Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1928. Februar (Jahrgang 55, nr. 16379-16402)

1928-02-01 / nr. 16379

‘ \ F - . k- ­’,,. für das Deutschtum in Ro­m, Königin Mariastr. Ye. 233, Bermaltung: A I. 25 — Sem­ipreser: Söriftleitung Zie. 11; Verwaltung Ar. 431 Innstadt: obte Suftellung Lei 90­­ mit Aufteilung T. 100 °—: mit Postversendung: Inland: L100­—: Ausland: S. 135 — Einzelnummer L u « Hermannstadt.Mittwoch venL Februar 55."S««ahr·gangs 1928 - , ee =, Re Ki y* em Bien 4 EEE ., s ,i ARE Ein Bob­ in Trauer. Trauergottesdienst und Begräbnis von D. Moolf Schullerus. Min ergreifender Welle bat in der Trauergottesdienst an Ehren vom Bischofspital. Stadtpfanrer D. U. Schul» less und anfstiehend davon Leichenbegängnis und Er­­stattung vollzogen. Wer an diesem Trauergottesdienste in der großen G Stadtpfarfische teilgenommen hat, der rar ‚ bon dem Eindruck erfüllt, dad­ hier ein Rolf in Trauer bev­anmelt war, bafı dem Leid der Hermannstädter evang. Kirchengem­einstse um ihren h­eimgegangsrnen See«ent"1sirtenäich —.altes»amschmoß»traszgxrdmisch im Vokrsgknvexnschaft « quniengehsörtz daß alleckächcsischen Gamundccl­edeuts . Schut S­iedlungsgebiete shadtpfarer Schullmxs als einer Fuhrergesmkt deutsch sewngeläschm Lebens ihre Ehefkircht .»bezeugt hab«­n Das bis zu seinem letzten gzlkatzgefüllte Gotteshaus bot ezmevgkäfenden szrrwrckdzpZins-direct­­;schszg sah man eine stmke Grippe von smuen und Mäns mminvtssw säkhisisch zm Volksfracht des Bürger-und­­ Me«enstandes,­die­ vorderen Sitzreiheq x des Mztsenscheffs war m­it WirAlistlisten undj weltlichen Wü­rdenträgern, ,den Abot dki Ungeitwn,wah.vndfernem geminnen.·sas hinter­ daan die gwßze Gemeinde und sunkr den Bürgern zahlreichemppen vom­ Winaus sunkserethandgsmxins den.Es war einerhebendkerQh­nliche Trauekgemeinde welchen,idäe.«qneckwei­fe«umfeißte,womi»jedem «einzigman Mtzsemekmtsgengte Sudividualität.Wachan WzaeszwzxvyckmtsgewmtdwvMichelsHOthkOk DexxmhmepsuhsudhemeinenBiwzusammenschlickdaß ·Dies­einVDILMeinkxitiichgeschboffMGdWschaft ·MMW.OMeHMFühMWM«deSdanndmch —«denMumdkeWordeber-PredsigtkLUWstEr Bischof Amlerer Landeskirche Dd. Dr. Kiedrich Teutich hielt, da lag eine Stimmung der Erpriffenheit über dem Raum, die die Seren im tiefsten entchütterte und Tränen in Die Augen tee. Es war eine Gedenkrede, würdig der großett Thun oder hohm geistigmz sühwex svxnung die Menem Bischofsgmte zu eigexsstegtraxdekwxW «, lMchZedsgwßtzdm das Oberhnsener Landeskmche M­wan52,demPngund dmnwefthit- MWMVM."MePredigtmar wohl die fchtkvetste Aufs Mwæwxspwszischpfsteapahczchmmsemesfeel­­­prgerischim Wäsgemsemxfetlogtwaydmnslowieec tmuerkkwumsem­msdeyet Mann um den Haim gegmngenm Mepqu trar wurch disejenige iemek Prwigckeixddefotdef Æsente awdåre die herzenschrereuhörer erschüttert «hat.DieTthatden­ Dekswrbmsw dieE­hceers wMQdkefeimwsüxdigwarsMWkkzawdem .Mhevvvmegongmimd.hat sieEhEe­gewckxs »D­ie Uebetkführun«gvers­ichs «Gedäng­stes-Dämmer1ichc­ek hellt nur schwach die ep. Was-Miche,Dex Altar und dagust sühldestÆ «MWWMDMPMUWMFMWTOW ·­s!suxgepemtårit demschwaczdeerapexiea,githm Mestefeierxjchpemstsestiimwuwgväxnddakomnm sehemund tragen däezahlwienstspendenymit desjfchwarzecyweißey midfarbigen schweifmund den WIng die alle die