Deutsche Tagespost, Oktober 1920 (Jahrgang 13, nr. 217-235)

1920-10-14 / nr. 228

Seitez II dem gewünschten Erfolge begleitet gewesen sein. Borlåusig kann nur von einem rumänischs poli­tischen Einverständnisse gesprochen werden,dessen Erweiterung durch die Einbeziehung Ungarn allerdings schon durch die dominierende Rolle gegeben sei, die Frankreich zurzeit in Ungarn spielte. Daß durch die Neuwahlen in Deutsch- Österreich eine Aenderung in wefsen Stellung zur Frage der Donaufenförderation herbeigeführt werde, gilt als ausgeschlossen. Auch in Baris scheint man Die Hoffnung darauf bereit­ aufgegeben zu haben und sich auch über die nach der Ansicht der „Action Francaise“ und der „Eclaie“ anzu­­werdenden Zwangsmittel noch wit im Llaren zu sein; doch will von wissen, daß der ehe­­malige Finanzminister Redlich (aus den rechten Tagen des Erkaisers Karl) den Ententemissionen Die Türen einrennt, um sie zu bewegen, die Be­­ratungen der Brüsseler Finanzkonferenz und den Ausfall der Deutschösterreichischen Neuwahlen, die wiederum seine einheitliche Mehrheit ergeben werden, zu bewüchen, um einen Surator für Deutsshösterreich einzusehen,­ der mit genügenden Wacztmitteln ausgestattet hoäre, um Deutsch- Österreich gegen seinen Willen in den Donaubund hineinzugiehen. mummurrearm Ggerning Kandidatur, Ei Der ehemaligen £ u. E. Minister Des Aeutern Graf Ditomar Czernin hielt Dienstag seine erste Wahlrede als Kandidat für die Nationalversammlung. Er bekennt sich als ent­­schiedener Anhänger des Anschlusses an Deutsch­­land, der Groß aller Hindernisse kommen müsse, weil der Bevölkerung das Recht auf Selbst­­bestimmung dauernd nicht bereinhalten werden sune. Eine Volksabstimmung würde unbedingt eine erblüdende Mehrheit für den Anschuß er­­geben. Die Donaufölderation, die im Oktober 1918 vielleicht noch möglich gewesen wäre, sei Heute völlig ausgeschlossen, da weder Die Tschechen, noch die Jugoslawen davon etwas wissen wollen. In scharfer Weise wandte sich Ezernin gegen die äußere Polität des Staatsselretär Dr. Neuner, Die in einem fortwährenden Schwanien bestehe, Dans Kabinett Leygues nur ein Propisorium? Enttäuschung ü­ber Millerands ersten Negierung galt. Die Bukarester Presse ist naturgemäß über die französische Politik gewöhnlich ziemlich gut umterrichte. von einer Darstellung aber, wie sie in dem folgenden Berichte eines reich- Deutschen Blattes an Genf enthalten ist, ja wir bisher nichts gehört. Die Meldung fsagt: Nachdem der erste Schreit über die Ex­­nennung Teygues vorüber ist, wiegt in den rechtsstehenden politischen Kreisen die Meinung vor, daß das neue Ministerium nur ein­­ Provisorium sein sol, um die Ge­­schäfte 618 zum Zusammentritt der Kammer zu führen. Millerand ist viel zu klug, als daß er gleich zu Beginn seiner Präsidentschaft einen Konflikt mit den Kammern und den führenden Männern wagen sollte.­ Deshalb klingt die Meldung wahrscheinlich, daß er sich über Die Ernennung Leygued vorher mit Briand und Boincare geeinigt hat, Die seine wichtigsten Schrittmacher bei der Wahl in B­ersailles ge­wesen sind. Liegt eine solche Abmachung nicht vor, so kann er mit der Feindschaft­­­ieser beiden Männer rechnen, die sich nicht gern an der Nase herumführen la­­fen. In radikalen, ja selbst gemäßigten Kreisen wird dagegen laut ausgesprochen, da Millerand tatsächlich die Zeitung der politischen Geschäfte in