Die Woche, 1972. Juli-Dezember (5. évfolyam, 237-262. szám)

1972-07-07 / 237. szám

Die Woche Nr. 237 / 7. Juli 1972 3000 neue Abonnenten an die Strippe Wer erhält einen Telefonanschluss? / Erläuterungen zu den Änderungen im Fernsprechnetz Wie bereits bekannt, wurde Ende Juni die Telefonzentrale in Sibiu um 3000 Anschlüsse vergrössert. Diese Investarbeit des Ministeriums für Post und Fernmeldewesen brachte und bringt eine Reihe von Änderungen im Fernsprechdienst unserer Stadt mit sich. Erläuterungen dazu gab uns Ing. Ion Greavu, Direktor der Kreisdirektion für Post und F’ernmeldewesen. Vorerst muss gesagt werden, dass die Vergrösserung der Te­lefonzentrale durch die Monta­ge einer neuen Zentrale im sel­ben Gebäude möglich war. Nach der Funktionsprobe der neuen Zentrale wurden nach gesetzlich festgelegten Kriterien die Gesu­che der Telefonanwärter unter Berücksichtigung des Eingabeda­tums und der im Wohnort vor­handenen technischen Bedingun­gen behandelt. Letzteres Krite­rium ist entscheidend: So kann ein im Jahr 1972 oder 1971 ein­gereichter Gesuch vor einem äl­teren Gesuch erledigt werden. Bis Ende 1973 sollen alle 3000 neuen Nummern vergeben wer­den. Die dann noch unerledigt bleibenden Gesuche müssen ei­ne spätere Erweiterung der Te­lefonzentrale abwarten und die­se ist wiederum abhängig von der Anzahl der weiterhin einlau­fenden Gesuche. Deshalb sollten Telefonanwärter ihre Gesuche dringend eingeben und nicht erst dann, wenn sie sehen, dass in ihrer Strasse am Telefonnetz gearbeitet wird. Um im Hippodromviertel eine möglichst grosse Anzahl von An­wärtern zufriedenzustellen, wur­den hauptsächlich Anschlüsse im Koppelsystem ausgeführt. Et­wa 200 Abonnenten erhielten schon vor Übergabe der Zen­trale den Fernsprecher, wodurch die Installationsarbeiten in der ganzen Stadt beschleunigt wur­den. Auch in den Wohnvierteln Theresianum und Junger-Wald- Strasse konnten nun mehr An­schlüsse bereitgestellt werden. Der Einsatz der neuen Zentrale erfordert die Änderung einer be­achtlichen Anzahl von Rufnum­mern. Die Liste der geänderten oder zu ändernden Rufnummern wurde verteilt. Geändert wur­den die Nummern, die zur neuen Zentrale übergehen. Die Abän­derung der Nummern erfolgt in zwei Etappen, um die Zentrale vor einer sprunghaften Uberla-stung zu bewahren. Mittwoch wurde bereits mit der zweiten Etappe begonnen, die bis Jah­resende abgeschlossen wird. Dann wird auch eme Zusatzliste zum Telefonbuch erscheinen, die die ■neuen Abonnenten und die Än­derungen umfasst. Das neue Te­lefonbuch wird erst Anfang 1973 erscheinen, wenn auch die Me­diascher Zentrale um 1600 An­schlüsse vergrössert sein wird. Abschliessend gab Direktor* Ion Greavu einige Erläuterungen und Tips für Telefonbenützer unserer Stadt: • Die Störungen, die an den Tagen der Inbetriebsetzung der neuen Zentrale zu verzeichnen waren, rührten von den Witte­rungsverhältnissen her. • Zwischen dem „Besetzt“-Ton der neuen Zentrale und dem Ton der alten Zentrale für eine nicht mehr bestehende Rufnummer besteht nur ein kleiner Unter­schied. • Der Rufton der neuen Zen­trale setzt nach etwa 6—7 Im­pulsen aus und wird von einem