Deutsche Tagespost, Juli 1920 (Jahrgang 13, nr. 140-165)

1920-07-31 / nr. 165

KR BEER Be ! xgsgsgiisxkgx 7 Sernaunfedt in Fr. 165 Steßendürgen, Winferg EN, fe ur. EEE EEE eh s Hermannkadt, Sonnabend deu 31. Inli 19230, T. Procuratura de Statului . Si Schewisgasse, Justizpalais 5, ELF.» w-­­— LezngspkciseMiitsusteuuugpdekPDWmmgiichgsi—iseuksso).viertelj.x90«—(8ei45s-),Wxst-(Leieos—),gmkusoks(8eusos-sp,fithvhukMuuqmpuatxichxns— Türe 51/l. biiu St. Sintergaffe Ar. ‚ viertelj. K 80—, halb, K 160-, ganz. K B20—. Einzeluummer 2 K (1 en). XL Jahrgang. - Bollstum und Sosialdemokratie. (0. F, 3.) Weder den Gegenstand Sozial­­demokratie und Internationalismus ist in Der legten Zeit auch in unserer fieberbürglichen Breite so viel geschrieben worden und man be­­wegt sich bei der Behandlung dieses Problems meistens so sehr in hergebrachten Sähen, daß es wenig verlobend ist, Dazu selbst da Wort zu ergreifen. Wenn man aber den Komplex der Probleme, welche die Sozialdemokratie für ung Sachsen dringt, zum Gegenstande seiner Be­­trachtung macht, so ist es nicht möglich, an dem Berbhältnisse der Sozialdem­okratie zu der natio­­nalen Kultur vorbeizugehen, denn gerade darin liegt das Entscheidende für die Stellungnahme unseren Volkes zu Der sozialdemokratischen Partei. E83 ist wohl faum »Öchtig zu erwähnen, daß die veralterten Angriffe gegen die „vaterlands­ Iosen Gesellen" der Vergangenheit angehören und das nur wenige, welche mit ihren Ansichten in dem vorigen Jahrhundert stecken geblieben sind, unser Problem von diesen Gesichtspunkten be­­trachten. International ist nicht nur Die Su­­bewegung der organisierten Arbeiter, sondern sind auch die Verbände Der Arbeitgeber, die Tenfts, die Warenanstanschaktiengesellschaften, Jazz, alle Berufs oder Klassenorganisationen, welche eine gemeinsame Interessenvertretung vor Augen haben. International Heißt nicht amational oder hosmopolitisch fühlen. Ein Fabrikant, welcher der Bereinigung der europäischen Gmailmwerte angehört, bleibt deshalb ein Tscheche oder ein Deutscher ebenso wie seine Arbeiter auch weiterhin ihrer Nation angehören, wenn je sich mit ihren Genosssen in der ganzen Welt zum Sampie gegen den Kapitalismus vereinigen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind Demnach beide in Doppelter Nichtung gebunden. Ihre Berufsorganisation verknüpft sie mit inter­nationalen Banden, während sie auf Grund ihrer Abstammung und Sprache einem Bolte angehören. Dadurch ergeben sich selbstverständ­­lich Konflikte, welche am­ Dusch­kompromise zu lösen sind. Außerhalb des Klaffensampfes einzelner Berufskreise stehend, kann die Besamt­­heit eines Bolles nie daran interessiert sein, ob bei diesen Kompromissen Klaffeninteressen über Bollsinteressen oder Volleinteressen über Klaffen­­interessen gestellt werden. Je internationale Sozialdemokratie und insbesondere ibe Tinker Flügel steht theoretisch auf dem Standpunkte, daß Klasseninteresse Aber Volksinteresse zu fielen sei. Was dieses aber für ein Bolt bedeuten mans, mag ein Beispiel lehren. ALs es sich nach dem B Zusammenbruche für Deutschland darum Behandelte, zu zeigen, daß Deutschland unschuldig oder nicht schuldiger an dem Ausbruch des Weltkrieges sei, als