Die Woche, 1981. Juli-Dezember (14. évfolyam, 707-733. szám)

1981-07-03 / 707. szám

Die Woche Nr. 707 I 3. Jufl 1981 Plenum des ZK der RKP (Fortsetzung von Seite 1) aus Ministerien, Zentralinstitutionen und Massenorganisationen, Chefredak­teure der Zentralpresse, die nicht Mit­glieder des Zentralkomitees sind. Das Plenum billigte einmütig den Entwurf des Einheitlichen Landesplans der ökonomisch-sozialen Entwicklung der Sozialistischen Republik Rumänien im Planjahrfünft 1981—1985 und den Entwurf des Plans der Entwicklung der Landwirtschaft und der Nahrungs­güterindustrie im Zeitabschnitt 1981 — 1985 und beschloss, dass diese der Er­örterung und Billigung der Grossen Nationalversammlung vorgelegt werden sollen. Das Plenum billigte die Ernennung des Genossen Gheorghe Roşu zum Mit­glied des Zentralen Parteikollegiums. Zum Abschluss der Arbeiten des Ple­nums ergriff Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kom­munistischen Partei, das Wort. Genosse Nicolae Ceauşescu betonte, dass die Bestimmungen der Planent­würfe voll und ganz den Beschlüssen des XII. Parteitags entsprechen, und dass alle notwendigen materiellen Vor­aussetzungen für ihre Erfüllung vor­handen sind, selbstverständlich unter der Bedingung, dass jedes Ministerium, jeder Zweig, jede Zentrale und jeder Betrieb die Produfttionsaufgaben er­füllt. Jede Nichterfüllung des Plans ln seiner Gesamtheit oder nach Sorti­menten schafft Schwierigkeiten für die Planerfüllung in anderen Zweigen und im ganzen. Auf gleiche Weise — sagte Genosse Nicolae Ceauşescu — muss auch die Frage der Realisierung der Landwirt­schaftsproduktion behandelt werden. Die im Plan festgesetzten Produktions­niveaus werden gegenwärtig in einer grossen Anzahl von staatlichen und genossenschaftlichen Lan dwirtschaf ts­­einheiten überboten, und sie können also nicht nur erfüllt, sondern sogar überschritten werden, wenn man in jedem Kreis die erforderlichen Mass­nahmen trifft. Hervorgehoben wurde die Notwen­digkeit der rationelleren Nutzung der Arbeitskraft in jedem Kreis, um die Konzentration in den Städten zu ver­meiden und die Stabilität der Men­schen auf dem Lande für die Entwick­lung der Landwirtschaft zu gewähr­leisten. Im weiteren unterstrich Genosse Nicolae Ceauşescu die Notwendigkeit, besondere Aufmerksamkeit der Ver­wirklichung des diesjährigen Plans so­wie der Inbetriebnahme der vorgese­henen Investobjekte und der vorfristi­gen Erfüllung der Exportaufgaben zu schenken. Der Generalsekretär der Par­tei verlangte, dass entschlossene Mass­nahmen getroffen werden für das voll­ständige und zeitgerechte Einbringen der Ernte und gab Anweisung, bei der Weizenernte Tag und Nacht und mit allen Kräften zu arbeiten. Gleichzeitig wurde gefordert, die Aussaat der Zweit­kulturen durchzuführen, um die durch den Plan festgelegten Produktionen zu sichern. III. Tagung der Grossen National­versammlung (Fortsetzung von Seite 1) 4. Entwurf zum Gesetz über Kommu­nalwirtschaft; 5. Gesetzentwurf zur Billigung der vom Staatsrat erlassenen Dekrete mit Gesetzeskraft. Nach der Diskussion nach Artikeln eines jeden Entwurfs stimmte die Gro­sse Nationalversammlung einhellig für das Gesetz über die Billigung des Ein­heitlichen Landesplans der ökonomisch­sozialen Entwicklung Rumäniens im Zeitabschnitt 1981—1985 und für das Gesetz über die Billigung des Plans zur Entwicklung der Landwirtschaft und der Nahrungsgüterindustrie im Zeitabschnitt 1981—1985, sie billigte ein­stimmig das Gesetz über die Kommu­nalwirtschaft und stimmte für die Ge­setze über die Billigung der vom Staats­rat erlassenen Dekrete mit Gesetzes­kraft. ln Ergänzung der Tagesordnung wur­de der Aufruf der Grossen National­versammlung der Sozialistischen Repu­blik Rumänien an die Parlamente der Signatarländer der Schlussakte der Konferenz von Helsinki einstimmig ge­billigt. NACHRICHTEN Zwei neue Krankenhäuser bis 1982 Seit kurzem flotter Baurhythmus auf der Baustelle des neuen Kreiskrankenhauses in Sibiu / Spital für Kinder-Neuropsychiatrie in der Dr.