Hesetzt-Ton abgelöst, der zum neuen Bilden der Nummer auf­fordert. Deshalb ist es erwünscht, dass sich der Gerufene rasch meldet. • Durch die Übergabe der neuen Zentrale sind Bedingun­gen für die Montage von 56 neuen öffentlichen Lokal- und 10 Interurban-Fernsprechern in unserer Stadt entstanden. • Aus technischen Gründen wurden die Telefone einiger Abonnenten entkoppelt. Diese zahlen nun den Tarif für indi­viduelles Telefon. • Die neuen Telefonabonnen­ten bezahlen die Gebühren vom Tag der erstmaligen Benützung an (und nicht vom Zeitpunkt der Installation). Bezahlt wird in der Regel für den nächsten Monat, im Falle von Neuinstal­lationen zahlt der Abonnent gleichzeitig für den laufenden und kommenden Monat. Dieter GÖLLNER Neue Poliklinik in Mediasch Verbesserte Bedingungen zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern Am 1. Juli wurde in Anwe­senheit der Genossen Richard Winter, Stellvertretendes Mit­glied des Exekutivkomitees der RKP, Erster Sekretär des Kreis­parteikomitees, Vorsitzender des Kreisvolksrates, Ion Ungur, Er­ster Stellvertretender Vorsitzen­der des Kreisvolksrates, Nicolae Hur bean, Stellvertretender Vor­sitzender des Kreisvolksrates so­wie von Vertretern des Gesund­heitsministeriums und der loka­len Partei- und Staatsorgane die neue Poliklinik in Mediasch feierlich eröffnet. Nach der Eröffnungsanspra­che, die Spitalsdirektor Dr. Gri­­gore Benea hielt, durchschnitt der Bürgermeister von Mediasch, Costicä Porime, das Band. An­schliessend wurde die neue Poli­klinik für Erwachsene und Kin­der besichtigt. In diesem Gebäude werden an etwa 20 Dienststellen 45 Ärzte und rund 100 Sanitätskader über 800 000 Untersuchungs- und Be­handlungsoperationen im Jahr durchführen können. Die modern eingerichteten Räumlichkeiten bieten die besten Bedingungen zur Behandlung der Patienten. Für weniger Zeitverlust und An­drang sorgen die vielen fachlich spezialisierten Kabinette. Ebenso wird auch die neue Apotheke den Anforderungen entsprechen. Hast du Worte...! Männerkopf als „Ernte“ Die Verwechslung, über die so mancher im Foyer der Kunstschule schmunzeln muss, ist ungefähr so zustande ge­kommen: Beim Einrichtender Kunstfotoausstellung wusste man nicht gleich, was mit den quadratischen Holzsäulen und den vielen kunstvoll ge­arbeiteten Gipsfiguren anzu­fangen, Weil es sich aber so­zusagen um „hauseigene“ Kunstwerke handelte, d. h. um Kunstwerke, die von den Schülern dieser Schule ge­schaffen wurden, mussten sie mal _ trotz Kunstfotoausstel­­lung — im Foyer bleiben. Also stellte man die Holzsäu­len ring im Kreis auf und darauf die verschiedenen Männer- und Frauenköpfe aus Gips. Dabei wurde über­sehen, dass an jeder Säule schon die zu je einem Kunst­werk gehörende Beschriftung angebracht war. Der Zufall wollte es, dass die Hälfte der Gipsfiguren auf den richtigen Platz zu stehen kam. Doch kann man jetzt unter einem Jungenkopf beispiels­weise lesen: „loan Rafa — Ţărancă“ (Bäuerin). Nun, die Bäuerin hat sich verirrt und ist auf eine Säule zu stehen gekommen, auf der die Auf­schrift „Guist Johann — Au­toportret“ angebracht ist. Auf der gegenüberliegenden Seite liest man