Arader Zeitung, Juli-Dezember 1927 (Jahrgang 8, nr. 76-153)

1927-10-14 / nr. 120

pP. T. T. Nr. 75084 din 8 Aprilie 1927. Bezugspreis: für jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag ganzjährig Lei 400'--, für Ame­­rika 4 Dollar, sonstiges Ausland 700 °— Lei. Zeit Solge 120. | ger | 8. Jahrgang. Grad, Freitag, den 14. Oktober. 1927. Tazele portale platite in numerar, conform aprobärei date de Di. recfiunea Generalä Bezugspreis: für die ärmere Bevölkerung wöchentl. einmal Sonntag, ganzi- 200 Lei­ Im vorhinein zahlbar! :—: Einzelnummer 4 Lei Schriftleitung und Verwaltung: Arad, Strada Tripunul Dobra Nr. 5­7. / [Ede Sifhplat). / / Fernsprecher Rr. 6,39. Prinz Nikolaus verliest die Thronrede Bei der Parlamentseröffnung. Bukarest.­­Der jüngste Ministerrat, unter Vorsit­zes Ministerpräsidenten Ionel Bratianu, befaßte sich mit der Eröffnung der Herbstsession des Parla­­mentes am 15. Oktober. Innenminister­­ Duca erörterte den Entwurf der die Session eröffnenden Thronrede, den der Ministerrat annahm. Die Thron­­­­rede wird Prinz Nikolaus verlesen. Mehr als 60 °), Baccalaureats-Opfer Bei den Nachprüfungen. Die Jugend verliert die Lust zum lernen. Bukarest. Im Untersuchungsmini­­sterium treffen allmählich die Ergeb­­nisse der Bakkalaureatsprüfungen aus dem Reiche ein: nur 69 durch, in Roman von 101 nur 45, in Bakau von 97 nur 32, in Ploesti von 131 nur 60 u. In Czernos vis sind von 207 Kandidaten 132 durchgefallen. Wie wir sehen, ist das Ergebnis der fest stattgefundenen Bac­­calaureatsprüfung ein noch­ viel schlech­­­­­­teres, als vor den Ferien und nimmt der Jugend die ganze Luft zum lernen. Zusammenföße zwischen Grenzsoldaten. Ka­hinen. Gestern ist beim Gren­z­ort Biurnicia, Bezirk Tinghina, zwi­­schen rumänischen und russischen Grenzsoldaten­ zu einem kurzen Feuer­­­­gefecht gekommen. Anlaß dazu gab der Versuch eines verdächtigen Indi­­viduums, die Dnjestergrenze zu über­­schreiten. Die Mörder des General Kovacevic er­­sHoffen. — Der Kriegssturm zwischen Serbien u. Bulgarien hat sich gelegt. Belgrad. Die vergangene Nacht wurden in der Höhle des Milales- Berges, in der Nähe zur bulgarischen Grenze die Mörder des Generals Kovacevic durch die Kreismiliz ent­deckt. Im Nahkampf wurden zwei erschossen. Der Dritte wurde lebend gefangen genommen und nach Stip eingeliefert. Die Wellen der Kriegslust glätten sich in Bulgarien. Sofia. Die Wellen der Erregung aus dem bulgarisch serbischen Gegen­­satze scheinen sich langsam abzuglätten. Gestern abends hatte der jugoslawische Gesandte in Zofia, Mesia, eine län­­gere Unterredung mit dem bulgari­­schaftlichen Verlauf hatte, schen Außenminister, die einen freund­­ Größeren in Wien. Mauerriffe und eingestürzte Schornsteine. — Vulkananspruch in Südamerika. — Sturm in der Adria und dem Schwarzen Meer. | lichen Bezirken durch etwa zehn Se­ Wten. Die Wiener Bevölkerung­­ wurde Samstag abends durch ein Erd­­beben von solcher Stärke, wie es seit­­ Menschengedenken hier nicht zu ver­­zeichnen war, in Angst versezt. Um 20 Uhr 40 Minuten wurden in samt­­kunden drei Stöße verspürt, die von­­ einem dumpfen unterirdischen Rollen­­ begleitet waren. Das Beben hatte diesmal nicht bloß ein leichtes Schwan­­ken aller beweglichen Gegenstände zur Folge, sondern vielfach wurden auch „ ernste Bauschäden hervorgerufen, so daß in einzelnen Bezirken die Bewöl­­­­­­kung, Anfarent­aur. ee aßen | u­ir Ve ea RR a SL | el Szene „Mes zeigten Ze­terun Sir, 0 stark, daß auf der­­ Erdbebenwarte die Nadeln der Seis­­DINE ... | mographen sofort zerstört und außer­­ | Betrieb geseßt waren. | : x Auch in Preßburg, Győr, Szom­­­­bathely, Köpeg, Csorna und mehre­­ren anderen Orten machte sie das Erdbeben durch starke Erschütterungen bemerkbar. Vulkanauspruß und heftige Erdstöße in Chile sendet Sri Den Hilenische Duls fan Blaima (5011 Meter), der seit dem Jahre 1864 erloschen schien, wirft große Massen Asche aus. Der Ausbruch wird von starken Erdstößen begleitet. Die Bewohner der Gegend flüchten. Sturm in der Adria und in dem Schwarzen Meer. Wie die „Tagespost“ aus Spalato edele­­ Idet, herrscht in der Adria ein­­ furchtbarer Sturm. In Ragusa und­­ Umgebung wurden schwere Schäden angerichtet und unter anderem alle Telephonleitungen zerstört.­­ Stil Über dem Schwarzen h­errschen heftige Stürme. Sämt­­liche Schiffe, die vom Bosporus und Konstantzn ausgefahren sind, sind in Bek Ansnangshäfen­­ zurückgekehrt.