Tagblatt, Dezember 1925 (Jahrgang 3, nr. 273-296)

1925-12-01 / nr. 273

Seite 2. Dienstag enorme Auswahl in adjustierten Nikolo- und Weihnachtskörben. In der Lebensmittelabteilung “ Zuckerwaren, Confituren und Bäckereien. — Grosses Wein- und Likörlager. — Feine Delikatessen und sonstige Lebensmittel, Wien, 30. Nov. Heute mittag­s wer­­den Die Vertreter der Bost-, Telegraphen­­und Telephonangestellten der Regierung ein mit drei Tagen­ befristetes Ultimatum bezüglich Erhöhung ihrer Bezüge über­­reichen. An Gewerkschaftstreffen wırde erklärt, daß die Bostler entschlossen seien, das äußerste gewerkschaftliche Mittel in Anwendung zu bringen, falls die Negier­­ung nicht mehr Entgegenkommen zeige als bisher. Würde die Negierung sämtliche For­­derungen der Postangestellten Loswilligen, 10 wären hiszu insgesamt 70 Mil­­liarden Kronen erforderlich. die Genfer Helferbundtagung. Budapes­t, 30. Nov. Zur Bölter­­­bundtagung in Genf ist Finanzminis­­ter Dr. Bud Samstag abgereist. Mi­­nisterpräsident Graf Bethle und In­­terrichtsminister Graf Klebelsberg reisen Dienstag frü­h nach Genf. die UPON. in Ber«lin,30.Nov.PräsIdei-ctHi«tI- denburg hat auf den Locarnog­esetzen die U­nterschrift geleistet 1 und dere1­ Ver­­kündigung angeosrdenseck. Zur Unterfertigung der Verträge hat­ten sie Reichskanzler Dr. Luther und Außenminister Dr. Streseman­ ge fern nach London begeben. I Briand, hat das Kabinett gebb­t. Paris, 30. Nov. Briand hat sein Kabinett Samstag­vormittag defini­­tiv gebildet. Er hat das Präsidium und das Außenministerium inne, mir­ianzminister ft LZoudeur. In politischer Hinsicht sind sieben Mitglieder des Kabinetts Radikale, sehr finn republikanische So­­ztralisten, fünf gehören der radi­­kalen ginten an, zwei­ sind Zinf­republikaner. Köln wird geräumt! London, 30. Nov. Das Neurerische Bureau meldet aus Kö­l­n, die Räumung der Kölner Zone werde heute, Montag, erfolgen, also einen Tag früher, als ur­­sprünglich vorgesehen war. chinesische Kommunisten als Plünderer. PBefing 30. Nov. Kommunisten haben im Laufe von Demonstrationen die Amtsgebäude der Minister für Finanzen und für Hinter­­richt sowie des Polizeidirek­­torsp voll­ommen ausgeplün­­dert. 0 2­1 Beehre mich, dem sehr geschätzten Publikum mitzuteilen, dass ich mein Herren- und Damen-Mode-, Kurz- und Wirkwaren - Geschäft ab 9. November I. J. auf Grabenrunde Nr. 123 (vis-A-vis Hotel „Pannonia“) verlegt habe. — In meinem alten Geschäfte (Grabenrunde 107) werde ich hauptsächlich Blaudrucke, Schür­­zen, Leinwand und sonstige Meter­­waren führen und übernehme daselbst auch die Färbung und Reinigung von Kleidern und Weisswäsche. Das geneigte Wohlwollen des gesch. Lk Publikums auch für die Zukunft erbittend, reiche hochachtungsvoll i­m Filo Frigyes Herren- und Damenmode-, Kurz- und Wirkwarengeschäft Sopron, Grabenrunde 107, Tel. 10. F 19 123535 11 «- «-«; 0 Tagblatt V Mit Knütteln halbtot geschlagen. Aus Mattersburg wird gemeldet: Bor­­ furzem überfielen am hiesigen Behnhofe Tuedrich Hirich und Johann Böhm den Hilfsarbeiter Josef Korom­at­d, den sie schon längere Zeit zu verprügeln gedachten. "Sie mißgendelten mit Knit­­teln den Ueberfallenen derart, Daß er blutüberströmt, halbto; am Blute legen blieb. Er wurde in schwerverfehten Zu­­­stande ärztlicher Hilfe übergeben. Die beiden Raufbolde wurden verhaftet und dem Gerichte übergeben. 