Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1940. Februar (Jahrgang 67, nr. 20037-20060)

1940-02-01 / nr. 20037

. Tax. postala platita in Dumerar cont, aprob, 34.757/989 Direktor: Alfred Hönig, verantwortlicher Schriftleiter: Klemend Markus / Eigentümer: Siebenbürgisch-Deutsche Verlags A. G. / Eingetragen: Gerichtshof Hermannstadt-Zahl 21/1938 Nr. 20037 Sibiu : Hermannstadt, Do­nnerstag 1. Februar 1940. 67. Jahrgang Adolf Hitler zum siebenten Jahrestag der Machtergreifung Eine Kundgebung im Berliner Sportpalast Berlin, 30. Januar. (DNB.) Aus Anlaß des sieben­­ten Jahrestages der Machtergreifung nahm heute anläßlich einer Kundgebung der Partei im Sport­­palast zu Berlin, der Führer das Wort. Die Kundgebung war nur im Laufe des Tages ange­­kündigt worden, dennoch hatten sie nht nur alle heuten Sender und die des Protektorats, sondern auch die der Siomakei, Italiens, Ungarns, Schwedens, Zitauend, das Nadiv Buenos Aires und Columbia Newport eingeschaltet, um die Rede ihren Hörern zu vermitteln. Reichsminister Dr. Goebbels Reichsminister Dr. Goebbels, in seiner Eigenschaft als Gauführer Berlins, eröffnete die Kundgebung im Sport­­palast mit dem Gruß an den Führer, der von den Massen brausend und mit nicht endenmwollenden Heil­­rufen aufgenommen wurde. Dann wandte sich Goebbels Hitler zu: Mein Führer! Am heutigen Abend ist nicht nur Ihr D­olf, sondern die ganze Welt Zuhörer. Die Plutofrau­en des Westens sind wieder dabei, die ganze Welt mit ihrer Lügenflut zu überschwemmen. Sie möch­­­­ten nach alterprobtem Rezept wieder einmal den Versuch Deutsche V­olksgenossen und Deutsche Volksgenossinnen! Sieben Jahre sind eine kurze Zeit. Eine Ge­­sunde faum im Leben eines Volkes, und doch erscheinen die hinter uns liegenden sieben Jahre länger zu sein als viele Jahrzehnte der Vergangenheit. In ihnen ballte sich zusammen ein großes geschichtliches Erleb- Man redet heute sehr oft von demokratischen Idealen,­­ das heißt nicht in Deutschland, sondern in der anderen Welt wird davon geredet, denn wir in Deutschland haben diese demokratischen Ideale einst zur Genüge kennen gelernt. Wenn die andere Welt also­­ heute wieder Diese Jodeale preist, so künnen wir dar­­auf zunächst nur erwidern, Da Diese Ideale das Deutsche Bolt ja mindestens 15 Jahre lang in Reinkultur seinen zu lernen Gelegen­­heit hatte. Wir selbst Haben ja nur das Erbe der Demokratie angetreten. Wir bekommen fest wunder­­bare Kriegsziele vorgelegt, besonders von englischer Seite. England ist ja in der Proklamation von Kriegs­­zielen erfahren, da es die meisten Kriege der Welt geführt hat. (Gelächter). Es sind wunderbare Kriegs­­ziele, die uns heute verkündet werden. &3 soll ein neues Europa entstehen. Dies Europa soll erfüllt sein von Gerechtigkeit, und diese allgemeine Gerechtigkeit macht ja dann auch die Rüstungen überflüssig, es soll Dann abgerüstet werden! Durch diese Abrüstung soll dann die wirtschaftliche Blüte beginnen. Handel und Wandel sollen dann eintreten und zwar hauptsächlich viel Handel, freier Handel. (Gelächter). Und unter Diesem Handel soll dann die Kultur blühn. Und nur nur die Kultur, sondern auch die Religion soll dann wieder gedeihen. Mit einem Wort. Es soll jest end­­s das goldene Zeitalter kommen. Dies goldene