Grunde Bedarf jede Requisition vorher die­ne des Kriegs- und des Innentinisteriums. · Dethnistermt stellte schließlichs Fest daß dag uding » ‚geiles in der reifen Zeit entweder gar nicht, oder nicht ah ‚DeE_ entsprechenden­ Strenge ucendd wird. Aus d­­en Be, no- L­» i­s­f ET RE ea­ufforderung erhalten, das empahite Veres am­ eure P fee mit aller Schärfe ‚ai ‚handhaben, rise von met a ee­l'­­» en U Er, ; ETC TERRA TEN . III *21334P* Rühblik und Ausblick, (9. $1.) Arm dröhmen bald die Siedenschläge dur das Land, die­ das alte Sahr zu Grabe läuten und dem Sahr 1935 ihren obersten Gruß entbieten.. Eine ernste­ Weihe liegt über Dieser Stunde, die Das neue Jahr vom alten grennt. Die Zeit hat es mit fi; gebracht, Das, wir. mit ersten Gedanken die­ Jahreswende begehen. Ginst s­and Diese Stunde ganz im Zeichen der Fröhlichkeit, in den Kelden perlte der Wein in luftiger Geselligkeit und auf Bein Straßen ‚aller Städte tief eine leichtgedrängte Mien­­schenmerge übermütige Olüidwünsche­lle) zu. Im Zeichen des burfhikosen „Profit Neujahr“ stand damals die Jah­res­wende; ‚heute wünscht man sich mit ernstem Blick und mit festem Händebruch ein „glückliches neues Jahr“. Wir finden nicht mehr zurück in die Unbestimmeriheit der Vork­riegsjahre, unser W­­ien trägt das­ Zeichen aller der Ket­­ben, die die Ereignisse des letter Jahrzehnts darin eine geschnitten haben. Sollen wir darum trauern, d­as unser­ Leben erhftet geworden ist, sollen wir in den Waleln des Lebens danach­ suchen, ob nicht N Refte der einstigen Fröh­­lichkeit, darin urüdgeblieben­ sind? Wir wollen. uns nicht ‚baden berli it. ir auch @. nicht gewohnt, unsern Bid­ee 4­2 # t unseren gahzen Sein. ‚Unser SL it .«. Näh miwse«.·ondsie1uber«Hu921 .­«.­unferm­..klingt der Rhytsm­us nach), b,. dem, der sehwere fiefel unseres Bai­ern der Aderboden une­er. Vogelzüge tu­t, dem so mühevoll Irarsamer­­ ‚Ertrag ‘­rungen werden muß. Kein leicht» liebiges‘ VoR­ sind wir, sondern. ısiv sind von solch’m Schlag, der Das even emst­­u ehren gewohnt­ ist. Und wenn dem heutexependen Geschlech­tvenn namenttch jedem­ der deutschen ‚Bollstuns ist, harte Zeiten auferlegt und, dann wollen wir diese Seiten in ihrem ‚vollen Ernste auf uns nehmen. ‚Seder hat es in feinen schweren Tagen Die lebt, daß Das­ Leben. micht nur an seinen Sonnseiten Iebens­­hert if, sondern. boch auch, in­ dem enften Schicsal Schön. Beit. geber Eift, „Die umso, tiefer ‚glüht,­ je näher fi? sung an der­­ Herzlammer ‚ruht. Die Moynm­melodien der­ Bor« Ericosaeit sind in Die Schicfalstlänge Brethonenischer Exymphonien . übergegangen. ‚Wir aber. wollen die Bestim­­­­mung unserer Tage auf uns nehmen, wir. wollen Durch ihr Leid, und Dd und ihre Schwere ' ums: Durchringen­­ zur ‚ Klarheit‘ Rachsicher: Sonkunft. Eine­ Schiejalsgeneration ist unser, heute Tebendes Geschiecht genannt ‚worden. &3 liegt 2eid Darin, an den Aufgaben ‚einer neuen Zeit mittragen zu müssen, und doch ud) Stolz, an ihnen mitschaffen zu dürfen, Wir,w ‘bei uns zugeteilten­­ V­erantwortung nicht würdig, ‚wenn th­r. ‚sie nicht in Rn ganzen pr­auf ‚Mm. Dieses Wahrzeichen unszrer Beit war das vergan- PR Sahr für unser Boll so