0 drohender Boftstreit in Yesterreich. Die im redaktionellen Teil (Burgenland, Oedenburger Stadtrichten, Bühne und Kunst, Filmwesen, Eingesendet, Offener Sprechsaal) enthaltenen entgeltlichen Mit­­teilungen sind durch + gekennzeichnet. Landtag. Eine Dauerrede Dr. Hoffenreichs. V­om Reictsmitsictz des burgenländis­­chen Landtages sprach vom Mittwoch den 25. November im Donnerstag den 26. November der sozialdemokratische Ab­­geordnete Dr. óoifenie­d­ mit einis gen Furrten Unter der Ifrungen einund­­zwanzig Stunden zu einen Briefe, den der Präsident von den bur­­genländischen Parteien ern­sten hat. Das müßige Spiel der­ Obstruktion wird also meitergeführt. Ob es bald zu einem ernsten 31erc — elso zur gegenseiti­­gen Verstand aiem­e­­— führen wird, Mt heute noch fraglich­. a Eine Sikung ohne Mehrheit! Eisenstadt, 28. Nov. Az Zu Beginn der H­eutigen Sekung des Landtages brachte Bräs. Brug war ein Schreiben des Landesrates Burg­­mann (Stiftlichsozial) zur V Verlesung, wonach die Einberufung der Situng we­­ihhaftsordnungsunwidrig erfolgt sei. Die Abgeordnete seines Klubs konnten daher an ihr nicht teilnneh­­­men, Auch die Abgeordneten des B­a­u­­­­ernbundesS Hatten sich absen­­tiert. Nachdem der Präsident vereinnbart hatte, daß die Einberufung ordnungs­­gemäß der sich gegangen sei, erteilte er dem Landeshauptmannstellvertreter £­e­­­fer (Sozialdemokrat) das Wort zur for­malen Geschäftsbehandlung. Dieser bes­zeichnete er als beispiellos in der Ge­schichte des Parlamentarismus, daß eine Mehrheit in dem Auzerőlid, wo sie der Minderheit, der Oppsition, für die Art­ der Geschäftsführung des Landes Rede zu stehen hätte, sich dieser Verantwortung entziehen wolle. . Die Einladung zur Situng sei von der Mehrheit zur Renntitis genene­men worden. Sie habe aber nachher mit allen Mitteln versucht, der Behandlerng der heutigen Tagesordn­ung, die vnd Die offene Wunde der burgenländischen Poli­­tif, Die Frage der Hauptstadt, am­­faffe, auszumeichen. Die gegenwärtige Regierung sei nicht imstande, zu regieren. Die Opposition der sei imstande, ihre Aufgabe, die Regierung zu stürzen, zur er­­füllen. Ada­ Bauer forderte die b­este Lösung der Hauptstadtfrage, Kaum eintie werden, Summe von 12 bis 15 Millionen Kronen zu erwarten ist. Die ganze Affäre wird aller Wahl­­verlauft b­eraus­scheinlich fest und einen fette s. B. zur Folge haben. V Todesfälle. Am 18. November ist in Halbturn Frau Anna Groß im Alter von 74 Jahren gestorben. Sie wurde unter großer Teilnahme zu Grabe getragen. Am 17. November st in Zubmannspurg Der allgem­ein ge­schätzte Schulleiter der evangelischen Schu­­le Ludwig Géza Emericz i­m­ Alter von 30 Jahren gestorben. Er hinterläßt eine trauernde Witwwe sowie ein zweijäh­­riges Tödterchen. Zu seiner Beerdigung waren viele seiner Kollegen in Zub­­mannsburg erschienen. An seinem Grade wurden vom Lehrerchor des Oberpuffen­­dorfer Bezirks ziver Trauerchors darge­tragen.