Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1940. Oktober (Jahrgang 67, nr. 20263-20293)

1940-10-01 / nr. 20263

u. . Tax. postalä plätitä in numerar cont, aprob, 84.757/989 Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Direktor: Alfred Hönig, Verantwortlier Ehhriftleiter: Clemens Markus / Eigentümer: Siebenbürgisch-Deutsche Verlags A. G. / Eingetragen: Gerichtshof Hermannstadt Zahl 21/1938 Nr. 20263 Sibiu - Hermannstadt, Dienstag 1. Oktober 1940 67. Jahrgang. 4­3 Auf dem Wege zu der­ neuen Deutschen Schule von Schulrat Gastan Rösler Seit der Eingliederung Siebenbürgens in den rumä­­nischen Staat hat unser deutsches Schulwesen um Die Erhaltung seiner Deutschen Wesensart, um die Auf­­rechterhaltung seiner Bestimmung, der d­eutschen Jugend als Deutsche Erziehungsstätte zu dienen, einen jeneren Kampf zu bestehen gehabt. Wer einmal Die Schulgeschichte dieser 22 Jahre schreiben wird, wird Die­­s­sen Zeitraum zweifellos als eine Zeit härtesten Schul­­kampfes bezeichnen. Das Partikularschulgejeg aus dem Jahr 1925, von einem Unterrichsminister geschaffen, dem das Wesen einer eigenständigen deutschen konfessionel­­len Schule fremd war, der von übelmüllenden „Fach“­­Leuten beraten war, hatte unsere jahrhundertalte Schul­­autonomie bis auf geringfügige Reste beseitigt und es hat ständigen, zähen Widerstandes und aufreibenden bedurft, um­ diese Neste nicht weiter ab­­brödeln und beseitigen zu lassen, um diese Schule noch als Stätte deutscher Bildung und Erziehung zu beinah- Vorstellungen bei den oft wechseln­­­­den Ministern und Wegterungehers it Jchr für, Jahr, man­­­önnte auch sagen, Monat für Monat mit dem ‚gleichen Nachdruch, mit der gleichen zähen Hartnädig­­ten. In unzähligen Zeit die Wiederherstellung unseres­­ Schulrechtes ver­­langt und gefordert worden, sind­ die Berfuche weiterer Bedrängung bekämpft und abgewehrt worden. In diesen 2 Jahren unseres Schulkampfes hat es nur kurze Zeitabschnitte gegeben, so in den Jahren 1931 bis 1933, wo es schien, als würde eine zum Besseren eintreten. Damals standen Männer an der Seite des Unterrichtsressorts, die von der Verfehltheit der rumänischen Unterrichtspolitik überzeugt und unwil­­lens waren, eine bessere Zeit heraufzuführen. Sie haben si gegen die haubinistischen Bestrebungen der Parteien und Parlamente nicht auch gegen Türmen. Gelegentswürfe, die vom Landeskonsistorium­ vorgelegt worden sind und in den Archiven des Ministeriums liegen, bieten den Beiweis für die­­ Bereitwilligkeit die­­ser Minister, angetanes Unrecht wieder gutmachen zu wollen. Na 1933 kamen Zeiten schhverer Bedrängnis über unser Schulwesen, die ihre außenpolitischen Ursachen hatten. Der Schulkampf nahm wieder ernste Formen an, so daß er troß Eintages unseres ganzen politischen Ge­­wichtes jahrelang — bis zum Herbst 1938 — nicht ge­­lungen ist, unseren deutschen Volksgenossen in Bessara­­bien, im Buchenland und in der Dobrudida Die deutsche Volksschule zu erwirken. Die großen politischen Handlungen, die sie seit dem Spätsommer 1938 in Europa und auch in unserem Staate zu vollziehen be­­gannen, haben schließlich an unseren immer wieder erneuerten Schulforderungen Gehör