unter einem Män­nerkopf: „Zank Maria-Helga — Recoltă" (Ernte). Ein Schmunzeln mancher Besucher ist erklärlich ... — pat — Aufnahmeprüfung auch in der Muttersprache Nähere Angaben über die Aufnahme in Fachschulen (Tagesunterricht) und für die Lehrzeit Heute beginnt die erste Session der Auf­nahmeprüfungen — Tagesunterricht — für die Fachschulen und für die Lehrzeit. Die Aufnahmeprüfung besteht aus schriftlichen und mündlichen Prüfungen bei zwei Ge­genständen, die in den Allgemeinschulen unterrichtet werden — je eine schriftliche und eine mündliche Prüfung für jeden Gegenstand. Bei den Fachschulen — Tages­unterricht und Lehrzeit am Arbeitsplatz — findet die erste schriftliche Prüfung heute statt. Am 8. Juli werden sich die Kandi­daten zur zweiten Prüfung stellen. Die Kandidaten können die Aufnahmeprüfung in ihrer Muttersprache ablegen bei jenen Gegenständen, die sie in dieser Sprache gelernt haben. Die mündlichen Prüfungen beginnen nach Abschluss der letzten schriftlichen Prüfung. Die mündliche Prüfung wird aufgrund von Prüfungszetteln abgelegt, die von den Pro­fessoren aufgestellt und vom Vorsitzenden der Prüfungskommission gebilligt wurden. Jeder Prüfungszettel muss zwei Themen enthalten. Die mündlichen Prüfungen wer­den nach Gegenständen programmiert und am gleichen Tag für alle Gegenstände und in Anwesenheit der ganzen Kommission abgelegt. Die vom Professor gezeichneten schrift­lichen Arbeiten werden nach Abschluss der mündlichen Prüfungen geöffnet und erst nachdem die Noten für die mündlichen Prüfungen im Katalog vermerkt worden sind. Die Kandidaten, die nicht mindestens die Mittelnote 5 bei jedem Prüfungsgegen­stand erhalten haben, werden abgewiesen, ohne dass noch die allgemeine Mittelnote ausgerechnet wird. Die nach den einzelnen Mittelnoten — die untere Zulassungsgrenze ist 5 — und je nach den eingeplanten Plätzen gestaffelte Liste der aufgenomme­nen Kandidaten wird sofort nach Abschluss der Prüfungen ausgehängt. Bei dieser Auf­nahmeprüfung gibt es keine promovierten Schüler ohne Platz; Nachprüfungen sind nicht gestattet. Das Ministerium für Erziehung und Un­terricht gibt bekannt, dass entgegen den ursprünglichen Verfügungen, wonach in diesem Jahr die Aufnahmeprüfung für die Versetzten der VIII. Klasse und für die Absolventen der Zehnklassenschule getrennt organisiert werden sollten, einige Abände­rungen vorgenommen wurden. Die Absol­venten der Zehnklassenschule werden keine schriftlichen und mündlichen Prüfungen mehr ablegen, sondern aufgrund eines Kolloquiums über Kenntnisse auf dem Lehr­programm über den erwählten Beruf auf­genommen. Falls sich mehr Kandidaten, Absolventen der Zehnklassenschule, stellen sollten als Plätze vorhanden sind und, an­lässlich des Kolloquiums alle genügend Kenntnisse aus dem Lehrprogramm besit­zen, erfolgt die Aufnahme aufgrund der allgemeinen Mittelnote, mit der die Zehn­klassenschule absolviert wurde. Nach der Aufnahmeprüfung werden im allgemeinen die Klassen für die Absolven­ten der Achtklassenschule gesondert von denen für die Absolventen der Zehn­klassenschule funktionieren. Die Unter­richtsdauer ist für letztere — mit Aus­nahme