­­ Das vierte Gebut John Ernst Kopffstein in der burgen­­ländischen Gemeinde Aral wurde ver­­haftet, weil er sen Mutter gefährlich be­­droht hat und zur Geriebten war, da fer rabiate Bursche sein: Drohung auch aus­­führt. 7 Pöllerfichieh­ n, ein böser Unfun. Ne einer alten Wolfsfitte wird in den burgen­­­ländischen Dörfern bei allen möglichen Gelegenheiten das Pöllerschießen geü­bt. Meist sind es­unge Burschen, die si da­­mit ein Bergnagen machen weiter. Des Vergnügen nun, aber gar oft ein treu­riges Ende. Denn das Böllerschießen mag eine alte Ballsjitte sein, ist aber auch zugleich ein recht gefährliches Spiel und kann eben darum mit Rech­­and als Unfug oder Unfitte bezeichnet werden. Welche Gefahren „3 mit sich br­nt, Be weit ein Bericht aus Stegerzbad: Johann Zlefki­owitsch und Jo­­hhann Krammer, zwei junge Burfähen, wollten mit einem Wagenstoffer, den sie mit Schießpulver und eben­ füllten, pöllerschießen. Da der Schuh nicht In3­ ging, wollte Zleflikowitsch nit Stroh unterzünden. Plöblich explodierte das Pulver und die ganze Ladung ging dem­ Burschen ins Gesicht. Er wu­rde schwer verlegt ins Grazer Krankenhaus überge­­­­führt. Er wir­d erblinden.­­ Eine Wiener Firma betrogen. Aus Dem­tih-K­altenbrunn wird ge­meldet: Am 19. November wurde von der Gendarmerie in Rudersdorf der Invalide Franz Schober aus Deutsch-Kalten­­brunn verhaftet und dem Bezirksgericht Feldbach eingeliefert. Schober hat im September [. B. den Kaufmann Sala­mon Shedher in Wien, IL, Obere Donaustraße 51, Schnittmaren im Werte, von 980 Schilling tırter frlichen Norfpie­ , gelungen herausgelöst, die Waren berg­äußert und den Erlös verbraucht. Y Selbstmord November eine Kugel innerlich, eines zwei Monaten ein Steinbruch ausgeraubt. Der­selbe hat auch den Landarbeiter Johann Sruczer auf der Straße... zu berrmben versuct. Nun wurde der Räuber in der Bersin her Landarbeiters Johann Strauß ber­haftet und von der Gendarmerie dem Be­­zirksgericht in Bruch an der Leitha einge­­liefert, in Rust der Land­­wirtssohn Hans Kraft ECelfitm­ord. Er jagte sich aus einer Browningpistole in die Iinre Brustfeite und verschied kurz nach Verübung der Tat. Ein schiweres Leiden trief ihn­ in den Tor. Ein eingefangener Räuber, hatte vor Mann die Milchhändlerin, Marie Sti=­]­­nawer auf der Leithabrüde bei Kaiser­] APT V verübte [ n Bro- Der Kaufmanns:]' Rufters, Am Wie 14.' er: / Zeines Brennholz, 390 Millionen Lagerzins, 7 Millio­­nen Strafe. Siutadratmetern Nacht Süffing befindet sich eine kleine , Saltestelle Mibersdorf mit einem bescheidenen Berl­depiak, einer Fläche von 150 dieses Lagerp­ ıtes Liegen seit Oktober 1923 etwa 129 Rubinm­eter Bahnschivel­­len der Gutsherrshhaft Drasfovich aus Güffing Die Schwellen sind unrichtig ausgearbeitet, deswegen weigert sich, der Käufer derselben, sie zu übernehm­en. Nun wurde nach Ablauf z­­eier Jahre seitens der Bahnverwartung von der