Kassa-Eperjesi Értesitő, Dezember 1856 - Dezember 1857 (Jahrgang 19, nr. 1-111)

1857-04-08 / nr. 36

4 KASSA - EPERJESI ÉRTESÍTŐ. Megjelenik minden SZERDAN és SZOMBATON. Évnegyedi . előfizetés: Kassára nézve. 20 kr., Eperjesre.24 Kr. posta­­bér mentés szállítás mel­­lett 1 for: p. p. — Egy báromszor hasábos sorért beiktatási dij 3 kr. pengő pénzben. Raschau-Eperieser Kundschaftsblakt. Erscheint jeden Mittwoch u.Samstag. Pränumeration viertel­­jährig: für Kascha­u 20 kr. für Eperies 24 kr., mit freier Postversendung 1 fl. C.M. Inspertionsgebühr für eine dreimal gespaltene Petitzeile 3 kr. C.M. XIX. Jahrgang. Nr. 36. Mittwoch den 8. April 1857. === ——szi "Kaschau: * * Beim Präsidium des hiesigen k. k. Urbarial-Obergerichtes ist die Rathssekretärsstelle mit 1200 fl. Gehalt, in Erledigung 1 gekomm­en und binnen vier Wochen zu beseßen. * * Von den am 7.9. M. aus dem hiesigen Landesgerichts-Arreste' entsprungenen sieben­ Inquisiten ist am 4. b. M. wieder ein solcher in einem Dorfe durch die f. Tf. Gendarmerie aufgegriffen­ worden.­­ * * Wie man vernimmt, soll heuer der berühmte und durch sei­­nen Sauerbrunnen allgemein bekannte Badeort Nant einer­­ bedeuten­­den Renovirung unterzogen werden; dies wäre um so mehr wünschens­­werth, da sich­ dieser Sauerbrunnen noch nicht ferne von unserer Stadt befindet, und­ seitc ein paar Jahren wegen seinen vernachlässigten Zustand nur mehr sehr spärlich besucht wurde. * * Einem hiesigen Tabaktrafikanten in der Faulgasse ist vor Kurzem der Aushängschild, auf welchem ein kaiserl. Adler gemalt war, gestohlen worden.­­ Wie ein Gerücht verlautet, soll in dem neu zu errichtenden Ka­­schauer Volksgarten ein großer Teich angelegt werden, auf welchem for nach mehrere kleine Kähne zu Spazierfahrten gegen ein kleines Honorar dem unterhaltungslustigen Publikum zu Gebote stehen werden. * „* Der Kolepar'sche Gasthaus Sgarten, in der mittleren Vorstadt, Hahngasse, welcher seit vielen Jahren ein wahres Stelldichein für Wein-­ liebhaber geworden ist, wird zu Den Osterfeiertagen sammt zwei großen Kegelbahnen, eröffnet werden. Wir wünschen dem Unternehmer einen sehr zahlreichen Zuspruch. or­im­ lezten Samstage wurde in dem Budamerer Walde ein ganz unbekanntes Individuum erhenkt gefunden. Die von der Behörde angeordnete Sektion ließ darauf schließen, daß dieser Selbstmord in einer totalen Geistesverwirrung geschehen sei. * „* Mittwoch, Donnerstag und Charfreitag Nachmittags werden in der hiesigen Domkirche die berühmten Lamentationen von Lil unter Mitwirkung mehrerer­ Musiker und Musikfreunde zur Aufführung kommen. (Eingesendet.) Sicherem Vernehmen nach hat sich die k. k. priv. Kreditanstalt für Handel und Gewerbe in Wien mit einem bedeutenden Betrage bei den Geschäften der k. k. priv. Nuova societa commerciale Vassicurazioni in Triest vermittelst Uebernahme der sämmtlichen Reserve- Aktien letzterer Assecourant-Kompagnie bet­eiligt. Diese Anstalt, welche seit Jahren eines der ersten Seeversicherungs- Institute­ in Triest ist, kann nun auch­ die bereits seit mehreren Jahren, von ihr eingeführten Feuer-,­Hagel-, Lebens- und Transports-Versiche­­rungs - Zweige in ausgedehnterem Maßstabe betreiben, weil sie durch obige Betheiligung der Kreditanstalt in die Lage versetzt wird, sowohl ihr bedeutendes Grund-Kapital zu komplettiren als sie auch anderseits die vorzüglichsten leitenden Kräfte­­ besitzt, so wie auch ihre Repräsentanten in den verschiedenen Kronländern der k. k. Monarchie und im Auslande zu den ersten­ und­ besten Firmen gehören. Die priv. Kreditanstalt für Handel und Gewerbe wird sich jeden­­falls von dem oben erwähnten für das, weitere Aufblühen­ der­ genannten Versicherungs-Anstalt sprechenden günstigen Vorbedingungen überzeugt haben, bevor sie auf eine so nahmhafte Betheiligung einging , die aber der Bestimmung des großen Geld-Instituts um so mehr entspricht, als es sich hier um das Gedeihen und den Aufschwung einer von jenen va­­terländischen Unternehmungen handelt, deren Zwecke gewiß zu den Kuz­inan­ten der Volkswirthschaft nüßlichsten, jedoch noch nicht allgemein verstandenen, gehören, die nach einer bedeutenden Ausdehnung, nament­­lic im Umfange der österreichischen Monarchie fähig sind, und darum von der Konkurrenz des Auslandes gewaltig bedroht werden.