Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1925. März (Jahrgang 52, nr. 15526-15550)

1925-03-01 / nr. 15526

x Säsektrmx und Becwoltuus Her­nannde chgmmanastmpexcr«— Lemnkpreasee Th­rxfxlering Ar. "monatlib Lei 60 °; mit Sufteilung monatli Lei 66 °—; mit Doftversendung:für das Ini Ne. 15526 u; Verwaltung Lie. 431 — Bezunspreis; land: morailib Lei 66—; für das Ausland: m­onettih - Hermannstadt, Sonntag den 1. März 1925 anni. 52. Jahrgang für Hermannfadt­­ome Zapktung. Lei 120 — Einzelne Nummer Lei %— Die Inge Frankreichs. " Bariser Brief. Bartis, 22. Februar. (S. 6 Die politi­che Lage Giuropas ist bis jeßt doch ‚Die ungeheuere, politis­he Aktivität Sranfreichs beherrscht gewesen. Die, polhtischen, und­ finanziellen Kräfte Sranf­­reiche entprachen seiner Tatkraft wohl niemals;; am ihre offfien zeigt fi Dieser Segentag im gegenwärtigen Doment und Das Mitverhältnis "wird ‚Tonstant größer. Man kann also annehmen, daß es in der Natur, der Dinge gelegen ist und Daß Die Entwicklung im gleichen Sinne fortschreiten nf, Bid... Im wie lange? Wer das wüßte! Sie Basis der französischen P­olitif ist bis 11. Mai­­ 1924 der­ Haß und daher die Angst vor Deutschland ge iesen. Die Rabitalen Harriots haben sicherlich, die Ahr nicht gehabt, diese Basis umzustellen; es it ihren bisher nicht gelungen und­ es it fragli, 08 es ihnen überhaupt gelingen wird. Die Natur Duldet Feine­ Sprünge, sondern Glof die Entwickung in dem einen oder an dem Sinne. &i­st Daher die Frage, was an die Stelle des gaza­­märtigen Systems töten wird: eine zum neuen Yufamazı­­froh führende republikantische Bereinigung (Souiyeur oder vielleicht gleich DBarthou) oder die Verlegung des Schiver­­gewichtes auf die Sozialdemokratie­­ (Baul-Brincour uns vielleicht geih Bhim) Zwischen. Diejiem Nedts­­_ Kiefem Sinfsrud, welche beide in den innerpolitischen a­n­misfen Sinnfelig ‚begründet wäre, sprechen manche dom „Kommenden Diktator“ — Saillauz!. Am 19.­­d. M. it dieser gehaßtefte Mann franke ihs wieder in Das Öffentliche Geben eingetreten. Man erinnert sich, daß frapp bei Kriegsausbruch Frau Gaillauz aus verschiedensten Srimben (männlicher und weiblicher Art seltisam vermischt) den Direktor, des „Tigary“, erschossen hat, wodurch­­ ihr Mint aus dem politischen Leber Damals ausgeschaltet wurde. Während des K­rieges galt er als Vertreter der friedlichen und der Deutschfreundlichen Richtung. Im vor­­festen Kriegsjahr wagte Siemencaau auf Grundlage einer Anzeige Englands ımd Amerikas seine Verhaftung, und ließ Den ebenso gehaßten als gefürchteter politischen Geg­­ner Du­rch Den ‚gefügigen Senat verurteilen. Freilich hat seither der­ gleiche Senat die Ammestie ausgesprochen und Gailkauz Freunde behaupten, die Verurteilung sei auf­grund gefälschter Dokumente erfolgt. Liebrigens hat Saillauz’ sehr autoritative Natur, welche ihm auch den Beinamen „Diktator“ verschaffte, nicht allgı viele Freunde und mit dem neben Selb­st sehr erstarkten Sozialisten­­führer Blum würde er fl­­am­menrigsten vertragen. Diese Dinge liegen gegenwärtig ‘im Schmelgtopf der politischen Herenfühe und es kamm niemand willen, was herauskommen wird. Daß etwas gebheben muß, liegt in Solgendem begründet: Der Zustand Halbfliegerischer sr, der zwischen Deutschland und Frankreich besteht und sich in Den legten Wochen verschärft hat, hat für Frankreich sehr weittra­­gende Folgen. Die erste ist die Aufrechterhaltung der franz­öfischen Armee auf einem Stande kam rund 800.000 Mann und Die weitgehende Unterfrügung, welche Frankreich den Armeen seiner engsten Bundesge­­nossen angeheiben hassen muß. De zweite Sorge ist für Frankreich die Notwendigkeit, das­ Rheingeleitet be­­fert zu halten; diese Datsache verstärkt das im Jahre 1919­ fast eingeschlafen gewesene Deutsche Nationalgefühl und zwingt immer weiteren deutschen Vollschicften. Die Ueberzeugung auf, daß ohne eine fliegerische Kraft­­äußerung eine freie Bollsexistenz undenkbar is. Die gleiche Tatsache führt­ur wirtschaftlichen Span­­nung zwischen Deutschland und Stanfreid und Stanfreid hat den weitaus größeren Schaden habon. Denn es führt nach Deutschland. Dreimal