der Hand behalten und si im Parlament nur durch­ Strohmänner vertreten lassen wolle. Man kann si nicht denken, daß ein alter, erfahrener Bolitizer wie Millerand einen solchen Plan hegen sollte, der unfehlbar und bald zu einer schweren Krisis führen müßte. Nicht einmal Dieses reaktionäre, gefügige Parlament würde dulden, daß Millerand sich selbst auf 7 Jahre Hermannstadt, Donnerstag a­TERN engere Landschaft seines äußeren Lebens erobert. Und vielleicht wäre er doch an so viel Herbst und Verwesung und Tod endlich gefundet! Um den jungen Berhaeren stand es doch als ähnlich, und welch große Bejahung folgte! DO wir hätten es gerne, gerne gehofft! Da nahte Dies schreclichste Denkmal des Schattens: der Krieg. Wie viele schwarze Straßen und mie viel Wind mag er da exit durchstreift haben! Benennen konnte er sie nicht mehr. Das Grauen war zu groß. Früher schon hatte er ja die "Schwermut" angesprochen: „Gewaltig bist du dunkler Mund im Innern, aus Herbstgemölt Geformte Gestalt, Goldner Abendstille; Ein grünlich dämmernder Bergstrom Sn zerbrochner Föhren Schattenbezirk;­ Ein Dorf, Das fromm in braunen Bildern absticht.” „Und in ein altes Stammbuch schrieb er: „Schaudernd unter herbstlichen Sternen Neigt sich jährlich tiefer das Haupt.“ Vielleicht könnte uns dieses damalige echte Bemwußtsein ein wenig trösten. Aber Menschen­­wege sind Doch schließlich unendlich! Troll ist einer von den wenigen Dichtern, Die vielen zum arg­es Erlebnis werden könnten. Berfnödierte Bürger, Die­­ nichts von Biegsamkeit und Hingabe wissen wollen, mögen natürlich seine Bücher gar nicht erst einmal­­ aufschlagen! Wer aber eine ganze seltsame neue Welt in Mußestunden erfühlen möchte, greife nach ihnen. Denn Trail war ein Vertreter seltenster Dichtungsart. Trail war ein Einzelner, dessen Seele nun nach seinem Tode aus Herbst und zitternder Berwefung den Vielen entgegenkommt. Dies war und ist das Wunder um den Dichter. zum verantwortlichen Ministerpräsidenten und Minister des Weißern ernennt und in die Kammer Prügelm­achen fchtet, die er nach Belieben wechseln kann. Welche der beiden Erklärungen recht hat, wird sich vielleicht schon vor dem 11. November, dem Termin die Wieder­­zusammentritt$ der Kammer, zeigen, wenn nämlich eine internationale Handlung fällig werden sollte. 8 ist beipielsweise möglich, daß Lloyd George eine Zusammenkunft mit dem führenden französischen Staatsmann wünscht, und dann wird man sehen, wer der führende is. Auf jeden Fall ist Millerandy erste Regierungstat arm an Glanz gewesen, aber geeignet, vielerlei Deutungen zu veranlassen. Selbst bei seinen Freunden herrschen Gefühle des Argwohns und Der Ent­­täuschungen vor. w ie En > aM Bean SnBe­­e | ; Die Aufteilung des europäischen Nakland, Die Zertierung des Vertrages wilden Bolen und Aukland, sowjetistischen Baridan, 9. Oktober. Troß aller un­­unterbrochenen Arbeit der­ vier Kommissionen , der juridischen, finanziellen, territorialen und Waffenstillstandskommission, sind die Verträge zwischen den polnischen und Delegierten noch nicht festgestell. CS bestehen noch Meinungsverschiedenheiten bezü­glich der Be­­stimmungen der gegenseitigen Nichteinmengung in die inneren Angelegenheiten und die estlegung der territorialen polnischen Anteil ® in Nußland. Die vorgesehenen Texte werden polnisch-russtisch und uk­ainisch abgefaßt sein. Nach dem Blatte „Shulter