seine Gönner, veröffentlichte der Linkssoziale Minister­­präsident Bayerns Kurt Einer Dokumente, doch welche er Dbem weilen wollte, daß die preußische K­riegspartei, Der Hof und die Junker die alleinige Schuld an dem Ausbruch des Welt­­krieges trügen und belaunte si später auf dem Kongresse der Linkssozialisten in Zürich im Namen des deutschen V­eltes schuldig an dem Ausbruche des Weltkrieges, wobei er auch Die Mehrheitssozialisten in der Neihe der Striens­­verbrecher nannte, und das Berdienst der Links­en berau­fteilt, derenswegen er eine Ver­­gebung der Sünden des bdeutschen Volkes Dur das Weltproletariat erhoffte. Nach seiner Ermiordung stellte er Heraus, daß seine Veröffentlichungen tenidenzibl gewesen waren, Daß er Stellen lie­ße hatte, welche zu seiner Theorie vom der Kriegsschuld Deutschlands nicht paßten und daß er entlastende Dokumente überhaupt nicht mitgedruckt hatte. Seine Stellung­­nahme in Bärich mußte umso unverständlicher werden, ala Später die Veröffentlichungen der Wiener sozialdemokratischen Regierung:: Durch Gooß erfolgten, durch welche einwandfrei Klar­en wurde, daß der Ausbruch des Krieges um den Magyaren Berchtold und den Boten Bilinssyg verursacht worden ist, daß Saiser Wilhelm und die deutsche Regierung alles taten, um den Weltkrieg zu vermeiden und daß Deutschland in den Krieg durch­ Oesterreich a­n Wurde, so laßt si das Auftreten Eisners er. Mäcen? Für ihn, dem mährischen Juden, am ein deutsches Bollagefühl wohl in fetter Linie in Betracht. Er sah die Welt nur vom Stand­­punkte des Staffenkam­pfes an. 53 galt ihm, die Errungenschaften der evolution für seine Alben. Der verlorene Krieg interessierte Klofse von Kid Tondern bloß bie gewonnene Revolution und sein Handeln war ausschließlich von den Tendenzen getragen, eine Nackehr dr3. alten Regimes unmdglich zu machen. Deshalb versuchte er den Beweis zu erbringen, daß Kaiser Wilhelm die Schuld an dem Ausbruche des Weltkrieges te­ige, um eine Nachkehr dr alten Regimes für alle Zeiten unmdglich zu machen. Dadurch aber riel er dem Bolte, dem er seiner Sprache nach angehörte und als dessen Führer er sich fühlte, in seiner schwersten Stunde in den Mücken. Das deutsche Vort hatte ein Recht darauf, von den sogenannten internationalen Sozialdem­okraten in der ganzen Welt eine kräftige Unterstühung bei den t­riedensverhandl­ungen zu erwarten. Kurt Eigner aber tat alles, was in seinen Kräften stand, um Das deutsche Volk auch dieser einzigen Stage zu berauben. Er soll mit dieser­­ Einstellung natürlich das große Werk der Id wie es in der internationalen Sozialdemokratie zum Ausdrucke kommt, in keiner Weise herabgelegt werden. Wer den Weltkrieg am der Tyrant mit­­gemacht hat und in nichts durch die Vrille der politisierenden Hinterländler gab, weiß, daß es einen ö innerhalb des Volkes überhaupt nicht gibt, sondern daß dieser Sänftlich von Bolitifern und Demapogen in die Massen erzogen wird. Der blinde und­­ extreme­ationalismus ist ein Verbrechen derer, die ihn predigen. Da eine Völkerversöhnung wirklich möglich ist kann wohl kaum schöner als in der esse­nam sozialdemokratischen Partei auf Ausbende kommen, bei deren gesellcaft­­lichen­­ Veranstaltungen Rumänen und