verschafft und man bahnen si endlich neue Entwicklungen an, die unse­­rem Schulunwesen wieder die alte Rechtsgrundlage und seinen Charakter, deutsches Schulwesen zu sein, zurückgeben werden. Wer in den legten Wochen die „Kirchlichen Blätter“, das Amtsblatt unserer evangelischen Landeskfich­e gele­­sen hat, wird gewiß mit Freude und Genugtuung Die Erlasse gelesen haben, die die schmerzlichten Wunden unserer Schule zu heilen berufen sind. Zu den verfehltesten und von uns so hart empfunde­­nen und bekämpften Verfügungen des Particularigul­gesetes gehörte Die Bestimmung, daß in jeder Deuts­­chen S­ommerbewahranstalt und in jedem deutschen Kindergarten, mit Kindern von 3 bis 7 Jahren tägli eine Stunde rumänischer Kon­­v­ersation getrieben werden mußte, daß Die rumä­­nische Sprache von der Dritten V­olfsschulflaffe an in einer pädagogisch nicht zu rechtfertigenden hohen Stundenzahl unterrichtet werden mußte, was natürl­ich nur auf Kon­ten der deutschen Sprache erfolgen konnte. Um Die Widersinnigkeit voll zu machen, wurde (Sortregung auf Seite 2) "Kampfes Biblioteca Judeteana ASTRA ANMNNNNN *21390P* Vek­autbarungen der Volksgruppenführung Ernennung von Gauleitern B­ufarest, 30. September. Der Bolksgruppenführer gibt bekannt: Der Gauleiter Mitreich und Landes­­leiter für Wirtschaft Parteigenosse Dr. Gustav Son­­tag, der Gauleiter von Siebenbürgen Pg. Dr. Dito Srit Sideli und der Gauleiter Banat PBg. Dr. Sofef Niet Haben ihre Aemter niedergelegt. Sch spreche ihnen den Dank für die geleistete Arbeit aus und ent­­binde sie mit dem N Rang von Landesteitern ihrer bis­­herigen Wemter und Pflichten. SH ernenne zum Gauleiter Mitreih Pg. Hans Reiffenberger, Stellvertreter Bg. Michael Bro­­fer, zum Gauleiter Siebenbürgen Pg. Kurt Fromm, Stellvertreter PBg. Dr. Helmut Wolff, zum Gauleiter Banat Pg. Peter Anton, Stellvertreter PBg. Hans Ewad F­rauenhofer. Zum Chef der­ Pressestelle der Volfsgruppenführung ernenne ich Pg. Walter Maß. Zum Landesleiter für Wirtschaft Pg. Dr. Oswald Teutich. Die en haben ihre Aemter am 1. Oktober anzutreten. (ge3.) Andreas Schmidt, Bolfsgruppenführer, Deutsche Bürgermeistern. Vizeb­ürgermeister Ergebnisse einer Unterredung des Bollsgruppenführers mit Horia Sima Hermannstadt erhält einen deutschen Bürgermeister Bunveit, 30. September. Die Pressestelle der Bolls­­­­gruppenführung teil mit: Der Bollisgruppenführer Andreas Schmidt hatte Montag,den 30.September in Bukarest mit dem Kom­­mandantsm derssegionärbewegung und Vizepräsidenten des Ministerratses Horia Sima und dem General­sekretär im Innenminist­erium Du Viris eine Unter­­redung über die Frage der deutschen Bürgermeister in den Städten.Dcie Underredung zwisch­en dem Führer der rumänischen Legionärbewegung und dem Volkss gwppcuiühved verxif ins herzlichem und tamefpadsgäsakts lich-thou. « Die letttsche Volksgruppe in Mnnänien erhält die Stelle ein­es Bürgermeisers in Hermialmstadt und MasQ die Stelle ein­esVingu­rgermeisters­­ in Krouftaidt,Schäßburg,T­utschburg,Arav,Re­­schwa,Kavantchebesch,Orschova,Lipa,Lugosch uwo Orawiw . 