Banater Deutsche Zeitung, Oktober 1931 (Jahrgang 13, nr. 218-244)

1931-10-14 / nr. 229

. Vpreis 3 Lei monatli­c Bezugspreis: ganzjährig 800 Lei, halbjährig 400 Lei, vierteljährig 200 Lei. Erscheint täglich 4 Uhr nachmittags mit „Ausnahme von Sonn- und Feiertagen. “ 70 Lei. — Zustellung in Temeswar 10 Lei monatlich. — Ausland monatlich 120 Lei,­­ +5 ein Benh­auser 13. Zahrmann Timișoara-Temeswarar Bi ER Mittwoch, 14. Oktober 1931 - 3 'arti­ din lerea dels 1 ‘in vigoare in Ardeal 7 ,Museul Asociations­reiftleitung und Verwaltung: Temeswar, Stadt, Deutsches S­­­precher: ' vd Schriftleitung Nr. 14-18. Verwaltung = par der Schwäbischen Verlags­-Aktiengesellschaft, Temeswar. A Nr. 229 Bauern stellen Schuldenzahlung ein! Sie können ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen Bukarest, 13. Oktober. (R.) Jn der Hauptstadt wurde auf Betreiben meistens bessarabischer Bauern unter dem Namen Sfatul Eco­­nom­izaronesc ein landwirtschaftlicher Verband ge­­gründet. Bei der gründenden Generalversammlung ist ein Beschlußantrag angenommen worden, in dem ausge­­sprochen wird, daß die Bauernschaft die Bezahlung ihrer Schulden einstellt. In der Begründung wird an­­­geführt, daß der ständige Preisrückgang für landwirt­­schaftliche­­ Produkte es der Bauernschaft unmöglich macht, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Von diesem Beschluß werden die Gläubiger brieflich verständigt und ersucht, Geduld zu haben, bis sich die Verhältnisse bessern und die Landwirte wieder in­­ die Lage kommen, ihre Schulden zu tilgen. Für den Fall, daß die Gläubiger das verlangte Moratorium nicht bewilligen sollten, ruft der neugegründete Ver­band die Bauernschaft zur passiven Resistenz auf, Averescanex, Cupisien­tu und Georgisten nehmen an einer Konzentration nicht tet Neuwahlen auf keinen Fall . Das Budget wird unbedingt vo der Regierung Forga unter Dach gebracht wieder in positiver Form geführt. Wie „Diminentza“ wissen will, wurde an die ein­­­­zelnen Parteien der Aufruf gerichtet, sich Konzentrationsregierung zu beteiligen. Dem Blatt zufolge werden die Averescaner, Lu­­pisten und Anhänger Georg Bratianus nicht ge­­­­neigt sein, bei einer Konzentration mitzumachen. bv Eh ae Mifibernien und Kater­al übrig, die mit Einbeziehung koianu3 ein Konzentrationskabinett bilden könnten. Mit Rücksicht auf die gegenwärtige schwere Wirt­­schaftsklage hegt man gegenüber Neuwahlen Be­­fürchtungen und deshalb soll das Parlament nicht aufgelöst, sondern beibehalten werden. Diminenta“ Termin, bi3 it ‚nennt sogar schon den 131­4. NE Bier . Es ist dies der 10. November, bis zu welchem Tage unter allen Umständen die neue Regierung ihr Amt übernehmen werde, um sich dem am 15. November zusammentretenden Parlament gleich vorstellen zu können. In Regierungskreisen wird natürlich die Mög­­lichkeit für die Bildung eines Konzentrationskabi­­netts in Abrede gestellt und erklärt,­­ daß das neue Budget, sowie die damit im Zusammenhang stehen­­den Gesetze noch von der jezigen Regierung unter Dach gebracht werden. Gestern wurden Finanzminister Argetoiangu, Ministerpräsident Jorga und Staatssekretär im Aberbauministerium Potarca vom König­ in Audienz empfangen, an einer n­ur die bedeutendsten zwei Par- Aaraniten. Arge­­der Anhänger Die Yngeriffe­n gegen den Heeresminister Wegen der Abdankung von drei Generalen Bu­fanest, 13. Oktober (R) Die „Ordinea“ nimmt die unlängst erfolgte Ab­­dankung, von drei Generalen zum Anlaß, um den Heeresminister Stefanescu Amza anzugrei­­fen. Es wird ihm von dem Blatt der Vorwurf ge­­macht, daß er sich bei den Vorrüdungen befangen gezeigt und sich in Gegensaß zu solchen Generalen gebracht­ habe, die Korpskommandanten gewesen sind. Die Abdankung sei aus diesen Gründen erfolgt. Die 25 M­illionen - Eigentum des Buko­­winaer Wietropoliten eine Erklärung zu der sensationellen Ausfuhraffäre Bukarest, 13. Oktober (Dp) ". Die Blätter haben vor einigen Tagen darüber berichtet, daß an der rumänisch-tschechoslowakischen Grenze bei seiner hochstehenden Persönlichkeit 25 Mil­­lionen Lei beschlagnahmt wurden, bevor sie ins Russ­­land ausgeführt werden konnten. *­­­00 Wie nun „Curentus“ berichtet, bildete diese riesige Summe Eigentum des Bukowinaer Metropoliten Nectaris. Das Geld wurde bei einem hohen kirch­­lichen Funktionär gefunden. Laut einer aus geistlichen Kreisen sollte das Geld dazu Erklärung dienen, in Brag Schulden der Bukowinaer zahlen, u Kirche zu be­­ == marin mmm Mihalache beim König Bukarest, 13. Oktober (R) Mihalache erklärte nach seiner gestrigen Audienz beim König vor Presseberichterstattern, daß er