Die Woche, 1973. Januar-Juni (6. évfolyam, 264-288. szám)
1973-03-23 / 274. szám
Ernste wissenschaftliche Arbeit/Eine Seite von Studenten geschrieben (Seite 6) Proletarier aller Länder; vereinigt euch!■ I I ■ In dieser Ausgabe Programm zur Entwicklung der Landwirtschaft im Kreis Sibiu Seite 3 Konsumgenossenschaft — Stiefkind des Handels? Man kann darüber reden Seite 4 Monographie oder Katalog? Über das Schicksal der sächsischen Volkstänze (I) Seite 7 Blumen, Blumen, Blumen Eine Seite Wissenswertes ^ Nr. 274/6. Jahrgang Freitag, 23. März 1973 Einzelpreis 50 Bani Sitzung des Exekutivkomitees des ZK der RKP Am 19. März 1973 fand unter Leitung des Genossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, eine Sitzung des Exekutivkomitees des ZK der RKP statt. Das Exekutivkomitee erörterte den Gesetzentwurf zum Zolltarif der Sozialistischen Republik Rumänien sowie andere Normativakte im Zusammenhang mit der Anwendung des Zolltarifs. Es wurde festgelegt, den Gesetzentwurf nach Verl—besserung der Bestimmungen aufgrund der bei der Sitzung gemachten Bemerkungen der Grossen Nationalversammlung zu unterbreiten. Das Exekutivkomitee erörterte ferner den Gesetzentwurf zum Umweltschutz und legte fest, diesen öffentlich zur Diskussion zu stellen und ihn dann der Grossen Nationalversammlung vorzulegen. Zur Bewahrung und optimalen Nutzung des Bodenfonds beschloss das Exekutivkomitee aufgrund eines Vorschlags des Genossen Nicolae Ceauşescu eine Sonderkörperschaft, bestehend aus hochqualifizierten Fachleuten, zu bilden. Diese soll damit beauftragt werden, Studien auszuarbeiten und in einheitlicher Konzeption ein Landesprogramm der Arbeiten zur Beseitigung des überschüssigen Wassers auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie zur Bekämpfung der Überschwemmungen zu erstellen. Es wurde beschlossen, zur Ausarbeitung dieses Programms Fachleute der Akademie für Agrar- und Forstwissenschaften, der Agronomieinstitute sowie anderer Institute mit entsprechendem Profil, Spezialisten für Hydrotechnik, Hydrographie, Geographie und andere Fachgebiete heranzuziehen. Ferner wurde beschlossen, dass das Ministerium für Landwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie und Wasserwirtschaft zusammen mit den Kreisvolksräten schleunigst ein Programm zur Bekämpfung von Überschwemmungen in sämtlichen Zonen des Landes, insbesondere in den von massiven Schneefällen betroffenen, festlegen soll, das in diesem F'rühjahr durchzuführen ist. Zum Abschluss löste das Exekutivkomitee einige F'ragen der laufenden Tätigkeit. Plenum des Kreisparteikomitees Freitag, den 16. März, fand das Plenum des Kreisparteikomitees Sibiu statt. Ausser den Mitgliedern des Kreisparteikomitees nahmen daran als Gäste teil: Mitglieder der Revisionskommission, die Sekretäre für Wirtschaftsfragen der Munizipien, die Sekretäre der Stadt- und Gemeindeparteikomitees, Leitungskader aus den dem Kreis untergeordneten Einheiten und Organismen, die Direktoren der SLB und Vertreter der Zentral- und der Lokalpresse. Den Vorsitz führte Genosse. RICHARD WINTER, Stellvertretendes Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der RKP, Erster Sekretär des Kreisparteikomitees Sibiu. Die Hauptpunkte der Tagesordnung bezogen