Bossly“ ist das Gebiet zwischen der Linie Curzon und der stehenden Front bei Niga in einer Ausdehnung von 150 Kilometer von einer ihrer Mehrheit nach polnischen Bevöll­erung bewohnt, die Übrige Bevölkerung regt sich aus 1,300000 Rutlehenen, 1,200 000 Ukrainern, 910000 Rusen und 583.000 Rusen (2), Ti­echen, Deutschen und anderen­ Nationalitäten zusammen. Unmittelbar nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes wird sich Damzsky für kurze Zeit nach Warschau ber­ieben. Die polnische Regierung fundiert Die­ Frage der Demobilisierung und die Verfügungen für den Uebergang in den Friedenszustand.. Der neue Frieden hat auf dem freien Markt in Wien eine Steigung der polnischen Mark der bürgernfen, der polnik­litauische Waffenstillstand abgeschlossen­. Warschau,12.Oktober.Die Vers bandlungen zwischen­ den Vertretern Polens und Litauens in Suwalki wurden durch die Unters­­eichnung des Vertrages über Waffenstillstand und Demarka­­­tionslinie abgeschlossen.Die Linie ist die vom Obersten Rate am 8.Deember 1919 festgelegte Grenzlinie.Die Durchführung des Waffenstillstandes entlang der ganzen Dematkas­tioneli nie war aus strategischen Gründen uns möglich im Betlaufe der Konferenz von Sawalai erklärte die politische Delegation,daß die atschankr Regierung den litauischs rassischen Vertrag nicht anerkenne,und warnte die litauische Regierung vor der Ausnetzung der Rechtefolgen dieses Vertrages bezüglich der Personen,die vor der bolschewistischen Invasion nach Polen Nichts tun Die litauische Regierung wurde darauf aufmerksam gemacht haß in der polnischen Armee große Abteilungen aus Bewohnern dieser Gebiete nicht nur für die Freiheit ihres Landes, sondern an für Polen gekämpft hätten, und daß sie keinegwegs für Verräter zu halten seien, denen seitens der litauischen R­egierung ein Un­­recht zugefügt werden könnte.­­Die erwähnte Linie verläuft, soweit sie die polnisch litauische Grenze betrifft, von der Orrtschaft Kielbasin bei Grodno längs der Rofosna, der Memel bis zu Studziania, Mwyhen über Selma, Berznik­, Zegary weiter ungefähre 7 Kilometer nordöstlich von Punst, indem sie Bunst Polen überlößt, von da nach Norden längs der Verwaltungsgrenze von Su­­walki bis zur Kreuzungsstelle mit der früheren Grenze Dspreußens. Kurz gesagt, Kowno, Wilna und Grodno fallen an Litauen. Molen hatte bisher immer seinen Anspruch auf diese Städte geltend gemacht. D. Ed.) L’annunzio macht Schule. — Gewaltsame Belebung Wilnas Durch einen pols­nischen General. Wilna, 12. Oktober. Nach zweitägigen harten Kämpfen wurde Wilna von den polnischen Truppen genommen. Ihr Führer General Zelegomsti hat eine neue Regierung an­gerufen, deren Oberhaupt er selbst ist. Warschau, 12. Oktober. Abteilungen des Generals Zelegowssyg belegten Wilna. Die oberste Raser. erhielt von General Si«­forsfy Meldung, daß alle seine bisherigen Be­­mühungen zur Herstellung der Verbindung mit der Gruppe General Helenowsky erfolglos waren. Erst heute meldete sich das Kommando der Gruppe Zelegowsfy und gab zwei Drpeschen ab, in denen Helegomwsly mitteilt, daß er mit Neusicht darauf, daß die Demarkationslinie die Bewohner der Kreise Wilcze, Grodno und Lida benachteilige und daß das polnische Wilna den Litauern zufällt, beschlossen habe, das Recht der Grlba­bstimmung der genannten Gebiete mit Waffergewalt zu verteidigen. Gleichzeitig meldet Beleguwsly seinen N Rückritt vom Dienste. (DA­­D) Warshau, 12. Ok­obr. Die Er­hebungen in der Angelegenheit des spontanen Vorgehens General Zelegomskis haben ergeben, daß ihr Ursprung in der Erbitterung seiner aus den Gebieten Grodno und Wilna stame­­menden Soldaten über die Gewalttätigkeiten zu suchen ist, denen ihre Familien zu Hause aus» gelegt waren, ; Er : „Dentsche Zagespon" ED BEER TE Berihiebens Wehltäten..