Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1937. Juni (Jahrgang 64, nr. 19229-19251)

1937-06-10 / nr. 19236

’ s ft ‚ Seite 23-Nr.29238 zellenz des Heren Morczecki (langanhaltender Yer­­­fell und Hurrarufe), das Oberhaupt des be­­reundeten und verbündeten­­­ Staates Polen, geehrt. Daher richtet sie Unser Gedanke auch an die polnische Jugend, der wir einen herzlichen Gruß senden. An die Jugend Meines Landes richtet sich an diesem Ira, an dem sie "gefeiert wird und an dem auch Ach gefeiert werde, Mein Gedanke voller Liebe, voller V­erständnis und voller Hoffnung. Der Schrung der Jugend ist das Symbol des Fortschritts, ist der Antrieb für die Taten der Zukunft. Darum bin ZH in jedem Augenblick neben Euch. Indem Wir ungesäumt ein schönes Programm der Zucht und nationalen Entwicklung Rumäniens ver­­­folgen, lege Ich, Euer Herriger und Kommandant der rumänischen Jugend, all Meine Hoffnungen in Euch und jage Euch aus ganzem Herzen: Heil!’ (Langanhal­­­tende begeisterte Hurrarufe und Huldigungen). Die Jugendvorführungen und gute Duchführung. Danach begannen die Vorführungen der Jugend, die durch ihre Pielgestaltigkeit selbst den anspruchsvollen Zujgauer überwachten. Zu­­­nächst turnten und tanzten die Pimpfe der Jugendbe­­­wegung, die sogenannten „PBuii de strajeri“, dann ball­­­führten Die Wächter und Pfadfinder, darunter in erster Reihe der Großfürst und seine Klasse, und die Schiller der Militärlyzeen sowie die Mitglieder des Verbandes „Christliche Sünglinge“ gymnastische Uebungen. Auch hier wurde der Großfürst im wie­ überall, wo er erblü­ht wurde, zum Gegenstand herzlicher Kundgebungen. Uebungen der Wächterinnen und Pfadiinterinnen und der bormilitärischen Jugend schlossen den ersten Teil der Schaufolge ab. Tann begann zu den Klängen der Mufik­anellen Der Borbeimarsch. An der Seite des Zuges die o­­berste Zeitung der Jugendbewegung, die Abordnungen mit den gelben Fahnen, die das Zeichen der Jugendbewegung tragen, die legten Sonnabend verliehen wurden. Wäh­­­rend sich an den Hebungen 2000 bis 2600 Jugendliche beteiligt haten, marschierten nun insgesamt 12.000 Zune­­gen und Mädel vorbei. Dabei zeichneten si Die Schüler der Militäriggeen und die Vormilitärs wieder durch stramme Haltung aus. Den Vorüberziehenden wurde immer wieder starrer Beifall gespendet, der sich besonders steigerte, als zwei Abteilungen pol»­­nischer­­ugendverbän­­de folgten. Neicher Beifall wurde auch den Siebenbürger und Buddenlän­­­der Ba­­burfhen und Bauernmädgen in ihren schö­­­nen Trachten gespendet. Den Schluß des Zuges bildeten einige Bänter und Wächterinnen zu Pferd und eine Abordnung der Kronstädter Jungreiter in goldgestich­­­ten Hemden. Das Geschenk der Regierung Rad) dem Vorbeimarsch fuhren die Teilnehmer an der Rad rt Radu Crijului—Butarest in das Stadion ein. Der Sieger überreichte dem König den Vortrug, aus der Herrischer am 6. Juni 1930 den ersten Teunt Bajjer auf rumänischem Boden getan hatte. Nach der Kundgebung, die einen nachhaltigen Ein­­­druck hinterließ, fuhren der König und der Staatsprä­­­sident von Polen mit Gefolge ins Schloß zurück. Dort fand zu Mittag eine Galatafel statt, bei der Minister­­­präsident Tatarescu in herzlichen Worten den König beglückwünsche. Er eröffnete dabei, daß die Regierung beschlossen Habe. Durch Terretgejeg den Krankenhäusern von Bukarest, Zajjy und Klausenburg solwie der Ru­­­mänischen Akademie die Zinsen eines Kapitals von 13 Milliarden Lei zur