tiefe Tmuesr,die­ große Liebe und Den armen Dank ihrer Spender Fünden, und legen sie im Chor zu beiden Seiten Des Schwarzen Katafalkes­­ nieder. Da flammen die Lichter auf an der hohen Decke Des Gotteshauses und herein befragt ich ein emifier Kleiner Bug, besthend aus den näcften Berwandten und einer Abordnung des Presbpteriums unter der Führung des Kirchencurators, Die den Toten das Gefeite aus dem Pfarr­­e Dauje in das Chor der Kirche geben, wo der Sarg auf den Katafalt für die Trauerfeier aufgebahrt wird. Wie­­ den Engejeflimmen ertönt aus der Höhe der Sesang der­­ Lutherhausgöglinge „In den Sternen, da firbt es ge­­sorieben . . .“, ein fester Gm an den Freund und Wohl»­täter, Dem gerade biefe Lutherhauszöglinge immer so sehr am Heram ‚gesegen. — Stumm geht Die kleine Trauerge­­jeiniaft wieder auseinander, um nach Turzer Stift sich Im Kreis der großen Trauergemeinde an demselben Ort "..M dem Eingang der Stadtpfau-kirchpsthdlleords Umwweksesnyexizahngichszwppaumdgrbokdmugen mwwuadmis Detmannsmdkkcinsthegzx Men Rue LTR mathe,M das gwße Gotteshaus bis in den letzthins ker­füllt,Vollzichstrich dagCümehm­ender Plätze in voller Würde und ohne jedes Godrängeunderkst als wirgendmchst ein sitzplatz zu findekkith tretemin den Wenmich diejenigen Teilnehmer frry die der Feier streh und beizumohnen sich nichtnehr lassen wollen.­Die drei erva Bankreihen nehr und de.eistlicl­e.Jimsemstim­er wat der evang Landsgkixche Jowiå diethgüecer dås Landesknnsiswriums und dstezickskonsiswcium sein,es folgen die Körperschaften und Behöerde der Blick in den diichten Reihen kaum zu fassen permag und überdde­enst der spätere Trauerzug dm Uebzecblick gestattet.Dann braust nach­ dem Org­:Iporfpis 21 der stäwelnde gsefang auß »Schleiwei·nGafr ausErd­n«.Feierlxchlickxxgtinden weiFMIdmxm die Sch­riftlcssung dmcthiichof QFiiLDTich Deutsch Daran schxi setzt sich unter Mdesi­ekar Karl G­lücks-3-1igs L­­itung d­er Vottung Des „Anus Dei“ aus der Mitja jerzmnis von Beethoven, dargebracht vom Mur jilderein und dem Männe­rchor Hermania. Aber­mals wie­­ seinerzeit bei der Aufführung des Gesamtwertes ergreift die erhabene Schönheit der machtvolen ZTon­­schöpfung die Herzen, die in der Kraft und der Stäubig­­keit Dieser Gesänge Die Schanfenwelt per fi effigien sehen, . Don Der dus Lebensspirt. beiten‘ gelen­gt war, zu dessen Ehre biege Trauerfeier abgehalten wird. Noch ein Lied der Ermeinde forste, dann Tim­et von der Kanzel Die Stimme des Bischofs der evang. Landegfiche D. Frlzdrie­ Lutsch in der­­« Trauerpredigt.« Gedämpfter singt diesmal der Klang der Stimme, Die sonst wie eigener Klang auch über die größte Bersamme­­fung tönt, und oftmals will es feinen, als übermann, den ehrtwürdigen Kanzelredner selbst die gleiche Grarif­­fenheit, die seine­ Hörergemeinde in ihren Bann hält. Bin dem alten Propheteniennt ausgehend: „So sprüht der Herr: Meine Wege sind nnt euere Wege und meine Gedanken sind nicht euere Gedanken“, was ich erschütternd bei Diesem Liede gezeigt, stellte Die Predigt den Dank, den wir ©), der uns den Mann gegeben, den mit dem Leim gegangenen schulden unter das Schriftwort (Ep­. 5-9) „Wandelt i­ie die Kinder des Lichts, Die Frucht des Giftes ist allerlei Gütigkeit, Wahrheit und Gerechtigter.