Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1928. Oktober (Jahrgang 55, nr. 16574-16599)

1928-10-02 / nr. 16574

Weinevolkszeit das DMschwmw, Scriftleitungsöermannstadtzxzmgmmeamstrxcr.gsZematwug—Nr-5—Fernsprecher-chriftlettung U-11 VerwalwnaZItBI Bezugspråsfükemenmthdt ohne Öufteilung Lei 90­—:; mit Zufteilung L 100 °— ; mit Postversendung: Inland: L 100 — ; Ab­sland: L 135’— Einzelnummer L £— Nr. 16574 Hermannstadt, Dienstag den 2. Oktober 1928 55. Jahrgang. Neue nationalzaranistiige Kampfanlage. Aus D Bularest wird gemeldet: Der PVirektionsausschuß der nationalgaranistischen Partei hielt in der Bukareftier Bohrung Iugius Manius eine Sigung ab, in der die zu besorgende neue Taftif beraten wurde. Der Dirkstionsaus­­uf beschloß einstimmig allein in Den E einzutreten und Feiner der Unterfrügung oder Zusammenarbeit von irgend­welcher Seite anzunehmen. Nach der Sagung wurde folgendes Kommuniquee ausgegeben: „Der Direktionsaus­­juß Der nationalaganistischen Partei, der am 28. Sep­­tember in Bukarest zusammengetreten ist, beschloß nach dem Bericht Julius Manius über die politische Lage und im Anbetracht der außerordentlich schi­ierigen Lage, in die Das Land durch die V­erlängerung der gegenwärtigen Regie­­rung gebracht worden ist und der nationalen Notwendigkeit ,diese Regierung ohne Zeitbergust zu beseitigen, ohne ÜBer­­zug zur Sortfegung des Kampfes zum Sturze der Regie­rung zu schweiten. Um die Organisationen der Partei im ganzen Lande zu mobilisieren, werden regionale KRomferkiz­­zen nach Bukarest, Klausenburg Sajiy, Arad, Kishinemw und Sraiopa zusammenberufen, an denen die Delegierten des Diversionsausschusses teilnehmen wer­­den, damit den sämtlichen Mitgliedern der Komitatsaus­­schüsse uiei­geitig das Arbeitsprogramm in Anwendung ge­­bracht und ‚die Techten Maßnahmen zur Vorbereitung Der Bersamm­ung der VBertregr­ander Gemeinden DS Landes in Bularest getroffen werden, die der­ gegenspärtigen Regie­rung ein­­ Ende jegen so. Die ersten Regionalkonferenzen­­ werden Sonntag den 7. Oktober stattfinden. Das Bi­ der Nationalpartei wurde ermächtigt, das Datum der Bis­samm­ung in Bularest festzulegen.“ Während die oppositioierte Prese diesem Beschlusse des Direktionsausschusses der nationalen Partei große Bera­­fung beimisst, richt der „Billoruy“ von einem komischen Schauspiel, das die Propingberstellungen bieten werden, die, damit sie einen Schein von Ch­ogg aufweisen können, auf den 7. Oktober angefeßt wurden, auf den Sag ally, auf den Die Kundgebung­ der Sozialisten und Nehrsparteien in Wien (richtig: Wiener­ Neustadt) angefest wurden. Die öffentliche Meinung, abgestoßen von so vielen „schwertbie­­genden Beschrüffen“, nehme alte diese Tächerlichen Manifeta­­tionen zur sed ai­s Berztreiffung derer, die Die national zaranistische Partei führen, nicht mehr ernst. Bukarest, 1. Oktober. Die nationalaranistische Bar­­samm­ung der Delegierten aller Gemeinden wird, als Wahrscheinlichkeit nach, am 15. Oktober, dem Tage der Parlamentseröffnung, stattfinden. DEE BRETTEN A TEEN Noch einmal unsere Schulfragen. Die folgenden „Zeipen sind der Giwägung entsprun­­gen, daß die jebige Schulpotitit nicht