­­ : Eine neue politische Partei, Die „zbanda“ meldet: Zur Zeit des Kirchenkongresses in DIafiy veranlaßte der Archimandrit I. Ecriban mehrere Zusammen­­künfte mit verschiedenen P­ersönlichkeiten, Die die Bildung einer neuen politischen Partei, „Soziale Bauernpartei“, zum Gegenstand hatten. Ueber die P­ersönlichkeiten, die die Initiative zur Gründung­­ der neuen Partei ergriffen haben, befragt, erklärte der Archimandrit dem Bericht­­erstatter des genannten Blattes: Yu Bukarest bat sich ein propforiicher Ausichug, Epige und ich sicher, feucht (?) ernannt wurde, dann an bdeffen P. Bratajan. Wir haben zahlreiche Beitritts­­eklärungen erhalten und werden in Kürze eine Öffentliche Versammlung veranstalten, in der unser Milsionsprogramm bekanntgegeben wird. Dies Progra­mm haben wir auch dem Sozialistenführer der Bukowina Grigorovici bekanntgemacht, der sich bereit erklärt hat, mit und zusammenzuarbeiten. vom ungarischen Generalstab. Dfenpest, 10. Oktober. Der General«­stab wird auf der Grundlage b:3 alten wieder Am 15. d. M. beginnt die Srieg3- « errichtet. : jegule, zu deren Kommandanten Oberst der­­ Volksabstimmung in Kärnten ruhig verlaufen­.—.vnersichtliche Stimmung der Deutschtärntner. Klagenfurt, 10. Oktober. Heute fand in Bone­n die Volksabstimmung statt. Die Urzahl der Stimmberechtigten betrug etwa 40.000. Nach bisher eingelangten Meldungen kam es nirgends zu ernsteren Bmwischenfällen. Die Wahlbeteiligung war sehr rege. Die deutsch­­lärntnerische Bevölkerung ist zuversichtlich. Laibach, 10. Oktober. Die Bollsab­­simmung in Kärnten, Bone­n, verlief den ganzen Tag unter vollkommener Nähe und Ordnung. Die Abstimmung wurde um 6 Uhr abends beendet. Die Beteiligung war außer­ordentlich groß. Zumeist erschienen bis 95 v. a. der Stimmberechtigten. Die Distriktäkommissionen begannen das Strutinium, das voraussichtlich­ morgen fortdauern wird. Wien, 12. Oktober. Die Blätter ziehen aus allen bisher vorliegenden Berichten dem Schluß, dak die Bollsabstimmung in Kärnten für Deutsch Österreich günstig verlaufen sei. Diplomatik­­e­rg in Barichau über Die kleine Entente. Barichau, 10. Oktober. Infolge einer an sie seitens des Außenministers ergangenen Aufforderung sind die Gesandten der polnischen Republik Bil; (Prag), Szebele (Berlin), Graf Spember (Dfenpest) und Iodko Narkiewicz (Kon­stantinopel) in Warschau eingetroffen, um, wie es heißt, einer Ministerbesprechung über die Frage der kleinen Entente beizumahnen. Der Gesandte­ in Bukarest wurde gleichfalls nach Warschau berufen. Entietliche Mordtat im Hause des Admirals Scheer. Weimar, 12. Oktober. (Wolf) In der Billa­de Admirals Scheer, des Helden der Seeschlacht am Stagerraf, wurde eine ent­­jegliche Mordtat verübt. Im der Kohlenzelle fand man das Dienstmädchen tot auf. Im Borkeller lan die Gemahlin des Admiral durch Kopfschuß Aöslich verlegt. Vor der Türe die 18 jährige Tochter durch einen Brustschuß Schwer verwundet. „Im Nebenkeller lag der Mörder, der sich durch Kopfichuß getötet hatte. 