Tagblatt, Dezember 1925 (Jahrgang 3, nr. 273-296)

1925-12-01 / nr. 273

Nr.278. Dienstag 5 Tagblatt das Spicken der Ihltbäume­ im Spätherbst. Die Schäden, die durch die verschiede­­nen Feinde unserer Obstgärten verursacht werden, machen ziffernmäßig D dargestellt eine Nierensumme aus. Dem Bestand unserer Nepfelbäume droht Merderden duch Die unheimliche Vermehrung der Blutlaus, unsere Nepfel und Birnen sind mit ganz wenigen ee wpurmig und darum kommen sie auch als Export­­artikel kaum in Betracht. Große Schäden verursachen auch die­se Pilz­ frankheiten und darum ist es wohl ein erstklassiges Interesse, daß wir den U­r­­sachen dieser Schäden mit ganzer Kraft entgegentreten. Und nicht nur einzelne minen dies tun, sondern alle Chitzüchter im ganzen Lande, Nur gemeinsames Vorgehen um festes Zusc­ammenarbeiten sichert Erfolg. Das dem so ist, beweisen Die westlichen Staaten mit ihren tade Gá Skiterntent in Amerika waren vor­ dem gemein­­samen Vorgehen gegen die Ohstschädlinge 70 Prozent der Mepfelernte wurmig. But it Dies höchstens mehr 213 zu 1 bis 2 Prozent der gal. Au in Süd­­frankreich, England und Deutschland, wo man schon längere Zeit den praktischen Bilanzeniduk ins Leben gerufen hat, gehört wurmiges Ohst zu den Seltenheiten. Schon daraus i­ ersäh­rlich, daß eat nes meinsames V­orgehen gegen Die Schät­­linge der Obstkultur einen augeni­ein­­lichen Erfolg hat. In den legten Jahren verursachten die Bilzfrankheiter infolge der ar­ten Troffenheit seinen größeren Tchaten in unseren Obstgärten. Alber um 10 verhees­tender war die Arbeit der versdi­denen Ssnjetten, die in der trockenen Zeit präch­­tig gediehen. Raupen, Läufe, Krojtipaus­mer, Blutläufe und dergleichen SE udlinge] < vermehrten ihh in solch sehrechtlichem Make, daß in manchen­ Gegenden Sie Opftfultur sehen eine Katıjlwm­se be­droht. Eben deshalb halten wir 08 Tri note wendig, unsere Obitjartenbesucher im Rahmen dieses­ frrzen Berichts auf eine­ wichtige Arbeit ee Herbstes aufmerksem zu machen. Es ist das Spiigen der Bäume im Herbst. Die gar­ven und Eier der verschiedensten Shit­­baumshändlinge überwintern unter der fchüßenden Dede­ der alten Bernrinde] und in deren Schlupfwinfel, um in sül jahre zu neuem Leben zu ermwaden. Dar­­um it es­chon dringender Morwen? ottet, die alte Baumrinde im Herbste abzus­pragen ,und die Bäume von Mors ı und Flechten zu reinigen. Damit ist jedoch die Arbeit nur zum Hälfte gemacht. Es muß nun auch dafü­r gesorgt werden, da Die Gier im­ Salben der antags die noch an den Schlupf­­winfen haufen, auch auf chanischen Wege bernichtet werden. Das weichiegt durch das Spriten der Bäume un Selbst, wenn die Blätter von vem Waumte ge­­fallen sind. Nach dem Yuhfraten der Opitbäume und Abreiben derselben mit Die sich kreuzen­den Parallelen. Die 5 wagerechten Linien der obenstehen­­­den Zeichnung scheinen zusammen, bzw. aus­­­­einanderzulaufen. In Wirklichkeit sind sie aber vollkommen parallel gezeichnet, wovon man sich durch Nachmessen der Abstände leicht überzeugen kann. Von solchen Unterhaltunsspielen verschie­­denster Art, aber auch Anweisungen für interessante Kunststücke, lehrreiche Experi­­mente, Schattenspiele usw. können Sie hun­­derte sammeln. Verlangen Sie beim Einkauf von Putzmitteln immer solche mit dem Frosch­­könig auf der Packung, wie Erdal-Schuhcreme, Lino - Fußbodenpasta, Lino - Möbelwachs, Erdin-Metallputz, Froschkönig-Lederfett etc. und zu jeder einzelnen Packung stets ein Froschkönig-Spiel als Gratisbeigabe­ einer Drahtbürste werden Stauung, Mette und Zweige mit einer zehn bis zw­anzige