Magyaren freundschaftlich trafen, während Der offizielle Völkerhaß z­wischen den beiden Nationen auf seinem Siedepunkt stand. Dieses aber braucht nicht die Konsequenzen zu haben, dah man an seinem eigenen Bolfe zum Berräter wird und es in der Stunde der größten Gefahr verläßt, wenn man glaubt, daß man damit den internationalen Stasfeninteresse dienen kann. Uns G Siebenbürger Sachsen ist nationaler Chauvinismus von jeher ferne gelegen. Es ist kennzeichnend daß unsere nationale Bollshymne mit den Worten ansplingt: „Und um alle Deine Söhne Schlinge in der Eintracht Band." Des­­halb sind wir weit davon entfernt, dem Werke der Wölferverföguung­­ in Siebenbürger, für welche die­ sozialdemokratische Partei eintritt, Widerstand entgegen zu seen. Siebenbürgen an einer Schweiz des Ostens umzugestalten, ist bom . jeder unser Programm gewesen. Ju Brinzipe fliehen wie den internationalen Bes­tebungen der jüdisi­chen Sozialdemokraten umphatisch gegenüber. Aber wir können ihnen nicht folgen, wenn Die Hloffeninteressen über die Interessen des eigenen Boites gestellt werden, um­jommehn, al es in der ganzen Welt inner der sogenannten internationalen Sozials­demok­atie niemand gibt, der­ sich in seinem Handeln von diesen Grundsäßen leiten läßt, außer den deutischen Sozialdemok­aten. Ohne Optimist zu sein, mußte man erwarten, daß die Arbeiterschaft der Extentestanten in einen erbitterten Kampf gegen die Friedensverträge Bersailles und San Germain treten werde. Der erwartete Brotest beschränkte sich aber auf einige zahme­re kleiner Gruppen, wäh­­r­end sich die Mehrzahl der Arbeiterschaft in den Extentestanten dem Siege drauf die hingaben, so ist zu fürchten, daß wir Deutsche in Großrumänien in denselben Trehler verfallen, wie das gesamte deutsche Volk, indem unsere Sozialdemokraten für einen exoremen JSutere­nationalismus eintreten, welcher für unser Bolt in vielen Beziehungen eine ungeheure Gefahr bedeutet, während die übrigen Sozialdemokraten Rumänien­ eine unverlennbare nationale Politik befolgen. Srigorovici hat sich in seiner groß­ angelegten Senatsrede als Nationalist bekannt, und die rumänischen führer der siebenbürgischen Sozialdemokratie Haben darüber niemals einen Zweifel anflammen lassen, daß sie national empfinden. 2 E3 ist von größter Wichtigkeit für unser Boll, daß der Regenieh, welcher ss zwischen unsere Bollsorganisation und den sächsischen Sozialdemokraten unverfennbar euszubilden be­­ginnt, beseitigt werde. E83 wird deshalb nötig sein, daß man in Zukunft bei uns dem Sozialis­­mus, mit mehr Besständnis entgegenkommnt, an­dererseits aber ist es unvermeidlich, daß auch unsere Sozialdemokraten ihr internationales Programm revidieren und die Autoressen unseres Volkes nicht über den Interessen des Klaffen­­tampfes vergessen. | ‘Hal FREENET ,­­.W mn. EN LEER a een, zZ Parlamentsbericht. Sigung der Kammer am 28. Yali, Udrekdebatte.. — Ber altrumäniide und der nenrumäniidhe Vater. Brafttent Bamfiiesen eröffnet Die Sigung um 9 Uhr 20 Min. Nach Erfüllung der gewohnten Tormalitäten bringt Min. Eudalbu einen Geiäßentwurf über Reorganisierung des astrologischen Observatoriums ein. Die Kammer spricht ihm Dringlichkeit je­dur Tagesordnungs Adreßdebatte sprechen Abg. Danea und Abg. MRibalace. Legterer kommt zum Schlaffe, daß die Bollapartei weder eine Dottein noch ein Programm habe. Die Regierung behaupte in der Antwort auf die Thronrede, die Agrarreform e­rfordere ein genaues Studium. Minister­­präsident Aperescu: „Stimmt vollkommen !