8 ist noch nicht ermittelt, ob es sich um einen Raub­­mord handelt, da sein Diebstahl festgestellt wer­­den konnte. (DU, D.) Die mobile Donaukommission, einmal sei, 11. Oktober. daß die Heinen Uferstaaten­handlungen in Paris E83 wird berichtet, im Laufe einen Erfolg sondern nach den Verhältnissen Djenpeft, Belgrad und Turn-Severin. S­leine Drahtmeldungen:­ der Ber­­aufmweiten. Die Großmächte haben sich damit einverstanden erklärt, daß der Sig der Kommission nicht in Djenpeft ‚Heute abend findet zu Ehren des griechischen Kronprinzen und seiner Schwestern eine Gale­­tafel in Sinaia statt. Es­­ ist wahrscheinlich, daß bei dieser Gelegenheit die Verlobung der Herzogd von Sparta mit Prinzessin Elisabeth mitge­eilt werden wird. — Der Bukarester Ministerrat beschäftigte sich mit der Auslieferung der nach Rumänien geflüchteten ungarischen Sournalisten. Er wurde beschlossen, nur Dies jenisen auszuliefern, die während der Näheherr­­sc­haft in Djenpeft gegen die Interessen Rus­mänk­end gearbeitet oder den Bolschewismus in Rumänien propagiert haben. — Auf den Chef der rumänischen Militärmission in Djenpest Oberst Diescu wurde ein Anschlag verübt. Der ungarische Kriegsminister sprach gegenüber dem rumänischen Gesandten sein Bedauern aus und teilte mit, daß die Schuldicen aus der Armee entfernt worden seien. Obrrst Starenleica wurde mit der Antwort König Ferdinands auf das Handschreiben des Königs Vik­or Emanuel nach Rom gesendet. — In Warschau fanden anläßlich des Waffenstilllandes große Örtlich­­keiten statt. — Im Berliner Beitungsstreit ist die Lage unverändert. — Das franzbsische Par­­lament wurde für den 9. November zu einer außerordentlichen Tagung einberufen. (TA. D.) dann in 3. ‚polnische Pangel, Constantin Paris, in Preßburg « in Wien, Rückzug der Bolihhewiten aus Berfien und Dem Sanlains.­ yon, 10. Oktober, Dem „Petit Barifien" aufolge schicken sich Die Bolschewiten an, Ber­­fin und die Ortschaften Balı und Enzeli zu räumen. Die So­wjetregierung habe der persischen mitgeteilt, daß sie Die Zurücziehung der Noten Truppen aus­ dem ganzen Santarusgebiete an­­geordnet habe, RT 14 Oktober 1920 BELA BERFETETTER NT ; une . ; u. BETTER RETNN Nr. 228 RATEN EI Inges wenig leiten. Hermannstadt, 13. Oktober. Ein Beauftragter d­es Lugoider Bürgermeisters überfallen und be­raubt. Wie die „Lugoljc­er Zeitung“ meldet, hatte der Bürgermeister von Lugosd, Johann Harambajo, mit dem Bojaren Demeter Ehirca, wohnheft in Braiove, einen Liefe­­rungsvertrag über 50 Waraın Weizen für die Stadtbevoliterung ababschlossen. Der Bürger­­meister entsendete hierauf den Wirtschafts­­controller Salob YLles mit 260.000 Lei nach Craiova, um das Getreide zu übernehmen. Sues deponierte seinen Instruktionen gemäß das Geld bei einer Bank in Craiove. Am 7.09.M, um 2 Uhr nah­e, begab sich der Genannte in Begleitung des Gutebefiters und dessen Dieners zur Station PiateDtt, um von hier aus per Bahn nach der Belitung Chiress zu fahren. Da aber der Zug Ver­spätung hatte, beantragte der Gutäbelig­r den Weg von wenigen Kilometern zu Fuß zurück­­zulegen. In der Nähe einer Eisenbahnbrücke zog nun der Bojar plößlic einen Revolver und Sebte ihm dem nichts ahnenden Illes mit den Worten: „Heraus mit dem Geld“ auf Die Beust. US Fles erklärte, daß sich das Geld in der Bank befinde, nahmen ihm Die Beiden seine