Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1845 (Jahrgang 6, nr. 6-103)
1845-04-22 / nr. 32
150 des höheren,des namenlosen Genusses des künftigen Lebens auf alle mögliche Weise bein ihrem Liebling“ erweiternd, sah sie denn’ auch ihre Liebe , /und, Sorge durch das vortreffliche Mädchen auf die schönste. „Weise belohnt, kummerlos und unschuldig blühte“ das“ "alle Zeit 'fröhliche und an Gehorsam gewöhnte Mädchen auf. Frau Stelling übte die’ Geistes- und Sinneskräfte ihres‘ Pflegekindes schon in den frühesten Tagen des Lebens aufmerzten, nachdenen, vorkommende Dinge unterscheiden, „und die Neigungen zu dem, was“ sie als unrecht erkannt hatte, zu unterdrücken, Thienen natürliche” Anlagen Emiliens und diesen glich.die Lust an Thätigkeit, zu unschuldigem Vergnügen und ‚ihrem kindlichen; Eifer, alles Nügliche, zu verrichten. Emiliens Verstand «war: „mit nüglichen Kenntnissen ; bereichert, «ihr - Schönheits-Gefühl war, entwickelt und ihr, angeborener Trieb, zu gefallen, war auf. die, unschuldigsten,i.doch. auch selbst auff,die edelsten Zwecke begründet. Stolz auf. ihre vortrefflichen Eigenschaften, nannte „sie „nicht, denn „sie fühlte stets wie“ viel sie noch. thun und, sein; Eonne, wenn sien alle, Mittel, die, ‚besaß, ‚so. umwendete,.als „sie, diese, zu gebrauchen «sich lichtet hielt. “ Dies schämte, sich „nicht, des, Kreises,, in welchem sie sich, ihrer, Bestimmung, gemäß bewegen mußte und sah, auf, die „häuslichen, Geschäfte... nicht]. verachtend herab; —.die . Stunden;.des Vergnügens,unterbrach:sie fröhlich, mit Beschäftigungen, die.die Haushaltung erheischte. Sie, spielte,.Pianoforte, und, Guitare, deren, Töne sie mit ihrer... :angenehmen.. Stimme; begleitete , vortrefflich „doch dachte „sie nie „an diese, lieblichen Künste, „wenn ihre Sorge und Hülfe im, Krankenzimmer erforderlich “, war») Emilie zeichnete recht gut, „doch sie legte den Stift, freudig aus, der Hand, wenn sein Hülfsbedürftiger, ihrem Beistand forderte „oder sie einer «,Betrübten“, Trost bringen konnte: Das Nüßliche dem nur,Angenehmen vorzuziehen, war Emilien schon früh als dierheiligsten Pflicht, bezeichnet worden und. Pflichterfüllung war. für „sie, ein Brunnen reinster Seelenfreuden.... Das liebe. Mädchen konnte sich seiner „regelmäßigen Schönheit rühmen, darin hatte. Agathe recht; doch Sanftmuth, Gutmüthigkeit, „frohe Seelenruhe und. ‚Liebe, für, ihre Nebenmenschen veredelten,,jeden. Zug ihres lieblichen .. Gesichts; und, ,, Mößte, Allen „die ‚höchste Theilnahme ein. Ganz anders, war. die „Freighung ihrer, Schwester Agathe. Wild war unvorsichtig, genug gewesen, ab“ auf Anrathen. seiner. „Freunde als. seiner eigenen „Neigung. zu Folge, mit der. schönen . Tochter... eines, „sehr „angesehenen Beamten eine,.zweite Ehe. einzugehen “und..ehe.noch. ein Verheirathung vergangen"war,war.“Ffeine Mit innigem Leidwesen“ sah“ "Wild, daß seine sonst kräftige und gesunde Frau die seeligen Mutterfreuden nur halb zu genießen " gesonnen sei, denn um “sich die Frische der Jugend so lange, als möglich zu erhalten, wurde der Neugeborenen die ihr von der Natur angewiesene Nahrung "Unbarüty herzig entzogen, aus einer fremden gemietheten Brust mußte diese Lebenskraft saugen und auf fremdem Schopf wurde sie geliebEoßt, während die leichtsinnige Mutter sich“ anm„ Spieltischen“ und auf Tanzsälen belästigte. "Erst als Agathe der liebe „ dern&orge, bedurfenden Jugend entwachsen war, mußte sie täglich unter den Augen ihrer Mutter erscheinen, die mit einer fremden ausländischen Erzieherin, bemüht war, Agathen für die schimmernden Kreise der Welt zu erziehen, Daß Wild dies nur mit Widerwillen sah, brauche, ich, wohl nicht erst zu versichern, doch es „gebrach ihm an, dem erforderlichen Muth, seine väterliche „Gewalt, zu gebrauchen, oder“,sich den Anordnungen, seiner Gattin zund, deren ansehnlicher, Familie zu „widerseßen, „auch, war er, durch, mannigfaltige „„Handelsgeschäfte, so gebunden, daß jer nur, wenige . Stunden in. seinem häuslichen.. Kreise, zubringen »Konnte.i Er,glaubte immer, daß, was. an. Agathens + früherer Jugend verdorben worden sei,, doch noch wieder ,hergestellt, werden » könne; doch, mehr noch, wurde der gute Mann in „seinem Glauben “bestärkt, „als Frau. Stellung durch eine unheilbare Krankheit dem Graben nahe, gebracht wurde ,und nan seine so gut erzogene Emilie in das elterliche “ Haus „zurückkommen “mußte, „wo denn, deren „Beispiel, und: Ruth Agathens „Eitelkeit, Stolz ‘und andere, Fehler; wohl» sollte besiegen können... Doch. „diese „ Meinung war nicht auf Menschenkenntniß begründet, denn „wenn das Gefühl des Menschen für das, wahrhaft Gute “ geschwächt, oder„unterdrückt „wurde, anstatt gestärkt “und ausgebildet zu „werden, wenn die Unschuld, des. jugendlichen „Herzens, durch, Bexförderung „von Eitelkeit. und unedlen, Begierden“ verdorben wurde, dann haben „in „späterer Zeit. weder. Beispiel noch, Lehre einen. . wirksamen... Einfluß... Mindestens» geshört es, zu ‚den, Seltenheiten, „daß ein, dur Erziehung, verdorbenes Wesen, vom „Wege des Verderbens ab“ und auf den „Pfad “der Tugend “geleitet wurde, Doch wir, wollen „der armen Agathe Sciksal, weiter NfS Nr "(Bortfegung fotzt.) ey BR BEER BR RT Jahr feine 9/Gattinz grüflich“ 'Mutter/'geworden?“ :