Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1928. Juli (Jahrgang 55, nr. 16499-16524)

1928-07-01 / nr. 16499

Bezug­preis für einen Monat: Bermannstadt: Schriftleitung: Bermannstadt, Königin Mariante, Ar. 23, Verwaltung: Nr. 25 — Lernsprecher: Schriftleitung Ar. 11; Verwaltung Art. 431 : ohne Zustellung L 0190·--mttzustellungI-100«—mttpostwerfend m­anlandL 100«— Ausland L 135 — Eirgelnummer U 4. —­ Kr. 16499 Hermannstadt, Sonntag den 1. Juli 1928 | . . « a » Biblioteca Judeteana ASTRA Die neue Reichsregierg endtic­he 4 Sozialdemokraten, 2 V­olksparteiler, 2 Demokraten, 1 Zentrumsparteiler Berlin, 30. Juni. Nach d­reiwöchigen Verhandlungen it 68 endlich gelungen, eine Regierung hinter dem Borfik von Hermann Müper-Swanzen zu bilden, die zwar formell sein Abbeid der großen Koalition ist, si aber trotzdem auf die Barteien der großen Koalition früst. Man hält es für sicher, daß bei entscheidenden Abstimmungen die Bar­­teien der großen­­ Koalition für die Regierung stimmen. Wahrscheinlich, wird die gegenwäßige Zusammenlegung der Regierung nur bis zum Herbst aufrecht­erhalten und dann wahrscheinlich eine Renderung eintreten.­­Vorläufig aber wird durch Die Aussicht auf Diese Renderung die Arbeit der Regierung in seiner Weise beeinflußt. Bei der Ne­gierungsbildung hat ein Wort von entsceidender Bedeut­­tung Der demokratische Aigeordnet Koch-Wefer ge­sprochen, als er sich bereit erklärte, das Justisministerium zu übernehmen, ebenso Der fostaristischte Abgeordnete Wil- Tel, der bereit war, das Arbeitsministerium zu übernehmen, denn erst nach­ diesen Erhätungen konnte das Kabinett Müpfer gebildet werden. Donnerstag­nachmittag ist Müpfer bei Hindenburg er­­fienen und Hat ihm folgende Liste vorgelegt: Rangier: Zun Lee» Ben (Sp3.­Dem.), Inners: Seperine (Sor-dem), Fronzen: Hilferding (Sp3. Ben), Adeit: Witter (Crga Ben), Aeufieres: Str­ese­­mann (Bolkspartei), Wirtschaft: Surrius (Volkspartei), Lustiz: Koch-Wefer (Demokrat), Dimähtung: Diet (Demokrat), Neidswehr: Orpener Kepge Schäbel (Bayerische Volkspartei), Verkbr und Gebiege: Suerard (Intum), Reichspräsident dr. Hindenburg hat sich, mit uch . einvewlsbanden erklawa damit ist­ die GMMW « Bereits den Eid in Die Hände DES­en einen wesentlichen Gmfch auf die Bildung des Kas­binettes hat ein Ausspruch des Reichspräsidenten geha­det, ag man ihm den Wunsch der Zentrumspartei » .« teilte das Wirth Vizekanzlevwerdmmoge," daß dek gdekcimpmskdwwvchdkewschwster Partei fmktwwwwichttverpfxichwetwekdbnkömwstdw wumspardei saheind taßsfte möglich­erweise gwnz’­­gsnwerdetvewn sie auf alten ihren­ Forderungen und fand sich­ vorläufig Damit ab, daß einstweiren ward Die Partei im der Regierung vertritt, weil das im Herbst eine Regierungsumbirötung zu ihren Sue auftande kommen wird. Men. Die Debatte Darüber beginnt Ku Miro­. « " e ‚Die Bildung der neuen deutschen Reichsregierung. Von unserem Berliner Mitarbeiter. Nachdem in der vergangenen Wioche der Apparat der Reegierungsbildung vom der schwerfälligen Bevormundung der Sraftionsverhandlungen befreit w­orden war, ist es in verhältnismäßig kurger Zeit gelungen, die Reichsregierung auf derselbten Basis der großen Koalition zustande zu brin­­gen, auf der sie vorher gescheitert­ar. Dem neuen Kabi­­­nett gehören Mitglieder aller Fraktionen von der Rogial- Demokratie, bis zur Deutschen Volkspartei mit Einschluß der Bayerischen Volkspartei an. ‘Der einzige Unterschied ist nur, dass die Fraktionen eine formelle Verantwortung ger das Regierungstescamm nicht übernommen haben, son­­dern Dafi Dieses von dem Kabinett selbst formuliert und dem Reichstag dargelegt werden soird, Per DBestand, das Schilfal und die Arbeitskraft dieses Kabinetts wird also lediglich vom seiner Qualität bestimmt und davon abhängen, wie Diese aus den verschiedensten Lagern zu gemeinsamer Führung der N Reichsgeschäfte vereinigten Männer es ver­­­stehen‘ werden, P­ositives und Notiwendiges mit Energie aus betreiben und nachgatordnete. Sagen, an bien Die Sinigkeit zerbrechen Fünfte, Zug zurückzustellen, .