Uhr und­ seine Barschaft von 2000 Lei ab, fesselten ihn an Händen und Füßen und ließen ihn auf dem Bahnkörper liegen. Nach einigen Minuten kehrten sie jedoch zurück, durch­­schnitten die Stunde und verboten dem los unter Todesandrohung bis zum Morgengrauen den Plag zu verlofsen. Nach Craiova zurück­­gekehrt, erfuhr der Beraubte, daß der angebliche Bojar gar nicht friitiere.e Die beiden Täter konnten bisher noch nicht festgenommen werden. Die identicr österreichtige Wehr:­­ Aus verschiedenen Schaffen, Meldungen Wiener Blätter geht hervor, das, macht am Der Arbeit, auch die neue Wehrmacht Deutschösterreichs mit ihren preußischen Teliersoppen getren­nen Spuren der Bolläwehr seligen Angedenkens folgt. Statt die Ordnung aufrechtzuerhalten und als staatliches Sicherheitsorgan Über den Barteizwistigkeiten zu stehen, flieht diese Truppe ihre Aufgabe in der Sprengung deutschnationaler und christlichsozialer Bersammlungen, so daß am Ende die Wiener Polizei die Bevölkerung vor den Uebergriffen der Ordnungshüter besehtigen muß. Erfst am 30. v. M. Haben Mitglieder der neuen Wehrmacht zwei chriftlichioziale Wähleversammlungen gesprengt und­ die Teil­nehmer mißhandelt. Im Gasthause „Ludwigs­­hof“ in Breitensee erzwang­en sich die Soldaten­­ mit­ ihren Bajonetten den Eintritt in die Ver­­sammlung, demolierten die Einrichtung und jagten die Versammlung duch Hiebe mit Sesseln usw. auseinander. Auch von der Schuß­waffe wurde Gebrauch­ gemacht, wobei aber plünlicherweise niemand verlegt wurde. Erst über Intervention des Bezirsleiters konnte die Nabe wieder hergestellt werden. Die Steinach’sche Berjüngungälur auf dem M­atmforihertag. Aus Nau­­heim wird gemeldet: Eine der Sensationen der sechs­­urbachtzigsten Versammlung deutscher Natur­forscher und Werzte, der Ende September hier stattfand, bildete Die Diskussion über die Erfolge der Altersbekämpfung beim Manne nach Steinach. Die Debatte leitete Lichtenstern (Vier) ein. E38 ge­­schah dies in der Abteilung für Chirurgie. Pros­fessor Schmieden (Frankfurt), der im Laufe der Diskussion das Wort ergriff, führte aus, es handle sich um ein Thema von der größten praktischen Bedeutung; die bisher bekannt ge­­wesenen Res­ultate ermöglichten jedoch sein ab­­schließendes Urteil. Die Diskussion verlief, ohne daß ein prinzipieller Widerspruch gegen die Steinach’sche Theorie und deren prak­tische Ver­­wertbarkeit erhoben­­worden wäre. Die Kritik wendete sich nur gegen eine allzu optimistische Auffassung von der allgemeinen Bedeutung der Bedjüngungstur. Die ug Elf in einem Seitental der Mosel, deren Geschichte bis in das 10. Jahr­­hundert zurückgeht, steht in Flammen. Die Kapelle ist völlig niedergebrannt, die wertvolle Bibliothek und die reichhaltige Gemäldesamm­­­lung sind gerettet. Gleichwohl ist der Schaden an Kunstgegenständen groß. Ser Bürgermeister vom Ort ver­storben. Einer Londoner Meldung zufolge ist der Bürgermeister von Cork gestorben. Die Regierung verheimliche nur seinen Tod, da sie die Wirkung der Nachricht auf die irische Oeffentlichkeit fürchte. In Wiener Blättern von Ende September ist dagegen die Nachricht zu lesen, daß Mac Smwiney heimlich mit Trinkwasser und Nahrung versehen werde, worin die Erklärung Dafür Nele daß er angebli­cber 40 Tage­ lang ständig gehungert habe, ohne zugrunde zu gehen. Die Stadt Cork und England. Die Bark­er „Liverte“ veröffentlicht einen Artikel ihres Sonderberichterstatters, der im äußerst anschaulicher Weise die Stimmung in Irland fern­zeichnet : Ein Handy von Verzweiflung scheint auf der Stadt Cork zu liegen, deren Ichten zwei Bürgermeistern ein so trauriges Soldiat bes­­chieden war. Die Vorübergehenden sind stumm, die Hafenarbeiter gehen gebücht und sehen mit geballten Fäusten durch die Straßen. Nur an den Eden sammeln sich Menschengruppen, die flüsternd unverständliche Worte miteinander wechseln. Wenn eiu­liche Soldaten vorüberziehen, so liegt auf den Grfittern aller Vorübergehenden eine unendliche Verachtung und aus jedem Auge birgt der Haß. Die Bewohner können die „eng­­stige Befaßung“ wahrlich nicht loben. Die ganze Stadt steht in dem Zeichen der Schlacht. Die Tenster fast aler Erdg­ fchoffe sind durch Ge­wehrfalben zerschlagen, die Deauern tragen Ke­­­gelspuren. Es gibt seine öffentlichen Gebäude, auf denen nicht wilde, haßerfüllte Fläche gegen England zu lesen sind. Auf der Vorderwand des Nathanses befindet sich folgende Aufschrift : „Bürger von Cork! Cagland hat zwei eurer Bürgermeister ermordet. Seid bereit, sie zu rächen." Die Säulen de Gerichtegebäudts tragen folgende Worte: „Bürger ! Auf zu den Waffen und seid bereit.”­uch auf den Mauern des Gefängnisses hat eine fühne Hand Worte nieder­geschrieben, die Befreiung der Gefangenen for­­dernd. Die englische Fahne kann sich nirgend länger als eine Nacht Halten. Und oft begrüßen die Strahlen der Morgensonne die irländische Standarte, wo die Goldharfe auf grünem Grunde leuchtet. Jeden Tag werden Messen für den Bürgermeister und die 11 jungen Männer ge­lesen, Die im dem Gefängnis vor Cork sterben, ohne abgeurteilt worden zu sein. Feierliche Pro­ z­ssionen finden statt. Eine Flamme von untere Ein raig Wut und Empörung brennt in dem alte, ­­haft, „Mandransla“. Florio, ein junger Edelmann und Dichter, ist in glühender Liebe zu Beatrice, der jungen und schönen Gattin des alten Florentiner Kaufmannes Randolfo entbrannt. Die Angebetete aber ist leider tugend« seiner Liebesbemühungen so daß Florio schon beinahe am Erfolg Freund Lelio bei dessen, Pandolfos Ehe verzweifelt, als sein schlauen Arzt Dromio für die Sache gewinnt. Dieser stellt sich gegen eine entsprechende Entlohnung dem jungen Schwär­­­­mer zur Verfügung und weiß den alten Cher ‚­mann schwächster Seite zu faffen, begreiflichen Gründen kinderlos geblieben, ein Umstand, der dem bedauernswerten Gatten viel Spott ein­­trägt. Dromio macht sich nun erbötig, den be­­rühmten Wunderdoftor Bafnutius zur Stelle zu der angeblich das geholfen als Bafnutius Baubers mit nadhe wird verkleidet und gelangt in vieler Maske in das Haus des Pandolfo, der ihn überglück­t empfängt und ihn bittet, seiner Gemahlin zu dem gewünschten Kind zu ver­helfen. Mit Beatrice alleingelassen, verliert der leidenschaftliche Dichter aber seine Haltung, so daß er gegen seinen Willen die etwas schüchterne Jungfrau abschiedt und das Haus unverrich­­teter Dinge verlassen muß. Gatte und Mutter Beatrice sind Hierüber untröhlich und be­stürmen die Söene den Wunderarzt nochmals zu empfangen. Beatrice willigt schließlich ein, Hlorio erscheint zum zweiten Male und alles Hoppt zur Zufriedenheit sämtlicher Beteiligter. Am­­ Ende steht der gehörnte Pandolfo glädstrahlend vor der verschlosfenen Türe des ehelichen Schlafgemaches, worin ei Beatrice