* Abg. Mihalade bittet Minister Garcilidi um verschiedene Aufklärungen und fordert auf, in der Agrarreform die Worte rascher in Taten umstjegen. Ministerpräsident Averesch erkläre, die ‚Agrarfelge fe bullständig gelöst. Verschiedene Mitglieder der Mehrheit aber ersuchen, die zu ne Tläde möge ausgedehnt werden. Ministerpräsdent Averescu: „Ich wieder A die Erklärung, die ich abgegeben habe, allg e8 sich als notwendig erweisen sollte, wird auch die Berfassung berührt werden, aber nur um das Enteignungsrecht zu erweitern. WAbg.­­Mihalache spricht über die N Rolle Bintila Bratianus in der Bodengesetrane und sagt alle Regierungen wegen der schlechten Lage der Bevökferung an. Ein Vergleich zwischen den reichsrumänischen Bauern und dem Bauer­­der neuen Provinzen sei das schlechteste Zeugnis für die Klasse, die bisher in Rumänien ge­­herricht habe. So sei auch das beisarabische Bolt in einem solchen Zustande, daß man leicht erkennen könnte, die rumänische Herrschaft sei „lumpiger“ als er die xuffilche gewesen sei. Die Rettung der Bauernklasse­­önne nur durch die Tzajanistenpartei erfolgen. Wehner wird in der Abendfigung fortlegen. Minifir Goga bringt den Gejegentk­nrr über Gründung eines Bistums in Großmwarbhein ein. Die Situng wird um 1 Uhr 10 Minuten aufgrhoben. Sigung des Senates am 28. Juli. Präsident Coanda eröffnet die Sigung um 8 Uhe 55 Min. Nach den gewohnten­­ Fo­r­­malitäten, wobei unter anderem Senator erdan umentgeltliche Reife auch für die Emilien der Parlamentarier verlangt, ersucht e­ Tudoran­ium verschiedene Alter, um über die Valuta für Hochschüler zu interpellieren. Minister Argetoiann antwortet: Diese seien nicht beigastbar. Universitätsprofessor Dumitrescnh wird w a. eine Revision auf die Gewährung von Baluta für die Pariser Hochschäler. Ministeer Argetoiann erklärt, es können neue Hochschüler nicht mehr unter­­halten werden, da die rumänischen Mittel in morgen her über Abänderung des Pensionsgesehes einge­bracht, dann teilt sich der Senat in die Arbeit­­aus Schärfe. Die Sigung wird um 10 Uhr 15 Minuten aufgehoben, zugesprochen, hierauf formt die Frage wieder Baris jeher gering sind. Die Debatte wird u­abe E3 wird ein Gefestentwurf Zett miffen wirs! Das Klausenburger Blatt der Negierungs­­partei „Romania“ verfügt, wie wir kürzlich zeigen konnten, nicht nur über fabelhafte Sac­­henutnis in re­eg Tragen, sondern bat jet auch die ährungdfrage in genialer Weise giBR. Sur Anschluß am bie am vorigen Freitag in Hermannstadt stattge­­fundene Bollsversammlung schreibt das ge­nannte Blatt: ·­­ Einlösung zum Kurse 1:1 erfolge, da diese: „Die Bewegung für die Einlösung der Browea_ 1:1 bauat an. Hermannstadt mit seinen Sachsen geht auch jegt voran. An einer neuen Bollsversammlung, die dieser Tage abge­­lbt wurde, sehten es Die Vertreter der sächsis­hen Finanzinstitute, die im Verlaufe des Krieges reich geworden sind, durch, das ein Antrag an­­genommen wurde, wonach die siebenbürgischen Parlamentarier und in erster Neihe die Jäh­sle­­gen Parlamentarier aufgefordert werden, bei der Regierung darauf zu beharren, daß die Kurs allein den wahren Interessen ganz Sieben- Die Wahrheit aber ist, daß dieser ungerecht­­fertigte Kurs nur den Einzelinteressen der Sachsen und einiger weniger Spekulanten und Kriegsgewinner dienen würde.