Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1925. Mai (Jahrgang 52, nr. 15560-15574)

1925-05-13 / nr. 15560

Schu­stlettuus ussBerwaltungk Hemannstadyköniginllianastraße zkr.si Fauspkechmschmimmgukuzsvmtmnguust—8ezug-peei-:fieyekm»"ispadixonqu monatlichLeiÆOZInithstellung monmlichMiss«—;mitzpostversendungfür daanland-monatlichl­ei66«—;Hrda521nsk­md:monatlich bei 120«——Einzelne Summetheiss- Nr.15560 Hermannstadt, Mittwoch) den 13. Mai 1925 52. Jahrgang De Tagung des Meinen Verbandes beendet, Die österreichische und ungarische Trage als Hauptgegenstand, Bukarest, 11. Mai. Gestern­nachmittag fand Die offizielle Schlußfibung der Konferenz des Kleinen Der» Bandes statt. Auch im Diefer Sigung wurde hauptsächlich über die ungarische und österreichische Frage in dem bisherigen Sinne beraten. Der ziehen­de Außenmini­­ster Beneich löste eingehend seinen Standpunkt über das Genfer Brotokoll auseinander. Heute fuhren die drei Außenminister nach Curtea de Argeș zur­­ Besichtigung der dortigen alten Krönungsfische und waren dann Bälte des Ministerpräsidenten Bratianu in STorica. Englisch-französisge Gegenfühe in der Räumungsmenge, Die deutsche Abrüstung IT Ke in London Die offizielle Meldung des Pariser Bes richterstatters der „Times“ zu den Verhandlungen über die Abrüstungs- und Räumungsfrage lautet: Es haben auch H an französischer Seite stets Bedenken bestanden, irgendeinen Teil des besetzen Gebietes zu räumen, bei por entschieden ist, wie die Gutmilitarisierung der Rhein­­bande garantiert werden soll. Aus diesem Grunde haben die Franzosern stets das Problem der­ deutschen Abrüstung als einen untrennbaren Teil des Sicherheitsproblems auf­­gefaßt. Die englische Regierung hat dieser Auffas­­sung niemals zugestimmt. D­or einigen Monaten­ hatte er den Anschein, daß die Schwierigkeiten überbwun­­den werden würden, indem zuerst die Sicherungsfrage gelöst Zeit des Sicherheitsabkommens­ werden sollte. Die amtliche französische Auffassung hat sich allerdings mit dem Sedbanfen ausgesöhnt, die Leber­­wachung des Rheinlandes dem Belferbund zu übertragen, aber es erscheint zweifelhaft, ob die französische Regierung einer Regelung zustimmen wird, bepar definitive Abmachuns­gen getroffen sind. Unter diesen Umständen wird Die Stage der Räumung von Köln von der Entscheidung, ob Deutschland wirklich abgerüstet hat, abhängen und mög­­licher­weise abermals zurückgestellt werden, während Ver­­handlungen eingeleitet werden, um Frankreich die not­­wendige Sicherheit auf anderem Wege als durch Be­wegung des Rheinlandgebietes zu gewähren. a EEE ESG TER EEE Politische Umschau. l. (H.M.)Giiselmum von emm ganzen 91 von atm verstrichen,ohne mit seinen Ereignissen und Entl­icklungen when Spalte­n diese statt es einen Widerhall zu finden. So gilt es,in der sick meines gedrängthckblicks die Brückenschlagen vom 9.April,dem letzten Grscheitmng-8- tageunterschnittes zum heutigen Tag.Wenn im aliges Mittendieslufgabe schwer ist und einvaschengrulsschlage der heutigen Zeit den Ereignissen entsprechend­­ zu folgen, so gilt das vermehrt für den Racbiid über eine Zeitspanne von mehr als 4 Wochen. Wohl haben die Ferientage der Dörferzeit in dem politischen Betriebe einen kurzen Still­­stand