einiger Berufe — um 1—2 Jahre kürzer als die Unterrichtsdauer für die Absolventen der Achtklassenschule. Kandidaten, die die Prüfung in dieser Session nicht bestanden haben, können sich bei der nächsten Session vom 1. bis 10. September noch einmal in jenen Schulen zur Prüfung stellen, in denen im Juli nicht alle Plätze besetzt wurden. Für Lehr­linge am Arbeitsplatz kann eine dritte Session in der Zeitspanne 20. bis 30. Sep­tember anberaumt werden. Die Aufnahme­prüfung für den Abendunterricht wird in einer einzigen Session vom 1. bis 30. Sep­tember abgelegt. Ferienprogramm des Lyzeums Nr. 2 Sibiu. — Die Direktion des Lyzeums Nr. .2 hat für ihre Schüler ein reichhal­tiges Ferienprogramm ausgearbeitet. In der Zeitspanne zweite Hälfte Juni — Anfang August werden alle Schüler auf dem Kunst­eisplatz und auf den Grünflächen der Stadt patriotischen Arbeitsdienst leisten. Auch werden die Teilnehmer an den Lagern für vormilitärische Ausbildung bestimmt. 22 Schüler werden zu einem 12tägigen Aufenthalt in die Ferienlager Snagov-Parc und Năvodari geschickt. Gestern fuhren drei elfte Klassen un­ter der Leitung von Prof. Helmut Römer auf einen Zeltausflug ins Donaudelta. Dauer des Ausflugs: acht Tage. Anfang August unternehmen die neunten Klassen einen Ausflug ins Erzgebirge. Geschmackvoll und nützlich Laden mit Erzeugnissen der Schulwerkstätten in der N. Bälcescu-Strasse eröffnet Schmiedeeisen, Stickereien, Gewebtes, Leder- und Holzarbeiten in einer Vielzahl von Modellen ausgefiihrt, zeugen von der nütz­lichen Tätigkeit der Schüler in den Werkstätten der Schulen unseres Kreises. In wenigen Tagen nach der Eröffnung des La­dens waren Gegenstände im Werte von rund 12 000 Lei verkauft. Diese Initiative kann als ein grosser Erfolg gebucht werden und bestätigt noch einmal den praktischen Wert der handwerklichen Tätigkeit der Schüler. Am 30. Juni wurde ein La- Der erzielte Erlös wird für die den mit Erzeugnissen der Schü- Ausstattung dér Schulwerkstät­­ler in der Hauptstrasse von Si- ten dienen. Das Schulinspektorat biu eröffnet. Die hier zum Ver- des Kreises will ab Herbst in kauf angebotenen überwiegend diesem Laden ständig ein rei­­geschmackvoll ausgeführten Ge- ches Angebot aufliegen haben, genstände, sind zum grössten « Die Erzeugnisse sind preis- Teil für die Innenausstattung wert, ja sogar im Vergleich zu der Wohnungen gedacht. ähnlichen Erzeugnissen, die der Der Gesamtwert der zum Ver- Handel und die Handwerkerge­­käuf angebotenen Gegeiikţarţde nossenschaften anbieten, ausge­­beläuft sich auf rund 30 000 Lei. sprachen billig. Es handelt sich Im Laufe der nächsten Tage soll vorwiegend um Ziergegenstände das Angebot verdoppelt werden, aus Schmiedeeisen, volkstümliche Stickerei- und Webearbeiten, besticktes, Leder und gekonnt verarbeitetes Holz- und Plast­material. Besonders guten Absatz fan­den die Schlüsselbretter (Allge­meinschule Nr. 5, fünf Lei das Stück), Wandlampen den Later­nen nachgebildet (Kleinkopischer Lyzeum, 65 Lei das Stück), be­stickte Taschentücher (Lyzeum von Miercurea Sibiului, 10 Lei das Stück),' schmiedeeiserne Wappen (Lyzeum Nr. 2), Wand­leuchten aus Wurzeln, Ästen