Arader Zeitung, Juli-Dezember 1932 (Jahrgang 13, nr. 77-153)

1932-10-14 / nr. 122

ader Zeitung + Bezugspreiss (Vorauszahlung)1 Mittwoch und Freitag gangjährig Lei 380, Lei 180, für das Ausland 4 USA-Dollar oder Lei 700, „Danater Zoll 52 vg Am meisten verbreitete deutsche Zeitung im Banat, wie auch in den anderen deutschen Siedlungsgebieten REBELLEN RETTET EEE IRRE SEEN EEE DEREN EIERN) Folge 122. Arad, SEEN TD DOM­ 689, naler Temeschwar-Hosefft, Sty, Brattamt, Tete Freitag, den 14. Oktober 1932, einm­a­­­le bei 13. Jahrgang. VAIDA we Bi er das Parlament geschlossen. 4 b GEREIST­EN Gau "EN Bukarest. Nach der Vo­­tierung verschiedener Ge­­sezentwürfe, unter denen sich die Errichtung einer staatlichen Sparkasse und die aW­ran­­d Term­­ines für die Aufnahme in die Staatsbürgerliste befanden, betrat Minister­­präsident Vaida-Voevoy die Redner­­tribüne und brachte das königliche Hands­chreiben zur Verlesung, mittels welchem 8 Parlament geschlossen wurde. Der König sprach darin der Gesetzgebung seinen Dank für die Arbeit aus, welche sie im Interesse der Besserung der wirt­­baften Lage des Landes entfaltet . Im Anschlusse daran widmete auch der Ministerpräsident von Abgeordneten Worte des Dankes, mit besonderer Be­­tonung der Opposition, die zwar viel Bitternisse „bereitete, jedoch „treu ihre DEA es 1 Gh 207 IESE ILI eg­li­ch immer höheren Gesichtspunk­­ten entsprungen. die Minister im Auslande kommen nachhause. Bukarest. Mihalache hat der Regie­rung telegraphisch mitgeteilt, daß er seine Kur in Frankreich unterbricht und am Freitag ins Land zurückkehrt. Eine reiche Verständigung ist auch von Mad­­gearu eingetroffen, der zusammen mit Mihalache, Titulescu­­ und Lugofanu am Freitag zuzükehren wird. . Madgearu verhandelt“ mit den ausländ. Gläubigern. Bukarest. Handelsminister Madgearu hat sich aus Paris mittels Flugzeuges nach London begeben, wo er mit den Gläubigern des röm. Staates Verhan­dlun­­gen pflegt. Die englischen Gläubiger sind zu gewissem Entgegenkommen geneigt, machen dieses jedoch von einer Zusammenarbeit Ru­­mäniens mit dem Völkerbunde abhängig. London. Die Verhandlungen drehen sich um die Regelung des Schuldenver­­hältnisses Rumäniens, welche in folgen­­den Punkten Musen: 1. Suspendierung der Amortisations­­­zahlungen nach den Auslandsschulden auf die Dauer von 5 Jahren. 2. Die Hälfte der fälligen Zinsenlei­­stung soll sofort bar ausgezahlt, die weite Hälfte aber bei der romänischen­ationalbank in romänischer Währung hinterlegt werden. 3. Einen 50-prozentigen Zinsennach­­laß nach der Zinsenleistung für die eng­­lischen Anleihen aus der Vorkriegszeit, S­­­apa Das Gfatarium in Ungarn - aufgehoben. Budapest. Der Ministerrat hat über Vorschlag des Justizministers beschlos­­se das Kandee­iche Verfahren einzu­­eilen. Dies war die erste entscheidende Tat der neuen ungarischen Regierung, die allgemeine Beruhigung ausgelöst hat. Titulescu hat seinen Irrtum eingesehen und denselben davor­ aufgemacht, daß er das Außenministerium, das ihm über Wunsch des Königs ange­boten wurde, annahm. 