recht hineingestellt. Aus uns­­­­serer Brummenstube sahen wir die Gimer eruften und shive« zen: Erlebens auf und nieder wandern und sahen Die mes­nigen Tropfen des Glücks, die Daneben uns zugefallen sind. Was die vergangenen Jahre an En­tscheidungen polis­tischer, wirtsche­­ftlicher und­­ kulturpolitischer Art barbereis­teten, das ist im sechten Jahr zum großen Seil zur Reife gelangt oder en der reimenden Aussaat zu erlernen. Im biistschaftlichen Leben legt si der drühende Ref immer enger um die Brust, der aus Geidmangel and Be­ennstander ist. Das Jahr 1924 war das Jahr des ı zeng und der Sinnehränkungen, das Jahr 1935 wird "Das Berichtefahr werden. Allgemein ist die Annahme, da z­ahlreiche derjenigen Unternehmmungen fallen werden, die nicht auf fester Grundlage stehen; mach Der ige­nierung des Schiebertums wird der Zusammensturz der benachhandlenen Gc­h­äftsbetriebe kommen. Wohl wird Jung der Spreu von dem Weizen in mancher Richtung wohltätige Reinigung mit sich bring diese Ers­ütterungen des wirtschaftlichen Erd« · M muchen gesundnimmmschudligen und"Untek-tchen,das gesund aufzublühen wer» rad, im feiner Entwicklung hemmen. Das Wirtschaftsleben erleidet alle feine Lieder, starre und schwächliche, in Zusammenhängen . killen nac. son gewaltsamen Vesänderungen » werben. in Dee Jahr. Die Jahre und borlißer, mo der B auer aus voller Geldtasche [köpfen konnte, er hat heute, im ‚ganze Lande mit ernsten Schwierigkeiten zu: TämpN­er And hat der Bauer Fein Geld, so embfindet Dies auch die übri Welt. An allen Eden und Enden fehlt der beie beube &2 zufluß, der sanft nach der Ber­rertung Des Emm­esztcages ich einzusteilen pflegte. Siebenbürgen ist auch Teidlich dran, aber in unseren reichsten Seireibegabieten, im Miireich und in Beisarabien Beri­cht fchhrere Sorge und ms au bei uns die bestehende Spannung nach verschärfen Das neue Jahr kündigt sich in teirtschaftlicht Hinfigt nicht mit Rofentasien an. ... ‚Aicht minder schiwer aber ff N die politischen Derbälte niffe Dieser, Tage. Das vergangene Jahr Hat zwei Zra­­gen. ung auferlegt, die uns an unserm Lebensw­ab berührt haben. Das eine war die Dinjführung der A­grarreform, die andere der Beginn der neuen Schulgereggedung. Beide Fragen sind vor der Oeffentlichkeit unseres alles und mit ihr so oft erörtert worden, daß an die­ser­ Stelle ihre Remiung genügen mag. In der Hgu weform­­ den alle die Besorgnisse sich erfüllt, mit demen wir der » Duchfüh­­rung Dieses Eingriffes in das i­gare Brftsrcht entgegen sahen, sie hat uns no­ mei fhnaren Wunden geschlagen, als es nach dem Eefer hätte in müsfen und sein dürfen, und wenig aussichtsreich Yimız Trage, 05­8 gelingen künd, beim heutigen Stand der, Dinge noch, Outmachung des in zahlreichen Fällen begann­en Mnrch­ts erreichen, St der Schulgeiesgebung Bat vas Bee über den staatlic­hen Volksunterricht mihtig? Fragen unsereg heimis­chem Dautschtums in einer Waffe,zlöft, Die uns nicht befriedi­­gen kann, und die Entscheitung der Die­nfessionellen Schulen steht mahe bevor. Mahl ist bei dem ‚Staatsschul­­gejes die Be­feitigung 'Derjenigen Bestimmung den, die auch­ für­ Das Konfassionele Schulwesen eine