nur unsere Fon­­session ergen Schulen, sonden auch, die Staatsschulen zu» gumde viehtet, nicht zupest dadurch, daß Die Verordnungen niemals zur Zeit erscheinen, häufig sich, widersprechen und alles überstürzt wird. Dabei wollen wir vom Bakfaraumat mit feinen Det- Hängnispolfen Sorgen nicht enden, Das dem Ansehen Ru­­mäniens in der ganzen Welt geschadet hat. Auch, Darüber wollen wir nicht klagen, daß das Lazzum auf 7 Sabre herabgefett wurde — Die Mairegel wird sich rächen, in­­dem ganze Generationen minderer Bildung den Eidfaden tragen werden. Aber gerade im­ Zusammenhang Bremit müssen wir uns Darüber beichtweren, daß in dem Augen» Eid, wo Die Absolventen der VII. Klasse das Bakikalau­­reat geben, noch Fein Mensch weiß, was man mit Dem Babr zu gescheben hat, das anster­e Der VIII. Klasse atwi­­schen Mittelfling und Y Universi­tät eingeschoben werden Man stelle Fich Die Sesgenderfassung der Schüler und der Giterin vor, die vor Diesem Nichts stehen. — Es wäre Doc; Das Richtige geb­eten, mit der Herablegung der Sabre von VII auf VII sofort auch darüber zu entscheiden, wie das Jahr vor der Universität gedacht ist. Zu enter Beichiwerde geben die eben abgelaufenen Steigr­iffe Anlas. Statt da Durchführungsbestimmungen­­ zum GSchurgejes überregt und Durchdacht als ein Ganzes herauszugeben, haben einzelne Verordnungen immer neute Berich­ung angerichtet. CS wurde im Lauf der Ferien Der» Boten, an einer Schuye mehr als 2 Paraffel­latien­ zu haben. Die Folge davon ist, daß am einzeien Orten eine Menge Kinder überhaupt nicht in die Schuye aufgenommen­­ wer­­den, zu deren Besuch sie verpflichtet sind, und dab jeden­­falls wieder mehr Parallelklassen zugelassen werden müssen.­­ ‘Mach dem Gefech ist das Symnasium Binfort wur­de elflassig. Infolgedessen wurde den Eihülern, die die 3. Katie absolvieren gestattet, eine Uebergangsprüfung zu geben, um das Zeugnis der Absolnierung des Opumnasiums zu erhalten. Zu dem Zweck sind all­ an unsern Anstalten in den Ferien Kurse eingerichtet worden, die die Schüler Zeit und Geld gefoftet haben. Zum Schluß der Siien kommt die dem Seser widersprechende Verordnung, daß diese Prüfung nicht um den betreffenden Anstalten, sondern vor einer Fhaatlichen Kommission abzuharten sei. Durch­ Inter­vention beim Minister persönfigi­erst gelang es, die Ver­­ordnung außer Kraft zu Sehen. Zugleich war angeordnet worden, daß «8 reine 4. Klasse im K­ommenden Schuljahr nicht gebe , ohne zu bedenken, daß es Doch Schüler geben i­erde, die jene Prüfung nicht machen. So wurde nun nace­träglich­ angeordnet, daß auch, die 4. Klasse für heiter weiter zu führen sei! zu großen Bedenken gibt Anlaß, dab jet am­­Be­­ginn des Schuljahres außer Der Stundentafel vom neuen Lehrplan nichts bekannt ist. Man sollte meinen, es sei im Interesse der Lehrer und der Schule überhaupt gelegen, vor den Ferien zu erfahren, wie das nächste Schuljahr sich gestaltet — nichts von alledem. Was die Stunden­­tafel bringt, vermehrt die Bedenken. Wir haben lang­­jährige Erfahrungen gemacht mit 28 Stunden, die früher von den Gymnasien verlangt mınden — 88 war schon viel, was ihnen zugemutet wurde. Und nun soll der arme Schüler