und Schilf (Allgemeinschule Nr. 20), Lederarbeiten (Allgemeinschule Nr. 8), Servierbretter mit volks­tümlichen Motiven geziert (All­gemeinschule Nr. 21, 40 Lei das Stück) und die gewebten volks­tümlichen Deckchen (Porumba­­cu und Gura Riului). Die wert­vollsten Objekte sind die schmie­deeisernen Kleiderrechen, das Stück kostet 450 Lei. Heinz BRETZ Instrumente für die „Blasia“ Sechs neue Flügelhörner und zwei neue Trompeten sind nun im Besitz der Blasmusik des Ly­zeums Nr. 2 Sibiu. Diese Instru­mente wurden aus dem Geld­fonds, den der Kreisvolksrat an­lässlich des 50jährigen Jubiläums der Blasia für die Neuausstat­tung der Kapelle zur Verfügung stellte, angekauft. Die restlichen Instrumente sind bestellt und sollen noch in diesem Sommer geliefert werden, so dass sowohl Junioren- als auch Senioren-Bla­­sia in der Cibinium-Festwoche auf neuen Instrumenten konzer­tieren können. Den Ankauf der Flügelhörner und Trompeten be­sorgte der Dirigent der Junio­­ren-Blasia, Prof. Kurt Scheiner. Bildreihe über Baudenkmäler Mediasch. — Das Mediascher Museum hat auf dem Grossen Markt gegenüber dem Vc^Lks­­ratsgebäude eine von langer Hand vorbereitete Ausstellung eingerichtet. Auf etwa fünfzehn Quadratmeter Fläche sind über 80 Fotografien angeordnet, die die Baudenkmäler der Kokel­­stadt in der Reihenfolge ihrer Entstehung zeigen. Die Bilder verhelfen nicht nur den Touri­sten zu leichterer Orientierung, sie sind auch für die Einheimi­schen interessant und werben gleichzeitig für den Denkmal­schutz. Thema: Arbeitsschutz Sibiu. — Am 1. Juli hat im Saal des Independenţa-Klubs ein Ratewettbewerb zum Thema Ar­beitsschutz stattgefunden. Der Wettbewerb wurde vom Gewerk­schaftskomitee und vom Werk­komitee der Lohnempfänger des Unternehmens für elektrische Leitungen Sibiu (IRES) organi­siert. Beteiligt hatten sich die Gewinner der vorigen Phase, Elektriker verschiedener Ausbil­dungsstufen aus dem Unterneh­men. Information / Kommentar Bibliotheken im Leerlauf Zum Plenum des Kreiskomitees für Kultur und sozialistische Erziehung Wer am Montag dem erwei­terten Plenum des Kreiskomitees für Kultur und sozialistische Er­ziehung als Gast- beiwohnte, kam aus dem Staunen nicht heraus: Erst nach einstündiger Verspä­tung konnte diese Sitzung be­ginnen, da anfangs von den mehr als sechzig Komiteemitgliedern nicht einmal die Hälfte anwe­send waren, was eine statuten­widrige Situation heraufbeschwor. Erst als man einige Komiteemit­glieder durch Telefonanruf in Bewegung setzte, kam die für ein Plenum nötige Anzahl von Stimmberechtigten zusammen. Ist so etwas bei einem Kreis­kulturkomitee zulässig? Ist ein solches Komitee arbeits- und beschlussfähig? Diese letzten Fragen streifte Genossin Maria Fanache, Vor­sitzende des Kreiskomitees für Kultur und sozialistische Erzie­hung, in ihrer knappen Einlei­tung: „Viele Komiteemitglieder nehmen ihre Verpflichtungen nicht wahr. Manche sind' bisher noch zu keiner einzigen Bespre­chung erschienen.