gebracht, aber solche Zeiten der politischen Ferien­­tube bedeuten heute weniger eine unwirfliche Ausstaltung der beiwegenden Kräfte, als vielmehr die Muße für eine Sammlung zu erhöhter Tätigkeit. So haben auch die rechten Nocyen in der inneren Politik unseres Landes wie auch in der äußeren Politik eine Reihe von Ereignissen ge­­bracht, die bedeutungspoll dastehen als Marksteine poll»­sogener Entwicklungen und bedeutungspoll hinüberweisen in die Zukunft der Dinge. Innere Politik. Die Absicht der Regierung, im Laufe dieses Jahres Die großen geießgeberischen Werte zu Ende zu führen, ist ihren Weg weiter gegangen. Nach Erledigung der Verwal­­tungsreform im GSmat sieht dieser bedeutungsholle Entwurf nunmehr in der Kammer zur DVBerhandlung und den zutage gefördert. Die Redner der Regierungspartei Stonen den aufrichtigen Willen der Sejehichöpfer,­ inn efem Entwurf die Grundfäbe der Dezentralisation und der örtlichen­­ Selbstverh­altung zur Geltung zu bringen und preisen Die DBerdienste, Die fi” Damit Die Regierung und ihre Partei um das Land ertworben hätten. Im Gegen­­satz dazu sehen die Wortführer der Opposition eben­diese. Gedanken, die die Regierung als Grundlage des neuen Bericn­tungsgefeges ausgestellt hatte, war in ungenügendem Maße oder gar nicht verwirklicht, und ihre Kritik des vor­­liegenden­ Gntlwurfes Fingt in dessen Ablehnung und in die Forderung nach Schaffung eines neuen Werkes unter ehrlicher Einhaltung der verkündeten Grundlage aus. I den Reihen der Redner, die in sachlicher Weise gegen die­­ Bestimmungen des geplanten Verwaltungsgeietes Stellung nahmen, sind an die Wortführer der Deutschen Par­­lamentspartei aufgetreten. In der Nachfigung der Kammer vom Tetten Sonnabend hat der schwäbische Abge­­ordnete Dr. Emmerich Reitter zu dem Gejekentwurf Stellung genommen. Der G­edankengang seiner Rede ist im Tetten Nachrichtenblatte Turz mitgeteilt worden. Er teilte den im Entwurf zutage tretenden Bestrebungen zum Ausbau des Nationalstaates die Forderungen des Rechts­­staates gegenüber, forderte die wirkliche Durchführung der Dezentralisierung und Selbstverwaltuung und trat für eine Sicherung der Sprachenrechte der Minderheiten ein. Bei­zeichnend war an dieser Stelle seiner Rede eine Bemer­­kung des Nationalparteilers Aurel Lazar, der im Sonst fil Dirigent Justizminister war. Dieser hielt Dr. Reitter entgegen, es hätte der Schaffung Simfrumäniens bedurft, um die Schwaben von ihren Nationalgefühl reden zu hören. Dies sei ein Beweis für die Achtung, die Das ru­­mänische Bolt dem D­alfsgefühl aller seiner wölf­iichen Gemeinschaften entgegenbringe. Zur Zeit, als die Rumä­­nen Siebenbürgens im ungarischen Staate für ihr National­­gefühl kämpften, hätten­ die Schwaben an ihrer Seite ge­­fehlt. — Als eine Antwort auf diese Bemerkung kann wohl die weitere Rede des Abgeordneten Reitter be­­trachtet werden, in der er, von starrem völfischem Bek­nnt­­nis getragen, an dem Entwürfe der Regierung und dessen Einzelbestimmungen Kritik übte. In der gestrigen Nachtl­eitung der Kammer hat der fächliiche Abgesrönete Dr. Wilhelm Binder zu­dem Entwurfe gesprochen, über seine Rede berichten wir ausführlicher an anderer Stelle. In einer der nächsten Sigungen