Tagblatt, Dezember 1926 (Jahrgang 4, nr. 273-297)
1926-12-01 / nr. 273
ET Seite 2. Mittwochh " Tagblatt Handelsminister ar. Mar Herrmann in Yedenburg. (Fortlegung ‚unsere gestrigen Berichtes.) ... des Handelsministers im Rasino, im Tabh. L eseberein und im ebang. Lese- und Zünglingsverein. Nach der Programmrede am Sonntag] 9 besuchte der Minister in Begleitung des Obbergespans Dr. von Simon, des Bürgermeisters Dr Thurner, der Vizegespans Ludivig von Gemnap- Wolff und des Wigebürgermeisters Dr. Andreas Schindler das Kalina, den Kath. Zeieverein und den evang Vese und Sünglingsverein. Im Kafino, wo sich Bei dejemi Antaffe fast alle Mitgliedse bei diesem Anlasse fast alle Mitglieder einfanden, wide der Miniter vom Präses des Safinovereins Staatssekretärstellvertreter Geza von Kelemyi und dem Xidepräses Komitat Soberphysicus Dr. Koloman von Szilvaffy empfangen und beruhrt begrüßt und sodann in die venobierten Kultlosilitäten begleitet. Dort stellten die beiden genannten Herren einige Vereinsmitglieder vor, unter anderem mehrere Schsschulprofessoren. Der Minister, der sich über Die schönen Loyalitäten in lobender Weise aussprach, nahm im „Zärjallgo” einen Tee und begab sich for dann in den fath. Xejeverein (Neugasse), wo er vom Präses Dr. Nio dann Kurcsy begrüßt wurde Der Minister, Der etwa dreiviertel Stunden im Diese im Verein ‘weilte, ließ fm durch den Präfes Dr. Kurcsy den Präses des fath. Komvent. Dr. Stephan BPinezic, die Proesidentin der Sozialen Milisionsgesellschaft Krau Witwe Sofet Fischer, mehrere Hochschulprofessoren und Führer Hiesiger Kath. Vereine vorstellen. Hierauf suchte der Minister das Lokal des evang. Lese- und Sünglingsvereins in der St. Georgengasse auf, wo sich viele Mitglieder der verschiedenen evang. Vereinigungen, firchliche und Konventsfunktionäre eingefunden hatten. Der evang Frauenverein um der evang Mädchenfluch waren besonders stark vertreten. Unter den Erschienenen war auch der ref. Geisitliche Dionya Bál und der Präses der Dechsenburger ref. Kirchengemeinde Senatspräsident Alexander Domonios zu car biieren. Der Verwalter der ref. Kirchengemeinde öffentlicher Notar Dr. Lenart konnte an dem Empfang des Miisters Erankheitshalber nicht teilnehmen. Die Begrügungsrede hielt der Oberinzipektor des evang. Kirchendistrikts Oberregierungsrat Dr. Eugen Jergenyi, worauf der Minister antwortete. Er erklärte, daß er in das Vereinslokal nicht als Minister, sondern als evangelischer Mitbürger gekommen sei und versprach, die evang. Vereine nach Möglichkeit zu unterstüßen. Begrübungsreden hielten dann noch: Im Namen der Oedenburger ref. Kirchengemeinde Präfes Mierander Dompanion, im Namen des evanglavenvereins Präsidentin Jan von Uibelgi, im Namen des evang Vese und Jünglingsvereins Präses Pfarrer Karl Lanzmann und im Namen des evang. Mädchenklubs Sekretärin Martha Biermann. Leitgenannte überreichte dem Minister auch einen Blumenstrauß aus weißen Nelken. Der Minister sprach sodann längere Zeit mit den einzelnen führenden Persönlichkeiten der hiesigen evang. Gesellschaft und verließ um viertel acht Uhr abends das Vereinslofal mit dem Beisprechen, bald wieder zu kommen. Im Korridor des Vereins Iofal3 Fredenzte der Wirtschaftsbürger Ferdinand Hauer dem Minister, dem Obergespan und dem Bürgermeister je ein € laz alten Weikwein, Der den Herren