sich auf die Erfüllung der von der Industrie des Kreises für 1973 übernommenen Verpflichtungen und die Entwicklung der Landwirtschaft unseres Kreises in der Zeitspanne 1973—1975. Die Zwischenbilanz der ersten L, beiden Monate dieses Planjahres ergab, dass die oberen Grenzwerte des PÍins erreicht und überboten worden sind. Die Zuwachsrate der Bruttoproduktion lag um 11,5 Prozent, die der Warenproduktion um 9,5 Prozent höher als in der Vergleichsperiode des Vorjahrs. Diese Erfolge sind in einer besseren Aufschlüsselung der Planaufgaben auf Vierteljahre und Monate und in dem zeitgerechten Abschluss der Ankaufs- und Lieferverträge ^bggründet. 12 Betriebe des Kreises — darunter UPAS, 8 Mai, ELCA — meldeten trotzdem Rückstände von insgesamt 20,4 Millionen Lei in der Bruttoproduktion, andere elf Betriebe blieben bei der Warenproduktion 15,2 Millionen Lei schuldig. In den Bereichen Export und Bautätigkeit blieb man ebenfalls hinter den Zielsetzungen zurück. Es wurde festgestellt, dass die Planschulden auf eine mangelhafte Vorbereitung der Produktion für 1973 zurückzuführen seien. So • traten Material- und Person all ücken auf. Zu den angeschnittenen Fragen der Industrietätigkeit nahmen unter anderen Stellung: Vasile Popa, Sekretär des Munizipalparteikomitees Sibiu, Ing. Boleslaw Müller, Direktor des Buntmetallwerks Kleinkopisch, Ing. Francisc Hajnal, Sekretär des Munizipalparteikomitees Mediasch. Ing. Victor Mureşan, Sekretär Kreisparteikomitees, empfahl Vn Parteiorganisationen und den Betriebsleitern, Massnahmenpläne zur Beschleunigung des Arden Nachstehend Auszüge aus der Diskussion des Programms zur Entwicklung der Landwirtschaft im Kreis Sibiu in den Jahren 1973—1975. Gheorghe Dan, Sekretär des Parteikomitees der LPG Avrig: „Das Programm ist realistisch, die Planziele erreichbar. Um noch höhere Erträge erreichen zu können, ist es notwendig, einige Arbeiten besser zu mechanisieren, z. B. die Futterernte, wir brauchen mehr Herbizide. Was die Bodennutzung anbelangt, bin ich der Meinung, dass die Tätigkeit in der Schottergrube am Alt, in der Nähe von Bradu, schleunigst geregelt wird, da sonst 60 Hektar vom besten Ackerboden durch Überschwemmung gefährdet sind. In der Viehzucht haben wir vor, uns auf Rindermast und Milchproduktion zu profilieren." Ion Droc, Vorsitzender der LPG Rethersdorf: „Wir gehen davon aus, dass der Futterbau in der Viehzucht ausschlaggebend ist. Unsere Wirtschaft hat 1200 Stück Vieh, davon 700 Kühe und Färsen. ^Um auch weiterhin auf der Höhe zu bleiben, haben wir grössere Flächen für Futterkulturen bereitgestellt: 90 Hektar für Silomais, 20 Hektar für Futterrüben, 200 Hektar für Klee. Diese Flächen haben wir entsprechend gedüngt. Was ich beanstande, ist die Vorgangsweise der Arbeiter des Craiovaer Trusts beim Dammbau und bei der Regulierung des Harbachs, die auf unseren Äckern grossen Schaden bereiten.