Gutsherrschaft Drasfon­ic die sofortige Einzahlung von 390 Millionen Da­­uerzins gefordert. Dem Stationschef­ wurde gleichzeitig wegen Unterlassung rechtzeiti­­ger Meldung die Strafe von 7 Mil­­lionen Ktonen auferlegt. Die un­­brauchbaren Bahnschhvellen sallen nun im Wege einer Versteigerung als Brennholz Auf 1. Dezember 1925. Nr. 273. He Mattersburg. Unser Markt am 26. November. Auf dem Markt am 26. November betrug der Au­­f­­trieb: 145 Pferde, 173 Minder, 31 Kälber, 90 Frü­hlinge, 200 Ferkel; Verkauf: 85 Pferde, 68 Minder, 31 Kälber, 42 Frü­hlinge, 152 Ferkel. Die Bertaufspreise waren: Für das Stüd schwere Pferde 1100 bis 1300 Schilling, leichte Pferde 800 bis 1000 Schilling, Schlachtpferde 100 bis 200 Schilling, Rinder (Beindivieh) für das Kilogramm Lebendgewicht 60 bis 80 g, Ochsen 120 bis 130 S, Kälberrühe per Stüb 700 bis 1000 S, Kälber per Kilogramm 1­70 bis 190 S, Frü­chlinge 1770 bis 2­25 S. Ferkel für das Stüd 15 bis 20 S. Büriher Anfangsturie. :8ürid, 30. Nov, olland ..... 208.67.50 ı Newyorl , . 518.875 Mare „52. 9.20.00 | Baris .....:. 20.12 50 Be 2% 123.56.25. rag . ..:.. 15.37.50 Bufare 237.50 | Sofa ....:. 3 77.50 Breüffel .. ... 2350.00 Bien ..... 0.0073-10.00 London 25.1450 Baridau ... 72.50 Mailand ..... 21.00.00 Budapeft + .0.09.72,.70 das Gastspiel des Br. Neustädter Theaterensembles in Oedenburg. Beginn am 11. Dezember. Oedenburg, 30. Nov. MWie berichtet, hat der Direktor des Wr.­Neustädter Theaterensembles Anton Nollett beschlossen, im Rahmen der ungarischen Th­eaterdirektion Koloman Somogyi im Oedenburger Stadttheater ein mehr­wöchiges Gastspiel zu geben. Die diesbezüglichen Verhandlungen z­wischen Direktor Somogyi und dem Sekretär des Wr.­Neustädter Theaters Hofe Hübbel wurden gestern auf telephonischem Wege im günstigen Sinne für beide Teile ab­­­eschlossen. Es wurde vereinbart, daß das Wr.:Neustädter Ensemble Freitag, den 11. Dezember mit dem Gastspiel bes­­innt, welches einstweilen nur vier Wochen, also bis 11. Männer, währen wird. Ueber ‚ein weiteres Gastspiel wird später entz fchieden werden. . Wie wir erfahren,wird das Wienw Neustädter Theaterensemble mit einem Strauß-Abend beginnen.Es kommt ents­weder die Operette»Fledermaus«oder die Operette»Der Zigeunerbaron«zur­­ Aufführung.—Das ungarische Theater­­ensemble wird die Saison voraussichtlich am­ 10.Dezember beenden.­Das drama­tische Ensemble hat im Raaber Stadt­­theater bereits die dreimonatige Saison eröffnet. l Mitteilung. Beehre mich dem geschätzten Damen­­­publikum mitzuteilen, dass ich ab 24, d. M. folgende Preise in Kraft gesetzt habe: Kopfwaschen ...­.......... K 20.000 Kopfwaschen u. Ondulieren K 30.000 Bubikopfwa­schen. ......... K 15.000 Bubikopfwaschen u. Ondu- Mara ZENET Te K 25.000 Ondulieren ........... .... K 15.000 Manicure. A­zés aes 44% K 10.000 Bubikopf - Haarschneiden nach der neuesten Mode. Tief reduzierte Preise für sämtliche in- und ausländischen Parfumerien, Seifen, Kämme, Schwämme usw. Mathias Galatik Szöchenyiplatz a 353.

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