-Bagdazar-Gasse in B^u Viele Fussgänger, die in der letzten Zeit an der Baustelle des neuen Kreis­krankenhauses in Sibiu vorbeigegangen sind, werden mit Genugtuung testge­stellt haben, dass der Rohbau stattlich emporgewachsen ist. Nach der längeren Unterbrechung mutet der jetzige Arbeitsrhythmus flott an, und man freut sich, dass es viele Kranke und Gebärende bald besser haben werden als die jetzt internierten. Und Baustellenleiter Ing. Dumitru Gheorghe versichert tatsäch­lich dem Reporter: „Wenn es so weitergehen kann, werden wir im nächsten Jahr hier fertig.“ Zur Zeit sind die 50 Bauleute — wir notierten einige Namen: Baumei­ster Josef Fleischer (Neppendorf), Hans Huber, Josef Engel (beide Grossau) und Michael Tonteh (Neppendorf), Michael Krauss (Sibiu), Michael Grün (Neppen­dorf) und Ion Rus (Sibiu) — zum Grossteil im vorderen Gebäude kon­zentriert. Das neue Krankenhaus wird nämlich aus zwei Gebäuden bestehen: das eine liegt an der Strasse und hat zwei Flügel, der rechte (rechts vom Haupteingang) vierstöckig, der linke vier- und dann gegen das alte Spital zu nur zweistöckig, das zweite Gebäu­de stösst senkrecht ans erste an und ist einstöckig (allerdings auch mit Kellergeschoss). Dieses zweite, das laut Projekt Küche, Wäscherei. Apotheke, Laboratorien, OP- und Kreisssäle sowie die Intensivstation aufnehmen wird, ist im Rohbau fertig. Das vordere ist bis zum dritten bzw zweiten Stock­werk gewachsen. Es soll bekanntlich den Abteilungen Pädiatrie (Poliklinik und Spital), Gynäkologie. Obstetrik, Kardiologie, Radiologie und Bestrah­lungstherapie zur Verfügung gestellt werden. Ing. Dumitru Gheorghe und Meister Josef Fleischer wollen den Rohbau bis zum Spätherbst fertig haben, so dass im Winter die Innenausfertigung rei­bungslos vor sich gehen kann. Die bei­den haben bereits zusammen gearbeitet — sie haben vor 11 Jahren das Motel im Jungen Wald gebaut —, sie ver­stehen sich bestens aut die Organisa­tion einer Baustelle. ICMJ baut das neue Kreiskranken­haus, die Baugruppe Sibiu des Unter­nehmens für Industriebauten Braşov errichtet zur gleichen Zeit ein Kran­kenhaus für Kinder-Neuropsychiatrie (auf dem Gelände des neuropsychiatri­­schen Spitals in der Dr. Bagdazar- Gasse). Das Gebäude, das aus vier Flü­geln zusammengesetzt sein wird, wird aus Fertigteilen gebaut, was einen schnelleren Baurhythmus gestattet. Übergabetermin: ebenfalls 1982. Horst BREIHOFER Maurer und Maler auf dem Altstadtfassaden erhalten einen neuen Anstrich: Farbgestaltung auf Vorschlag von Architekt H. Fabini Sibiu. — Auf dem Kleinen Ring er­halten die Häuser einen neuen An­strich. Vorher haben Maurer schad­hafte Stellen an den Stirnseiten der 30 Häuser dieses Platzes ausgebessert. Damit hat die in unserer Ausgabe vom 20. März angekündigte Restauration der Häuserfronten in der Altstadt be­gonnen; den diesbezüglichen Auftrag hat der Munizipalvolksrat der Abtei­lung Wohnungsverwaltung der städti­schen Kommunaldienste erteilt. Nach Studien von Architekt Dr. Her­mann Fabini sollen bis Anfang August alle staatlichen und privaten Häuser auf dem Kleinen Ring, in der Schmied­­(Faurului-)Gasse und in der Karl- Marx-(Burger-)Gasse ein frisches Aus­sehen bekommen. In der Sehmiedgasse sind zur Zeit Maurer am Werk. In den nächsten Tagen will Baustellenleiter Mircea Popa Zimmerleute einsetzen, um Tore und Fensterläden reparieren zu lassen. Für die Anstreicher und Ma­ Kleinen Ring ler bemüht man sich um die Beschaf­fung der in den Lagerräumen nicht vorhandenen Farben, die in den Stu­dien vorgesellen sind. „Viel Arbeit wer­den wir in der Burgergasse haben“, meint Mircea Popa. „Da sind die Häu­ser in besonders schlechtem Zustand.