“ Sehr wissen wie es also. Die sächsischen Banken find e3. Wirklich das Ei des Kolumbus. Staatssekretär Qapedbatu ist der Bertreter der sächsischen Geldinstitute. Der Sozialist Rudolf Mayer auch. Ebenso ist Dr. Muntean, bürgens entspreche­n jagen die Sacjsen . .. dee den Beschluß antrog stellte,ein Sachse.Es Stimmungsparadorn. Bon 9.8.8. Böhn. Doris Ublhorn, die junge Malerin jaR tie geinbänlich zu dieser Stunde in ihrem Zimmer oder, wenn man will, Wtelier und arbeitete, sie malte, flott und jummte dazu Melodien aus Wagneropern. Manchmal stand sie auf, trat ans Tenster und sah genen den Teich, wie Hatten nir im Bast schon die ersten Anzeichen des­­ Frühlings gemehrt, doch nun wurde alles wieder zugedecht von dem Dichten, nassen Würgenschnee. Unaufhörlich fachte fiel er; sie sah ihm zu und glaubte bald zu reifen, lautlos in ganz un­glaubliche Höhen. Wenn sie dann rasch wieder auf die Häuser sah, spfzte sie fast einen Rud, al ob der Bug plöglich auf einer Station halte. Dann ging sie weiterarbeiten. Das Bmnmer war es altmodisch, aber leides nicht eben anti­ möbliert, «3 mal eine heillose, malerische Unordnung drinnen und zoch entziehend nach Delfarber, wie er für eine Malerwerkstatt paßt. Er wurde allmählich dunkel, sie schob die Staffelei in die Ehe, räumte die intimsten der herumgliegenden Sachen weg, aber besser gesagt, sammelte sie auf und warf sie, in ein Bündel geb­ällt, unbesehen, in den Kasten. Dann förderte sie aus einem grünverhangenen Wandschranz einige Hübsche­n Teetoffen zu­age, brachte einen Teetocher, Bröitchenteller, Konfett, deckte den Tisch und warf sich dann mit einem feldfigu­­friedenen Kanten in die Enfache. Er war doch eigentlich wieder einmal ganz and­­er verrächt, was sie für heute vorhatte: Rolf und Sal zusammen einzuladen. Sie kannten sich zwar noch nicht, hatten aber genug dann einander gehört, um ich nicht anzftehen zu können. Rolf büßte und verachtete Jat wegen seiner­­ Aufgeblasenheit, seiner­­ Beliebtheit bei Damen, seiner Giellen­ und Unbildung. Got haßte Rolf wegen seiner allseitigen Ueberiegens­heit,sei­ egfreien schaffenden Künstlecmms, wegen seinerntehnung für Doris,überhaupt wegen seiner seinen Existenz Jaiwar in ihsten Augen das Schulbeispiel für einen Barsoi. Rolf hinegen war ein dritischer Schäferhund, wie­ ek leht mich lebt.Das standfest,Doris« konnte die en schon gar nicht mehr anders lehen, als im Kiergestalten, vorzüglich Hunde forderten immer h­ieder ihren Bengleich breai ®. Sie malte heute schon fast ausschließlich Menschen mit Tiergesichtern, bey richtiger, die mensc­h­en Züge, doch die tierähnlichen Wer­ ie darin derart , dab bie irlung ungeheuer war. Als sie zum ersten Male solche Bilder beim Hagerbund einschickte, entstand dort ein mächtiger Wirbelsturm. Die Bilder wirkten aufzeigend, jeder einzelne