Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1937. Juni (Jahrgang 64, nr. 19229-19251)

1937-06-10 / nr. 19236

Taxele plä­­­t­te in nume­­­rar ord. Dir, Gen. P,T.T. 22372/927 H 2­­9% Tageblatt Allgemeine Oo­­szeitung für das D­­euf ins Nr. 19236 Sibiu: Hermannstadt, Donnerstag, 10. Juni 1937 in E­­­ 1 Sxriftleitung u. Verwaltung: Avram Iancu-­Reisper­ Jgafse 10. Lernsprecher: Schrift. Nr. 11 u. 12, Verw. Nr. 237. Bostiekkonto: in Rumänien Nr. 62,119, Westerreich 4.590, Ticheroslowatei 501,114 Ungarn 3.474,­­­©. 9. ©. 7,593, Sentichland: Bauf-Konto 77.211/22 Dresdner Bant, Berlin W, 56, Bezugspreis: für einen Monat IV Lei, mit Zustelung oder Bostversand 100 Lei, ins Ausland 135 Lei ee Er La En EEE EEE ET EEE NE EEE EEE EEE EEE BEE EEE LEE EEE EEE EEE ET SEELEN 64, Jahrgang Der Besuch des polnischen Staatspräsidenten Der Empfang, die Barade — Die Trinfsprüche der beiden Staatsoberhäupter Bujarest, 8. Juni. Seit gestern weht auf dem Königsschlag neben der Standarte unseres Herrigers die des P­räsidenten der polnischen Republik­ Profesjor Sawa Moszycki. Der hohe Gast, dem fon auf der Fahrt Durch Rumänien in Ezernowig und Bacau herzliche Kundgebungen dargebragt wurden, ist gestern nachmittag 4 Uhr auf dem Bah­nhof Mogoroia eingetrof­­­fen, wo er vom König, vom Großfürsten, vom gesam­­­ten Hofpersonal, von der Negierung, von Patriarch Miron, Marshall Perezan, von dem Diplomatischen Korps und anderen hohen Persönlichkeiten des militärischen und bürgerlichen Lebens empf­angen wurde Eine Batterie des ersten Gardeartillerieregiments erwies Die Ehrenbezeugung. Der Bürgermeister bot Brot und Salz und hieß den hohen Gast herzlich unwill­ommen. Die Fahrt ins Königsblog erfolgte in z­wei a la Dau­­­mont bespannten Wagen, die von einer Gstadron des Gardereiterregimentes begleitet waren. In Kraftinn­en folgten die beiden Außenminister und das übri­­­­­­­­­gse Am Abend fand zu Ehren Moszych­i im Königs­­­schloß eine Tafel statt, an der der­ König, der Staats­­­präsident Polens, Großfürst Michael, das Gefolge, die polnische Gesandtschaft, die­­­ Regierungsmi­­glieder und der Hof teilnahmen. König Karl I. begrüßte Staats­­­präsident Moszychs in einer kurzen Ansprache, in der er ihn im eigenen wie im Namen des Landes Herzlich willkommen hieß. Der Besuch finde gerade in­­­ einer Zeit statt, da man die Notwendigkeit internationaler Gemeinbürgschaft stärker als je empfinde. Die Be­­ziehungen beider Länder zu­­einander hitten sich aus einer Lebensnotwen­digkeit beider Teile er­­geben und seien duch­ ihren­­­ Verteidigungscharakt­er 'Da= zu geeignet, die Bemühungen um die Festigung des Friedens in der ganzen Welt zu stärken. Nachdem der König darauf hingewiesen Hatte, daß ji die Politik Rumäniens auf dem Wege des Friedens entwidle und daß alle Bündnisse und Freundschaften Rumäniens ein unzerstörbares Ganzes im Dienst des Friedens bil­­­deten, das von gleichem Geist wie das große Genfer Institut beseelt sei, erinnerte er an­ die Beziehungen der beiden Völker in der Vergangenheit und wies dabei besonders auf die Zusammenkunft de vereidigten Pil­­­fudsfi mit weiland König Ferdinand hin. Abschlie­­­ßend erklärte der Herrscher, die Stärke des­ Bündnisses entspringe nur nur politischen Absichten, sondern er­­­halte ihren Antrieb durch die aufrichtige F­reundschaft der beiden Völker. Staatspräsident Mosz HYycFfi dankte mit marinen Worten für die herzliche Begrüßung und gab der Freude darüber Ausdruck, daß er mit ‚seinem Besuch einen neuen Beweis der engen Beziehungen ‚liefern künne, die die beiden Länder miteinander verbinden. Er sagte, daß seit dem Zustandekommen des Bündnisses über 15 Jahre vergingen, in deren Lauf er vieles in den inter­­­nationalen Beziehungen geändert habe. Das polnisch - rumänische Bündnis habe nicht nur seinen ganzen Wert behalten, son­­­dern sich weiter entwickelt und auf alle Ge­­­biete der Tätigkeit beider Staaten erstrebt. Schon eine Stunde vor Bukarest, 8. Juni. Heute Vormittag wurde bei strahlendem Wetter der Jahrestag der Thronbesteigung es Königs unter­ Lebhafter.