Banater Deutsche Zeitung, Oktober 1928 (Jahrgang 10, nr. 221-246)
1928-10-14 / nr. 232
| | “+ Preis.5 Lei TSX 8 piätit fa he] än Vigoare iu ie) Martie q Ardeau 1904, -Museul. eretakiune ; Beaugspreis bei Borauszahlung: menatli 99 Lei. --- Zustellung Bei Zahlung im Medhinein wird der monatliche Bezugspreis 10. Jahrgang langjährig 980, halbjjährig 500, vierteljährig 269, in Temeswar 18 Lei monatlich. --* Ausland monatlich 158: Zel, — berechnet. — Finzelper4, Sonntag 5 Lei Timișoara-Temeswar, Sonntag den 14. Oktober 1923 5 Nr. 232 - Schriftleitung und TIGTEN EIn TTw 7. Stadt, DeutsHes Haus. BerunsareGer: Säriftleitung Nr. 114-18, Berwartung Be. 4-88, Erxsteint täglich 4 Uhr nar mittags. Durch Sturm und Nacht . Hamburg, 13. FE "an der Früh 7 Uhr wurden von mehreren Ozeandampfern vom „Graf Zeppelin“ herrührende Radiogramme aufgefangen, die jedoch in Chiffreform gehalten waren und nicht entziffert werden konnten. Sie waren wahrscheinlich nur für Friedrich Schafein bestimmt, das allein den Schlüssel zum Verständnis besitzt. Friedrichshafen, 13. Oktober. Hier sind vom „Graf Zeppelin“ gute Meldungen eingetroffen. Das Luftschiff strebt in weitem Bogen Newyork zu. Newyork, 13. Oktober. Die hiesige und die Radionempfangsstation Manhattan haben Verbindung mit dem „Graf Zeppelin“ hergestellt. Von Bord des Luftschiffes wird gemeldet, das dort alles in Ordnung ist und die Azoren überflogen wurden. Gibraltar, 13. Oktober. Die englische Militärfunkstation hat Gespräche mit „Graf Zeppelin“ geführt und ihm auf Ersuchen die Namen der Dampfer mitgeteilt, die gegenwärtig auf der Südlinie in Fahrt nach Amerika begriffen sind. Von den Azoren sind außerordentlich günstige Wetterberichte eingelangt. Der Luftdruck ist sehr hoch und „Graf- Zeppelin“ hat den Wind in den Rücken bekommen, wodurch seine Stundengeschwindigkeit von 90 km. auf 120 km. angewachsen ist. Es steht aber zu befürchten, daß das Luftschiff bei den Bermuda-nseln in schlechte Witterungsverhältnisse geraten und sehr hoch wird Heinen müssen. „Graf Zeppelin“, der viel weiter nach Süden als vor vier Jahren „L. 3. 3“ (iet „Los Angeles“) steuern mußte, hat etwa 15 000 km. bis nach Amerika zurückzulegen. Newyork, 13. Oktober, daß Ein Hamburger Dampfer funkt um 2 Uhr nachts, er den „Graf Zeppelin“ auf offener See gesichtet habe. Ideales Wetter begünstige seine Fahrt. . Hier rechnet man damit, daß Das Luftschiff Sonntag nachts zwischen Charlton und Norfolk, die amerikanische Küste erreichen wird. „Graf Zeppelin“ wird sich in Lafehurst zehn Tage aufhalten und dann Rundflüge auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten z. B. nach Boston, Detroit, Washington, Philadelphia usw. unternehmen. SE Bu Friedrichshafen, 13. Oktober. (Dp.) Bis geiten abends vom „Graf Zeppelin“ eingelaufenen Nachrichten zufolge sind Stürme im Anzuge, die aber dem Luftschiff vorteilhaft in den Kurs fallen. Der Dampfer „Euclid“ funkte, daß er das Luftschiff 60 Meilen von Madeira entfernt erblickte. Dr. Erkener besagt in einer in Lissabon aufgefangenen Meldung, daß Funchal heute nacht 11 Uhr überflogen wurde. Newyork, 13. Oktober. (Dp.) Der „Graf Zeppelin“ hat sich in Washington nach den Wetterverhältnissen erkundigt. Die Reisenden an Bord sind fast alle luftkrank geworden und seiden erheblich an Uebel befinden. Dr. Arnstein, Präsident der „Goat Year Zeppelin-Gesellschaft“ erklärte, der „Graf Zepplin“ , werde kaum' Rundflüge im Lande unternehmen ' können, da Dr. Ersener nach Europa zurückfliegen müsse, um die Fahrt nach Amerika zu wiederholen. Das Emig mweibliche beim Zeppelin-Start Sttenrichshafen, 13. Oktober Als vor dem Abflug die Passagierliste aliert wurde und man gerade den Befehl zum Abflug geben wollte, stellte es sich heraus, daß der erste "weibliche Ozeanfluggast Lady Dimmond- Hay noch nicht erschienen war. Mit der Uhr in der Hand standen die Offiziere. da. Telephongespräche gingen zum Kurgartenhotel und schließlich erschien sie unter allgemeinem Gelächter, in Begleitung ihres Kollegen v.. Wiegand im Laufschritt in der Luftschiffhalle, um keuchend und atemringend zur Kabine hinaufzueilen. Raum war sie oben in der Kabine, ertönte „der Schrecensruf: „Heavens mi coat! Um Gottes millen, mein Mantel!“ Lady Drummond-Hay hatte sich nämlich besonders für die Zeppelin-Fahrt schönen Mantel anfertigen lassen und weigerte einen sich entschieden, ohne diesen Mantel, den Flug nach Amerika anzutreten. Ein Zeppelin-Offizier mußte, während ein fetter Aufschub verfügt wurde, mit einem Auto in die Stadt zurückrasen und dann sechs Minuten später mit dem Mantel erschien in der Luftschiffhalle, so daß Lady Drummond-Hay ü beruuhigt den Flug mit dem Luftschiff wagen konnte. Man erzählte hier, daß Lady Drummond-Hayıhier noch in der legten Nacht von ihren in London lebenden Eltern telephonisch und telegraphisch bestürmt worden sei,von ihrer Mitfahrt abzustehen, aber sie blieb standhaft. Einer, der sich nur der Luft anvertraut Ein merkwürdiger Passagier ist der Amerikaner Frederic Giffran. Er lebt in Luzern und war seit zwölf Jahren nicht in Amerika. Auf die Frage, warum er gerade im Luftschiff reise, erwiderte er, daß er zweimal Schiffbruch erlitten habe und sich nur noch der Luft anvertraute. Er war jedoch entfekt, als er erfuhr, daß er im Luftschiff nicht rauchen dürfe, da er gewohnt ist, über Hundert Zigaretten täglich zu konsumieren. Wenn er das gewußt hätte, meinte er, würde er nicht: Hinrübergefahren sein. GEHPVZOOISHPPIEIHGGHICRO2I2LYHOPLBPLLLHHHE ; Der „Graf Zeppelin“ nach Verlassen der Halle kurz vor dem Kommando: „Schiff voran! Fertig! Hoch!“ Dr. Edener ( Dr. Ludwig Dürr, der geniale Konstrukteur des „Graf Zeppelin“, rechts) am Kartentisch des Führerraumes. Um 2 Uhr nachmittag Berlin, 13. Oktober, (Dp.) Der legte Funkspruch des „Grafen „Wir befinden uns zwischen den Azoren und Bermuda- Inseln und hoffen, die letzteren am Abend zu erreichen. Die Witterung ist günstig, die Gegenwinde haben sich gelegt.“ Zeppelin“ lautet: . =