4 Öffentlichke Bukarest. Großes Aufsehen hat die lößliche Wendung­­ dem Konflikt Ti­­tulescus mit der Ne­uerung hervorgeru­­en, Titulescu hat bekanntlich als Lon­­doner Gesandter und Betrauter Rumä­­niens beim Völker­­bund demittoniert, weil die Regierung hinter seinem Rücken in der Frage des Nichtangriffspaktes mit dem russischen­­ Volkskommissär Lit­vinow verhandelte. Damit im Zusam­­menhange gab Titulesch vor der Welt­ keinesfalls von Nutzen waren. on Da nun Titulescu mittlerweile trotz diesen Vorfällen zum Außenminister er­­nannt wurde und er diese Betrauung annahm, konnte man sich nicht erklären, was da hinter den Kulissen vor sich ge­­gangen sein mochte. Hierüber gab nun Ministerpräsident Vaida-Voevod vor den Pressevertretern interessante Erklä­­m­isterpräsident befand er Min­­­efa­e­­rade bei einem Bankett, als er pe der Warschauer Gesandtschaft ein ciffrier­­tes Telegramm erhielt, in welchem mit­­geteilt wurde, daß Litvinow auf seiner Durchreise durch Polen mit dem Warm­schauer rumänischen Gesandten Viktor Gabere zusammenzutreffen wünsche. Da dies mit den politischen Zielen der Re­­gierung nicht im Widerspruche stand, gab der Ministerpräsident seine Einwilli­­gung hinzu. Davon wurde gleichzeitig auch Titulescu verständigt und ersucht, die Verhandlungen dann in Genf fort­zusehen. Hierauf erklärte aber Titules­­cu in einem telephontf Gespräch, daß er weder an den Völkerbundsverhand­­­lungen teilnehmen, noch mit Litvinow verhandeln wird. Nach diesem ablehnenden Verhalten wurden dann Madgearu und Lugojanau mit den Mandaten für die weiteren Ver­­handlungen ausgestattet und Titulescu nun, der Wunsch des Königs das einministerium­ angeboten, mit wem ihm befinde, wenn er glaubt, daß Regierung ihm Schwierigkeiten berei­­te­ten wollte. Titulescu blieb aber auch dann noch bei seinem Entschluß. Erst die weiteren Verhandlungen haben dazu geführt, daß Titulescu dennoch das Außenministerium übernahm, weil er seinen Irrtum einsehen mußte. Uns scheint, daß die derartige Lösung des Konfliktes mit Titulescu keine glück­­liche war, denn es ist sehr zu befürchten, daß derselbe durch seine Übermäßige Eitelkeit der Regierung nur manche Verlegenheiten bereiten wird. RTL ERLERNTE RE­ ­­G: PA = | Nachträgliche Aufnahme in die Staatsbürgerlise, Bukarest. Im Parla­­ment wurde der Gesetzent­­wurf über die nachträgliche­­ Aufnahme in die Staats­­bürgerliste verhandelt. Laut diesem Gesetz soll allen, die sich seinerzeit nicht in die Staatsbürger­­­­liste aufnehmen ließen, die Möglichkeit geboten werden, sich bis längstens 1. September 1933 in die Liste aufnehmen zu lassen. Seitens der Deutschen Partei sprach zu diesem Entwurf Dr. Kaspar Muth, er wen­ige als unzulänglich erklärte, weil bis zum fettgestellten Termin 12.000 Gesuche eingereicht wurden, die aber im Justizministerium noch unerle­­diat Jonen. Weiters beanstandet Dr. Math, daß die Frage der Rückwande­­rung aus Amerika auch weiterhin unge­­regelt bleiben soll und daß das Gesetz für solche, welche sich zur Zeit, als die Staatsbürgerliste angelegt wurde, in ihrem Zuständigkeitsorte aufgehalten haben, die aber aus einem amtlichen Irrtum nicht ausgenommen wurd­en, überhaupt nicht sorgt. Dr. Muth beantragt daher: 1. daß alle Bürger, die aus der Liste a­usge­­blieben sind , ohne Rücsicht auf die Ursache des Irrtumes == berechtigt wer­­den, ihre nachträgliche Aufnahme zu verlangen; 2, daß das Verfahren dezen­­tralisiert werde, en nicht durch das Justizministerium, sondern durch das kompetente Gericht kontrolliert werde, Dr. Muth sprach noch über die Schwie­­rigkeiten, welche der Rücktwanderung von hier ausgewanderten Bürgern, die sich das amerikanische