­­ Mehrere Segler sind seit drei Tagen vermißt. Von einer Fischerbootflottille sind sechs Boote gesunken. 28 Mann der Besazung werden als verloren betrachtet.­­ Der türkische Dampfer „Ihsan“ ist gesunken. ICH ,010,0,01010,0/0,7 1070101000500, Späte Liepe der verwitweten Schwester Em­­zaifer Wilhelms. Die 61-jährige Prinzessin Viktoria von Schaumburg-Lippe, welche über ein riesiges Vermögen verfügt, hat sich mit ihrem 23- jährigen Geliebten verlobt. Aus Berlin kommt die sensationelle­­ Nachricht von der Verlobung der­­ 61- jährigen, verwitweten Prinzessin Vik­­toria von Schaumburg-Lippe mit einem 25- jährigen Russen, namens Sobov, der schon lange im Dienste, der sich noch besonders in der Liebe, jungfüh­­lenden Matrone befindet u. mit ihr in wilder Ehe lebte. Der junge Mann, welcher die Liebe zu der alten Frau als eine Arbeit betrachtet, hat große Zuneigung zu dem großen Reichtum und gibt an, ein verarmter russischer Baron zu sein, der nun­­ gezwungen ist sich mit alten Weibern herumzu­­schlagen. Prinz Adolf und Erfanser Wilhelm wußten dem unsauberen Verhältnis und pro­­fhen lange kon , testierten auch dagegen, um der Fa­­milie diesen SchandfleX zu ersparen ; die Liebe und das aufgepeitschte Blut seiner Geliebten der 61-jährigen trug jedoch den Sieg davon und ohne Ansicht zu nehmen, beschloß nun Prinzessin Viktoria ihr Verhältnis vor aller Welt zu entschleiern. (8) Rur das Kultusministerium kann die Eröffnung von Tanz­­schulen Bewilligen. Das Kultus­­ministerium hat an die Verwaltungs­­behörden eine Verordnung gescnict, wornach zur Eröffnung öffentlicher Tanzschulen nur das Kultusministe­­rium die Bewilligung erteilen kann. Untergeordnete Behörden steht sonach diese Befugnis nicht zu. Theater­ und Kinoverbot für Studenten. Laut einer Bukarester Meldung, hat der Unterrichtsminister, in Anbetracht der noch immer herr­­schenden Rinderepidemie, den Studen­­ten verboten das Theater oder Kino zu besuchen und angeordnet, daß die Polizei solche Studenten, die­ dagegen verstoßen, verhaften soll, damit sie aus der Schule ausgestoßen werden. | Erleichterung der Amerika-Einwanderung. Die bisherigen Einschränkungen der Einwanderung nach Amerika sollen, wie die rumänische Zeitung „Ame­­" gemildert werden, rika“ aus Cleveland berichtet, teilweise So wird sich der Generalkommissär für Einwanderun­­gen dafür verwenden, daß auch den Frauen der fremden Einwanderer, welche nicht amerikanische Staatsbür­­ger sind, Einlaß ins Land gewährt wird; desgleichen den Kindern bis zu 21 Jahren der sogenannten „Residen­­ten“ (seit zwei Jahren in Amerika ansässigen Einwanderern), was bisher nur den Kindern unter 18 Jahren gestattet war. Auch den mittellosen Eltern solcher amerikanischer Residen­­ten soll die Einwanderung künftig vergönnt sein, die E­n­­n­s = D­E Die Dörfer gegen weißlichen "Lehr­kräfte. Wie „Ndeverul“ sich berichten läßt, ist die rumänisc­he Dorfbevölkerung Siebenbürgens auf die weiblichen Lehrkräfte, die an den Dorfschulen verwendet werden, nicht gut zu spre­­chen, weil diese in vielen Fällen ihren Dienst nicht ordentlich versehen. Viele der Lehrerinnen seien an Beamte ver­­heiratet und kümmern sich infolge­­­­­­dessen nur um ihre Hausarbeit. Die Schule interessierte sie nur insofern, als sie jeden Monat ihren Gehalt in Empfang nehmen. Die Schularbeit­­ müsse in all diesen Fällen von dazu unfähigen, weil nicht vorgebildeten, Hilfskräften besorgt werden. Da unter solchen Zuständen jeglicher Fortschritt in der Bildung des V­olkes­­ ausge­­schlossen sei, fordert das Blatt die zuständigen Behörden zu einer strengen Auslese der weiblichen Lehrkräfte auf. Im Altreich hat der Winter Begonnen. Laut Bukarester Mel­­dungen hat der Winter im Regal mit allem Ernst begonnen und außer dem ersten Schnee ist auch bereits in Bes­­sarabien und der Bukovina große Kälte eingetreten. Unterhalb der Donau ist seit gestern bereits 15 Grad. Kälte zu verzeichnen und man ist der Mei­­nung, daß die Kälte, die vom Schwar­­zen Meer kommt, in einigen Tagen auch bei uns im Banat und Sieben­­bürgen eintritt. Günstige Ernteberichte aus der Provinz. Die im­­ ministerium eingelaufenen Berichte aus der Provinz melden, daß die in den lezten Tagen verzeichneten Lie­ derschläge die Landarbeiten bedeutend gefördert haben. Die Herbstsaat ist beendet und stellenweise sind sogar die ersten Keime sichtbar. Aderbaus .

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