­­, Vermischte Nachrichten von tab und Fern. zo Zum Empfange der Majestäten in Szegedin werden großar­­tige Vorbereitungen getroffen und werden sich die­cießfälligen­­ Festlich­­keiten in nationaler Weise charakterisiren , worunter sich besonders das stattzufindende Fischerfest auszeichnen soll. .­­ In Uj-Bars wurde am 17. März ein Brandstifter auf Frischer That ertappt, der schon 4mal im Ort Feuer gelegt,­­ und wie sich bei der Untersuchung herausstellte, auch das Feuer, durch welches die Ortschaft Tököl eingeäschert wurde, angezündet hatte. Er ist ein übelberüchtigtes, ste>brieflich verfolgtes Individuum, welches sich unter falschem Namen in der Gegend als Bettler umhertrieb, und wenn ihm ein Almosen ver­­sagt­ wurde,­sich auf diese Weise rächte. Santa Anita. Von L. v. S. (Fort­setzung.) Nachdem er beinahe eine Meile geritten war, tauchte er im Riten der Karawanen-Eskorte hervor , ritt zu dem kommandirenden Offizier heran und sprach leise einige Worte mit ihm ; die Eskorte hielt darauf an, bis der Wagen herankam, in dem ein Herr in mittleren Jahren mit einem feinen ausdrucksvollen Gesichte saß und eine Dame, deren Züge dicht verschleiert waren, worauf der fremde Reiter sprach : „Senner ich komme Sie vor Gefahr warnen — Räuber lauern auf Ihrem Wege — kehren Sie um ehe es zu spät ist 1% 7 „Vielen Dant für das Interesse , das Sie für mich an den Tag legen, mein Herr „“ erwiederte der Herr im Wagen. „Aber ig habe während Unserer Reise schon soviel von den Räubern­ sprechen hdfen, ohne bis jet im geringsten belästigt worden zu sein , so daß ich an der Wahrheit jener Gerüchte zu zweifeln anfange. “ GEN Sie mir, Senior, sagte der Retter: , Keine halbe Meile von hier, im einer tiefen Schlucht, liegt eine Bande gut bewaffneter Räu­­ber verborgen, die von Ihrer­ Ankunft unterrichtet sind. "Seien Sie ver­­sichert, wenn Sie Ihren Weg fortsegen, werden Sie angegriffen.“ „Sie kann jetzt nicht umkehren /4 erwiederte der Herr, „ich muß vor Einbruch ver Nacht den Orizawa-passirt haben. Warum sollte ich auch eine Räuberbande fürchten ? Io habe ja eine tüchtige Eskorte.“­­. Bei der Liebe Gottes „“ sei der Reiter , „fehren Sie um , oder Sie verlieren Ihr Eigenthum und gefährden Ihr Leben und das der jungen Dame. Verlassen Sie sich nicht auf Ihre Handvoll Begleiter ; die Räuber sind dreimal so stark , überdies sind die Regierungstruppen „als Berräther bekannt.“ , 34 danfe Ihnen für Ihren Rath, mein Herr, aber ich kann ihn nicht befolgen. „Bater,“ sagte eine liebliche­ Stúmme unter dem Schleier, „die Worte des K­aballero scheinen mir Beachtung zu verdienen. Laß uns um­­kehren oder wenigstens halten, um einen Courier nach einer verstärkten Eskorte abzuschien.“ „Rein , mein find! Ich bin­ entschlossen, weiter zurreisen ! I< würde sonst für immer als­ ein Feigling bezeichnet werden.“ . „Gott beschütze Sie, Senior,“ sagte der Reiter und spornte seit Pferd in den dunkeln Wald. Die Karavane­­ sezze ihren Weg langsam fort , wie vorher. Die Eskorte erhielt den Befehl, sich zu einem Angriff vorzubereiten, was sie so gut t­at, als ein paar alte rostige Stuzbüchsen mit Dolchen von glei­­<er Beschaffenheit es gestatteten. „Vater, “sagte­ die junge Dam­e, die ihre Züge entsc­hleierte, sobald der Reiter fort war, und ein Gesicht von großer Schönheit und Lieblich­­feitz zeigte , „kennst Du nicht den Caballero, der so viele Theilnahme für uns an den Tag legte? Er trägt zwar die Kleidung eines Messtizen, aber mich dürft seine ecte Haltung und artige Sprache berechtigen zu der Vermuthung, daß er einem höheren Nange angehört. “E „„Ich kenne ihn nicht, mein Kind, und ich bin ebenfalls der Mei­­nung, daß er das nicht ist, was er­scheint. Vielleicht ist er selbst ein Räu­­ber ! Hätte sein Wesen besser zu seinem Kostüm gepaßt, so hätte ich viel­­leicht seine Warnung mehr beachtet.“ Hehe „Nein, mein Vater, er war zu aufrichtig, als daß wir seine Ab- Feuilleton. ;

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