Staatsbürgerrecht er­­worben haben, gemacht werden. Er for­­dert die Abänderung des Gesetzes in dem Sinne, daß den Nachwanderern aus Amerika oder deren Frauen, die hier ge­­boren sind, die Aufnahme als Staats­­bürger ohne zehnjährige Wartezeit ein­­geräumt werde. Auch wurde gefordert, daß das Gesetz, welches sich darauf bezieht, daß jemand, der eine romänische Staatsbürgerin hei­­ratet, auch ohne zehnjährige Wartezeit in die Staatsbürgerliste aufgenommen wird, nicht einseitig nur auf Staatsbür­­ger romänischer Nationalität, sondern auch auf Staatsbürger anderer Sprache angewendet werde. Nichtsodestoweniger wurde der Geseh­­entwurf nach längerer Debatte unverän­­dert angenommen. BSR II RE ai SE I TE BEE RE)­schredensherrschaft in Jugoslavien wie sie von englischen Blättern hingesteisst wird. London. Die englische Presse befaßt sich­ mit dem Ernst des Aufstandes in Jugoslavien und bringt Einzelberichte darüber. Nach „Daily Telegraph“ schie­­ßen die Soldaten in der Nacht Leute nieder, ohne sie anzurufen. In den Wal­­dungen aber werden die Aufständischen mit Bajonetten wie die­ wilden Tiere +4 „verfolgt, 7 Gut ist die Qualität, groß die Waswahl. Billig sind die Preise Baumwinkler , Marx Mode-Schnittswarenhandlung, „Zur wot­­hen Taube“, Demeswar-Fabrik, Unbraffy - Straße 24, — Telephon M--64, Titulescu auf der Heimreise. Bukarest. Titulescu ist nach seiner zum Außenminister erfolgten Ernennung aus London am Montag abgereist und noch abends in der französischen Hauptstadt eingetroffen, wo er vom Ministerpräsi­­denten Herriot empfangn wurde. Er kam am Sonntag in Bukarest eintret­­en, in A­re­a 7, Am 15. November Parlamentseröffnung. Bukarest. Laut der Verfassung hätte die ordentliche Parlamentssession am 15. Oktober zu beginnen. Nachdem aber das Parlament erst jetzt geschlossen wur­­de, hat­te. Majestät ein Dekret unter­­fertigt, laut welchem die Wintersession bis 15. November verschoben wurde. und­ die Gewerbetreibenden können das Ausgleichsgesetz in Anspruch nehmen. Bukarest. In der vorletzten Kammer­­fitung wurde die Spezialdebatte über das Au­sgleichsgesetz fortgeführt. Ein Antrag des deutschen Abg. Dr. Hans Hedrich, es möge in das Gesetz aufgenommen werden, daß alle Kaufleute und Gewerbetrei­­benden das Ausgleichsgesetz ohne Erfüllung irgend einer Vorbedin­­gung in die­ nehmen können, wurde zwar abgelehnt, dafür gab aber Justizminister Popovici die authentische Erklärung ab. Dass auch die Gewerbetreibenden das Ausgleichsgesetz in Anspruch nehmen können, wenn die Spezialgesetze, denen sie un­­terworfen­­, sie nicht zur Führung von kaufm­anischen Büchern zwingen und hr die gesetzlichen Vorbedingungen ür die Ausübug ihres Handwerkes auch onst erfüllen,­urch diese Erklärung des Justizmi­­nisters wurden die Bestimmungen des AuzZgleichsgesetzes praktisch auf den ge­­samten Gewerbestand ausgedehnt, 80 Millionen Groverstrafe­­ für eine Firma, weil das Steuer­­amt diese für unbesteuert erklärte. Das Finanzministerium soll der Fir­­ma Julius Berger, die von Telin-Tunnel auf der Strecke Kronstadt­-Buzau baut, eine Strafe von 80 Millionen wegen Steuerhinterziehung auferlegt haben. Die Schuld an der Steuerhinterziehung all aber die Kronstädter Steuerein­­­bäßungkommission tragen, die die Ge­­­­sellschaft für unbesteuerbar erklärt hat,

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