wird der Barfitende der deutschen P­arlamentspartei Abgeordneter Dr. Hans Otto Rath zu dem Entwurf sprechei. Die Kernfrage unserer Bolfspalitis, die Frage der Erhaltung unseres deutschen Schulwesens, ist nun in ent­­scheidender­ Weise berührt durch Dem&befesentwurf, den Die Regierung über Die Regelung des Privatschulwe­­sens den gefeßgebenden Körperschaften vorgelegt hat. Dieser Gefegentwurf über die Privatschulen enthält, zugleich die Bestimmungen über die konfessionellen Schus­teren unseres Volkes. Mit dem Inhalte des Entwwurfes und mit der Stellungnahme unserer Volkspolitik dazu, wird sich der Leitauffas eines nächsten Blattes zu beschäftigen haben. Der Rahmen einer politischen Umschau ist zu eng gezogen, um der Bedeutung dieser Frage und ihren Aus­­­wirkungen auf unser Boll sieben gerecht werden zu können. Doch so schon in diesem Zusammenhange eines Ereig­­nisses gedacht werden, das noch vor Einbringung des Entwurfes in einer vertraulichen Beratung des Unter­­richtsministers amd seiner Berater mit den Vertretern der Minderheiten sich abgespielt hat. Ueder Wunsch der kirch­­lichen Würdenträger der Min­derheiten, namentlich der ma­­gharischen Kirchenfürsten, hatte Unterrichtsminister Dr. Angelescu eine Beratung einberufen, in der die Ver­­treter dieser Kirchen über den Inhalt des Ent­wurfes ge­­nauere Mitteilungen erhalten und ihre Wünsche und­­ Be­­schwerden dazu vorbringen sollten. Außer den kirchlichen Würdenträgern nahmen an dieser Beratung auch Die politischen Vertreter der deutschen und magyarischen Volksgemeinschaft teil. Die erste Situng vom 19. April diente mu­r der­­­ekanntgabe des Entwurfes, Den Die Bertreter der magyarischen Kirchen entgegennahmen, um in gesonderter Beratung sich über ihre Stellungnahme schlüfsig zu werden. Am näcften Tage fand die jüd­­issche Aussprache statt, die von dem reformierten­­­ischof Karl Nagy damit eröffnet wurde, daß er eine schriftl Lhe Erklärung der magharischen Kirchenvertreter Dor« hegte, die in romänischer Sprache abgefacht war, und zu der Bischof Nagy in magyarischer Sprache Erläus­terungen geben wollte. Er wurde von dem Unterrichts­­minister und anderen Teilnehmern der Beratung unter­brochen und aufgefordert, von Ausführungen in ma­­gyarischer Sprache abzusehen. Bischof Nagy verwahrte sic Diegegen und traf Anstalten die Beratung zu bet» Iaffen, doc­h sah er schließli davon ab. Es folgte man Die Beriefung der Erklärung in rumänischer Sprache, worauf, Unterrichtsminister Angelescu erwiderte, er nehme die Ausführungen entgegen, fünne sich jedoch nicht Bin­­dend dazu äußern, da Diese Beratung keine Körper­­schaft des Parlament s­ei und sein entgiltiges Dre­­schlußrecht habe sondern nur unterrichtenden Charakter. Hierauf sprach Abgeordneter Josef Sandor von pol­­itischem Standpunkte. Er sehnte den Gelegentwurf mit Gntschiedenheit ab und erklärte, wenn die berechtigten Beschwerden und Forderungen des Magyarentums bei den zuständigen Stellen des Inlandes seine Berücksich­­tigung fänden, so müsse das Magyarentum an­­ diejeni­­gen Stellen si) wenden, vom,denen es eine Erfüllung seiner Ansprüche erwarten wme. Da der Minister auf seinem­­ Standpunkte beharrte, daß diese Beratung sein Beschlußrecht