Banater Deutsche Zeitung, Januar 1927 (Jahrgang 9, nr. 1-23)

1927-01-15 / nr. 11

ge 4 v" . vs Wid, y­­­­­­­ ie, ; = | ä > „SChlit de taxa postale“ art 8 din legea dela 19 Ma­ nn * a”, DI pi + 15.08 RG x) 4 BE”, -/ Tit. Muzeul Asociafiunea rtie 17 Sibiu-Hermannstau ugssrrt- ı Intans monatlich 99 ' — nenzjä Zustellun wu 2er, naıyıanrıg 308 Lei, vierteljährig 269 Bei und­­ Temesvar 10 Rei monatlich, — Bezugspreis Fer da­s See — Einzelprei­s: Achtseitig 4 Lei, für­ das ... zweiflseitig 5 Dei. | Timișoara-Temesvar, Semsieg, | . "Schrittleitung uns Berwallung: Temes­var, Stadt, Deutsches Laus, Ir­eh ı Schrittleitung den 15. Jänner 1927 14-18, 3. Itung Ar. 4-66. en N­and und Beiertagen. ( 4 T :S j Bor der Auflösung des deutschen Reichstages Die Mission Curtius endgültig gescheitert ? — Ein letzter Versuch Berlin, 13. Jänner. Die Bemühungen­ des­ Reichswirtschaftsministers Dr. Curtius um ein bürgerliches Kabinett mit starkem deutschnationalen Einfluß sind ergebnislos geblieben. Dr. Cur­­tius ist mit seiner Mission an dem Widerstand des Zentrums gescheitert. Er wird dem Reichspräsi­­denten mitteilen, daß er den Auftrag zurück legt. 10% Gestern vermutete man noch, daß der Reichsprä­­dent Dr. Curtius einen neuen Auftrag erteilen wer­­de, ein Kabinett der Mitte­­ mit starker Anlehnung an die Deutschnationalen zu bilden. Nach­ Der scharfen Absage­ des Zentrums nimmt man aber fest an, daß eine neuerliche Betrauung­ des Reichswirtschafts­­ministers nicht mehr in Frage kommen könne. Von rechtsstehender Seite­ wird die Nachricht verbreitet, der Reichspräsident sei entschossen, nach dem Schei­­tern der Mission Curtius nie Kanzler zu ernennen, der gleichzeitig mit­ der Ernennungsurkunde auch das Auflösungsdekret erhält, um­ davon­­ sofort Gebrauch zu machen. Das ge­­schäftsführende Ministerium Marx Uebergangskabinett abgelöst werden, solle durch ein Maß nur die Neuwahlen durchzuführen hätte. Diejenigen, die diese Nachricht verbreiten, berufen sich dabei auf an­­gebliche Aeußerungen des Reichs­präsidenten selbst. Mit der Möglichkeit der Auflösung hat man in „politischen Kreisen bereits unmittelbar nach dem Sturz des Kabinetts Maxx gerechnet, aber das Auf­­lösungsdekret bleibt immer die ultima ratio­nes wenn alle Möglichkeiten einer Krisenlösung erschöpft worden sind, und so weit ist man noch nicht. Der Reichstag tritt erst am 19. Jän­­­­­ner zusammen. Bis dahin ist noch eine volle Woche, die nicht ungewust­ bleiben wird.­­ Reichspräsidenten, x 88 Krisenstimmung In Paris Die Stellung Poincarés erschüttert? . Paris, 13. Jänner. In den Wandelgängen Der Kammer erschien zur allgemeinen Üeberraschung Caillaux, was in politischen Kreisen als ein „sicheres Anzeichen für eine drohende politische Krise gedeutet wird, wa Caillaux erfahrungsgemäß nur dann zu Sondierungszwecken in den Wandelgängen verlautet tatsächlich, daß Caillaux bereits mit dem­­ Ausbruch der latenten Kabinettskrise rechnet und­ für diefen Fall eine Kombination Caillaux-Briand- Louve­ur bereithält. Wiedergeststunng der Tätigkeit des Deutschen Kulturbundes in Jugoslawien Belgrad, 13. Jänner. Das­­­nnenministerium hat die Tätigkeit des im Jahre 1924 politisch verbo­­tenen Deutsch-schwäbischen Kulturbundes wieder ge­­stattet. Dem Kulturbund­ wurde das seinerzeit kon­­fiszierte Vermögen zurückerstattet, wenn­ etwas „in der Luft liegt“. ES. ­ Ar. 11 Eine neue Zeit im fernen Osten Die Bedeutung der Vorgänge in Hanfau As im Jahre 1911 die Monarchie in Chii­­wao beseitigt worden war, begann für dieses Reich die Zeit­ der inneren Kämpfe und gen. dentn noch das 1901, dem Die eine große Erschütterun­­Diese bildeten nur den Auftakt zum Kampf um die nationale Befreiung. Denn Groß aller tiefge­­hender Interessengegenzäge, die die Führer der ein­­zelnen Heichdteile voneinander trennten, verband bruch bringen mußten. Die