Beitalter ist uns nur leider ,con einige mal so äh­nlich illustriert worden und zwar nur einmal von vergangenen Generationen, sondern unternehmen, das deutsche Volk zu entzi­eien und von ihnen zu trennen. Aber dies Rezept wirkt nicht mehr, das deutsche Volf steht wie ein Mann hin­­ter ihnen. Die deutsche Nation Hört nicht mehr auf die Stimmen, die von London oder Paris zu uns herüberbringen. Das deutsche Wolf Hört nur no auf eine Stimme und das it Ihre. Die Lügenkapitäne der westlichen Plutofrau­en geben sie umsonst Mühe, ihr Geschrei ist nur Ausgeburt ihrer Angst, das Deutsc­he Volk lehnt ihre Versuche mit fairer Verachtung ab. Yu­mnerfi hätterlichem R­ertrauen ficht­­ zu Fynen und Hat sich am Heunigen Abend wieder um Sie versammelt, am 30. Januar, Dem Tag un­serer großen Revolution,. Es ist ein Tag der Ver­­bundenheit des Volkes und ver Dankbarkeit zu Und das wollen wir Ihnen am heutigen Abend ver­­sprechen. Unser Dank soll nit ein leeres Wort sein, Ifer Dank ist Kampf und Arbeit für Ihre große Sache!“ Ein Begeisterungssturm begleitete jeden Sat Dieser Ansprache. Dann ergriff der Führer das Wort. uns, die Wiederauferstehung einer von der Vernichtung bedrohten Nation. Eine unendlichh ereignisreiche Zeit, die uns, die wir sie nit nur erleben, sondern zum Teil gestalten durften, manchmal kaum überblickbar zu sein gcheint, von denselben Leuten, die es heute wieder beschreiben. € Es sind ziemlich alte abgeleierte Platten, und es kün­­nen einem die Herren unwirflich leid tun, Die nicht irgend einen neuen Gedanken gefunden haben, mit dem man vielleicht ein großes Bolt wieder Tödern könnte. Denn das hat man im allgemeinen schon 1918 alles versprochen. Das damalige­­ Kriegsziel Der Engländer war auch das neue Europa: Die neue Gerechtigkeit, diese neue Gerechtigkeit, die das Gelbstbestimmungsrecht der Belfer als wesentlichstes Element besigen sollte. Damals versprach man auch schon eine Gerechtigkeit, die das Tragen von Waffen in der Zukunft überflüssig erscheinen lassen würde. Daher auc, damals bereit, das Problem der Abrüstung und des Völkerfriedens und um diesen be­­sonders sinnfällig zu machen, sollte er gefrönt werden doch einen Bund der abgerüsteten Nationen, der nun entfehloffen sein sollte, in der Zukunft alle Differen­­zen — deren es noch einige geben würde, daran zimei­­felte man noch nit — aber sie sollten nım, wie es da unter den Demokratien so üblich ist, in freier Rede, Gegenrede und Wechselrede weggeredet werden. Es s sollte auf keinen Fall mehr geschaffen werden. (Ge­­lächter, Beifall!) Daneben hat man auch­hon als Solge dieser Abrüstung ein Aufblühen der Industrie und in Sonderheit an ein Aufblühen des Handels, des freien Handels betont. Auch die Kultur sollte damit nicht zu kurz kommen. Von der Religion hat man allerdings damals am Ende des Krieges weniger ge­­sprochen als jei zu Beginn. Immerhin erklärte man noch 1918, daß es das gesegnete und gottgefällige Zeit»­alter werden sollte. Was nun geflommen war, das erlebten wir. Dean hat die alten Staaten zerschlagen, ohr sie auch nur einmal die Belfer zu befragen, man bat alte Historisc geiwordene Körper, nicht nur staatliche, sondern auch wirtschaftliche aufgelöst. Man konnte an ihre Stelle nichts besseres jegen, denn was sie dur die