sichtlich mundete. „Einen so feinen Tropfen Habe ich FR lange nicht retrunken”, sagte der Mi 4 in anerkennender Weise. Bantett im Hotel „Bannonia“ . Abends acht Uhr fand im Glassaale des Hotels „Pannonia” ein gemeinsames Teltessen statt, an dem auch Handelsminister Dr. Herrmann teilnahm In gemütlicher Stimmung blieben die Teinehmer, zirka 150 an der Zahl, bis inie späten Abendstunden beisammen. Toaste hielten Parteipräses Géza von KRelenyi auf den Handelsminister; Radislaus Nabel auf den Handelsminiter; Dr. Koloman Töpfer auf den Handelsminister; "Handelsminister Dr. Serrmann auf das Aufplühen der Stadt Oedenburg; Schichulprofessor Anton Köveny auf den Handelsminister und einstigen Professor der Selmecer Hochschule; Dr. Karl Bröhle auf den Handelsminister gespan Dr. Elemér von Simon; Obergeipan Dr. Elemér von Simon auf den Handelsminister als dem zu fünftigen Abnsordnneten Dedenburgs, Bürgermeister Dr. Thurner auf die weitere Ausdauer im Kampfe dung Okenburgs, für die Auferstes Besuche des Ministers. Montag vormittags stattete der Mit milber dem Stadtpfarrer Domherr Koloman Rapp, dem evang. Pfarrer Ludwig Ziermann, dem Oberrabbiner der Neologen Dr. Mar Bollát und dem Oberrabbiner der Orthodoxen Emanuel Grünwald Besude ab. Dann begabb er sig im das Hauptpostgebraude, wo er Deputationen hiesiger Vereine und Institute empfing. Unter anderem den Verein der Hausbesiger unter der Führerung des Präses Konsul a. D. Dr. Emil Schreiner, die Oldenburger Gruppe dk „Kan“ unten der Führung, ,008 Präses Alexander Domonios, de Dedenburger evang. theol. Fakultät unter der Führung des Dekans Dr. Karl Pröhle, die Oedenburger Arbeiterfrontenkaffa unter der Führung des Ministeriekommissars Oberregierungsrat Doktor Koloman Töpfer, die Oedenburger Gruppe des , Mank" unter der Führung der Sekretärin Frau Dr. Franz Kret hp, das Elisabethspital unter der Führung des Chefarztes Dr. Eugen Kiraly und andere. In Vertretung der Oedenburger Tagesblätter sind empfangen MOT, den Mitinhaber der , Sopronvármegye" Dr. Paul Franfl, sowie die Chefredakteure Dr. Alois Toth (Soproni Hirlap) und Adolf Balffy (Dedenburger Zeitung), der Minister in der Hochschule. Vom Bojtgebäude fuhr der Minister in die Dedenburger Fort- und Bergbauingenieurhochschule. Bei dem Tore der Schule, wo die Hochschüler Aufstellung genommen hatten, wurde der Minister von den Professoren empfangen und vom Rektor Bolta Fefete mit herzlichen Worten begrüßt. Der Minister besichtigte die Räumlichkeiten und Unterrichts fäle und speiste sodann in der Mensa. Um halb 2 Uhr nachmittags nahm er von den Professoren und den Hochschülern Abschied und begab sich auf den hiesigen Raaberbahnhof, von wo er um zwei Uhr nachmittags in Begleitung des Obergeibans und des Bürgermeisters nach Budapest fuhr. Zum Abschiede versprach er, bald wieder zu kommen. und den Ober: Das Befinden des rumänischen Königs. Bukarest, 30 Nov. Das Befinden des Königs Ferdinand ist fortgejekt befriedigend. Der König wird im Laufe dieser Woche mit den Ministern Fonfetieren. Le 2 um 2 ' 1. — Dezember 1086, Nr. 273, Säbelfeier des Sac bereines der Wedenburger Buchbruder. 