in einzelnen Klassen 37—39 Stunden ertragen und zwar — mieder unbegreiflich von den Hygienischem Standpunkt: 60-Minuten-Stunden. Daß 18 Gegenstände die Zeit füllen, darunter 5 Sprachen, bricht den Stab völlig über ein System, das nur Shtemlosigkeit genannt werden kann. In fast­­ allen Gegenständen ist das geforderte Maß ein zu hohes geireten, nirgends konnte man wirklich arbeiten, ein oder Drill macht sich breit, Der jede geistige Tätigkeit tötet. Das Ergebnis kann nur ein trauriges sein. Was die neuen Lehrpläne bringen werden, Die nun in 7 Jahre hineinpreffen werden, was bisher auf 8 ver­­teilt war, davor graut es jedem Pädagogen. Geradezu aufregend ist und unerklärlich, was jedes Jahr mit dem Schulanfang geschieht. Er ist festgelegt auf den 16. Sep­­tember — viel zu spät für unsere Verhältnisse. Von Zu­­länden und dem Klima im Altreich bestimmt ist­­­ieser Sermin so spät angelegt worden. An unserem Schulen sind seine Prüfungen, die 2­3 Wochen in Anspruch nehmen, das siebenbürgische Klima ermöglicht den Schul­­anfang am 1. September. Wir haben die dringende Bitte, 23 wolle unseren Schulen gestattet werden, am 1. Sep­­tember zu beginnen. Das Schuljahr ist so gefarst, daß Dieses schon ein eingehendes Lernen unmöglich hat. Heuer wurde nun — wieder gegen die bestehenden Be- Stimmungen — angeordnet, das Schuljahr Habe erst am 1., bezw. am 8. Oktober zu beginnen. Die Anordnung kam am 21. September — die Schulen waren darauf einge­­richtet, am 24. September den Unterricht zu beginnen. Die Schüler waren erschienen, die Internate zum Seil ganz beseit — es war unmöglich, den Termin um zwei Wochen hinauszuschieben. So hat das Landestersisto­­rium vernünftigerweise die Schulen am 24. September beginnen lassen. Im vorigen Jahr hatte eine Schule eine Berwarnung erhalten, weil sie den Unterricht einen Sag früher begonnen hatte, als der ae angeordnet Hatte! Im ganzen genommen umfaßt das Schuljahr bei ung kaum 7 Monate — während es 10 umfassen sollte! Auch über das Lebermaß von Lehrbüchern beschweren fi Die Eltern mit Nacht. Der Staat verlangt in Segeit- Händen Lehrbücher, die ganz überflüssig sind und unnötig die Schule verteuern. Für ein wahres Unglück sehen wir an, dass der Unter­richt in der heimischen Geschichte und Berfaffungsfunde in der romanischen Sprache erteilt werden muß. Gimas umbennünftigeres konnte das Sejen nicht verlangen. Bes­pann­lich ist das beste, was die Jugendliche Seele aus der Seschichte s­chöpfen kann, die Begeisterung. Auf völlige Eintenntnis jeglicher Vind­ologie aber kann annehmen, es sei Begeisterung zu mweden möglich in einer andern als der Muttersprache. Das Gegenteil ist­ geeignet, die ganz Sache dem Schüler­ zu peregeln und niemals wird das Resultat sein, Liebe und Hingebung für das Vaterland zu erwecken. Eine allgemeine Beichtwerde besteht darin, daß das Unterrichtsministerium in den seltensten Fällen jene Ber»­­rchnungen an die kirchliche Oberbehörde, die bei den Kon­­fessionellen Schulen i oberste Schulbehörde ist, hinausgibt. Von den einzelnen Direktionen erfährt dann die Oberbe­­hörde fast zufällig wichtigste Anordnungen und ist darum selten in der Lage, entsprechende