“ Auf der Tagesordnung stan­den in der Hauptsache Fragen des Bibliothekswesens auf dem Lande, die Tätigkeit der Schrift­stellerkreise und des Komponi­stenkreises sowie der Arbeits­plan des Kulturkomitees für das III. Trimester 1972. Im Laufe der Diskussionen, die aufgrund von eingehenden Berichten des Kulturkomitees zu jedem einzel­nen Tagesordnungspunkt statt­fanden, stellte es sich heraus, dass im Buchverleih trotz einiger Fortschritte grosse Mängel fort­­bestehen. Cornel Irimie, Direk­tor des Brukenthalmuseums, wies darauf hin, dass der häufige Wechsel der Bibliothekare, de­ren schwache Ausbildung und mangelhaftes Verantwortungsbe­wusstsein Hauptursachen dafür sind, dass die Bücher mancher Dorfbibliotheken nicht zur Be­völkerung gelangen. In Mediasch wurde bei einer Untersuchung festgestellt, wie Gheorghe Bu­­şoiu, Direktor der Munizipal-Bi­­blothek Mediasch, sagte, dass ei­nige zum Munizipium gehörende Gemeinde-Bibliotheken seit drei Jahren geschlossen sind. Andere Dorfbibliotheken haben seit Jah­ren kein neues Buch bekommen. Genosse Heinrich Sitzler stell­te in seinem Diskussionsbeitrag fest, dass eine Wende in dieser vieldiskutierten Frage nur dann herbeigeführt werden könne, wenn alle Exekutivkomitees der Gemeindevolksräte die richtige Einstellung zu Kulturfragen ha­ben. Denn in den Aufgabenkreis des Bürgermeisters fallen nicht nur ökonomische und soziale, sondern auch Kulturfragen. Hier müsste der Hebel zu einer Er­neuerung der Bildungsarbeit auf dem Dorfe angesetzt werden, be­tonte Genosse Sitzler. Uber die Arbeit der Kompo­nisten sprach Gheorghe Şoima, Sekretär des Komponistenkreises von Sibiu, der bedauerte, dass die Anzahl der Chöre abnimmt und dass die Kompositionen der Musiker unseres Kreises im Re­pertoire der Chöre unzureichend vertreten sind. Mehr Beachtung und Förderung für die Schrift­steller von seiten der Presse und der offiziellen Stellen verlangte Aurel Cälinescu. Es. sprachen­ferner Mircea Avram, Silvia Fonciu und Ana Bălaşa. Abschliessend ergriff Genossin Maria Fanache das Wort und forderte die Komiteemitglieder zu besserer Mitarbeit auf. Walter ENGEL Seite 2 Der Kleinschelker Jugendchor singt Volkslieder Foto: Dieter HUBER Jugend leiert Kronenfest Kleinschelken Mach fast 50 Jahren Unterbrechung irde in Kleinschelken in diesem Jahr F Anregung der Jugend das Kronenfest eder gefeiert. Zum Aufmarsch der 30 achtenpaare, von Hans Jikcli und Maria sber geleitet, spielte die hiesige Blas­pelle auf. Die Jugendlichen bildeten einen eis um die Krone und der Chor sang ht sächsische Volkslieder. Anschliessend erstieg Martin Ziegler, An­­itellter des Mediascher Transportuntcr­­hmens ITA, den Kronenbaum und be­­iisste alle, die zum Fest erschienen wa­­i. Im Namen der sächsischen Einwohner r Gemeinde sprach er den Wunsch aus, ss das Kronenfest von jetzt ab jährlich Feiert wird. Martin Ziegler wies in die­­n Sinne auf die Nationalitätenpolitik serer Partei hin und trank sein Glas f das Wohl aller aus. Die Trachtenpaare und alle anwesenden schauer stimmten die Lieder „Sieben­­rgen, süsse Heimat“, „Af deser Ierd“, rn der griussen Keakel loat en hisch min" an. Unter den Teilnehmern am onenfest befand sich auch der 67jährige ntner Simon Lassner, der vor 50 Jahren : Krone erstiegen hatte. Als Zuschauer teiligten sich zahlreiche Touristen