1876 —1926. Dedenburg, 30. Nov. Die Fachgruppe der Dedenburger Buchbruder, die heute 62 strebsame und Funstbeflissene Jünger Gutenbergs zählt, feierte Sonntag ihr 50jähr. Bestehen. Aus diesem Anlasse hatten sich aus allen Städten des Landes, sowie aus Wien, Wr.Neustadt, Preßburg und aus dem Burgenlande Delegierte der dortigen Buchbruderfachvereine in unserer Stadt eingefunden, um an dem Säbelfeite der Oedenburger Berufskollegen teilnehmen zu können, und auch gleichzeitig die zwischen den Mitgliedern der Buchbrudervereine bestehende © Solidarität neuer Präses der Oedenburger Gerich. zu bemersen. Die Budawester Zentrale des Landesverbandes der Buchdrufer hatte zu den Säbelfeste den Präses Abgeordnetenkandidaten Morig Nottenstein entsendet. Die Mitglieder des Oedenburger Fachvereines versammelten sich Sonntag, den 18. November, halb 10 Uhr vormittags im Vereinslokale, von wo sie unter der Führung des Brätes Eugen Gantner mit dem Arbeitergesangsverein „Brüderlichkeit“ in der großen Nathaussaat zogen, in welem um 10 Uhr vormittags die Zeitgeneral dersammlung abgehalten wurde. Zur dieser hatten sich unter anderen folgende Ber fonfischfeiten eingefunden: Obergespan Doktor Elemér v. Simon, Pizegespan Ludwig vd. Gevay-Wolff, Präses der Oedenburger Handels- und Gewerbekammer D Oberregierungsrat Siegfried Spiegel, Vizebürgermeisterr Dr. Andreas Schindler Präses des Oedenburger Lemwerbeverbandes Géza Anton Szekely, Abgeordnetenkandidat Dr. Eduard $ebelt, mwerbekorporation Anton Kinhcezfy, Direktor der höheren Handelsschule Mlerander Mekaros, Volizeirat Johann Gallassy, Hon.-Obernotar Dr. Tibor Ra fovBrvp, Advokat Dr. Paul Franfl, die getretenen Buchdrudereibesiter Feigl und Rolemann Töröt, Buchdrudereibesiter Soldschmied, Buchdrudereileiter Sugo Blaber, Sekretüär der Oedenburger Geiwerbekorporation Osfr Manninger, der Präses des Landesverbandes der Ungarischen Buchbruder Mori Rottenstein, sowie die Delegierten aus dem übrigen Städten des Landes, aus Wien, Kr.Neustadt, Preßburg und aus dem Burgenlande. Den Vorsag der Festgeneralversammlung führte der Präses der Fachgruppe der Dederburger Buchbruder Eugen Gantner, der nicht nur ein belesener Mann, sondern auch ein umsichtiger Führer der hiesigen Buchbruder it. Nachdem er die Festgeneraldersammlung als eröffneter Hart und die Erschienenen in herzlichen Worten ungarisch begrüßt hatte (die heutie Begrüßungsansprache hielt Samuel Weber), verlas er einen selbst verfaßten interessanten Bericht über die Erfindung der Buchdrucerzunft und deren Entwiclung in Ungarn, sowie über die Gründung und das Wirken der Fachgruppe der Oedenburger Buchdrucker. Mit Bedauern stellte er in dem Berichte fest, daß die Namen der Gründer der Fachgruppe unbekannt seien, da hierüber sämtliche Protokolle in Verlust geraten sind. Die bisherigen Nachforschungen ergaben, daß schon im Jahre 1827 in Oedenburg eine Puchdruderei emitierte und dab die Puchbruder einen harten Kampf zu bestehen hatten, bis sie eine Fachgruppe gründen konnten. Die Oiedenburger Gruppe gehörte anfangs zum Preßburger Bezirk , und wurde erst später in den Budapester Landesverband einverleibt. Die Fachgruppe verfolgte zur Zeit der Gründung nur soziale Ziele und kämpfte in den kommenden Jahren für die Resserung der wirtschaftlichen Lage der Mitglieder. Aber auch für geistige Ausbildung sorgte der Fachverein in entsprechender Weise. Er errichtete eine Bibliothek, die Sue "über 2000 Bücher zahlt Außerdem wurden in den vergange nenJ«a h*ren Kurse abgehaltem in denen dise Mitglieder