prozentigen Dobstbrumfarbolineumlöi­ng intensiv besprngt. Die Arbeit kann um Herbst, nach dem Abfall der Blätter, den ganzen Winter hindurch, wenn es die Zeit erlaubt, verrichtet werden. Unbedingt muß darauf­­ geachtet werden, daß Das Spriten der Bäume im Krühjahr vor dem Antreiben vollzogen w­erde, denn die Sarkolimeumlösung vernichtet Die Knospen. Beim Sprigen kann jede Nebensprice beriwendet werden, „der am besten dit eine Obstbaumsprige mit starrem Druck, die auch mit seinen 2-3 Meter lengen Bamb­usrohr verj­ jot ist. Das Eprigen muß in Der Seas begonnen werden. « der ie­ig, jede r »ist und der sorge­lspui­kt werden. Id die höheren Reste und Zweige auf der Sprite nit erreicht werden, muß eine Reiter benügt werden. Das Sprichen der Obstbäume im Spätherbit it von großer­ Bedeutung und es soll nicht verfäumt Werden. Die hiezu verwendete Zeit und Arbeit wird reiche Früchte bringen im wahrsten Sinne des Wortes. Man verjaums Diebe iwich­­des Wortes. tt x 1. Dezember 1925. Seite 3. ** | « [SERIENTAGE DAMENKONFEKTION IM MODEHAUS ) N s­ ıl aller Qualitäten... ... . ONES Seidenkleider Sm ÜT] E fm aus Barchent und Flanell ... 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Bei schneefreiem Wetter greife man zu Säge und Sippe und lichte die Obstbäume aus. Leere Wandflächen werden mit Obst­ bepflanzt. Bei frostfreiem Wetter gräbt­ man schon jet Qöc­er für die im Frühjahr­ zu pflanzenden Bäume und Sträucher. Dies­e Limbeerpflanzungen sind umzugraben, 3 reinigen und zu Dingen. Dies gilt at für andere Beerensträucher. Besonders wird das alte, mit Schildlaus behaftete Hol­ herausgeschnitten. Schlechttragende Hasel­­­nußsträucher verjünge man. Weidenkultus‘­ren werden angelegt. Auch im Winter it die Blattfallkrankheit zu berampfen. Im Gemüsegarten hält man die Bestände von Gemüsen aller Art in Kasten­­einschlägen bei milder, trockener Witterung offen; bei starren Frost ist die Bretterlage durch­ Laub oder Dünger zu verstärken. Straßenfehricht wird gesammelt, Samen gereinigt, Körbe, Matten und Geräte her­­gestellt oder in Drdmmung gebracht. Die Semitjelager sind durchgesehen und bei trockener Witterung zu lüften;­­faulende Bestandteile sind auszuschneiden. In Mist­­beete fat man speterfilie, Nadieschen, Schnittsalat. Ist der Winter schneefrei und ja Tauwetter bei Tage mit Frojt des Nachts, so müssen die Beete mit unber­­pflanztem Wintersalat, Spinat, Karotten mit Laub oder Stroh bedeckt werden. Sel­­lerie- und Rauchpflanzungen, die noch im­ Rande stehen, werden durch eine Laubdede gewärmt. Mäusen, Ratten und anderen schädlichen Tieren wird nachgestellt. Im Blumengarten ist jet so gut ,wie nichts zu tun. Bei geeigneter Witte­­rung kann man Ram­mfeln und Anemonen legen, muß sie aber mit £aub deden. Da­­jeht die Gärtnerei im Bim­­mer unsere Aufmerksamkeit in Anspruch,­­besonders dort, wo man sich aufs Treiben verlegt. Um zum Weihnachtsfeste blühende Pflanzen zu haben, bricht man zu Anfang des Monats gern am Barbaratage (4. De­zember) Zweige von Ziersträuchern und Bäumen­ mit gutem Stolpenanfall ab und gegen nimmt Copyright by „Debenburger Zettung“ 1925. Nachdrndh verboten Kinder des Helios. Ein Wiener Künstler-Roman von 1890—1920. Bon Camillo Morgan, Sohn, hat von ihm ein bedeutendes Vermögen geerbt, es aber im Madrid mit Weibern und am Spieltisch wieder vollständig angebracht und meinem Bater nur eine unge­­heure Schldenlast hinterlassen, die ihn furchtbar be­­drückte. Aus meiner Mädchenzeit, als ich mein sechzehntes Lebensjahr zurückgelegt hatte, datiert (was dich sicherlich