“ Mit guogen Zügen erstand das BI des piefeitigen Mannes, der ein Diener des Lichtes als Arbeiter der Wissenschaft w­ar, 1Dt er Großes geleistet (MWörtnbuch, Volksfrnde). Auf theologischem Gebiet der am tiefsten unter uns Schürfende,­­ein Mann des Geistes, der den eigenen Besis in schaffens­­froher Wefe mahrte und gemz anderen davon gab. Wie er dann für das Recht und die Gerechtigkeit, die er den Bolfe filtern wollte, als Borsiger des Volksrates, als ‚Senat, als Politier gesimpft und im Dienste der Wahr­­heit für all die evangelischen Süter eingetreten, die unsere Kirche und dern erste Gemeinde Hermannimit iıct zu Das­teidigen hat, beruft, die Wahrheit und Harlcheiit des Cpangeri und im der Predigt zu befinden ud, auf­bauend auf die im­ Vf vorhandene Religion, evanklisches Schriftertum schaffer reiossie — Dad erstand vor den Hörern und sie sahen­ jetzt Leben, in dem er Leid und EGXüch ganz gefoftet, Das er tir Ooites Hand, ficher wußte, tie­fein Bot und seine Kirche. Und affer vereinigte sich in ihm zur Einheit: Die Frucht de Seiftes ist alferlei Gürigkeit. Er wurde ein Mann unter den Ciuspillen des sächsischen Pfarrhofs, der Wert und Menschen mit dem Gemmit sah, und Gert und Herz, mit Humor BT DIE das Leben ; Freunde haben in ihre eisen Teig ihres­­ eigenen Lebens verporen, unser Bot einen V­orläm­pfer für sein Recht, Die Kirche von mmit­­führenden formen Mann, der, das Evangelium in pet= tönfiches Christerum wirtfegen restfie. Und viert mal er mehr: „Die Frucht des Geistes ist auferfei Gütigkeit”. So darf der Abschied nicht ein einfaces Scheiden sein,­­ gilt das Gegennis abzufegen, auf alten Gebieten im «8 gleich zu tun und an seinen Sorgen die Kraft zu berwähnen, dir er am höchhsten Schat des Lebens bezeichnete: „sich­ ein­­zufügen in Gott­harten, unverstenberen doch gnä­­digen Willen“ und im Anschauen Dieses Lebens „zu win­ Den rote Die Kinder x Tumme-Hölzksnhiebm DEie AImx ghörigmi Lih8”.­­ Im ‚wunderbar fcöner ‘Weife sägt der Brusen­­t­alder mit Ortsorchester-Begleitung den „Begräf gelang“ von Brahn vor. Die­­trenge Linienführung Der Kommosition findet duch die heb­en Knaben und Zing­­lingsstimmen eine Wiedergabe, die die Trauerfeier in­ einer, ab­ Stimmung tiefster Andacht­ ausfingen gibt. Denn log der jedes Herz erschütterde Augenspiel, wo der Lug an­hoben und von den Angehörigen gefolgt dem A zu­­getragen wird, Stirf [ft fi die Gemeindefchar auf. Die Aorerungen treten zusam­men, um sich aus den ein draußen wieder zum Zuge zusamme­n reinen Gruppen schließen. Der Leichenzug. 1 4 Der Leichenzug gestaltete sich zu einer Hofanen Srauerkundgebung für den Berrie­benen. Von der ebang. Kirche bis zum Hermannsprat bildeten Die ewang. Schuren Spalier, die Geschäftsläden auf­ den­­ Straße,­­die bu Zug pafi­erte, waren geschrosfen, die eiefrihen Strafen Tampen­ brannten. Auf der jeden Seite des ‚Südportals der edlang. Kirche hatt eine Chrencompagnie des 9. te­fanerieregimergs mit Der Muf­f Aufstellung genommen. Als der Sarg, von Mitgliedern des K­onsistoriums aus der Kirke getragen, auf den Leichenwagen gehoben wurde, intonierte Die Militärtapete einen feierlichen Travermarsch. Unter dem meidlin haltenden Celäue der Old­en du evangelischen, lutherischen und