Mensch mußte sich instinktiv und persönlich für seinen, angegriffenen, bloßgestellten, verratenen Menschenbruder beleidigt fühlen. Aber der Wahlspruch des Bundes war, los vom Kitsch, los von der Konvention, 108 von der Lange­weile. Und interessant waren ihre Bilder, auf­­regend sogar. Sie verfolgten einen durch Nacht und Tag, ihre Wirkung drängte sich in die zartesten Situationen, Trochen bei den feier­­lichsten Anlässen zum Zmwerchfell heraus. Schließ­­lich wurden sie noch ausgestellt. Seither war sie Spezialistin für „Biec­er im Menschen”. Ihr Instintt war einfach fabelhaft, sofort hatte sie für alle Typen den richtigen Namen, be­­schrieb Bet alle Körperähnlichkeiten,­ feine Ge­­wohnheiten, feine Artigkeiten und feine Laster. Den meisten Menschen war die Sache natürlich nach wie vor empörend, vorzüglich den ganz­ wißd- und blutlosen, die nicht immer an die fatale Verwandtschaft erinnert sein wollten und sich Darüber wer weiß wie erhaben dürften. Alle Sat Barfos war ihr Schulkamerad. Sehr war er der sehr verwöhnte jugendliche Liebhaber der Kammerspiele, der sonst für solchen Künstlerbudenzauber wenig übrig hatte. Aber Doris tat er alles. Sie deutete er nur als schwerendöterische, starrlöpfige Sensations« fucht, daß er dem Sentiment einer durchaus unermwiderten Liebe zu ihr nachhing., zwar er war ein guter anhänglicher Bursche, aber ie, ein Barfoi, wie Kiefer, elegant, anspruchsvoll, ein Schauftüch für die Promenade, oft leer, wie die Steppe und im Kopf etwas zu kurz ge­kommen, er war zu schön, um geistvoll zu sein. Die S­ur hatte von vornherein einen jugendl­oien Liebhaber aus ihm machen wollen. Dies war ihr gelungen. Er hatte sich widerspruchs­ 198 gefügt.­­ Was war da Rolf für ein anderer Mensch! von einer unergründlichen, geheimnisvollen ae Blut und Schwung in der Empfindung, sein dichterisches Talent berechtigte zu den schönsten zen Das war der geliebte deutsche Käferhund. Intelligent, tüchtig, Ternbegierig, schön, allen Strapazen gewachsen, zuverlässig, beherrscht, wenn es sein sollte, bis zur Ver­schlossenheit, zutreulich und treu — — — wie — — — mehr als Gold — — — treu, wie . Diese beiden sollten heute einmal zusammen bek­ommen und gemütlich sollte es am Ende auch noch werden, nein, gemütlich nicht, aber dafür desto interessanter und vielleicht auch ein wenig romantisch, mit einer Ahnung von Haß und Intrigen, mit Blic­en wie Dolche, mit Worten, wie fehleichendes Gift. Da hörte sie ein M­ütteln an der Tür. Nachdem die Klingel selbstredend verdorgen­­ war, ging sie öffnen. Beide standen sie da. „ab, wir sind Die ganze Zeit nebenein­­ander hergelaufen und doch hätte ich mwissen müssen, daß Sie es sind, Darid hatte mir von dem Windhund erzählt!“ sagte Rolf und schüttelte sich den Märzenschnee vom Mantel. „Sa, ich habe Sie zutet auch erfannt, aber bloß auf Ihre Aehnlichkeit mit­ einem deutschen Schäferhund, habe ich es nicht ge­­wagt, Sie anzusprechen !" erwiderte Ja, „Bitte, die Herren hinein“, ordnete Doris an. " „Du hochmütiger Barfei mußt Dich zur Strafe für deine unerschütterliche Wohlfrisiert­­heit heute auf die losgewordene Sprungfeder im Sofa fegen. Du mußt hübsch still sein, Dann sticht sie nicht so sehr, Du darfst ja nicht lachen!" warnte er Rolf ging eine Weile im Zimmer auf und ab, er tat wie zu Hause. „Darf man Ihre lebte Schöpfung be» wundern, Doris?" fragte er. —­­Schon zog er die Staffelei ang Licht. „Was sol das wieder fein?