dem Herrscher über den Standpunkt, der National- Zaranisten gegenüber den akttuellen Problemen infor­­miert habe. In Badacsony fand­ bei Maniu im Beisein Dr. Vaidas, Michael Popovicis Lugojennus und Dr. Crisans eine Besprechung statt, deren Hauptgegen­­stand die Wahl des Präsidenten bildete. Ma­iu gab dem Wunsch Ausdruck, daß Mihalache an die Spitze­­ der Partei berufen werde, welchen Antrag die Anwe­­senden einstimmig annahmen. Entweder der Völkerbund hilft, oder China erklärt den Krieg Eine Aussage des cinesischen Präsidenten Nanking, 13. Oktober. (Dp.) Der chinesische Präsident Tschangkaischet hat gestern die Erklärung abgegeben, daß China an Japan den Krieg erklären werde, soferne der Völker­­­bund außerstande sei, der Gerechtigkeit zur Geltung zu verhelfen. Eine­­ tausendköpfige Menge jubelte diesen Worten zu und veranstaltete für den Krieg eine Kundgebung. e* . | | ---=­­ LDS, sondern. nur Das 34 | Scutit De „Spekulanten‘ Spekulanten nennt man Leute, wist aus Zeit und Verhältnissen zum die geschäftswes­en ihrer Mitmenschen Nutzen zu ziehen verstehen. Es ist eine anrüchige Sorte von Menschen, Spekulanten hat es immer gegeben und auch heute gibt es welche. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten unserer Zeit haben sich als ein guter Boden für die verschiedensten Spekula­­tionen erwiesen. Der katastrophale Prei­ssturz des Weizens, der sich besonders in Rumänien in noch nie gefühltem Ausmaß zeigte, die allgemeine Verarmung der Bauernschaft und vor allem die beispiellose Geld­­knappheit auf dem flachen Lande haben der Weizen­­spekulation Tor und Türe geöffnet. Der Verlusttra­­gende dieser Weizenspekulationen war ausnahms 83- 108 der Bauer. Der Bauer, ob er jezt rumänisch oder deutsch, serbisch oder magyarisch spricht, ob er sein Feld mit dem Ochsenpflug oder dem Traktor bearbei­­tete, er wurde von­ der Preissturzwelle erfaßt und mußte sich auf Gnade oder Ungnade dem Diktat der großen Spekulanten ergeben. Und in dieser Not und Bedrängnis verhallten die Hilferufe der­ Bauernschaft im Nichts. In seiner grenzenlosen Verlassenheit m die der Bauer selbst­ auf Rettung sinnen. Die Not »drängte und die Erbitterung wuchs und schrie nac 9 einer Lösung. Die Form dieser Lösung schien auch gefun­­den worden zu sein. Es­ sollte ein Mindestpreis für­­ Weizen festgelegt werden, der nicht unter­ 400 Lei­ter Bauernschaft mit den im Schwäbischen Land­­wirtschaftsverein organisierten schwäbischen Bauern an der Spitze trat­ energisch und mit ernsten Argu­­menten für diesen Plan ein, der auch zum Gegen­­stand bielversprechender­ Umwägungen seitens der Re­­gierung gemacht wurde. In letzter Zeit aber ist die Regierung von diesem Plan, der von jedem Magen Landwirt als der einzig mögliche und geeignete zur Rettung der Landwirtschaft erscheint, abgerückt. Eine Bestätigung dieser Tatsache lieferte der 38- sirige Besuch des Unterstaatssekretärs Radian. Er erklärte, die Regierung könne den Plan aus fi­­nanziellen Gründen nicht verwirklichen. Die Vertre­­ter der schwäbischen Bauernschaft haben für den Plan gekämpft und haben es erwartet, daß auch die anwesenden Vertreter der Banater rumänischen Bauernschaft sie in diesem Kampfe, der doch die Interessen der­­­ Gesamtbauernscaft umfaßt, unterstoßen. Es geschah anders. Ein Ver­­treter der rumänischen Bauernschaft nahm auf das entschiedenste gegen die Minimalisierung des Wei­­zens Stellung mit der merkwürdigen Erklärung, eine solche Minimalisierung käme bloß den Spekulanten zugute, da die ru­­mänische Bauernsc­haft bereits all ihren überflüssi­­gen Weizen verkauft hatte. ] Wir wissen nicht, inwieweit­­ diese­­ Erklärung des betreffenden Bauernführers,auf Tatsachen­ des ruht und was die rumänischen Bauern, die zufäl­­lig doch noch Weizen auf Lager haben, dazu jagen werden. Wir­ müssen aber ganz energisch dagegen protestieren, daß die schwäbische Bauernschaft­­ des Banates, die aus tausend Wunden blutend am Ende ihrer Kraft angekommen ist und aus dem urtiefsten Er­­­haltungstrieb heraus nach der letzten Möglichkeit ‚ihrer Rettung greift, der Spekulation­­ beschuldigt wird. Der schwäbische Bauer hat nie spekuliert, son­­dern ist seit einer ganzen Reihe von Jahren höche­stens das leidende Objekt von Spekulationen gewe­­sen. Mit nationalen Eifersüchteleien und verdeckten­­ Anschuldigungen kann­ man unserer Landwirtschaft keine Rettung bringen. Dazu braucht es schon einen eisernen Zusammenhalt und ein festes Zusammen­­gehen aller, denen es an der Rettung unserer Land­­wirtschaft vor sicherem Untergang gelegen ist. ii" te dis 1 4 Nie a Boso Der a X Bara­­

Next