­­Dieses Werk eines Aigen und fanften Ausgleiche, der Bosch nicht in Schwäche ausarten darf, ist zunächst die Aufs­gabe des neuen Reichstanziers Hermann Müller, dem nach der Berfaffung obliegt, die allgemeinen Richtlinien der Reichspolizik zu bestimmen. Vielfach ist ihm der schlep­­­pende ©ang der Testen Berhandlungen zur L­aft gelegt w­orden, die vielleicht den Gindruf machten, Daß es ihm an der nötigen Gutschlußh­aft fehre. Wir glauben nicht, hann dieser Schluß, gerechtfertigt is. jedenfalls hat Hermann Müller, in seiner politischen D­ergangenheit als Partei­­führer, als Reichsrangfer und Außenminister, so Fury auch diese Iebteren Episoden waren, Führereigemschaften gezeigt. Die auch von seinen politischen Gegnern nicht Destritier w­erden. Man wird ihm also auch recht, um den englischsee - Begriff zu gebrauchen, die Evance geben müssen, sich in den veränderten Verhältnissen und in neuer Aufgaben zu bes währen. Diese sind, seit er und seine Partei „am lehten Mate veranstciortlich an der Reichsregierung beteiligt wa­­ren, doch w­ohl t wesentlich leichter geworden. Nicht nur, weil Die allgemeine Lage Deutschlands im allgemeinen geordnet ist, sondern weil ihm auch in diesem Kabinett Mitarbeiter auf Seite stehen, über die das aus Niederlage und Revo­­lution eben zur Not entwonnene Deutschland Damals noch nicht verfügte vor allem ist Darunter zu­ nennen Dr. Stresemann, der schon über fünf Jahre das Außen­ministerium führt, und sich in dieser Stellung, wie man wo nicht nur das Vertrauen der Mehrheit + 3 Deutsche Bolfes, sondern auch das des Auslands in eine­mn­­ Maße erworben hat, daß sein D Verbleiben auch in­ diesem neuen Kabinett überall als ein unentbehrlicher Aktivposten der deutschen BVolitik gewertet werden muß. Neben ihm wird von der Volkspartei auch Dr. Surtius als Wirts­chaftsminister dem neuen Kabinett erhalten bleiben, und 25 genügt t­ohl, um seine Stellung und das von ihm Ge-­leistete zu charakterisieren, auf Die­ Tatsache Hinzureifen, Dass auf sein B Verbleiben gerade die Sozialdemokratie ents­cheidenden Wert legte, obw­ohl sich ihre wirtschaftlichen Anihnungen von denen der Volkspartei doch tecsentlich unterscheiden, ein Dreiweis, dass ‘Dr. Surtius sein Amt nicht als Parteiminister, sondern im Interesse des Gan­­ac au­ferh­alten weil, Von der sechr endgültig­ ab­­tretenden Regierung treten ‚nölch in , Das neue Kabinett über der Reichswehrminister Groener, dessen­­ März Genitalquartiermleufter im Kriegemndals ist er nach dem Kriege anläßlichperweerens Wom im Nachforger Gepsersimonwaardsdekpolitsp W­­effentlichkeit ernmt inGrinnerung gerufen wurde TM der Dsavulschen Volksparteiangchmssi Reichs- WWM Schåtzek dessen kupt wskssie in M das vsm ihm begonnme Werk deth Fungdw GWNecc­skekkiebsmxfmodseme und kfmäimiiche Wåge fortsufuhessser sozmldem sskmt D Vlfkn Ding, der das Reichfinanzministerium übernimmt, Bet diese­ Stellung ecen einmal, allerdings nur Furge Seit, ‚befleidet. Er gehörte dem­ Kabinett Striemarin an, das im Agust 1923 mit der ersten großen Ryalition die Liquidie­­ws Auhrlampfes ID das gene Merk Der SAbdili­­sierung der­ deutschen Währung einleitete. Hilferding hat als Finanzminister die Vorarbeiten dazu geleistet und Die Srundlagen dafür gelegt, d­as nachher sein Nachfolger Dr. Luther als Reichsfinanzminister mit glücklicher und ener­­gischer Hand zu Ende führen konnte. ‚Hilferding, der aus Oesterreich stammt und von Hause aus Arzt ist, hat sich als Finanztheoretiker Durch bedeutende Publikationen einen Namen gemacht. « Unter den Männern, die als Reichsminister neu sind, obwohl sie schon lange in der politischen Deffenulichkeit fichen, ist die bekannteste und wohl auch stärkste Persönlichkeit der zum Reichsinnenminister ernannte Sozialdemokrat Karl Sedering. Im politischen Dienst für Die Allgemeinheit hat sich Dieter westfälische Arbeiterführer zum Ersten Male bewährt, als Die Arbeiterunruhen in Rhe­inland-Westfalen nach dem Kapp-Buu­ch das Reichsgefüge zu sprengen und den S­parationsbestrebungen der französischen Politik Born­hub zu leisten drohten. Bald darauf wurde er preußischer Innenminister und führte dieses Amt mit dem Ziel ® Der politischen Umgestaltung der preußischen Bertwartung. Eine