mehr mus, als es einführt, und wenn es Den deutsch-französischen Hans dei ıu unterbindet, verzichtet es nicht nur..auf Die eigene Ausfuhr nach Deutschland, sondern es kann sich per Der deutschen Industrie auch dann nicht retten. Denn Der französische Industrielle stößt dann, in England, Amerika, Italien usw., auf die deutsche Konkurrenz, die er unter je­hen Opfern aus Frankreich selbst ausgewiesen hatt iR: Beutiche würden es Übrigens­ aus ganz un­politi­­schen Gründen gerne sehen, wenn die französischen ar­men, die zu einem sehr großen ‚Zeil Luzusartikel sind, mit dem verarmten Deutschland ausscheiden und durch inländischen­ „Sr­ag“ vertreten werden würden. Die Wirtungen der vorstehend angedeuteten Dete­bälimiffe zeigen sich am­ deutlichsten in der franz­ösis­chen Finanzwirtschaft. Das frank­ische G­ants- Budget für 1925 zeigt Drei große Ausgabengruppen: rund 8 Milliarden zivile,­­ etwa 55­ Millirden militärische­­ Ausgaben und fast 20 Milliarden Schuldendienst. Dazu kommen im laufenden Fimamjahre große Verpflich­­tungen des Staatsihates, da der größte Teil der ver­­schiedenen kurzfristigen Schagicheine, die in den ersten Nachkriegsjahren ausgegeben­ w­urden, jebr zur Einlö­­sung gelangen wird, es beib­t also eine sehr ernste Finanzkrise. Ein reiches und sparsames Doll, wie das französische, hätte Die Krise nicht zu fürchten, Denn es eben seine militärischen Lasten selbst bestimmen könnte und wenn sich seine Iommerpolitik nicht auf Die verschwen­­derische und unwirtschaftzerstörende­­ Sozialdemokratie fragen würde, Neidisch verweisen Die nationalen Kreise tank» reichs auf den wirtsaftlichen Aufschwung. Deutschhands, der vorerst auf die Ausschaltiung der Sozialdemokratie aus der Reichsregierung mnüezuführen i­. Diese Ause­scheidung­­ erfolgte aus der Mederzeugung Des Volkes her­­aus und der Barmatitaundal gab­ einem sterbenden Sp>­­ttem nur noch den Lobesstoh­. Die­­ Verwesung beginnt au­ch vor dem Ausstoßer­ des fetten Geufzers ..... Die Haltung Frankreichs gegen Deutschland hat für ersteres nac) ein­ zweites Bündel von Wirkungen,­­Die nicht weniger gefährlich sind, als Die bisher angeführten. Frankreich muh . Die ber­eirigen Spannung längst über­­drüssig gewordenen Angeitahren bei Laune ein­machen, um so ihre Seilnahme immer wieder neuerlich zu sichern. Die Ob­iggültigkeit Der Angeljadhien gegen Frantreich beruht beileibe nicht auf einer angeljährlichen S­ym­pathie für Deutschland! Es. Liegt freilich die Gefahr nahe, daß man Dies in Deutschland verrennt und­ ji den „Reitern“ wieder an Den Hals­ werfen­ möchte. Pier U­ngelfachten wollen verdienen und dazu wollen sie Ruhe. England sieht man einmal in der Rheinbewegung Teinen _. für aa und an DENBIEN See Mr­eg BR die in der Eith politisch Fo uninteressanten Neustaaten in Mittel- und Osteuropa. Im­ Augenblick verlangt Staats reich­t von England die weitere Aufrechthaltung der Be­­gehung von Köln an; für den all, daß Deutschland Den Xrtitel 429 von Derfailles dem Wortlaut nach‘ erfüllt. Serriot steht auf Dem Standpunkte, es folge aus dem „Deifte“ des Versailler Partes, daß Franfreig außer der deutschen Entwaffnung auch noch auf eigen­en Garantiepast Anspruc habe und dab Köln nicht ge­­räumt werden könne, wenn Dieter Palt nit schrift­­lich abgefaßt würde. England ist nun schon seit Jahrem geneigt, den Franzosen und Belgiern ihre Grenzen, vom 1918 gegen einen unproposierten Angriff Deutschlands auf 10-20 Jahre zu garantieren, aber es will selbst entscheiden, ob der etwaige Angriff produziert war oder nicht; es will nur die Deutsche Westgrenze festhalten, niemals aber die südliche­ (Sic­eioslopenles) oder die Ostgrenze (Polen) und dann­ will es wegen der ham­söfiichen Wenafte zu keinen größeren militärischen Aus­­lagen verpflichtet sein, als zu jenen, Die es für fi sehr als genügend erachtet. In Frantreich ist man aber mit dem englischen Friedensheer umzufrieden und man sagt, Daß bei Beginn des Weltkrieges Gnoland ein Jahr gebraucht hat, bis es militärisch Teiftungsfäh wurde! Sag ist natürlich richtig, aber es ist do rt zu biel, England zuumuten, Stanfreichs Halder etwa ‚Die i« allgemeine Wehrpflicht einzuführen und Ihre fasten­ Isti­g , » Se­ia Affen, ee­lfrita lachen, nd Biel auch noch in. Oft und­­ Mitteleuropa.