habe, erklärte­ Abgeordneter Sandor, das dann das Magyarentum in dieser Beratung nichts mehr zu suchen habe. Darauf verließen mit ihm­ die Ver­­treten der magyarischen Kirchen Den Beratungssaal. Die übrigen Teilnehmer traten­ hierauf mit den Regierungs­­‚vertreten in Die fachliche Beratung des Gelegentswu­­fes ‚ein,. Bezüglich ihrer fachlichen Ergebnisse erklärte der Minister, er fühne an dem vom Ministerrate ges­nehmigten Entwurf seine Aenderung ü­bpernehmen. Doch sei er bereit, die auf­grund der Ergebnisse­ der Be­­ratung im Parlament gestellten Abänderungsum­träge Dort anzunehmen. — Der erwähnte Vor­fall hat in der magharischen Oeffentlichkeit riesiges Auf­­sehen hervorgerufen und zu einer leidenschaftlichen Stel­­lungnahme der magyarischen Brefse geführt, unmittelbaren Auswirkungen auf politischem Gebiete er­haben wird, das wird wohl bei den Gittungen Der­ geießgebenden Körperschaften zum Ausbruch kommen Diese sind bereits im Zuge, da gestern (Montag) im Senat die Aussprache über den Gelegenzu­wurf schon bes­ponnen hat. In der romänischen Parteipoliti­ sind die legten Tage in stürmischem Reichen gestanden. Ten Anfaf dazu gab ein Vorfall bei der Erfagmacht in Soroea. Tier angesehene Zaranistenführer Pan Halippa, einer der Vorkämpfer der bessarabischen Bauernpartei, wurde gel­­egentlich dieser Wahl von einem Oberleutnant der Gen­­darm­erie ins Gesicht geschlagen. Tieser Vorfall entfesselte in der Zaranistenpartei eine ungeheure Erregung, die auch, in Interpellationen im Parsament zum Ausdruck war. Da Namen der Regierung erfirderte auf diese Beichtwer den Minis­­ter Tatarescu und erklärte, daß die Untersuchung die Schuld des Gendarmerieoffiziers er­wiesen habe, der Strenge zur Verantwortung gezogen würde. An Diese Feststellung schloß­ er­ jedoch einen scharfen Ausfall gegen die Berson Konstantin Steres,und gegen die Zaranistenpartei, die durch d­ie Tätigkeit die Staatsordnung gefährde. Diesem Aus­griff gegen Stere schloß sr auch Ministerpräsident Bra­­tianu an. Unmittelbar­ darauf erschien in der Timinsata ein offenes Schreiben Konstantin Stteres, in dem dieser mitteilte, er "sei ihm durch einen Liberalen Abgeordneten, mit dem er verwandt sei, die Drohung überbracht m worden, daß ihn die Regierung politisch vernichten werde, menn er seine Haltung nicht ändere. In leidenschaftlicher Aus­­ührung erklärte Stern, daß er auch weiterhin seine Pflicht v­erfüllen werde, räte er ihm seine politische Ueberzeugung und die Liebe zu seiner heisarabischen Heimat­gebiete. Die Kam­merfigung von nächsten Tage brachte das große Ereignis. Im Namen der Nationalpartei griff Bros seifor Joran die Regierung auf Grund der Ban Pan Halippa angetanen Beschimpfung leidenschaftlich an und stellte sie eng an die Schulter der Baronistenpartei. E­iner Rede folgten ee der beiderseitigen Führer, die das Bundesverhältnis der beiden Parteien zum Ausdruc brachten. Ihre­ V­ollzugsausscüsse traten zusammen und beschtoffen eine Gemeinbüraschaft von National, Partei und Zaranisten. Tiefe Vereinbarung it am Sonnabend seitens der P­arteidelegation der Zaranisten durchy lb Beihlub guishheiben made: „Ir, Wehe BRETTEN RES ­­SCEREL­TET EEE

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