Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1940. Mai (Jahrgang 67, nr. 20111-20140)

1940-05-01 / nr. 20111

Tax. pogtalä plätitä in cont, aprob. 84.757/989 Pllgemeine Dorfzeitung für das Deutschtum in Rumänien Direktor: Alfred Hönig, V­erantwortlier Schriftleiter: Klemend Martns / Eigentümer: Siebenbürgisch-Deutsche Berlags U. G. / Eingetragen: Gerichtshof Hermannstadt Zahl 21/1938 Nr. 20111 Sibiu - Sermannstadt, Mittwoch 1. Mai 1940 67. Jahrgang Betriebsführer und Gesolgsschafit (BDL.) Aus heimischen Wirtschaftsbetrieben deitt­­fen Besizes kommen in Iester Zeit verschiedenartige Klagen, zu denen sie bald die eine, bald die andere Seite im Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeit­­mnehmer berechtigt glaubt. Wir fühlen uns nicht be­­rufen, auch nur in einem einzigen dieser Fälle ein Urteil über die Schuldfrage abzugeben, schon weil uns die Möglichkeit fehlt, sahhliche, auf Anhörung beider streitenden Teile fugende Untersuc­hungen darüber an­­zustrengen. Nur sopiel glauben wir feststellen zu kün­­nen, Daß leider nicht in allen unseren Betrieben jenes Verhältnis innerer Zusammengehörigkeit herrscht, daß beide Teile zu harmonischer Zusammenarbeit befähigt. Dies ist aber ein Ziel, auf das loszuarbeiten die Pflicht jedes Bollsgenossen in wirtschaftlichem Beruf ist, gleichviel ob er auf Grund seines Kapitals und seiner darauf beruhenden Tätigkeit Besiter oder Mitbesizer einer Unternehmung ist oder ob er einem Betrieb mır seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt. Wir leben in einem Zeitalter, wo der Heute schon mindestens 150 Jahre alte Streit um die „oziale Frage“ — wie man Die versuchte Lösung des Gegen­­zages zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer etwas zu jeher verallgemeinert nannte — schon mehr als eine gute Lösung gefunden hat. Unserer Empfindung ist diejenige am nächsten, die beide Teile als Bevollmäch­­tigte und zugleich Diener der über ihnen stehenden Bollsgemeinschaft ansieht. Wir kennen eine treffende Bestimmung der Begriffe Arbeitgeber und Arbeitneh­­mer. Sie lautet: „Der Arbeitnehmer muß unwissen, Daß die Blüte der nationalen Wirtschaft sein eige­nes materielle Glück bedeutet. Der Arbeit­­­geber muß wissen, daß das Glück und die Zufrieden­­heit seiner Arbeitnehmer die V­orauslegung für die Existenz und Entwicklung seiner eigenen wirtschaftlichen Größe­nf. Arbeitnehmer und Arbeit­geber sind beide Beauftragte und Sach­walter der gesamten Bolfsgemeinschaft.“ € 3 muß zugegeben werden, daß die praktische Ver­­wirflichung­­ dieser idealen Auffassung gar manchen Schwierigkeiten begegnet, zumal in Zeiten, wo die wirt­­schaftliche Tätigkeit dur die allgemeine Weltlage ge­­hindert sind gelähmt wird. Da bildet dann auch bei gutem Willen der Beteiligten das durch die wirtschaft­­liche Not erzeugte Mißtrauen eine starre Hemmung für die Entwicklung des richtigen, für die Volfsge­­meinschaft erspringlichen Verhältnisses. Darum muß Das Verhalten jedes der beiden Teile stets von dem Gefühl der Zusammengehörigkeit geleitet sein. Iu Dieser Beziehung haben schon die in neuester Zeit erst und „Sefolsihaft” einen hohen Wert, wir möchten sagen, eine gewisse Suggestionskraft. Sie drücken unvergleic)­­Gch mehr aus als die trocne Feststellung, daß Der eine Teil Arbeitsgelegenheit gibt, der andere sie auf­­nimmt. Sie legen an die Stelle des fairen, am Maß­­stabe des Geldes gemessenen Geschäftsverhältnisses eine Verbindung von Mensch zu Mensch, die in tieferen Ge­­fühlen