Jahrhunderte gebildet hatte, war wohl an sich schon besser gewesen. Auf seinen Fall konnten die Leute besseres h­inlegen, die der Geschichte nur mit unge­heurer Arroganz gegenüberstanden. So hat man ohne Rücksikt auf das­­ Selbstbestiimmungsrecht der Völker Europa zerhacht, aufgerisfen, große Staaten aufgelöst, Nationen rechtlos gemacht, indem man sie erst wehrlos machte und dann endlich eine Einteilung getroffen hat, die von Kornherrem­ Sieger und Besiegte auf dieser Welt übrig lief. Man sprach Dann auch nicht mehr von Abrüstuung. Im Gegenteil man rüstete weiter. Man hat auch nicht begonnen, Konflikte friedlich zu bereinigen, im Gegenteil Die gerifteten Staaten führten Kriege, wie zuvor. Nur Die A­bgerüsteten waren nicht mehr in der Lage, sich Gewalttaten der Ge­­rüsteten zu herbieten oder gar vom Leib zu Hals­ten. Paralell kam auch nicht etwa wirtschaftlic­hie Wohlfahrt, im Gegenteil das Wahnsinnsystem der Separationen führte zur wirtschaftlichen Ber­­elendung nicht nur Der Besiegten, sondern auch der Sieger selber. Die Folgen dieser Wirtschaftsführung hat sein Bolt mehr gespürt als das deutsche. Die allgemeine unwirt­­schaftliche Desorganisation führte gerade bei und zu einer Erwerbslosigkeit, an der unter Bolt zugrunde­­zu gehen schien. Nicht nur die Kultur hat seine För­­derung erfahren, sondern im Gegenteil — sie wurde vernarrt und verzerrt. Die Religion trat ganz in den Hintergrund. In diesen 15 Jahren hat sich Fein Eng­­länder der Religion erinnert, da sind die Herren nicht mit der Bibel spazieren gegangen, sondern da war ihre Bibel der Vertrag von Bersailles. Das waren die­ 448 Paragraphen, die alle nur eine Ver­­pflichtung, eine Verurteilung und eine U­n­­terdrüdung Deutschlands darstellten. Und dieses Versailles wurde garantiert vom „Belferbund“, der Einrichtung, dessen einzige Aufgabe von Anfang an es war, Dieses Dokument zu garantieren und uns zu z­wingen, dieses Diktat zu erfüllen. Das waren Die Beiten des demokratischen Deutschland. Wenn heute fremde Staatsmänner oft so tun, als ob man zu dem jedigen Deutschland Fein Vertrauen habe, so konnte dies auf seinen Fall auch unter dem Demo=­­kratischen Deutschland zutreffen, denn dieses Deutsch­­land war ihre Geburt, ihr ureigenstes Wert. Dazu hätten sie ja Vertrauen haben künnen. Und wie haben je D dieses Deutschland mißhandelt! Wir künnen uns diese Jahre noc vollkommen zurückrufen, das Elend des Jahres 1918, die Tragik des Jahres 1919 und dann alle Jahre des wirtschaftlichen Verfalls, der fortdauern­­den Bernflavung, der Verelendung unseres Volkes und vor allem der vollk­ommenen Hoffnungssnim­keit. Es ist auch heute, noch erschütternd, js in diese Zest zurück­­zuversenfen, da eine große Nation das Vertrauen nicht nur auf sich selbst, sondern in jede irdische Gerechtigkeit verlor. In dieser Zeit hat nun Das Demokratische Deutsch­­land vergebens gehofft, es hat vergebens gebettelt und vergeblich prodestiert. Die internationale Fi­­nanz — sie blieb brutal, vi­dsichtslos, sie preite unser Wolt aus, soweit sie konnte. Die Staats­­männer der alliierten Nationen blieben harther­­zig, einer von ihnen sagte eiskalt, Das wir 20 Mil­­lionen Deutsche zu viel seien. Die Rede des Führers | een

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