Verfügung zu stellen, die den Namen „Kulturfond Karl II.” tragen und zum weite­­ren Ausbau und zur Fertigung dieser Anstalten die­­­nen sollen. Der weitere Verlauf des polnischen Besuches Bufarest, 8. Juni. Heute nachmittag legte Präsi­­­dent MosczYycfi am Grabmal des Unbelannten Sol­­­daten einen Kranz nieder, wobei eine Klo­mpagnie des 21. Infanterieregimentes die Ehrenbezeigung erwies. Am Abend fand im Chlog in kleinem Kreise ein Essen statt, an das sich ein großer Empfang anschlos.. Morgen fahren der König und der polnische Staatsprä­­­sident nach Sinaia, wo Mosczycki der Königin-Mutter seine Aufwartung machen wird. Abreise des türkischen Außenministers Bujarest, 8. Juni. Der Außenminister Rüshtü Arras hat gestern früh Bukarest verlassen, um nach Ankara heimzureisen. Am Sonntag­­vormittag fand noch eine lange Unterredung des tür­iigen Außen­­­ministers mit Außenminister Antonescu, eine weitere am Nachmittag mit Ministerpräsident Tatarescu statt. Ein Denkmal für den Herrscher enthält Bukarest, 8. Juni.­­­ Im­ Rahmen der Festlichkeiten von Sonntag wurde in Großwardein das erste Denkmal für König Karl II. im Park enthüllt. Es stellt­ den Herrscher in der Uniform­ der Gebirgsjäger dar und ist ein Werk des bekannten rumänischen Bildhauers D. Han. Nach dem Gottesdienst hielten Bischof Popo­­­vici, Unterstaatssekretär Moroiu und Handelsminister Bop Ansprachen. Die Feier wurde mit einer Truppen­­­barade abgeschlossen. türk­fde | : Biobenzik­aisheTleutsches Tageblatt Sonnerstag. 10. Juni 1937 Nenrath in Belgrad Der Empfang und Die ersten Besuche Belgrad, 7. Juni. Auf dem Belgrader Flugplan wurde Neurath ein festlicher offizieller Empfang be­­­reitet. Vor dem Landungssteg war eine Ehrenkompagnie aufgestellt, während auf der anderen Seite des Flug­­­planes die große Gruppe der amtlichen Persönlichkeiten Aufstellung nahm. Um 11 Uhr 10 Minuten erschien Ministerpräsident und Außenminister Stojadino­­­witse auf dem Flugplan, in seiner Begleitung jämt­­­liche Abteilungsleiter des Außenministeriums, die Mit­­­glieder der K­abinettskanzlei. Die Mitglieder des Minister­­­präs­idiums und Außenministeriums, ferner der südslami­­­sche Kriegsminister Maritsch, der Kommandant der Belgrader Garnison, zahlreiche Generale, sowie der Vierfelter des Ministerprä­­sdiums. Von diplomatischen Korps waren erschienen der deutsche Gesandte mit sämt­­­lichen Mitgliedern der Gesandtschaft, der ungarisce, der österreichische und der italienische Gesandte. Außerdem hatten sich zum Empfang eingefunden der Vorstand der südslamisch-deutschen Gesellschaft in Belgrad mit den führenden Mitgliedern. Auf der Terrasse des Flug­­­planes hatte ein zahlreiches Publikum Aufstellung ge­­­nommen, darunter viele Mitglieder der deutschen Ko­­­lonie, auch die Kinder der deutschen Schule mit ihren Lehrern und Eltern waren anivesend. Um 11.43 Uhr erschienen über dem Flugplat die beiden weimotorigen Lufthansamasdinen. Das Flugzeug mit Reichsaußenminister von Neurath landete um 11.47 Uhr und Neurath wurde von Außenminister Ctojadinowitsch und dem südslawischen Kriegsminister Mariu­ch begrüßt. Die Musil spielte das Deutschland- und das Horst Weifel- Lied sowie die südslawische Hymne. Hierauf schnitt Neu­­­rath in Begleitung von Stojadinowitsch und Mariu­d) die Front der Ehrenkompagnie ab. Im Gebäude des Flugzeugkommandos wurde Neurath vom deutschen Ge­­­sandten begrüßt, ein. Meines deutsches Mädchen über­­­reichte Blumen. Nach