­ Anteilnahme, der Be dem angefesten Beginn der A Jugendfundgebung war das weite Rund der „Anefkampfbahn von vielen Tausenden erfüllt. Die Jugend hatte bereits auf der Nasenfläche des Stadion in großem Bieren Aufstellung genommen. Ein farbenprächtiges Bild bot ei dem schaulustigen Auge. Von den einfachen shakifarbenen Hemden der Pfadfinder fraen die weißen­ Hemden der „Wächter des Landes“ ab. Gleich zu Beginn fielen die Schüler der Militärlyzeen in langen weißen Hosen und blauem Sweater durch besondere Disziplin und stramme Hal­­­tung auf. Nacheinander fanden sich Die Chefs der ausländischen diplomatischen Vertretungen mit dem höheren Personal ihrer Missionen und den Militär­­­attachees ein. .« . Unter begeisterten Zurufen der Jugend und der Zu­­­schauer erfolgte die Ankunft des Großfürsten Michael in Pfadfinderuniform­.­Vom hohen Mast wehte die Trikolore,an der einen Schmalseite des Stadions standen weit sichtbar die Worte zu lesen: »8.Juni 1930«,die an den denkwürdigen Tag er­­­innerten,an dem der Herrscher den Thron bestieg in der Kampfbahn und über den Tribünen warsen Pilzlautsprecher angebracht,die Ansprachen und Kom­­­mandorufe allen Anwesenden gutisichermittelten Als die Ankunft des Königs angekündigt und für die im Stadion angetretene Jugend das Kommando zur Ehrenbezeigung erteilt wurde, flogen die Arme zum Gruß in die Höhe und ein vieltausendstimmiges Hurrah krauste empor. Der Herrscher fuhr im offenen Wagen ins Stadion ein. Er trug die Kleidung des ‚„Obersten Wächters des Landes“, weiße Wage, dunk­­­­elblauen ausgeschlagenen Nod,­ blaue fniefreie Hose. Nechts von ihm saß der Präsident der Republik Polen, MosczHyeti, in feierliches Schwarz gekleidet. Den beiden Staatsoberhäuptern folgten die Wagen ihrer Begleiter. Nach kurzem Gottesdienst erstattete der Kommandant der Wächter des Landes, General Manolescu, dem Herrs­cher, der inzwischen den Namen betreten hatte, die Meldung. Der König schritt nun, von der Ju­­­gend mit stürmischen H­urrarufen begrüßt, die Front der angetretenen Abteilungen­ ab, worauf zu den Klängen der von den Jungen gesungenen Königshymne auf einem hohen, in der Mitte des Stadions errichteten Matt die­ Trikolore gehift wurde. Nachdem die uu­­gend, die niedergebniet war — auch der König Iniete — das Baterunser gesungen und ein Geistlicher ein Bi­­­belwort verlesen hatte, sprach ein Wächter des Landes den Leitspruch der Jugendbe­wegung vor. Danach be­­­gab si der­ König auf Die Rednertribune und hielt hier folgende Ansprache: Ihrer s­­chöpferischen Kräfte bewußt können Polen und R­umänien volles Vertrauen in die Zukunft haben. Die­ beiden Länder geben si­­­echenschaft darüber, daß ihre Sicherheit in erster Reihe durch die eigenen Kräfte gewährleistet werde. Er bezeichnete das Bündnis als erstrangiges Element der Sicherheit für beide Staaten und als wesentlichen Faktor des Gleichgewichts und des Friedens in diesem Teil Europas. Schließlich gab er dem Gefühl tiefster Sympathie Ausdruck, die Polens Volk für die Dynastie Rumäniens und das rumänische Volk empfinde. Gelegentlich der Festtafel hat der König dem Staats­­­präsidenten, der bekamntlich Universitätsprofessor und verdienstvoller chemischer Forscher ist, in Würdigung seiner wissenschaftlichen Leistungen die Kulturverdienst­­­medaille 1. Klasse und Außenminister Bed das Ver­­­dienstfreug 1. Klasse verliehen. Karl 11. an seine Jugend gehierung den Tag der Jugend. Da richtet sich erster Gedanke an diejenigen, die mit Eifer und Liebe ohne Unterlag für die Stärkung der Bewegung der „Wacht des Landes“ arbeiten. Ihnen gilt Mein erster Dank an diesem Tag: der­ Freude. Den ‚Lehrern und Wächtern, die doch­ ihre Arbeit aller Welt zeigten, was unsere Bewegung darstellt, welches ihr Nugen für den Einzelnen, für die Gemeinschaft it, ihnen wendet sich keine Anerkennung zu. Mit Schwung aufgenommen, mit gutem Willen angegangen, von unerschütterlichem Glauben an das­ Bessere getragen, hat sie die „Wat des Landes“ ihren gesunden Weg der nationalen Wie­­­dergeburt geschaffen, und heute, nach dreijähriger Frucht­­barer Tätigkeit, kann I jagen, ihr Schwung kann nicht mehr aufgehalten werden. Jede Zeit hat ihre Bedürf­­­nisse. Diese Bewegung, geleitet vom Landesjugender­­­ziehungsamt, ist­ eine Notwendigkeit der heutigen Zeit, in der alle, groß und klein, und vor allem die Jugend, neuen Idealen zu streben und in ihrer Seele das Bedürf­­­nis einer Tätigkeit empfinden, die dem Vaterland und dem Volk gewidmet ist. Wir sind gelommen, diese Lüde auszufüllen und der rumänischen Jugend einen neuen Glauben, einen neuen Antrieb für das Wohl des Vater­­­landes zu geben. Die nationale Einigung hat die Generation vor Ende geschaffen. Die Festigung dieser Einigung habt Ihr zu erfüllen, die aufstrebende Generation. Darum ist Meine Freude so groß, wenn Ich jede, wie Meine Jugend auf Meinen Ruf geantwortet hat und wie sie sich unter den stolz flatternden Fahnen der „Wat des Landes“, dem großen­ Werk für das Rumänien der Zus­­­unft gewidmet hat. Diese Zukunft, die ihr Jungen zu­­frieden habt, ist voller Opfer und erfordert jedenfalls eine beständige Arbeit und einen unbeschrän­ten Glau­­­ben. Aber wenn sie auch oft sehiwer ist, muß sie mit gutem Willen und mit Freude erfüllt werden. Bei uns besteht das Gefühl nit, daß man sich, für die eigene Sache geopfert hat, für das Wort, sondern nur die un­­­ermeßliche Freude,, daß man einen Schritt bormärts getan und etwas zum Nußen der rumänischen Gemein­­­schaft verwirklicht hat. Unsere Arbeit ist ein Einzeltun, in gemeinsamer Anstrengung, zum Nuten der Gemein­­­schaft. Diese Gemeinschaft it eine einzige: Rumänien und das rumänische Volk. (Starker Beifall). Jede Arbeit für den Fortschritt dieser Gemeinschaft ist ein Segen Des Himmels. Eure Losung muß Euch in jedem Augenblick reiten, denn jeder Wächter muß unwissen, daß nichts ohne Glauben und ohne Arbeit v­ollendet werden konnte. Wenn Ich Hier um Mich blide und diese f­oige Jugend um Mir sehe, erfüllt fi Mein Herz mit Freude und Hoffnung und Meine Seele sammelt neue Kräfte zum Nasen der rumänischen Gemeinscaft. Diese Feier wird duch die An­wesenheit Semer &r­ _Denten der polniscen Republik des Kommandant­­es We­­­­­vererung festlich begangen. gimentes „Biljudsti“, Oberst Reingel, zugeteilt. Nach­ der Fahrt Dur die festlich gen­ämpdten Strafen, in denen die Truppen zur Parave aufgestellt waren und die Schulkinder den hohen Gast begeistert begrüßten, fand vor dem Schloß ein neuerlichen jurger Timp=­­fang statt. Um 5 Uhr nachmittag nahmen der König, Staats­­­präsident Moscäycki und der G­roßfürst in der vor dem Chlos errichteten Königsloge Plas, um eine Parade der Garnison abzunehmen. Rechts von ihnen stan­­­den die Regierungsmitglieder, die Generalität, der Kas­­­sellonshof. Der Oberbürgermeister mit den Bezirksbür­­­germeistern, links hatten die Diplomaten, das Ge­folge des Staatspräsidenten und die Militärattaces Aufs­­­tellung genommen. Gegenüber standen­ das Hofpersg­­­nal und die zugeteilte Begleitung. In muj­tergiftiger Ordnung zogen die Truppen vorüber. Besonderen Ein­­­bruch riefen wieder die motorisierte Artillerie und Die Tanfs hervor. Die Festtafel Der „Zug der Jugend” in Bukarest Die Parade der Jungmannschaften — Die Ansprache des Königs i .. N Ae * "" le EA RE FE: ee hr Ai.

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