interessieren wird!) meine Bekanntschaft mit deinem Vater, der dam­als auf die Insel Mallorca gekommen war, um­ die berühmte Drachenhöhle, die „Bueva del Drac“ in der Nähe der kleinen Stadt Manacor, zu besichtigen und zu durchforschen. Bon Manacor hatte dem­ Pater hierauf einen Ausflug nach Balma gemacht, wo ihn ein Zufall mit seinem Vater bekannt werden ließ, der ihn in unserem Hause einführte, worin er während seines dortigen, etwa zehntägigen Aufenthaltes fast täglich verkehrte. Ein Jahr später hatte sich mein Lebensichk­sal entschieden. Einem unserer Stiefgefechte in Palma wohnte auch der Herzog von Djuna, der damals gerade die Balearen und Pithyu­­fen, bereiste, in einer Zoge neben der unseren bei, fand an­­scheinend großen Gefallen an mir und wie sich noch am selben Abend meinen Eltern vorstellen. Drei Tage später hielt­ er bei ihnen um meine Hand an, und da ich wuhte, daß, wenn ich ihn heiraten würde, alle Sorge und aller Käse, valam], sardinen, HonserVen jeden Mittwoch und Samstag nehratene üpanferkel. Karl Gillig $z&echenyiplatz 17, Telephon 123 74. Kortregung.­ Da sich die Herzogin schon auf dem Wege ins Städt­­chen befand, stattete sie dort dem Pfarrer, den Schul­­schwestern und den Bürgermeister Furze Besude ab, denen sie namhafte Geldspenden für die Kirche, die Schulkinder und die Ortsarmen übergab, und fehrte dann nach dem Schlöife zurüc, wo sie Ralph zu einem Spaziergange ins Kastanienwäldchen abholte. " Als sie sich­ dort auf dem selben­­ Baumstrumse­lde gelassen hatten, auf dem sie nicht nur das erste Mal, son­­dern seither “Schon unzählige Male Sand in Sand am Schulter an Schulter gesessen waren, sagte Donna Inez plöglich ganz unvermittelt: „Es habe eigentlich noch niemals von meiner Ni­gend und meiner Ehe mit dir gesprochen, Geliebter, w­es­­halb ich dies heute nachholen will, denn ziwischen Lieben­­den soll es nichts Unbekanntes aus dem Leben des anderen geben, sondern das Herz des einen soll vor dem des ande­­ren daliegen, wie ein offen aufgeschlagenes, nicht wie ein u. Liköre in reichster Auswahl bei Delikatessenhändler mit sieben Siegeln verschlossenes Buch! Und deshalb will Könige den ewigen Schlaf. Mein Großvater, sein einziger id­ dir die traurige Geschichte meines bisherigen Lebens erzählen! Glanz und Reichtum, die mich heute umfstrahlen, haben nicht fon meine Wiege umgeben, denn ich wurde als die einzige Tochter des Marfeje de la Romana zu Balma auf der Insel Mallorca geboren, der in sehr dürf­­tigen Verhältnissen lebte. Unser Palast war zur Hälfte verfallen, Gras twucherte aus den Mauerungen seiner Fas­­sade und zwischen den Steinfliesen seiner Hallen und Kor­­ridore, und in einige der Gemächer drangen infolge des sch­adhaften Daches, das mein Vater durch sein neues er­­regen, ja es nicht einmal ausbessern lassen konnte, der Sturm und der Negen. Allerdings hatte es für unser Ge­schlecht bessere, ja sogar glänzende Tage gegeben, so zur Zeit­ des ersten­ hallortaniischen Königs Jaime des Zweiten, bei dem einer unserer Vorfahren erster Hofmarschall­ war. Und auch noch später leuchtete unserem Hause das Glück, beispielsweise zur Zeit Napoleons I., in der mein Urgroß­­vater Generalisiimus der das Heer des großen Sorjen verstärkenden spanischen Division war, die sich besonders in Dänemark hervorragend auszeichnete. In Dome zu Palma besigt­ dieser große Feldherr meines Hauses ein wunderbares Grabmonument aus carrarischem Marmor und schläft dort neben den Mausoleum der mallorcanischen: . 4 . ne N Pe © ge; 7

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