sich in Sprachen,in der Simograph sie undin ihre·rn«kachausbildsen konnten Als der Vorsitzende zis« dieser Stelle seiner Vorlesung kam wurde ihm mitgeteilt hab fich der Obergespan infolge der borgeschrittenen Zeit zu einer anderen Situng begeben müsse. Aus diesem Grunde brach er seine Vorlejung ab ı ud ersuchte den Präses des Landesverbandes der WYuchbruder Motig Rottenstein seine angekündigte Rede zu halten. Bevor Präses Rottenstein mit seiner Rede begann, brachte der Arbeitergesangsverein „Brüderlichkeit” ıunnter der Zeitung des Chormeisters Noroman Amminger das ungarische Arbeiterlied „Dettre,fel!” in so schöner und harmonischer Weise zu Gehör, daß der Beifall der Anivesenden sein Ende nehmen wollte. Darin sprach Präses Rottenstein. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß zum Subelfeste der Oedenburger Buchdrucker so viele Säfte erschienen seien. Er kam sodann auf die Organisation des Fachvereines zurpreen und betonte, daß schon die alten, längst entschlafenen Mitglieder eingesehen hatten, daß sie nur dann Erfolge erreichen können, wenn sie sich organisieren und in allen ihren Angelegenheiten einheitlich vorgeben. Redmer erklärte weiters, daß sich der Fachverein nie mit politif befaßtem undselbst der Sozialdemokratischen Partei gegenüber stets seine Unabhängigkeit bewahrte. Der Fachverein ist bloß bestrebt, die wirtschaftlichen Rechte der Mitglieder zur wahren, sowie diesen und deren Angehörigen im Notfalle (Invalidität, Strankheit usw.) zu helfen. Er forderte die Oedenburger Buchbruder auf, auf diesem edlen und humanen Wege unweiterzuschreiten. Als leuchtendes Beispiel treuer Kämpfer des Fachvereines stellte er am Schlusse seiner Rede die vor einigen Jahren verstorbenen gebetenen Präses Franz Sittas und Stefan Zettl hin, deren Angedenken die Oedenburger Buchbruder durch ein großes Lichtbild verewigten. Das Lichtbild wurde nach den Worten des Redners enthüllt und wird im Bereinslofale der Fachgruppe an einer passenden Stelle angebracht werden. DObergenspan Dr. Elemer v. Simon überbrachte hierauf der Fachgruppe anläßlich ihres Säbelfestes die herzlichsten Grüßen der Stadt Oedenburg und erklärte, dat die Behörde der Buchbruderschaft, mit welcher sie von Amts megen in jtetem. Kontakt fet, ítets die größten Sympathien entgegenbrachten und diese auch weiterhin beiwahren erden. Er zitierte sodann einen Parfus : | , Achtung Hausfrauen! Ehe Se Ihren Geschirrbedarf decken besichtigen Sie unbedingt und ohne Kaufzwang das konkurrenzlos billige Lager in Emailgeschirren und Haushaltungsgegenständen bei Moritz Latzer Oedenburg, Grabenrunde 35a Original „Sphinx“ und „Hahn“ jedes einzelne Stück mit Garantie. Aufgesprungene werden umgetauscht. Aluminiumgeschirre mit gesichertem Henkel, Berndorfer Alpaka Essbestecke Haushaltungsmaschinen, verzinkte Geschirre in bester Qualität. Auf Adresse 354 bitte zu achten! Aufmerksame Bedienung. Billige Preise. Stadttheater $Sopron. Mittwoch, den 1. Dezember 1. 1. Abschiedsabend : Abschiedsabend : Kösza Irma. Bela Tarnay u.Feher Erzsi. „ZIRKUSPRINZESSIN! | Preisermässigungen sind giftig ! Donnerstag, den 2. Dezember 1.3. Die erfolgreichste Kälmänsche Operette! Vier letzte Abschiedsvorstellungen! Freitag, Zur Aufführung gelangt: den 3. Dezember I. J. " Abschiedsabend : Gál Sándor. Preisermässigungen sind giltig ! hos x