völlige körperliche Erschöpfung machte vor etwa anderth balb Jahren seinen Rücktritt im Preußen notwendig. In dem­ ihm jebt Die Sozialdemokratie in das neue Reichs­­­abinett beruft, feßt sie eine ihrer stärksten Kräfte ein. "Die Densofvaren sind in dem Kabinett durch den "Abigeordmeikir Dietrich vertreten, der als badischer Minister Herdienst­­poll am der dort unter Schonung aller Traditionen volll­zogenen sieberfeitung von der alten im DIE neue Zeit mit­­gearbeitet hat. Dietrich gilt vor allen Dingen in wirtschaft­­lichen und landtwirtschaftlichen Fragen als bester Sachver­­sändiger der demok­ratischen Partei und hat gerade auf diesen Gebieten als Neferknt im den Nerhistagsausschüss di­e wertvollste Arbeit geleistet, so dach das Grnährungsmini­­sterium in seine Hofferen Hände gegeben werden konnte. Ebenfalls der Demokr­atischen Partei gehört der neue Justiz­­minister Dr. Crih Ro Hoefer an und die Partei hat in ihm eine Der stärksten P­ersönlichkeiten herausgestellt. Schon einmal hat er mit dem sebigen Reichstangler im afeichten Kabinett zusamm­engewirft, al er im der Ersten Regierung Müller-F­ranzen Recsinmen mimäster war und durch Amsicht und Tatkraft si so weitgehend bewährte, dag er Bei den Verhandlungen über die­ vorige­ Regie­­rungsbildung Smftlihh als­­ Wichstangler in Betracht ge­­zogen wurde. In ihm und Sinn­eraktionskollegen Diet­rich­ Baden hat das A­na fchtum zwei ganz beson­­ders warmherzige Freunde im Beden. Der neuen Reichs­­regierung. Der Zentrumsabgeordnete Guerand befleidet zum ersten M­ale einen Ministerposten.­­ Er hat jedoch als Fraktionsführer des Zentrums schon seit Jahren einen star­­ren Einfluß auf die Seb­ahima der Reichspolitik ausgeübt. Das Buch. Anaferben der alten Führergeneration in Rig­­ser Partei hat ihn vor seinigm jahrmandbese Stelle geführt, an der er sich den Ruf eins au­f snd­ geschocktm und in den schwie­derhandlu bewährten Führers erworben hat. Er ist wie sein Skala­tionskollege, Der­­ zurückgetretene Reichskanzler Dr. Rheinländer von Seburt und bekleidete, bevor er sich der Politik widmete, ein Hohes Richteramt. Der Meberich­t über das­­ neue Reichskabinett Fön wohl die anspruchsvolle Marke eines „Kabinetts der Ko“ rechtfertigen. Man hat in der Tat für diese nac­h Schwierigkeiten gebildete Regierung eine Auswahl der Tanntesten und erfahrensten Männer aus den Parikien großen Koalition getroffen. Das praktische Problem, der neue Reichsrangier zu lösen hat, wird nun darin­­ stehen, diese Köpfe zu gemeinsamer guter Arbeit zu­­ einigen, . MINEN *21347P* wieder einmal verheerend: Bakkalaurea­tsergebnisse. Auffallend große Unterschiede zwischen in­­nischen Schulen und Minderheitenschüler Kronstadt, 30. Juni. „Braffoi Lapas“ an reitender Stelle unter der Heberschrift „Die­­ Studentenschaft ist hingerichtet worden“, hat X v. den Minderheiten angehörenden Prä­daten dem Bafkalaureat durchgefallen seien. &$ heißt in d Bericht, Daß die Regierung scheinbar in Yetter Zeit Du: Verleihung des Oeffentlichkeitsrecht­s einige Zugestände gemacht habe, doch sei man die Absicht einer plan Ausrottung der magharischen intellektuellen Schichte bar geworden. Auf­grund der vorhandenen Daten­­ man sagen, daß sie den Tod des reg Am In diesem Jahr scheine Die Zerstörungsarbeit der liberalen Regierung ihren punkt erreicht zu haben. »Dieses könne man sagen, wenn vorläufig qger einige Ergebnisse befanmt­er Kronstadt Haben die unter dem Borfig des DBufarafter­ersitätsprofessors Galagareanu abgehaltenen P gen folgendes Ergebnis gehabt: Im Staa­t „Meiota“ sind 22 Schüler angetreten, davon 15 s­tonmen, Mädchentige um „Prinzessin Helena“ 22 treten — 22 durchgenommen, im Id­deiner­­­ta: Lyzeum 21 angetreten — 6 durchgefommen, auf de Jerus-Opumnasium 17 angetret We gefommen, auf dem Obvarheider reso­lischen Lyzeum 25 — durchgefommen 1, auf de fereptuver unitarischen Lyzeum 7 angetret@m­ur fommen 2, an anderen Lhazen angetren 16­­ fommen 1. Eine Durchschnittsrec­hnung ergibt, N die ungarischen Anstalten allein : OROREN, ‚tums bedeuten. Z ® nt na « ER = & a re BRENNER

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