“ fragte er, während alle drei in lautes Gelächter auß­­brachen. s­­»Das weiß ich selbek nicht zxiss spaßig isteg schon,aber ratet einmal nun ihr kommt nicht drauf, ich renne nämlich das Tier selber nicht, ich weiß nur, daß es Nafobehm heißt, noch nicht im Brehm steht und eine E­r­­findung Morgensterns ist. Ich sah neulich so ein altes Büffeltier in der Elektrischen und hab mm Furz entschlossen erfühnt, ihn um zwei Situngen zu bitten. O, ich mußte lange betteln und meinen allerschönsten Augenaufschlag auf marschieren lassen, bis der alte Schleicher nachgab. Das habt ihr nun davon! Amar bei den Frauen muß ich noch ganz andere Kunst« ftüce anwenden, denen fried­ ich meist bis in ihre stintigen Behausungen nach, muß ihnen die Einbrenn rühren und den Kindern Ruder­­pläschen laufen, bis sie sich herbeilaffen, mir zu jigen.” · »Also ein Naseböhm,·ei nach Morgen­­­stern.Es wird Ihnen wieherndste amifall der Kleinnasigen und blutgierigste Empörung der Großnasigen eintragen.« »Ja,ich habe large nachgedacht,Nashorn, Elefant,Robb­,alles paßt mir nicht,aber dieses mystetidse Nasnbehm--'sinde ich geradezu idealt« Jak Batsoi wollte die Gelegenheit benu­tzen, um sich von seinem Marterfige zu erheben. Er war etwas indigniert.Liebes wollte er von Des­is schlecht behandelt,als gar nicht bes­achtet sein. „Bleib nur ruhig figen, lieber Jat' ndtigte sie ihn, „wie kommen ja gleich und leisten die Selel­faft, nur Geduld] Und fuhr dann zu Rolf gewendet fort: „Schön ist es heute wieder, ein wahres Geiterbild, diese Krawatte, von welcher Leuchtkraft, diese Bügelfalte, vom welcher Suggestion! Da Yaf, als erstjährige Alabemiferin hätte ich Dich Teumen Iormen sollen, ich hätte mich tödlich im dich verliebt!” „Was wüßt mir das]* feufzte Jak. „Aber ziegt Rolf, lassen Sie das Nafobehm, fommen Sie zum XTee, ich wenigstens hab einen Mordshunger!“ Zuerst­ täten sie sich eine Weilen dritt, das­ kam er an sein ungleiches Wortgehht der beiden Nebenbuhler heraus, in welchen Doris den armen Hal oft insgeheim unterftoßte, um » an den um so eleganteren Hieben Nolfs zu erfreuen. »Nun Herr Schriftsteller,«sagte Jak etwas rablerisch,»was ist mit ihrem Gesellschaftss­tick,ich waxte schon lange darauf,es sollte ja eine Paxadewlle für mich drin sein.Schreiben Sie doch so etwas,ich bürge Ihnen für den Erfolg.Tatsächlich foetqu sollen Sie schreibeni« »Abet,Hkr’-«Vot.o., lanben doch ixirzxts smz»«.«securus­ durch hien Mgssener solz bess­z­ ischieden wird. Bittete den Sie siihig nur über Dinge,die Sie verstehen!« »Habt-Jetzt müßtJissenssprügelng fnst Doris dazwischen.»ch;stät­ ödon beeidigh Rolßer hatåkAs Htxzezgjx nichts anders.Jh­ müßt axcxgtxtzxxki wauner meine Schwelle verlassem Undzwar,wißtißr wie: jeder getretef eine K­n­olle.Bitterine Minyztzkeit vorschütz m Jch will deanndekawpijeyiskx.f Jch habe euch jetzt gefüttert,jetzt will ich mein k?tstark,Sie . Scanspiel Haben. Jak ist zwar für folde Ey } | - _

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