aus m In- und Ausland. Das Fest wurde t einem Mädchenball, bei dem bis spät tanzt wurde, abgeschlossen. Wir hoffen, dass das Kronenfest, das in sem Jahr eine „Wiedergeburt“ erlebt hat, zh in Kleinschelken Tradition erhält und nächsten Jahr alle Jugendlichen der meinde heranzieht. (Johann HERMANN) Mortesdorf Das schöne Wetter, auf das alle gewar­tet hatten, blieb aus. Die viertägige Mühe der Mädchen um die zusammengebrachten Feldblumen und der Eifer um das Auf­stellen des Kronenmastes durch die Bur­schen schien vergeblich gewesen zu sein. Die Krone im Regen, die Jugend, der die­ses Fest eigentlich gehört, im Saal. Da endlich machte sich das stundenlange War­ten bezahlt. Dqr Regen hatte nachgegeben und jung und alt begab sich in den Burg­hof. Im Rhythmus der Blaskapelle unter der Leitung von Martin Fronius traten zunächst die Mädchen in ihrer malerischen Tracht in den Kreis. Şie trugen die blu­mengeschmückten Trachtenhüte der Bur­schen in den Händen. Aus dem alten Rat­haus erschienen die Burschen im gleichen Rhythmus in ihren buntgestickten Tracli-tcnröcken, nahmen ihre Hüte in Empfang und die 31 Paare, geführt von den Vor­tänzern Georg Fronius und Maria Stamp, boten einen huntgewirkten, von Lehrerin Johanna Seiverth einstudierten Reigen um die Krone. Gesungen wurden die säch­sischen Lieder „Kut ir Med uch Kniecht“, „Mer wälle bleiwe, wat mer sen“ und „Sie­benbürgen, Land des Segens“. Die ernsten Grussworte, die der Vortänzer Georg Fro­nius aus dem Inneren der Krone an die Anwesenden richtete, wurden allerseits gut aufgenommen. Im Namen der Altschaft dankte Stefan Fronius für die aufgebrachte Mühe bei der Vorbereitung des Festes, aber auch für den Mut, sich trotz des Wetters “fs Freie gewagt zu haben. (Walther SEYD­ Jibert (Seiburg) Auch hier wurde am vergangenen S tag nach längerer Unterbrechung w das traditionelle Kronenfest gefeiert. TM hauptsächlich eine Feier der ju Mädchen und Burschen. Die Mädchen fen beim Kronenbinden und schmüc die Mähnen der Pferde mit Blumen ŞLS\ wurde die Krone im naheliege Wald auf der „Sonnenseite“ versteckt. Reiter brachten sie in geschlossenem bis auf die Wiese bei der Schule, kräftiger Bursche stieg auf den Kro .“'7? Leit eine Ansprache, worauf Mädchen im Kreis um die Krone tan: Die flotten Musikanten brachten gleich Schwung in die Beine, so dass bald alles in frohem Reigen wiegte, schendurch wurden alte Volkslieder a stimmt. (R. A.) Haschagen Auch heuer organisierten die Haschager Mädchen ein sehr gelungenes Kronenfest. Unter Leitung von Frieder Stein und Leh­rer Michael Guni wurde das Fest durch einen Trachtenumzug durch die Gemeinde eingeleitet. In der schönen Haschager Tracht marschierten alle Jugendlichen paar­weise unter Musikbegleitung durch die Ge­meinde in den Schulhof, wo der mit Blu­men und Eichenlaub geschmückte Kronen­­baum stand. Natürlich fehlte es nicht an Mutigen, die unter dem Ansporn der Zu­schauer bis zur Stutze kletterten. Da das Wetter hineinpfusente, wurde anschliessend im Kulturheim getanzt. Nach altem Brauch war bis Sonnenuntergang Damenwahl. (Die­ter WAGNER)

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