“ Die Arbeit hier wird mehr Zeit in An­spruch nehmen; es handelt sich um die Gassenfront von 71 Häusern. Vor­läufig ist von Spenglerarbeiten auf dem Kleinen Ring und in dön beiden Gas­sen nichts zu sehen, der Baustellen­leiter versichert aber, die Dachrin­nen und Abflussrohre würden selbst­verständlich ebenfalls instandgesetzt werden. Fünf Geschäfte werden neu gestaltet Sibiu. — Die vier Geschäftslokale im Zentrum, die vor der Eröffnung des Kaufhauses für Kinderartikel geschlos­sen worden waren, werden neu einge­richtet. Das ehemalige Geschäft Ursu­leţul hat das Handelsunternehmen für Industriewaren dem Jäger- und Ang­ierverband abgetreten. Wo früher Kin­derkonfektionen angeboten wurden, sollen nun Männerhemden verkauft werden. Die Papierwarenhandlung Ele­vul wurde in ein Geschäft für Saison­artikel umgestaltet: im Sommer wer­den- Badeanzüge, Sonnenschirme, Strandschuhe usw. verkauft, im Winter Ausrüstungen für Skifahrer, Eisläufer usw. Das Geschäft, das früher Veveriţa Auszeichnungen für Lehrer Sibiu. — Anlässlich des Tages des Lehrers fand am Dienstag im Gewerk­­scliaftskulturhaus eine Festsitzung statt. Bei dieser Gelegenheit verlieh das Schulinspektorat tüchtigen Lehrkräften Auszeichnungen. Neun gingen an Lehrkräfte deutscher Nationalität: Ka­tharina Schuster (Inspektorin beim Schulinspektorat), Johann Mai (Klein­­schelken), Erhard Gross (Industriely­­zeum Agnetheln), Edda Hartei (Tal­mesch), Alfred Fetz (Lassein), Gertrud Guni (Allgemeinschule Nr. 16 Sibiu), Hans Birk (Lyzeum Nr. 1 Sibiu), Horst Stolz (Sportschule Sibiu), Katharina Antoni (Meschen). Ausser dem Schul­inspektorat verliehen auch das Kreis­parteikomitee, der VKJ und die Pio­nierorganisation Auszeichnungen. hiess, soll Artikel für besondere Fa­milienereignisse (z B. für die Hochzeit — Brautkleider, Kranzelkleider, Abend­kleider, Anzüge für Bräutigam usw.) anbieten. Beim Handelsunternehmen für Indu­striewaren erfahren wir ferner, dass in einem Geschäft der Moda-Reihe auf dem Grossen Ring, wo früher Kin­derkonfektionen verkauft wurden, eine zweite Romarta-Einheit gegründet wird. Das Angebot soll aus Konfek­tionen besonderer Qualität für Damen, Herren und Kinder bestehen. Mit der Eröffnung ist in der ersten Julihälfte zu rechnen. Rentner auf Reisen Mediasch. — Die Hilfskasse der Me­diascher Rentner hat seit dem Jahr ihrer Gründung (1952) ihren Mitglie­dern Darlehen in Höhe von insgesamt 96 Millionen Lei gewährt. Die jetzt in ihren 14 Filialen und der Stadt über 9400 Mitglieder zählende Hilfsgemein­schaft hält für sie auch andere Ver­günstigungen bereit, so Schuhe-Repara­­turen zu ermässigten Gebühren, Zu­schüsse für Kuraufenthalte und Bei­hilfen für die Finanzierung von Aus­flügen. Ausflüge wurden in diesem Jahr vier gemacht. Sie führten nach Klausenburg-Napoca, in die Nordmol­dau, nach Tuschnad und ins Burzen­land sowie in die Berge unseres Krei­ses. Für die zweite Jahreshälfte sind weitere vier Ausflüge geplant. Seite 2 Zu Ihrer Information Die Einschreibungen für die Aufnah­meprüfungen an der Philologie-Fakul­tät in Sibiu finden bis zum 6. Juli (im Sekretariat, täglich von 8 bis 15 Uhr) statt. Der Aufnahmewettbewerb wird für 20 Plätze an der Abteilung Deutsch (mit Rumänisch oder Englisch) ausge­­tragen. Aufnahmeprüfungen für das Hauptfach Deutsch werden auch an den Philologiefakultäten in Temeswar (20 Plätze) und Bukarest (20 Plätze) abgehalten. Für die zweite Serie der Schwimm­kurse (8.7.