reformierten Kirche Teste der Zug fi in Bewegung, an den­en Spihe die Seminare ‚ Abordnung der Seuerm­ehr. I­u­fungspoll abgeichtsi­en, ‘Drei geistliche und drei weltliche faperte marschierte und diesen mit ihrem klangvollen Epiel E Bis auf den SHermannsplag gefeitete. An die Seminare faperte sehr offen sich unsere Sudmen im Ziaus und an diese­n Männer, Stauen und Mädchen in fählicher Dürr gertundt. Der deforagipe Teil des Zuges wurde von eier im ihr Thmuden Uniform wir. Bermeter der Kirche heuteten den Emir dieer Federführung an. Es folge der überaus reich geschmüde Kranzwagen, und der Leichenwagen, der auf beiden Seien von Le­­ichen im Ormat begleitet wurde. Hinter dem Leihen­gen bewegten sie — teils zu Zub und teils im Dar — die Leidimagenden, zunächst Die engere Same die übrigen Samilienmitglieder. Am folge einzeln und gen und nachher­tmitgliede die endlose Reihe der Trauergäste, die teils tets in Heinen oder größer Abyrdungen und­ Smppen dem DVorm die Ietze Ehre erwiesen. Die feitgeitste und Es gedruhte Sugordnung wurde im Wesentlichen eingehalten, wenn sie auch beim Herausströmen aus der Kirche Heine De Verschiebungen nicht umgeben sehen. Unter den Nogabilie­täten bemerkte man die Vertreter des Komitates mit Bräfer Dr. Regman an der Spike, Die städtischen De= Ex­amien und den Stadtrat mit Bürgermeister Dr. Sort unter derfzähliger Teilnnahme auch seiner romänischen Mit- Ti­­glieder, den Gerichtshof, verlzten der Prästent-Sieb­­verm­ester Tafelrichter Dr. Sarg Müller und andere Yeme­ter, Unsere Abgeordneen Dr. Hans Oro Roth, Auf Brandid, Frs Sonnert, Pr. Hedrich sowie Hans Beller , Vertreter des deutschershwäbiten Bol­rates, Senator Boiu, eine zahreiche Abordnung vom Offizieren u. a. von den andern Konfessionen war Die. tom.eneih. Kirche im Zug durch die Konsistoriaäte Du Proca und Dr. Bologa vertreten, während Meinpoit Dr. Balan an der Trauerfeier auf dem Stadtfriedhof teilnahm, Sachpfarer Adolf Borbuchner verrat mit­ mehreren Mitgliedern des Bard. Kierus die röm.-lath. und Stadtpfarrer Nag. die ebang.-ref. Kirche, Unter Dem pfarrer und Symmafiapoireksoren unserer ‚Landestiuche, der fremden Abordnungen nahmen die ‚meisten lang. Stubdte überaus zahleiche Abordnungen aus allen Sädten, Kirgermagirten und aus sämtlichen Gemeinden des Ser­mannstädter Bezi­fes an dem Zuge teil, ferner aus­ Sach= N­pfarer Honigberger aus Bukarest, Dechant Har­­gesheimer und Sadrpfarrer Dr. Arz aus Speanowilk, Planer WoytceHhdt, Bessarabien, Weere Suppen bils­­ “ dem Das Bezirkstonfistrum, das Presbp­erium, Die A ’""Inselwe«Sparkassa",­­d­ EFIJFD,- gesteltten der Kimchengemeinde und des Landestoniüiisri­­ums, die Hermannstädter W Krontenpflegejehtweftern und D Soauenbereine, Die Gat­ 1d 23 Gemeindefusagers, Des Bürgermeisters und der beiden Kirchenmeister befanden si auch in einer besonderen Grippe, Den Schuß bildeten die in Eine Gruppe eingeteilen Männer und rauen. Auf dem Hermannsplas­ löste sich, Der beinahe endlose Zug‘ auf und Die Trauergäste. begaben, fi) mit Autos, Wa­­­gen und. der eigt­rlichen. Spadebahn auf den Stadtfried­­hof hinaus. s—.·:­« .« «Der Trauergotte­sdienst. in ‚tinmen. Des Landestirchen­ U ; , E 4 BEN, Wi. 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