der „Kur“ unterzieht und Schweigat im Bargefäll künftiger Baterfreuden. Auch Florios Freund Lelio ist inzwischen auf seine Kosten gelommen; er hat in Pandolfos Hand die Kaufmanns­­ Iebenslustige­­ Nichte Biarca kennengelernt, die ihm verspricht, seine Reisebegleiterin zu werden, wenn es Dromio gelingt, die beiden Anderen zu vereinigen. Diese Bedingung ist erfüllt, und Biarca scheint nicht abgeneigt, ihr gegebenes Wort nun auch eite zu ldsen. Der eigentliche Schöpfer dieser Komdlodie ist Machiamelli. Die eher schantfreie als scham« lose Sinnlichkeit der italienischen Rexaiffar­ce, des lorenz der Mediceer, gibt dem Stüc eine Würze, die troß ihrer Ungeschmmn­theit niemals beleidigt. Die Sache hat jedenfalls Stil, und Stil ist bei einem Kunstwert alle. Nur ein Muder wird dazu die Nase rümpfen. Der Dialog ist voll feinen Humor und stellenweise geradezu glänzend geführt. Bewunderung vere­dient auch die psychologische Charakterisierung der einzelnen Personen. HBueifellos kommt Hier viel auf Rechnung des Bearbeiters, der er mit seltenem Gente hineingelebt hat. Hann Raul ist es diesmal gelungen mit seinem jwachen Ensemble eine Aufführung zu­­stande zu bringen, die sich wirklich sehen lassen durfte Wenn wir von Fräulein Marten­s, der die Rolle der Mutter absolut nicht liegt, absiehen und die Leistungen des Herrn Bos- Tatta als Lomischer Vater ermag milde bes urteilet, so kann tatsächlich nur Gutes gesagt werden. Wie höchste Anerkennung muß vor allem dem ggl. Hermann für ihre präctige Bianen ausgesprocen werden. Obwohl diese Rolle schon an sich sehr viel Erfolgsmöglichkeiten bietet, war die durchschlagende Wirkung doch Baupt« jächlich der Hohen schauspielerischen Intelligenz der Darstellerin zuzutschreiben. Die sentimentale Beatrice bietet­­ ihrer Interpretin freilich viel weniger Gelegenheit zu plärzen, aber das be­­wahre Gehid Frl. Mackeiners holte auch Hier das Möglichste heraus. Herr Fi gab gleichfalls sein Bestes Her. Der aus Durchtriebenheit, Gutmütigkeit und Humor zus­­ammengefegte Arzt Dromio kann schwerlich glange je wiedergegeben werden. Das Gebotene ertärkte sich abermals in meiner schon einmal ge­­äußerten Meinung, daß die eigentliche Begabung des genannten Schauspielers sich nur auf diesem Gebiet ausleben kann. Herr Corfuta gab ss sichtliche Münde seiner Aufgabe gerecht zu wer­­den; daß Died mit einigem Erfolg gesah, soll nicht geleugnet werden. Unglücksch gemählt schien mir aber vor allem die Maske. Pandrlfo ist ein alter Stußer, der mit allen Mitteln vers fucht, eine nicht mehr vorhandene Jugend wenigstens äußerlich vorzutäuschen, aber sein vers­wahrloster Greiß, und Lambert (Lelio) spielten ihre wenig p­oblematischen Rollen mit viel Gejüsmach und glatter, reibungsloser Selbstverständlichkeit. Auch Herr Dietrich, der im ersten Alt die schöne Serenade sang, soll nicht vergessen sein. Im Ganzen eine­­ wohlgelungene Borstelung, wie sie unser Theater schon lange nicht mehr gesehen hat. Schade, dab so viel Pläße frei blieben. Vielleicht wird der Kassenerfolg gelegentlich der zweiten Aufführung ein bitserer sein und das, so wollen wir Hoffen, nit nur der jet befannt Die Herren Raul (florio) mittel Mandragola besiten , dessen Hilfe den ist nämlich aus der fol, Iaunischen Natur werden kann. Florio Teingefühl in den Genix$ des Cinque _

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