fußt als in dem­­ Trieb, den Lebensunterhalt zu erwerben. E 3 würde unserer W­olfsgemeinschaft an in un­­serem Land zu Segen gereihen, wenn die Gedanken, die in jenen oben angeführten Sägen zum vollendeten Ausbruch gelangen, auch in unseren Wirtschaftsbetrie­­ben mehr und mehr zur Geltung kümen. Wenn wir hin­­zufügen, daß es vor allem an den Betriebsführern liegt, mit gutem Beispiel heranzugehen, so­ll das nur einseitige Parteinahme, sondern entspricht dem natürlichen Verlauf, den jedes wahre menschliche Ver­­hältnis nimmt: Daß von­ oben, von Der Seite des Stärkeren der im gegebenen Fall die ersten Schritte zum Ausgleich und zur inneren Bereinigung getan werden muüssen,­­aufgekommenen Bezeichnungen,,Betriebsfüh­rer« Die rumänisch-italienische Freundschaft Der König-Kaiser von Italien auf dem rumänischen Ausstellungspavillon in Mailand Mailand, 28. April. (R.) König - Kaiser Biltor Emanuel besichtigte gestern die Ausstellung in Mai­­land und wurde bei der Besichtigung des Pavillons der italienischen Industrie lebhaft begrüßt. Lange hielt sich der Herrscher Italiens auch­ vor dem Lokomotiv­­stand der Malarawerte des rumänischen Papillons auf, wo Ausstellungskommissar Soneriu und Ing. Holban die notwendigen Aufklärungen gaben. Die dem rumä­­nischen Pavillon erswiesene Auszeichnung ist umso de­merfensiverter, als der rumänische Pavillon der ein­­zige war, der sie der besonderen Aufmerksamkeit des italienischen Herrschers erfreute. Die Tatsache wird von der ganzen Presse und von dem italienis­chen Runds­funf hervorgehoben. Griechische Würdigung des neuen Handelsabkommens mit Rumänien Athen, 28. April. (R.) Die Blätter heben Die große Bedeutung des rumänische griechisschen Handelsabkom­­mens hervor, das kürzlich unterzeichnet wurde und bes­tonen vor allem, daß seit Jahrhunderten eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Handels zw­ischen den beiden Ländern bestehe; eine Tatsache, die zur enges­ten Gestaltung der freundschaftligen Beziehungen bei­­der Staaten beigetragen habe. Starke Wirkung der Enthüllungen Ribbentrops „Schwedens Politik erhält Anerkennung“­­ Italien unterstreicht den deutschen Standpunkt Stodholm, 29. April. (R.) DNB meldet: Die Er-­lärungen des Reichsaußenministers vol. Ribbentrop und die veröffentlichten Dokumente sind das Haupt­­thema für die gesamte schwedische Sonntagspresse. Die Zeitungen geben auf der ersten Seite Zusammenstellun­­gen des Inhalts der Dokumente und die Rede des Reichsauß­enministers in vollem Wortlaut. In einem ersten Kommentar der­ „Stocholm Tidningen“ heißt es: 3 sei wertvoll, daß die Neutralität Schwedens vorbehaltlos von einem der kriegfüh­renden lager anerkannt wurde. In den politischen Kreisen und in der schwedischen Oeffent­­lichkeit überhaupt hat die Erklärung Reichsaugenmi­­nisters dr. Ribbentrop einen Widerhall gefunden, wie wo nie ein politisches Dokument. In politischen Krei­­sen it man naturgemäß an den historischen Dokumen­­ten umso stärter interessiert, als Schweden selbst dur den Blan der Westmächte in größte Gefahr geraten it. In den ersten Gesprächen mit schwedischen politi­­schen­­ Kreisen kann man feststellen, daß die britischen Behauptungen, daß Deutschland die Verantwortung für die Ausdehnung des Kriegsschauplages auf den Norden trage, Dur­c Ribbentrops Feststellungen einen Vernichtungsstoß erhalten hätten. Die Abendpresse brachte s­ am späten Nachmittag Sonderausg­a­­ben heraus, in denen die wichtigsten Punkte der Nede des