seiner Ankunft, im Hotel trug er Freiherr von Neurath in das Gästebuch im Küniglichen Palais ein. Anschließend fand auf der Deutschen Gesandtschaft ein Mittagerssen in­ engerem Kreise statt, sodann be­ fränzte Neurath das Tentmal der Gefallenen. Um 5 Uhr stattete er dem südslawischen Ministerpräsidenten den ersten offiziellen Besuch ab, worauf um 6 Uhr dessen Gegenbesuch erfolgte. Am Abend findet im Palais der Garnison ein Empfang zu Ehren Neuraths statt. Weitere Unterredungen und Abschluß Belfred, 8. Juni. Außenminister Freiherr von Neurath hatte heute eine zweite Besprechung mit Ministerpräsi­en: Stojadinowitsch. Taradı wurde er vom Prinzreginten Raul in längerer Audienz emp­­­fangen. Die Besprechungen zwisshen Neurath und Stojading­­­inwitsch wurden am Nadımiltag abgescholon­­n. In einer amtlichen Mitteilung, die z­wischen den beiden verein­­­bart wurde, heißt es: „Die von gegenseitigem Vers trawen­ geb­ragenen Unterredungen haben gezeigt, daß Die beiden Auffeilungen üb­r:in..immen. Die Gejrräde be­­läftig­en erneut den Wunsch und Willen, dem Wert des allgemeinen Friedens zu dienen.“ Die amtliche Mitteilung Belgrad, 8. Juni. Das amtliche Kommunique über den Besuch Neuraths lautet: Der deutsche Reichsaußen­­­minister Freiherre von Neurath stattete vom 7. bis 9. Juni der südslawischen Regierung einen Besuch ab. Die Besprechungen, die er dabei mit Ministerpräsi­­­dent und Außenminister Stojadinowitse führte, boten eine gün­­tige Gelegenheit zur eingehenden Prü­­­fung der Deutschland und Südslawien gemeinsam in­­­teressierenden Fragen. Der Gedankenaustausc beider Staatsmänner, der vom Geist gegenseitigen aufrichtigen Vertrauens durchdrungen war, erwies die volle Ueber­­­einstimmung ihrer Meinungen in bezug auf die Po­­­­­itische Lage und die Möglichkeit friedlicher Zusammen­­­arbeit der beiden Staaten. Diese Beipregungen stärkten den Vorfaß, der v­on bei­­­den Seiten zum Ausdruck kam, daß sie über die Ent­­­wicklung der gegenwärtigen Beziehungen dem Werke des allgemeinen Friedens dienen. Der Besuch des Reichs­­außenministers in der südslawischen Hauptstadt stärkte die gegenseitige Ueberzeugung, daß die Politik der bei­­­den Länder vom selben Ziel Duchdrungen einen bedeu­­­tenden Beitrag zum europäischen Frieden­­­ darstellt. Neurath überreichte heute Vormittag dem südflämci­­­fen Ministerpräsidenten das Großkreuz des deutschen Adlerordens, das ihm von Hitler verliehen wurde. Die Mitglieder des­­­ Regentschaftsrates verliehen ihrerseits Herrn dr. Neurath das Großkreuz des weißen Adler­­­ordens. Seiner Begleitung und dem Personal der Sesandtschaft wurden ebenfalls hohe Auszeichnungen verliehen.­­ ­ Die italienische Antwort gleicht der deutschen Sonden, 7. Juni. Die italienische Antwort auf die englischen Vorschläge Über die Verschärfung der Kontrolle und Nichteinmischung ist eingetroffen. Das Außenministerium hat die Niederprüfung der Antwort unverzügli in Angriff genommen. Die italienische Antwort nimmt mit der deutschen grundfäglich überein. Nom nimmt grundfäglich das Prinzip der in den pos n­ischen Gewässern zu fassenden Sicherheitszonen an, lehnt es auch nicht ab, daß gegebenenfalls über Vergel­­­tungsmaßnahmen verhandelt werde, bemerkt aber, daß das sofortige Eingreifen im Falle eines Angriffes nicht ausgeschaltet werden künne, an D­eutschland eine Note gerichtet, in der sie erklärt, daß das Net der­ sofortigen Verteidigung seinem Staate abgesprochen werden künne. England