1 Staatsführer General Antonescu zur U­niversitätsfrage Nach Errichtung der notwendigen Gebäude wird die Klausenburger Universität ihren Sig in Karlsburg haben : B­ufarest, 30. September. Staatsführer General Antonescu hat auf den offenen Brief, den Professor Valer Moldovan im „Universul“ vom 27. an ihn gerichtet hatte, folgende Antiwort erteilt: „Herr professor! Ich Habe Ihren Brief gelesen, in dem sie die Schaffung einer Universitätsstadt in Karlsburg und die Verlegung der Klausen­burger Universität in diese heilige Stadt der rumänischen Vergangenheit forderten. Meine Antwort it einfach: vor zwei Wochen habe ich dies beschlossen. Ich wollte sogar fest schon Die Klausenburger Hochschule nach Karlsburg verlegen. Der bisherige Mangel an Vorsorge und an Neipen­ vor Der ges­iätlichen Hochburg des Numänentums haben aber dazu geführt, daß dort eine Universität nicht unterge­­bracht werden­ann, weil die bauliche Entwicklung Karls­­burgs zurückgeblieben ist und die notwendigen Gebäude fehlen. Es sind zwei Wochen her, seitdem i­) den Bau einer Universitätsstadt in Karlsburg dem Studium übergab. Im kommenden Jahre hoffe ich, wird mit der Grün­dung Dieses Zentrums der rumäni­gen Kultur und Tradition begonnen werden können. Diese ist kein Versprechen, sondern eine Verpflichtung. Ich werde sie erfüllen. Wir würden andererseits nicht das große Andenken Michael des Tapferen, Abram Saneus und aller rumänischen Kämpfer für die rumä­­nische Einigung und Ewigkeit verdienen.‘ REN O 2A / Pur ein Anfang Telefonisch von unserem Berliner Berichterstatter Berlin, 30. September. In der deutschen Presse wird heute festgestellt, daß die d­eutschen Vergeltungs­­angriffe auf London fest bereits 23 Tage und Nächte mit fuchtbarer Wirkung andauern. Hinzugefügt wird die bemerkenswerte Ankündigung, daß die Engländer duch F­ortlegung ihrer nächtlichen Angriffe auf die deutsc­he Zivilbevölkerung eine so viel weiter­­gehbendere Bergeh­ung hieraufbeschwören. In ähnlicher Weise wird auch im Artikel eines deutschen Kriegsberichterstatters erklärt, Daß die bisherigen An­­griffe der Deutschen Luftwaffe auf die britische Insel erst ein Anfang seien. Der Berichter gibt eine Niedersicht über den Verlauf der deutschen Aktionen, die in der Nacht vom 7. auf den 8. September mit voller Wucht gegen die Metropole des britischen Welt­­reis begonnen hätten und seither nicht mehr zum Stillstand gekommen seien. Der Kriegsberichter, der ‚jagungen der deutschen Kampfgeschwader auf wiederholt an den Angriffsflügen nach London be­­teiligt war, schildert mit padenden Worten den außer­­ordentlichen Umfang der dort angerichteten Zerstörun­­gen. Der Kriegsberichter weist darauf hin, daß die Be­­ihren bisherigen Flügen Erfahrungen gestammelt hätten, De­­ren Auswirkung die Londoner Kriegsheger in­ nächster Zeit in Angst und Schweden verlegen werden. Die Ankündigung der deutschen Presse und auch Die Sprache dieser Frontberichter hajjen zweifellos erken­­nen, Daß Die­ deutsche Luftw­affe noch über beträchtliche Möglichkeiten zur Steigerung ihrer Angriffsaktionen gegen Die britische Funfel ver­­fügt und bei den kompetenten vdentigen Stellen and Die Ansicht besteht, viefe Möglichkeiten voll­enszuschöpfen,

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