Reichsaugenministers wiedergegeben wurden. „Nya Dagligh Alehanda” stellt fest, daß die Nieve des Reichsaugenministers nur nur einen Angriff gegen England und Frankrei, sondern auch gegen die ge­­wesene nor­wegische Regierung Darstelle, die an der Vorbereitung der geplanten englischen Landung in Norwegen mitgewirkt habe. Das Blatt unterstreicht auch die mehrmalige Hervorhebung der völligen Kor­­rettheit der schwedischen Politik. „Afton­bladet“ über­­schreibt die Sonderausgabe noch „Ribbentrop Flagt die Reitmächte an — Schwedens politil erhält Anerkennung“. Rom: „Ein unwiderlegbarer Beweis“ Nom, 29. April. (R.) DNB meldet: Die Erklärung von Reicsaußenminister v. Nibbentrop wurde durch den Rundfunk unmittelbar übernommen und anschließend in italienischer Ueber­­legung wiederholt. In italienischen politischen Kreisen steht man völlig unter dem Eindruck der Ent­­hüllungen. Die Zeitungen werden den Händlern aus der Hand gerissen. Erregte Menschengruppen diskutieren den sensationellen Inhalt der heuten Feststellungen. ‚Den „Reichsaußenminister v. Ribbentrop hat den vorzüglichen Angriff der V­erbünde­­in Sfandinapdien und die Mitschuld des Königs von Norwegen nachge­wiesen“, „DSIn war mit London, wegen der englis­­chen Bewegung Norwegens einig“, lauten die Schlagerzeilen der römischen Abend­­presse. In größter Aufmachung stellt die Presse den deutschen Heeresbericht heraus. Dabei wird besonders die Tatsache unterstrichen, daß die englischen Truppen si bereits auf der Flucht befinden. „Sphiere de la Siera” bezeichnet Die V­orge­­schichte der Bewegung Norwegens als sensationelles Kapitel der Geschichte. Die deutschen Dokumente, fährt das Blatt fort, hätten für die Kriegsausweitungss­­pläne der Westmächte mehre nicht zu widerlegende Be­­weise gebracht. Auch für Norwegen seien die Schlußfolgerungen der Reichsregierung besonders Tome promittierend, weil­­ dieses Land, wie aus den neuen Dokumenten hervorgeht. Die ersten Absichten Englands u. Frankreichs nicht nur gefannt habe, sondern im Gegensat zu Schweden auch gezeint geb­eten sei, sich den Forderungen der Alliierten zu unterwerfen und in einem zweiten Abschnitt an Geite der Alliierten in den Krieg gegen das Reich einzutreten. Ein sehr aufschlagreiches Dokument sei auch der Ope­rationsplan des englischen Landungs­ forps in Norwegen, sowie die Feststellung, daß die Westmächte Norwegen mit einem Spionageneß über­­zogen hatten. „Bopolo d’Italia” schreibt, Die Reichsregierung habe für die öffentliche Weltmeinung und vor allem für die neutralen Staaten ein neues gei­altiges Anfragedokument gegen die Westmächte vor­­bereitet, die si bemüht hatten, doch un­wahre Bes bauptungen Deutschland als verantwortlich hinzustel­­len. „Lazeta del Popolo“ schreibt, das Weiß­­buch Nr. 4 liefere einen neuen und unnwiderleg­­baren Beweis zur Klarstellung der Ver­antwortlichkeit für den Krieg und im besonderen für die Verantwortung der kürzlichen Ereignisse im Dänemark und Norwegen. E­ 3 handle sich, darum, vor der öffentlichen Weltmeinung aufzuzeigen, Daß Die Britische Absicht Norwegen in Besig zu nehmen, nicht eine Gelegenheitsphantasie des Neid­es gewesen ei. Aus den Dokumenten gehe au hervor, Daß die norwegische Regierung nicht die Absicht hatte Neutralität zu bewahren, wie sie dies hätte tum müssen. Die Turiner „Stampa“ veröffent­­licht auf der Titelseite das Falsimile englischer Dokus f "4 nf SA al a­gl Pe­a “ D­ie Wache Be A ER EEE­N

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