“ Ing. Gheorghe Leonte, Direktor des SLB Dumbrăveni: „Das Programm hat eine wissenschaftliche Grundlage und stellt die Produktionserhöhung in der Tierzucht in den Vordergrund. Unsere Aufgabe besteht darin, in den P’armen alle inneren Reserven aufzudecken. Unser Betrieb hat das vergangene Jahr mit schlechten Ergebnissen abgeschlossen, was vorwiegend auf Mängel in der Arbeitsorganisation zurückzuführen ist. Die Mechanisierung muss ausgeweitet werden, ebenso die Verwendung von Chemieerzeugnissen. Den Arbeitern müssen wir bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen gewährleisten. Viel Zeit wird gegenwärtig noch mit der Evidenzführung vergeudet. Ein Farmleiter benötigt dafür täglich fünf Stunden. Die Evidenz muss vereinfacht werden.“ Ing. Erminiu Nicoarä, Direktor des SLB Agnetheln: „Unsere Gegend eignet sich vorzüglich für die Tierzucht. Die Futtergrundlage dafür muss aber sichergestellt werden. Darum sollen die für den Weizenbau bestimmten Flächen reduziert und jene für Futterkulturen vergrössert werden. Selbst Hafer sollte man mehr anbauen. Hier, im sogenannten Haferland, können Hektarerträge bis zu dreitausend Kilogramm errzielt werden. Es gibt (Fortsetzung auf Seite 3) beitstempos auszuarbeiten, die den materiellen und moralischen Exportaufträge vorrangig zu be- Anreiz für besondere Leistungen handeln und mehr Gewicht auf zu legen. Kurs auf eine verbesserte Tätigkeit in der Landwirtschaft Mureş-Projekt angelaufen Baustelle im Raum Mediasch eröffnet Mit der Eröffnung der Baustelle zur Eindeichung und Begradigung der Grossen Kokel im Raum des Munizipiums Mediasch wurde die Verwirklichung des unserem Kreis zufallenden Teiles des „Mureş-Projekts“ in Angriff genommen. Es handelt sich um grossangelegte, auf mehrere Bauetappen verteilte Arbeiten, die mit dem technischen Beistand des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen durchgeführt werden. In der ersten Etappe wird bis Ende 1973 die Eindeichung und Begradigung der Grossen Kokel oberhalb der Kokelbrücke (Kosten Voranschlag 12 Millionen Lei) fertiggestellt. Unterhalb der Brücke werden bis Ende 1974 Eindeichungs- und Begradigungsarbeiten im Wert von 23 Millionen Lei durchgeführt. Desgleichen sind für die Zeitspanne 1974—1977 zwischen Dumbrăveni und Mediasch sowie zwischen Mediasch und Kleinkopisch Arbeiten im Wert von 36 Millionen bzw. 34 Millionen Lei vorgesehen. Mehrere Mehrzweck- Stauseen sollen bei Ighişul Nou und im Meschener Tal (zum Auf fangen der Fluten, zur Versorgung der Industrieeinheiten und Ortschaften mit Wasser, Berieselung usw.) angelegt werden. Ausserdem werden bis 1975 auf 10 000 Hektar Meliorationsarbeiten im Wert von 9 Millionen Lei durchgeführt, vor allem, um die Bodenerosion aufzuhalten. Das Mureş-Projekt sieht ferner die Ausführung von hydrotechnischen Arbeiten im gesamten Gebiet am Oberlauf des Miereseh vor, wodurch die Überschwemmungsgefahr beseitigt, die landwirtschaftlichen Nutzflächen und die Wasserreserven besser verwertet werden können. Der Gesamtwert der im Mureş-Projekt enthaltenen Arbeiten beläuft sich auf über 900 Millionen Lei. Für September 1973 ist die Inbetriebnahme der neuen Anlage der Brauerei von Sadu vorgesehen, womit der ursprüngliche Termin um 15 Monate überschritten wird. Nächste Woche wird die alte Anlage nach längerer Vberholungspause erstmals Flaschenbier liefern. Die Abfüllkapazität beläuft sich auf 30 000 Flaschen in 8 Stunden. (Lesen Sie auf Seite 3 unser Gespräch mit Dipl.