Iivere Gefährdung bedeuteten. ‚Aber bei Kurts Der Schul­­politif unserer Regierung, der in digen Entwürfen zum Ausdritt kam, besteht wetter fort und muß uns Darauf hinweisen, zum Widerstand gegen den beporsiehenden Ge­­feentwurf über die Konfessionellen bus uns zu rüsten. ! &$ ist seine Frage, das die­ Regierungspolittf ung ge­­genüber härter gew­orden ist, seitben­ die Mandatsdauer der liberalen Regierung im absteigenden Afte steht. Es ist die übliche Erscheinung. Es fallen Dani Sem , die am Anfang der Regierungstätigkeit und Das Bestreben tritt Tärker hervor, bu nationaler sindullesamteit­ die Sunft und den breiten Bollsmajfern, sic u gelvinhen. Kir ‚haben a wußt imd. wir. haben nie darauf verge­ben, Das. in der­ liveralen Bartzi diejenige Richtung uns gegenüber- Steht, die am­ meisten auf"zime Boll natismaler "Loser- « ung und, auf diejenige eines, nationalen Diftates‘ der­ Staatspolitik eingestellt ft. Als mit dieser Bartei und­ mit dieser Regierung­­ unter M Wahlvereinbarung. in wurde, da Auferten Nachher mohgebende Regier­­ungamänmen, von Den: Ber­retein Der Regierung seien in Dieser ‚Bereit­barung größere Zugeständnisse an uns gemacht wor­en, als 85 mit wesentlichen Srumdsügen Des Regierun­gramme vereinbar­ sei.. Srohdem würden die Sufagan­em gehalten werden, weil es sich um Bemahungen handle, die im Namen der liberalen Partei getroffen worden ,seien. Die Regierung hat es nicht über sich vermocht, auf ‚der # Linie Dieser Stellungnahme zu bleiben. Von den. . Rinigen der Wahlvereinbarung ist manches unerfüllt, je blieben und wir wissen nicht, ob nicht neue‘ Angriffe‘ ung drohen. In fol­sc­h­erer Sachlage hat Die, Deutsiche Par­­amentspartei unter ihrem Borfigenden Br. Hans Otto Roth treue Wacht gehalten. Mit unermüdlicher, volitife­her Eintwirfung und mit scharfem Schwerschlag im parl­mens­ianischen Rebelampf hat sie Den Standpunkt , al­s Bollspolitif zur Geltung gebracht und hat es zu erren­ verstanden, da Die Regierung einerseits über Die un­­veräußerlichen Forderungen unserer Bolagentifhaft une­imeideutige Klarheit erhalten hat, und der an jene trotz Behawen auf unserem standp­unkt dis Brüsten, zum Broden gefommen sind, auf Denen eine güliche T­einbarung, über Die ‚Srfüllung bieter ‚ Borigcang un­ch Volles ihrer Anspruch, auf gehe nahh bb­­ hat, dann ist dieser Dank seitens unseres Boll ‚De legten Jahre vom unserer Baltsführung SE mit aller Wärme abustatten. In aller Schwere der heutigen Beit Bien mie niemals, darauf vergesj­n, dab unserer Schiefals. ‘Sterne im unserer eigenen Brust ruhen. Auch, was wir für unsere Boltspalitis erreichen können, hängt gun groyen , na babon ab, das iehr ung selbst den Weg far: Benz , den wir geben rohe, Me and daß tir Diefen­ig mit, Schloffenheit und Be fsenbett t: geben. Für die­se Minderheit gibt es je­de Gefahr: die B Schtvanfungen, der iit sicherfeit. Yeler has­­sinjerer Bolispolitik ind­­« enöabreBexs dem festen und emm­mgen Gmsteken fur dettjesi der­ Arlichten herbergetreisst. "Wir müffen. AERBinDen = unse­r Volkspolintder vor den TO SE = Bei sat, Ms LER EEE A - - ; \ · 2 at “ «­­

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