akzeptiert Verteidigung — aber nicht Bergeh­ung Baris, 8. Juni. Die Verhandlungen über die Ne­­­org­anisierung der spanigen Kontrolle stehen vor dem Abschluß. Die heutige Morgenpresse beurteilt die Aus­­­sichten einer Einigung günstig. „Matin” erfährt, daß im Mittelpunkt der Verhandlungen gegenwärtig Die Frage steht, wo für die an der Kontrolle teilnehmen­­­den Schiffe die Grenze der berechtigten Verteidigung endet und wo die als Verteidigung zu bezeichnende Aktion beginnt. „Deudre” erfährt, daß über diese Frage noch Gegensäte bestehen. Neueste Meldungen besagen, daßs Deutschland bereit wäre, auf die Vergeltung zu verzichten,­­­ Halte aber daran fest, daß im Falle berechtigter Verteidigung der Neutralitätsausschuß sei­­­nerlei nachträgige Untersuchung fordern künne. „Echo de Paris“ meldet, Außenminister Delbos habe schon dem englischen Botschefter mitgeteilt, daß Naßland im Neutralitätssensikuß seine Einwendung gegen das Wie weiter verlautet, Hat die englische Nesierung, London, 7. Juni. Wie die „Times“ meinen, hat die englische Regierung die Antworten auf die italienischen und deutschen Garantievorfäl­ge abgesandt. In der Erwiderung soll die Frage­ der­­­ Selbstverteidigung ge­­­gen Angriffe angestnitten worden sein. Wenn Deutsch­­­land und Italien auf diesem Recht bestehen, so läßt sich das genau umschreiben. Die englische Negierung künne jedoch den Fall von­­­ Almeria als Muster für die Zuk­­­unft nut anerkennen. Günstige Aussichten einer Einigung ,­ teo­ls enge geplante Kontrollsystem erheben werde. Infolgedessen hat sich in diplomatischen Kreisen Die Meinung heraus­­­gebildet, daß der Abschluß einer Vereinbarung un­­­mittelbar bevorsteht. Das Einverständnis erzielt London, 8. Juni. In den Verhandlungen über Die Nachtehr Deutschlands und Italiens in den Neutrali­­­tätsausschuß und damit zur spanischen Kontrolle wurde eine praktische Einigung erzielt. An der Abmachung sind beteiligt: England, Deutschland,­­­ Italien und Stanfreic­. .. Worin die Vereinbarung besteht London,8.Ju­ni.Zu der von zuständiger Stelle angekün­digten Vereinbarung über die Wiedererrichtung der spanischen Kontrolle wird mitgeteilt, daß sie aus drei Punkten besteht und zwar: 1. Den an der Kon­­trolle teilnehmenden Schiffen der vier Mächte werden sogenannte Sicherheitszonen eingeräumt. 2. Die im Bür­­­gerkrieg einander­ gegenüberstehenden Parteien w­er­­­den betwogen, bindende Erklärungen abzugeben, die eine Wiederholung von Bombenangriffen gegen die an der Kontrolle teilmehmenden Schiffe ausschließen. 3. Wenn si derartige Angriffe dennoch ereigneten, so wird zur Beihliegung von­ Maßnahmen eine Beratung einbe­­­rufen. . . Der Text der Vereinbarung wird gegenwärtig in Lon­­­don ausgearbeitet und nach Einigung mit den übrigen drei Mächten den kriegführenden Parteien unterbreitet. Wieder eine drohende Hefte . Bukarest, 8. Juni. Das Industrie- und Handels­­­ministerium teilt mit: Angesichts der in einigen Min­­­derheitenblättern erfolgten falschen Auslegung der Rede des Industrie- und Handelsministers auf der Haupt­­­versammlung des Verbandes der Industrie und­ Han­­­delsk­ammern wird festgestellt, daß auf Die geplante Ge­­­feggebung zur Organisierung der nationalen Arbeit nicht verzichtet wurde. Der Ministerpräsident empfängt nicht Bantareit, 8. Juni. Das Ministerpräsidium teilt mit, daß die Empfänge bei Tatarescu bis auf weiteres eingestellt sind,

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