-Ing. Gheorghe Säbiescu, Generaldirektor des mit den Arbeiten betrauten Bautrusts) Foto: Horst buchfelner b erichtet 109 Jugendliche aus drei Mediascher Betrieben nahmen am Wochenende an zwei- bis dreitägigen, vom VKJ organisierten Ausflügen teil, die zum Teil auch dem Erfahrungsaustausch dienten. 41 Jungarbeiter der Tafelglasfabrik besuchten Temeswar und Arad, wo sie mit den Drehbank-Herstellern Erfahrungen austauschten. 28 Jugendliche aus der Schuhfabrik „8 Mai“ taten dasselbe bei „Clujana" in der Stadt am Somesch. Der Ausflug der vierzig Jugendlichen des Unternehmens für Stadtbewirtschaftung war der Erholung gewidmet und führte auf die Schulerau. Mit Vivaldis „Jahreszeiten“ wurde eine Vortragsserie klassischer Musik im Rahmen der Veranstaltungen des Studentenklubs eröffnet. Die Studenten waren zahlreich erschienen. Gut über den Winter gekommen sind die beiden Jungbären Sorin und Cătălin, die am 6. Januar 1. J. im Zoo von Sibiu geboren worden waren. Sechs Wochen nach der Geburt hatte die Bärin ihre Kleinen verstossen. Der Betreuerin Kristina Gross ist es gelungen, sie mit der Flasche hochzupäppeln. Die Bärchen haben bereits ein Zehntel ihres möglichen Höchstgewichts (350— 400 Kilogramm) erreicht. Den Exportplan überschritten haben die Emailul-roşu-Werke von Mediasch in den ersten beiden Monaten des Jahres. Bis zum 19. März waren 1280 Stück Emailgeschirr nach Italien, in die BRD, nach Holland und in den Libanon abgegangen. Zu einer Aussprache trafen sich am Mittwoch im Kulturhaus der Jugend von Sibiu Arbeiter der Handwerkergenossenschaft mit den Schriftstellern Ladmiss Andreescu, Ivan Loghin, Mira Preda und Cornel Brahaş. Freie Bahn dem Wasser! • Ein wichtiger Rat zur Frühjahrsbestellung • Bodenabtrocknung kann beschleunigt werden Kurios: Nach Beginn des astronomischen Frühlings liegt in unserem Kreis noch ringsum Schnee. Was ist in dieser schwierigen Situation zu tun, damit die Frühjahrsbestellung nicht stark hinausgezögert wird? Jetzt, bei Schmelze, ist vor allem dafür zu sorgen, dass sich das Wasser nicht auf den Feldern und in den Gärten staut. Mit Pfützen bedeckter Boden erwärmt sich nur langsam und ist nicht zu befahren. Daher kein Pardon den Wasserlachen! Rinnen ziehen, Gräben oder zusätzliche Seitengräben ausheben, ständig für saubere Wasseradern sorgen, damit das nasse Element möglichst schnell abfliessen kann. Stauende Nässe vergrössert die Überwinterungsschäden der bei (Fortsetzung auf Seite 2) Leserbesprechung in Kleinschelken Am Samstag, dem 24. März, 19 Uhr, veranstaltet „Die Woche“ in Kleinschelken eine Besprechung mit ihren Lesern. Chefrerakteur EwaJi Zweiwird bei dieser Gelegenheit den von ilirrt herausgegebenen Reportagenband „Von Dorf zu Dorf“ vorstellen. Der Autor der darin enthaltenen Reportage „Dreimal Kleinschelken“, Rolf Maurer, wird ebenfalls zugegen sein. Das Kreisunternehmen für Buchhandel wird •mit einem reichen Angebot an deutschen Büchern vertreten sein. Gedenkausstellung zur 48ar Revolution Sibiu. — Am 27. März, 10 Uhr, eröffnet die Geschichtsabteilung des Brukenthalmuseums in der Vorhalle des Hauptgebäudes eine Gedenkausstellung zur 125. Jährung der 48er Revolution. Dokumente und Bildmaterial aus den Beständen des Brukenthalmuseums über die 48er Revolution in den rumänischen Ländern gehören zu den Exponaten. Die Ausstellung wird bis Juni geöffnet sein.