Verfügungen zu treffen. Ein gekrönetes Schulregiment ist dadurch unmöglich ge­­macht. Bei diesem Anlaß muß zugleich darauf hingewiesen erden, wie lüftig und besch­werlich, die Bestimmiungen sind, Die sich auf Anmeldung, Einschreibung uff ‚der Schüler beziehen, welch ein Unrecht darin liegt, das den Gitern nicht frei steht, die Kinder in die Schule zu bhnden, die ihnen als die beste erscheint, wie verfehlt Die Art der Klassifizierung ist, wie furchtbar viel unnötige Schreiberei verlangt wird, so dass überall besondere Sekretäre in dem Mittelschulen erforderlich sind, wie Bin­­derlich ei­n­ Dahı den eb­ergang bar einer Schulanstalt in een andere gar nicht möglich ist oder mit Tob­en Hinz demissen verknüpft ist, daß er fat unmöglich it. Was sollen wir zu den ausstehenden „Autorisationen“ sagen ? Ists böser Wille oder Unverstand, daß­ es nicht gelingen will, für eine ganze Reihe vom Kindergärten und Schulen im Altreich und — anders endlich Die Amer» fennung zu erlangen? Wie viel Verbitterung dadurch erw­­eugt Wird, Ddavan denkt wohl Niemand im Unterrichiß­­mitnegherfium, nd vor allem immer mieder, wo bleibt das Recht, das Wohlwirk­en, die gerechte Behandlung der Minderheiten ? Mir haben hier nicht Alles aufgezählt, was uns in Schulangelegenheiten drüht — 08 genügt aber, um dem allgemeinen Wunsch’ Ausdruck zu aeben: e8 wolle für Die Fünftigen RN der Schul­­beginn für u­­nsere Anstalten auf 1 werden und­­ September festgesetz es wolle Fürsorge getr­ffen werden, dass Machregeln, die die Schulen betreffen, zeitgerecht getroffen werden, um mit Ruhe durchgeführt zu werden. Es­ wolle das Recht endlich das Regiment führen, nicht Die Wil für unsern Schulen gesmüber! Dazu gehört allerdings, dass in das Unterrichtsministe­­rium endlich Beute kommen, Die den Mut Bejssen, Das unvernünftige unvernünftig zu finden, auch wenn es vom Minister ausgeht, und statt genug, Wege zu suchen, daß die Schulen nicht zu Drillanstalten, nicht zu Romanisie­­rungsmaschinen herabfinden, sondern Anstalter seien. Die ihre Aufgabe erfüllen Türmen, die mehr als eine je Aufschrift an unsern Schulen in dem finnoo­ert Sat fammenfaßt: hola feminarium vei puplicae, Das Budget für 1929. Das Blatt des Profefjors Yorga „Naamul Nomas nesc“ veröff­entlicht folgende aufsehenerregende Meldung : „Es wird uns folgende eigenartige Sar­ade im Zusammen­­hang mit der Vorbereitung des neun Budgets mitgebeilti Bintila Bratiamı beabsichtige, die Orsamtsumme des neun Budgets der Orsamtsumme des gegenwärtigen Budgets gegenüber herabzulesen. Wir werden also, mi­ ns den Worten, im Jahre 1929 ein breingtes Budget a­­m Jahre 1923 haben, was H d,­ie wir glauben, noch­ in feinem Lande der Welt, das den Gelesen des Fortschrittes unterworfen it, angetragen hat. Staatsfinanzen in einer jolden praktischen Unmög­­lichkeit beftht, kann die Lage als außenordentlich, Köptenig angesehen werden.“ Wenn Die Rettung Der Angebliche Unterredung Duca— Manin. Die „Lupta“ behauptet zu wilen, daß, obwohl die Beziehung zwischen der Regierung und der nationalara­­nistischen Partei außerordentlich gespannt sind und Dieses

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