—28.7.) werden beim Arbei­tersportklub Sibiu (Independenţei-Gas­­se 1, Telefon 315 82) bis zum 6. Juli Einschreibungen vorgenommen. Ange­nommen werden Kinder zwischen 6 und 15 Jahren; sie müssen ein- ärztli­ches Zeugnis vorweisen, das vom zu­ständigen Ambulatorium ausgestellt wird. Einschreibungen täglich zwischen 12 und 17 Uhr, Samstag von 11 bis 15 Uhr. Ein Ringelspiel und ein Kinderkarus­sell sind in Sibiu, Ecke Junger-Wald- Strasse—Mihai-Viteazul-Boulevard, täg­lich von 10 bis 20 Uhr in Betrieb. Im Freilichtkino im Tineretului-Park (ehemaliger Krautplatz) in Sibiu lau­fen seit Montag, ab 21.15 Uhr wieder Spielfilme. Eine Kampfansage dem Alkoholismus Trinken oder nicht trinken — nicht das ist die Frage / Ein Gläschen in Ehren, aber nicht zu viel / Ärzte aus Sibiu und Klausenburg-Napoca über den Alkoholmissbrauch Ein interessantes Rundtischgespräch über die gesundheitlichen und gesell­schaftlichen Folgen des Alkoholismus hat am 19. Juni im Studio-Saal des Kreis­städter Gewerkschaftskulturhauses stattgefunden. Unter der Gesprächsleitung von Universitätsprofessor Dr. Aurelia Sirbu aus Klausenburg-Napoca teilten Fachärzte von der Klausenburger psychiatrischen Klinik und den Spitälern von Sibiu ihre Erfahrungen in der Bekämpfung der Trunksucht mit. Welches Ausmass der Alkoholmiss­brauch auch bei uns angenommen hat, zeigt eine Statistik: Im vergangenen Jahr wurden in Sibiu laut Mitteilung von Dr. Gheorghe Nandriş, Direktor des Kreisstädter Spitals, 283 Personen im Alkoholkoma von der Strasse ins Spital gebracht. Dies ist jedoch nur ein Teil der Trunksüchtigen. Als Folgen des übermässigen Alkoholgenusses nen­nen die Psychiater die allmähliche De­­generierung des Gehirns und des gan­zen Nervensystems, den psychischen Verfall der Persönlichkeit; die Interni­sten weisen insbesondere auf die Zer­störung des Verdauungsapparates und der Leber hin, während die Herzspezia- 1 is ten den negativen Einfluss des Al­kohols auf Herz und Blutgefässe naeh­weisen. Der Gerichtsmediziner seiner­seits zeigt die Zusammenhänge auf, die zwischen dem Alkoholkonsum und der Kriminalität existieren. Was kann die Gesellschaft unterneh­men, um dem Alkoholmissbrauch vor­zubeugen? war eine der Hauptfragen, die sowohl die Ärzte als auch der ein­zige anwesende Soziologe zu beantwor­ten versuchten. Trunksucht kann geheilt werden, jedoch der Süchtige kommt gewöhnlich erst zum Arzt, wenn die Degenerationserscheinungen schon fort­geschritten sind. Der Soziologe Mihai Turcu schlussfolgerte, dass die Anzahl der Trunksüchtigen von Spannungen in der Gesellschaft und in gesellschaft­lichen Gruppen abhingen. Die Qualität der Gesellschaftsgruppen bedinge die­ses Phänomen. Dabei sind die Gewohn­heiten und Bräuche bei verschiedenen Anlässen von grosser Bedeutung. Der Klausenburger Universitätspro­fessor Dr. loan Quay wies mit Humor darauf hin, dass ja bei uns zu jeder Gelegenheit getrunken werde. Ein Glas in Ehren ... Wichtig sei die Mo­tivation, die zum Trinken führt, und dabei müsse der Trennungsstrich zwi­schen Brauch und Missbrauch gezogen werden. Die Chance, dem Problem bei­zukommen, liege in der Erziehung der Jugend zu charakterfesten Persönlich­keiten. Sport, Ausflüge, offene Gesprä­che und Meinungsaustausche zwischen Erziehern und der jungen Generation tragen dazu bei. Dagegen müsste auch der Alkoholverkauf an Jugendliche so­wohl in den Lebensmittelläden als auch in den Gaststätten streng verboten, d. h. das Verkaufsverbot müsste ein­gehalten werden. Georg SCHÜLLER

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