Bewegung richtete Bewußtsein, der eine große Gedanke, daß, wenn der Süden und der Norden des Landes zusammenhielten, China einen allgemein starken Blok bilden würde, wer auch mili­­tärisch nicht leicht niederzuringen wäre. Zu dieser Einigkeit der obersten Führer ist 23 im­ Juli 1925, wenn auch nur vorübergehend, gekommen. (Es galt­­ damals, eine Einheitsfront gegen die Briten und Sapanzi zu bilden. So reichten sich Tschang-­ Tsolin, der Beherrscher des Nordens, Feng-Yu- Hsiang, der Machthaber in Peking, und der besiegte Marschall Wu-Pei-Fu zu einem gemeinsamen Bund gegen den äußeren Feind die Hände.­­ Wenn auch dieser Band nicht lange hielt, so ha­­ben doch die Studenten und die üppig aufi­u­­ternden Zeitungen, die heute tatsächlich das Volk beherrschen, das Losungswort von der nationalen Einigkeit aufgenommen. Nur auf diese Weise ist die Wucht der Bewegung zu verstehen, wie sie die Massen seit dem 30. Mai 1925 erfaßt hat. Die Ziele der Bewegung „lassen sich in drei­ Programmpunkte zusam­menfassen:­­ schaffen Kapitulationen im Gerichtsfreien und Reichberechtigung des fremden Staatsbürgers mit dem Einheimischen; zollpolitische “Autonomie. Das heißt Befreiung Chinas von den durch die Mächte ihm­ aufgezwungenen niederen Zollsäten, wohl der fremden, aber nicht der jungen heim­sch­en Industrie Nutzen brachten; Kampf gegen den i- Juntwpezialismus, das heißt gegen die Einmischung fremder Mächte in die inneren Angelegenheiten des Reiches. China war nämlich seit dem Jahre ersten Diktatfrieden, dem sich das Land unterwerfen mußte, in eine ungemein große Zahl von Verträgen und Abmachungen eingesponnen wor­­den, diesen Riesen allmählich zum Zusammen­­Großbritannien und Japan, sich gegen zwei Mächte. Ersteres wirtschaftliche Durchdringung der Gebiete sich dau­­ernd zum Herrn dieser reichen Provinzen zu machen, Japan aber gilt als Erbfeind. Der von der einheimischen Presse und von Agi­­tatoren noch geschürte Haß kam am 30. Mai 1925 zum Ausbruch, als die britische Polizei gegen Stu­­denten in Schanghai von der Waffe Gebrauch machte. Die­ Erbitterung wuchs in Ungeheure: Unter dm Eindruck­­ des Geschehens kam jener obenerwähnte Bund der drei Machthaber Chinas zustande und die Bevölkerung ihrerseits beantwortete das Vorgehen der Briten mit einem Boykott, der dem britischen Handel wohl die tiefste Wunde geschlagen hat, die ihm je auf diese Weise zugefügt worden ist. Am­ meisten­ hat unter diesen Verhältnissen die Te­x­­tilindustrie in Lancashire gelitten, die in­­folge des Kohlenstreiks­ ohnehin nicht auf Ro­­sen gebettet war.­ Der­ Boykott wurde aber nicht nur gegen die britischen Güter, sondern auch gegen den britischen Hafen H­ong­k­on­g ausgedehnt, indem jede Ein­­fuhr und Ausfuhr­ nach und von Kanton, dem cinesischen Flughafen der britischen Kolonie, von den Chinesen unterbunden wurde. Hiezu trat noch ein­ Streik aller einheimischen Angestellten in diesem­ britischen Hafen. Auf diese Weise wurde der gesamte­ Verkehr im Hafen lahmgelegt. Die Wirkung dieser Bewegung zeigt sich denn auch in dem Rückgang des Schiffsperfektes im Jahre 1925 gegenüber demjenigen von 1924, und zwar um 25 Prozent der Zahl der eingelaufenen Schiffe und um 20 Prozent der Tonnage derselben. Am meisten wurde feldverständlich die britische Tonnage in Mitleidenschaft gezogen. Im August 1926 war das Ansehen Großbritan­­niens schon derart untergraben, daß General Yang S­en nicht nur die beiden britischen Dampfer „Wan­­tung“ und „Wanhsien“ am Yang-Tse-Kiang bei Wanhsien wegnahm, sondern auch dem Komman­­danten des­ britischen Flußkanonenbootes „Cocke<a­­ter“ mit Gewaltanwendung drohte, wenn er es wa­­gen sollte, die beiden Dampfer zu befreien. Durch die­­­n Schritt des cinesischen Generals kam es zum Bruch: das englische Flußkanonboot „Widgeon“ wurde zur Unterstüßung herangezogen und dann der Versuch unternommen, die beiden Dampfer oder wenigstens deren englische Offiziere zu retten. Unter schwerer Gegenwirkung seitens der chinesischen In­­fanterie und der am Ufer eingenisteten Artil­­lerie wurden die Engländer befreit, doch hatten sie einen Verlust von sieben Toten und sechs Verwun­­deten, während die beiden Dampfer ihrem Schicksal überlassen werden mußten.