­­ So liegen nun Die Verhältnisse, in denen Beankreich­h an die weiteren Verhandlungen in der Osfupationspolitik,­­ an die Regelung keiner amerikanischen un­d englischen Schuler.un­d an­ die keltische Fmge seinvk eigenen staatssc fmanzen herantrit.Im Jahre 1925 durften die Sorgen­con 1919 reif werden. Duod­er non jement.... Halten und muh ihnen ! ‘­onge­sionen über Konzerfisiem 1 ? Er URL se Entsan zmiscen Romänien und Sentirfand infolge mahvollen Verhaltens der romänischen Regierung, D­ufarest, 27. Sehmar. Laut Berliner Nachrichten der Zeitung „Subantul“ ist in­­ der deutsch-romänischen Reparationsangelegenheit eine Annäherung zu gewärtigen und die romänische Regierung Dürfte in kurzer Zeit Vors­chläge erhalten, welche­ unmittelbare Verhandlungen er­­möglichen werden. Man könne ruhig behaupten, daß Durch das D­orgehen der romänischen Regierung D­ieser Weg offen­­geblieben sei, weil Diese das Infraftregen der ange­­kündigten Vergeltungsmaßnahmen verschoben hat. In maß­­gebenden Kreisen Deutschlands hofft man auf eine äng­liche Erledigung dieses Streitfalles. Eine Derstellung aus Berlin, br Wie der „N. Fr. Pr.“ am 35. Februar aus Berlin gebrachtet wird, ist in den Verhandlungen über den deutsch­­romanischen Konflikt eine Baufe eingetreten. Weder bon DBufarest aus, noch von Berlin ist in den besten Tagen irgendein offizieller oder inoffizieller Schritt erfolgt. Da­­gegen liegt eine beachtensiverte private Anregung bei, die einen Kompromißporschlag enthalte, auf der vielleicht beide Regierungen werden zurückkonmen fom­men. Die Verhandlungen über­ einen solchen Kompromikportälag sind sehr erleichtert dadurch, Daß Die romänische Regie­­rung Die in der Presse angekündigten Repressalien bis­­her nicht angewendet­­ hat. Man hofft an maßgebender Berliner Stelle durchaus auf eine V­erständigung mit der romänischen Regierung im­ Verhandlungsiwege. . DUsVilccllle cÆgcc­ MScU zllL Rede des Senators D.Adolf Schullern­. Als erster Redner spricht der reformierte Bischof Ragy,und bekämpft in längeren Ausführngen den antiformrechtlichem pädagogischen und praktischen Standpunkten 115..Dachses verstoße gegen diekzristm­nomie der Kirche,der Schulgrund gegen jedszn vernünf­tigen pädagogischen Grundsatz«Groev liest zumschluß eine Adresse,die im Ramen der reformierten Kirche in demfs im Sinne an Seine Majestät,den König gerichtet ist und ersucht die Regierung den Murf zurückzugieben. Die Rede des Senaters ®. Schullerus. Senator Stadtpfarrer.D. A. Schulleruns bekämpft den Entwurf ebenfalls in einer dreiviertelstü­n­­digen Rede. Im ersten, auf die rechtliche Seite Der Frage eingehenden Zeil bestreitet er das Recht über­haupt, doch Einregung zweier Artikel in ein Spezial­­geld­ ein ganzes ®ejek abzuändern, das in den angeschlos­­senen Gebieten so in Kraft steht. ‚Sr hält­ es für uns­­anlässig, dab in dem TAmbparagrapp. einfag —, ohne Die Bertreter Der Schulen anzuhören und ohne jede, weitere Grörterung — so, ganz nebenbei, das in Sie­­benbürgen bestehende Mittelschulgese aufgehoben und dur die Schulorganisation des Altreiches errekt wird. Dies verstoße geradezu, gegen die Flaren D Bestimmungen Des Artikels 137 der Berfaffung, Die Ereigung der Sprüfungskommil­ion der einzeren Shhmwaffen duch eine staatliche Kommission bedeute­ nichts anders, als die völlige Bemchtung des Deffentlichkeitsrechtes Der Stu­­fen und verlege Die Autonomie der Kirche hin!­sichtlich der Schulen, die nie besonders für Die Siebenbürger Sachsen durch den Paragraph 11 des Friedensvertra­­ges garantiert sei.­­Der Redner verliert Diesen Para­­graphen,. Der ausdrücklich wir Die Gemeinsgaft der Sach­­sen und der Szefler in Siebenbürgen Die Autono­­mie­ für Kirche und Schule ausspricht. Im zweitn Zeile bekämpft der Redner die päda­gogische Moral 8 Entwurfes. Die fremden Kom­­­misitonen führen im­ Endresultat dahin, dah die Schüler nur aufwendig. Tertiem, um. unter allen Umständen Durde

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