­­ Dieses Gefecht, das eine volle Stunde gedauert 2112022500 ist zum Mendepimft in den Beziehungen Chi­­nas zu den Westmächten geworden. Zum erstenmal in der Geschichte war es geschehen, daß­ in einer kriegerischen Handlung Chinesen gegen­­über der Seemacht eines europäischen Staates einen nicht geringen Erfolg erzielt hatten. Daß die jetzigen Ereignisse sich gerade in Han­­fan abspielen, ist kein Zufall. Hankau liegt an der Einmündung des Hanking in den Hauptstrom, der hier seinen Unterlauf beginnt. Die Stadt besteht­­­­ eigentlich aus drei Städten, nämlich den Städten Hankau, dem auf einem Hügel gelegenen Hanyang und dem am jenseitigen Ufer des Stro­­mes gelegenen Wutschang. Die legte von der chinesischen Regierung ausgegebene Statistik berech­­net die Einwohnerzahl dieser Stadt Köpfen, Ebene und bildet .Auf diese Weise den Mittelpunkt von China­ ist Hankau vom strategischen, politischen und wirtschaftlichen Standpunkte aus von entscheidendem Werte für Die Beherrschung des Lan­­des. Es ist daher wohl zu verstehen, daß diesen wichtigen Punkt in ihre Hände Sie wählte hierzu einen Zeitpunkt,­­ wo die natio­­nalistische Partei ihre ganze Energie eingesetzt hat, zu bekommen­ die Briten infolge des Wasserstandes des Stromes weder ihre kleinen Kreuzer, noch auf die Dauer ihre Flußkano­­­­nettboote der Yangseflottille heranziehen konnten, da die Gefahr besteht, daß diese nicht mehr die Ru­s­­fahrt antreten können. Nur durch diese na­­vigatorischen Verhältnisse ist die Lage der Briten in Hankau derartig prekär geworden und der Erfolg der Nationalisten zustande gekommen. Er ist ein weit über die Welt sichtbares Feuerzeichen, das an den Kolonien Englands insbesondere an Indien, Aegyp­­ten und an den Kolonien in Afrika nicht spurlos­­ vorübergehen wird. Das Prestige der Weißen hat in ganz Ostasien und überall in jenen Ländern, wo Mongolen und Malayen wohnen, eine Schütterung erfahren, die nicht mehr auszumachen Er­­ist. China ist auf dem­ Wege, an die Seite Japans als gleichberechtigte asiatische Großmacht zu treten. Hie­­durch bricht für Europas Stellung im fernen Osten eine neue Zeit heran. „Peti ml fie nabh­ängigkeit»das heißt Ab-L auftaucht, die suchte durch mit Die Stadt liegt in einer ungemein 1,344.083 fruchtbaren ­ Freigabe “des reichsdeutschen Eigentums in den neuen italienischen Gebieten Bessere Einsichten in Italien? Berlin, 13. Jänner. Wie das Wolffsche Büro von zuständiger Seite erfährt, beabsichtigt die italie­­nische Regierung, in kürzester Frist sämtliche Fälle, in denen sie reichsdeutsches Eigentum in Südtirol, Triest ,­ill garn hatte, zu einer ausgleichsweisen Erledigung­ zu bringen. Nachdem "fast alle Grundbesitzfälle, ne­ie Verglei­ge regelt sind, ist"nunmehr­ bestimmt worden, daß der­ Wohnungshausrat völlig freizugeben ist, beweglichen­ Werten (Bankdepots, Hypotheken) wer­­den 80 Prozent des Kapitals und­ ver Zinsen freige­­geben. . Die restlichen 20 Prozent fallen als „Ver­­­­gleichsanerkenntnis“­­an den italienischen Staat. In den wenigen noch offenen­ Grundstücksfällen zahlt der italienische Staat den Eigentümern sofort eine Ent­­schädigung bis zu 85 Prozent des reinen Wert2s des Grundstückes. Den Eigentümern, deren Güter bereits veräußert sein sollten, werden 85 Prozent des Rein­­­­erlöses bar ausgezahlt. Fr­­­­ei allen IBUL2GESEIPSLPIOLLSTASHAGIBGHESELSHHOHEEP2YLEHVYEHPEEEEIGEHTEGEEHESIIIHOFOLSLOSPILIRLFOL3N : |

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